Ungerath war kurz davor „Fußballschuhe an Nagel zu hängen“

Doch die Euphorie um seine Rückkehr hielt nicht allzu lange an: „Nach meiner langen und hartnäckigen Knieverletzung wollte ich einfach nur Fußball spielen, habe mir dann aber einen Muskelfaserriss zugezogen und war wieder für einige Wochen draußen“, so der Stürmer, der offen zugibt: „Ich war kurz davor, meine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.“

Allerdings sei die Reha „sehr gut verlaufen“ und er habe sich im Anschluss topfit gefühlt. Pünktlich zum Saisonende mischte der ehemalige Burghauser dann wieder mit. Und wie: „Es war natürlich ein brutal schönes Gefühl, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen und vor allem meiner Mannschaft mit Toren weiterhelfen zu können.“ Mit seiner Bude im Duell gegen den FC Unterföhring und den zwei wertvollen Treffern im Derby gegen den SB Chiemgau Traunstein war er maßgeblich am starken Schlussspurt beteiligt.

Pünktlich zum Schlussspurt wieder fit

„Mir hat es wieder Spaß gemacht und ich konnte endlich ohne Schmerzen meinem Hobby nachgehen“, zeigt sich Ungerath erleichtert: „Wir haben uns den Relegationsplatz zwei aber auch einfach verdient.“ In dieser angekommen folgte dann das große Drama gegen Fortuna Regensburg: „Im Hinspiel haben wir nahezu perfekte Vorstellung geliefert und vor den vielen Zuschauern einen völlig verdienten Heimsieg feiern können.“

Beim 3:1-Erfolg erzielte er den zwischenzeitlich so wichtigen 2:1-Führungstreffer und hievte seine Farben somit auf die Siegerstraße. Das Weiterkommen schien schon so gut wie besiegelt. Allerdings nur so gut wie: „Wir haben im Rückspiel in der ersten Halbzeit eine gnadenlos effektive Vorstellung gezeigt und waren bereits mit eineinhalb Beinen in der nächsten Runde. Und das war wahrscheinlich auch das Problem.“

„Innere Leere“ nach Relegationsdrama

In der zweiten Hälfte brach man völlig ein und kassierte schließlich in der Verlängerung den nicht mehr für möglich gehaltenen Knockout: „Uns hat einfach die gewisse Reife und in manchen Momenten auch die nötige Cleverness gefehlt“, versucht Ungerath das Aus zu erklären und gibt tiefe Einblicke in seine Gefühlslage: „Danach war einfach eine innere Leere da und es hat schon ein bisschen gedauert, das Ganze zu realisieren.“

Doch die Relegation gehört der Vergangenheit an: „Ich habe jetzt meinen Vertrag um eine weitere Spielzeit verlängert, weil ich mich hier zum Einen pudelwohl fühle und zum Anderen mit den Jungs noch was erreichen möchte. Für dieses Vorhaben sehe ich uns auch absolut gewappnet“, zeigt sich der Vollblutkicker selbstbewusst, der nun auch neben dem Platz voll durchstartet.

Eigene Firma in den finalen Zügen

Und das mit seiner eigenen Firma „Paqmas“: „Es ist ein absolutes Herzensprojekt, an welchem ich zusammen mit meinen Partnern seit knapp zwei Jahren arbeite und welches in wenigen Wochen auf den Markt gehen wird. Ich kann es kaum glauben, weil ich mir damit einen absoluten Traum erfülle. Schon als Kind habe ich davon geträumt, irgendwann mal selbstständig zu sein.“

Bei „Paqmas“ handelt es sich um eine individuelle Nahrungsergänzung für Sportler mit gleich mehreren Vorteilen gegenüber dem Standardprodukt auf dem Markt: „Nahrungsergänzungsmittel sind absolut keine Seltenheit mehr, weswegen wir auf der Suche nach einem Innovation waren, welche es so noch nicht gibt. Und mit Paqmas haben wir genau diese gefunden. Zum Einen werden unsere Artikel individuell portioniert, basierend auf dem Körpergewicht jedes Kunden, um eine maßgeschneiderte und optimale Nutzung zu gewährleisten, zum Anderen setzen wir einen großen Wert auf Nachhaltigkeit und verzichten zum Beispiel komplett auf Plastik“, erklärt ein zufriedener Ungerath.

„Haben Großes vor“

Vor wenigen Wochen konnte man die ersten Athleten unter Vertrag nehmen. Dies sei allerdings erst der Anfang: „Wir haben damit Großes vor und in naher Zukunft wird auch noch einiges auf euch zukommen. Wir sind auf jeden Fall guter Dinge und können es kaum noch abwarten.“ Man darf gespannt sein.

gz