Adiós Adidas!
Wirtschaftsminister Habeck kritisiert Nike-Deal – doch diese irre Summe machte DFB schwach
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sein jüngstes Vorhaben, die langjährige Partnerschaft mit Adidas zugunsten einer gigantischen Kooperation mit Nike zu beenden, trotz aufkommender Kritik – auch von Wirtschaftsminister Robert Habeck – verteidigt.
Deutschland – Das bevorstehende Ende einer mehr als 70-jährigen Beziehung zwischen dem DFB und Adidas sorgte für gemischte Reaktionen in der Fußballgemeinschaft. In einer Erklärung auf „X“, früher bekannt als Twitter, machte der DFB deutlich, dass der Verband die Emotionen, die mit einem solchen Wechsel einhergehen, voll und ganz nachvollziehen könne.
„Auch für uns als Verband ist es ein einschneidendes Ereignis, wenn feststeht, dass eine Partnerschaft, die von vielen besonderen Momenten geprägt war und ist, nach mehr als 70 Jahren zu Ende geht. Das lässt uns nicht kalt“, heißt es in der Mitteilung.
Adiós Adidas! Wirtschaftsminister Habeck kritisiert Nike-Deal
Der DFB betonte jedoch, dass seine oberste Verpflichtung stets die Förderung und Entwicklung des deutschen Fußballs gewesen sei. Dabei spielten auch wirtschaftliche Aspekte eine maßgebliche Rolle. „Der DFB hat ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist ein Sport-Fachverband, der seine Mitgliedsverbände und die Basis im Amateurbereich finanziert und nicht von ihnen finanziert wird. Er steckt das Geld in den Fußball. Damit Fußball ein Volkssport bleibt“, erklärte der Verband weiter.
Die Kritik von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der den Wechsel als Verlust eines Stücks deutscher Identität betrachtet, wies der DFB zurück. „Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, sagte Habeck.
DIESE Irrsumme machte DFB schwach
Am Donnerstag (21. März) hatte der DFB wie aus dem Nichts bekannt gegeben, dass ab 2027 der US-Sportartikelhersteller Nike alle deutschen Nationalteams ausrüsten wird (beinschuss.de berichtete). Damit endet eine langjährige Partnerschaft mit Adidas, die selbst mehr als überrascht wurden. Bei allen großen Erfolgen der deutschen Nationalmannschaften – egal ob bei den Frauen oder den Männern – war Adidas bisher der Ausrüster. Die neue Zusammenarbeit mit Nike ist zunächst bis 2034 geplant.
Nach Informationen des „Handelsblatts“ wird Nike den neuen Ausrüster-Vertrag mit dem DFB ab 2027 mit einer jährlichen Summe von mehr als 100 Millionen Euro abschließen, was im Umkehrschluss satte 800 Millionen Euro in acht Jahren bedeutet. Damit würde der US-Konzern die bisherige Vertragssumme von Adidas, der noch bis Ende 2026 alle Nationalmannschaften ausrüstet, in Höhe von rund 50 Millionen Euro deutlich übertreffen. Vor einer Woche wurden erst die neuen DFB-Trikots mit dem bisherigen Ausrüster Adidas vorgestellt und ernteten reichlich Kritik (rosenheim24.de berichtete).
mck