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Dramatische Szenen in der Oberliga

Herzstillstand nach Siegtreffer: Junger Fußballer (21) kämpft um sein Leben

Notarzt und Rettungswagen
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Ein Notarzt-Fahrzeug und ein Rettungswagen stehen an einer Einsatzstelle. (Symbolbild)

Was als ausgelassener Jubel über das späte Siegtor in der Fußball-Oberliga begann, endete in einem Albtraum. Der 21-jährige Fußballer brach mitten im Torjubel zusammen, sein Herz hörte auf zu schlagen.

Nordrhein-Westfalen – Es sollte ein Moment der puren Freude sein, doch er verwandelte sich in Sekundenbruchteilen in eine Szene des Schreckens: Ein Angreifer der SpVgg Erkenschwick brach nach dem entscheidenden 2:1-Siegtor gegen die TSG Sprockhövel am Freitagabend (12. September) regungslos zusammen – und musste noch auf dem Rasen reanimiert werden.

Die Partie der Oberliga Westfalen war längst in der Nachspielzeit, als die Gastgeber nach einem Pfostenschuss den vielumjubelten Siegtreffer erzielten. Während die Spieler sich in einer Jubeltraube übereinanderstapelten, kippte der Vorlagengeber Brightney Igbinadolor urplötzlich zu Boden. Sekundenlang begriff kaum jemand, wie ernst die Lage war. Dann das blanke Entsetzen: Das Herz des 21-Jährigen hatte aufgehört zu schlagen.

Fußball: Herzstillstand bei Spieler in der NRW-Oberliga

Ein Glücksfall rettete das Leben des jungen Mannes. Ausgerechnet der Ersatzkeeper der Gäste, Xavier Uchmann, griff sofort ein. Der Sprockhöveler ist hauptberuflich Rettungssanitäter und erkannte die Situation sofort. Gemeinsam mit der Physiotherapeutin der SpVgg sowie einer Krankenpflegerin aus dem Publikum leitete er die lebensrettenden Maßnahmen ein. Spieler breiteten währenddessen eine riesige Fahne aus, um den Zusammengebrochenen vor neugierigen Blicken zu schützen.

Nach bangen Minuten traf der Notarzt ein, stabilisierte den Zustand des Spielers und brachte ihn ins Krankenhaus. Laut „WAZ“ folgte noch in derselben Nacht die erlösende Nachricht: Der 21-Jährige war wieder ansprechbar.

Die Begegnung selbst rückte damit vollständig in den Hintergrund. Drei Minuten waren offiziell noch zu spielen, doch an Fußball war nicht mehr zu denken. Schiedsrichter Luca-Noel Perschke beriet sich mit beiden Teams, ehe man sich auf eine Art symbolischen Abschluss einigte: Die Spieler schoben den Ball im Mittelfeld hin und her, niemand griff mehr ernsthaft an. Ein stiller Handschlag des Fairplays – und ein seltener Moment, in dem beide Fanlager Seite an Seite applaudierten.

NRW: Junger Fußballer (21) kämpft um sein Leben

Die SpVgg Erkenschwick veröffentlichte am Samstag (13. September) eine Stellungnahme. Darin bedankte sich der Verein ausdrücklich bei der TSG Sprockhövel und den Anhängern beider Lager: „Ihr habt gezeigt, dass Fußball zwar unsere Leidenschaft ist – aber die Gesundheit eines Menschen immer an erster Stelle steht.“ Zudem ging ein besonderer Dank an die Ersthelfer: „Ihr habt einem jungen Mann das Leben gerettet. Euer Handeln war vorbildlich und verdient allerhöchste Anerkennung.“

Dass eine Partie, die eigentlich nur über drei Punkte entscheiden sollte, plötzlich zur Nebensache wird, ist selten – und doch offenbart genau das die große Kraft des Sports. In den Minuten der Angst verschmolzen Rivalität und Ergebnis zu reinen Nebengeräuschen. Übrig blieb ein kollektives Hoffen, dass der 21-Jährige wieder auf die Beine kommt.

Fußball kann grausam sein, manchmal auch absurd, in diesem Fall aber vor allem menschlich. Das 2:1 für Erkenschwick wird in keiner Tabelle der Welt die Schlagzeilen rechtfertigen. Wohl aber die Geschichte, dass ein Torjubel zum Albtraum wurde – und am Ende ausgerechnet ein gegnerischer Ersatztorhüter zum Helden des Abends. (mck)

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