Das erste Mal seit 2013
Ex-Burghauser Riemann kassiert eine Handvoll – zuvor wird ihm große Ehre zuteil
Der Ex-Burghauser Manuel Riemann schreibt bei der Auswärtspleite mit seinem VfL Bochum in Gladbach Bundesliga-Geschichte – und gehört nun einer ganz besonderen 7er-Runde an.
Ein Bochumer Fußballspiel ohne den Ex-Burghauser Manuel Riemann im Tor – das gab es schon lange nicht mehr. Doch nach einer Gelben Karte im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach wird der emotionale Keeper zum Pausieren verdonnert. Die fünfte Verwarnung in dieser Saison, und das in nur wenigen Spielen, bringt Riemann nun auf die Bank. Was sicherlich keine einfache Situation für seinen VfL Bochum ist, aber eine absolute Seltenheit in der Bundesliga-Geschichte.
Manuel Riemann: Ex-Burghauser wird nach gelber Karte große Ehre zuteil
Riemann hatte bereits seit dem 20. Spieltag die Gelbsperre über dem Kopf schweben, nachdem er in mehreren Spielen verwarnt wurde. Doch die leidenschaftliche Art des Keepers führte dazu, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die nächste Gelbe Karte folgte. Am 23. Spieltag bei der 2:5-Klatsche in Gladbach war es dann schließlich soweit.
Die Szene, die zur Gelben Karte führte, war emotional aufgeladen. Nach einem harten Einsteigen des Ex-Sechzigers Florian Neuhaus (spielte von 2007 bis 2017 in München) auf Höhe der Mittellinie gegen Kevin Stöger konnte der gebürtige Mühldorfer Riemann seine Emotionen nicht zügeln. Sprintend eilte er zu Neuhaus, um ihm die Meinung zu geigen. Schiedsrichter Sven Jablonski zeigte ihm daraufhin den Gelben Karton.
Wer waren die Vorgänger von Riemann?
Was Riemann, der in seiner Jugend neben SV Wacker Burghausen auch für den TSV Ampfing und den TSV 1860 Rosenheim auflief, vielleicht nicht wusste: Mit dieser Verwarnung avancierte er zum siebten Keeper in der Bundesliga, der seit der Einführung der Gelbsperre nach fünf Karten (Saison 1993/94) aussetzen muss - und das erste Mal seit 2013. Damals hatte René Adler für den Hamburger SV die gleiche bittere Erfahrung gemacht.
Diese Gelbsperren sind im Fußball keine alltägliche Angelegenheit, besonders nicht für Torhüter. In der Saison 2000/01 erwischte es sogar gleich drei Keeper: Jens Lehmann (Borussia Dortmund), Timo Hildebrand (VfB Stuttgart) und Georg Koch (1. FC Kaiserslautern). Neben den genannten Akteuren waren Michael Hofmann (2003/04 für TSV 1860 München) und Franz Wohlfahrt (1998/99 für Stuttgart) die ersten beiden in der 7er-Runde. Doch Riemann ist der erste seit 2013, dem diese große Ehre zuteilwird – auch wenn eher im negativen Sinne.
Damit fehlt Riemann seinem Team ausgerechnet beim schweren Heimspiel gegen Leipzig. Doch die Bochumer haben gezeigt, dass sie vor heimischer Kulisse zu einigem fähig sind. Nach dem 3:2 über den FC Bayern bleibt abzuwarten, wie der VfL Bochum dieses Mal gegen Leipzig in den eigenen vier Wänden bestehen wird. Spannung ist garantiert – aber eben ohne ihren Stammkeeper Riemann.
mck