Die Inntal-Kicker mit den Beatles Frisuren
Sensation vor 50 Jahren: Wie der TuS Raubling in der Bezirksliga erneut Historisches schaffte
1500 Zuschauer waren 1974 beim Aufstiegsspiel des TuS Raubling vor Ort. Damals schaffte man historisches und konnte in die Bezirksliga aufsteigen. Auch dieses Jahr, 50 Jahre später, gelang den Raublingern ein Novum. Was es damit auf sich hat.
Raubling – 50 Jahre ist es her, als der TuS Raubling schon einmal in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Damals ein Riesen-Erfolg, der ausgiebig gefeiert wurde. Auch ein Artikel war in der Ausgabe des OVB vom 25. Mai 1974 zu finden. Heute ist Raubling nach dem zweiten Jahr in der Bezirksliga Ost dort oben wieder eine feste Größe. Auch ein Novum haben die Inntäler dieses Jahr vollbracht.
Spannung pur im Aufstiegsspiel in Traunstein
„Das zweite Entscheidungsspiel […] gegen Traunreut, gewannen [sie] in den letzten Sekunden dieses Spiels mit 2:1 Toren. Sie wurden somit A-Klassen-Meister der Gruppe Inn-Salzach und steigen demzufolge in die Bezirksliga auf.“ Damals ein großer Erfolg, genau wie der letzte Aufstieg in die Bezirksliga 2022. Im Jahre 1974 war die Bezirksliga jedoch noch die fünfthöchste Spielklasse, vergleichbar mit der Bayernliga heute.
Vor dem zweiten Entscheidungsspiel mussten die Inntal-Kicker mit den Beatles Frisuren aber im ersten Entscheidungsspiel gegen den SV Westerndorf ran. Deutlich konnte man sich mit 5:3 durchsetzen. In Traunstein auf neutralem Boden ging es dann am 19. Mai 1974 ums Ganze. Die Elf um „Oldtimer Gschwendter“ und Sturm-Ass Bartl trafen vor unglaublichen 1500 Zuschauern auf Traunreut. Ein hochumkämpftes Spiel, bei dem es lange nach Verlängerung aussah. Bis zur 90. Minute stand ein 1:1 auf der Anzeigetafel.
Quasi mit dem Abpfiff nahm dann das Blatt seine Wendung. Angesprochener Bartl konnte im dritten Nachfassen nach einem Freistoß das Leder in die Maschen befördern und schoss Raubling in die Bezirksliga. „Der Anstoß nach dem Tor wurde gar nicht mehr ausgeführt“, heißt es in einem weiteren Zeitungsbericht aus dem Jahre 1974. „Raubling wieder in der Bezirksliga“, thronte über dem Zeitungsausschnitt.
„Ein freudiger Empfang und eine große Siegesfeier wurde der […] Fußballmannschaft des TuS Raubling zuteil. Es war dies Grund genug, für eine Siegesfeier im Klublokal Gaststätte ‚Anderl‘, das überfüllt war, mit Anhängern und Freunden der Mannschaft“, schreibt das OVB vom 25. Mai 1974 weiter. Sicherlich ein unvergessliches Erlebnis für alle Akteure. Genauso unvergesslich wie der Wiederaufstieg 48 Jahre später. Bereits das zweite Jahr in Folge konnte man die Spielzeit 2023/24 besonders abschließen.
Novum für den TuS Raubling auch 2024
Die Inntäler um Coach Hannes Jennewein haben sich in der Saison 23/24 tapfer geschlagen. Am Ende finden sich die Kicker auf dem fünften Tabellenplatz wieder. Historisch war damals nicht nur der Aufstieg, sondern ist heute auch der angesprochene Tabellenplatz. Seit der Aufzeichnung des Bayerischen Fußballverbandes aus dem Jahre 2004, waren die Raublinger nie höher platziert. Schon letztes Jahr wurde mit Platz 8 diese historische Marke eingerissen, doch in der abgelaufenen Spielzeit konnte die Jennewein-Elf auch das noch steigern. „Ich bin extrem stolz“, betont es der Coach aus Österreich.
Ob nun das neu auferlegte Ziel der Aufstieg in die Landesliga sein wird? Wohl kaum. Dennoch wird das Trainerteam und die Mannschaft alles dafür tun, auch kommende Saison in der Bezirksliga voll auf Angriff gehen zu können. Untermauert hat das auch die vorzeitige Vertragsverlängerung des Trainer-Duos – eine Win-win-Situation für beide Parteien. Eine Hiobsbotschaft mussten die Raublinger jedoch bereits hinnehmen. Flügelflitzer Bastian Unsin wird wohl bis zur Winterpause nicht zur Verfügung stehen. Der 25-Jährige zog sich einen Kreuzbandriss zu.
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