Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Eren Emirgan startete die Saison noch als Zuschauer, nun erzielte er bei seinem ersten Startelfeinsatz für den TSV 1860 Rosenheim das Siegtor gegen Hallbergmoos. Und wie: Von der Mittellinie traf er zum 4:3. Wie er sein Wahnsinnstor erklärt.
Rosenheim – Das Wahnsinnsspiel in der Fußball-Landesliga Südost zwischen dem TSV 1860 Rosenheim und dem VfB Hallbergmoos-Goldach (Endstand 4:3) hatte gleich mehrere Protagonisten, aber nur einen Matchwinner: Eren Emirgan. Der 23-Jährige erzielte mit einem fulminanten Schuss vom Anstoß weg den Siegtreffer in der 90. Minute. Der gebürtige Münchner war am ersten Spieltag der laufenden Saison noch als Zuschauer beim 1860-Spiel in Aubing, am zweiten Spieltag gegen Unterhaching II saß er als Blitztransfer zumindest schon mal auf der Ersatzbank, beim dritten Spiel bei Wacker München wurde er in der 49. Minute eingewechselt. Gegen Hallbergmoos hatte er nun seinen ersten Einsatz von Beginn an – und wurde zum Rosenheimer Helden nach einer kuriosen Partie. Die OVB-Sportredaktion hat mit Emirgan (43 Regionalliga-Spiele, 46 Bayernliga-Partien) nach seinem Geniestreich gesprochen.
Rosenheim: 1860-Neuzugang Eren Emirgan über sein Traumtor vom Anstoß weg
Wie lautet Ihre Einschätzung zu diesem Spiel?
Eren Emirgan: Eigentlich sind wir richtig gut ins Spiel gestartet. Meiner Meinung nach waren wir auch die bessere Mannschaft. Wir haben dann mit ein bisschen Pech eine gelb-rote Karte bekommen. Sehr großes Lob an die Mannschaft, denn wir haben zusammengearbeitet, gekämpft und haben es auch geschafft, in Unterzahl drei Tore zu schießen. Also echt großen Respekt an die Jungs! Es ist ja auch eine sehr junge Mannschaft, die hat sich da sehr gut reingehauen. Am Ende können wir uns sehr glücklich schätzen, drei Punkte mitgenommen zu haben, es war meiner Meinung aber auch verdient.
Es war Ihr erster Startelf-Einsatz. Wie schnell haben Sie in die Mannschaft gefunden?
Emirgan: Ich bin jetzt vor eineinhalb Wochen dazugestoßen. Das ist aber eine richtig geile Mannschaft. Die Jungs haben alle einen super Charakter, haben mich echt von Tag eins an super aufgenommen. Ich kannte auch davor schon ein paar Spieler und habe mich direkt wohlgefühlt. Auch im ersten Spiel schon. Die haben mich angespielt, haben mit mir zusammengespielt, zusammengearbeitet und ich glaube, es zeichnet uns aus, dass wir eine super Chemie in der Mannschaft haben. Und so können wir eine sehr erfolgreiche Saison starten.
Wie schnell ist man dann als Spieler drin, wenn die Mannschaft so passt?
Emirgan: Natürlich kommt es immer auf die Spieler an, wie die auf einen zugehen, wie die einen aufnehmen, ob sie gleich mit einem reden. Ich war eigentlich sofort drin. Ab dem ersten Training haben die mich super aufgenommen, sind zu mir gekommen, haben mit mir geredet, sind auch sehr respektvoll – ich habe super schnell reingefunden.
Training im Fitnessstudio und auf dem Platz
Sie waren jetzt ohne Verein und sind dann relativ kurzfristig zu 1860 dazugekommen. Wie haben Sie sich vorher fitgehalten?
Emirgan: Ich habe natürlich privat auch in der Zeit, als ich keinen Verein hatte, immer im Fitnessstudio trainiert, habe meine Läufe gemacht, war auch viel auf dem Platz beim Fünf gegen Fünf mit den Jungs. Wenn man viel macht, auch wenn man jetzt keinen Verein hat, dann verliert man die Fitness nicht so schnell.
Den Trainer haben Sie ja auch von früher her gekannt?
Emirgan: Ja, den Wolfgang Schellenberg kenne ich schon seit der U14 – und das ist auch einer der Hauptgründe, wieso ich hier beim TSV 1860 Rosenheim bin.
Eren Emirgan: „Dachte mir: Wieso nicht?“
Kommen wir zu Ihrem Treffer. 1860 Rosenheim hat das 3:3 kassiert und Anstoß gehabt!
Emirgan: Ich habe beim Anstoß kurz hochgeschaut, habe gesehen, dass der Keeper ein bisschen weit draußen steht – und dann dachte ich: Wieso nicht gleich die Chance ausnutzen? Hat dann auch geklappt, glücklicherweise. Ich glaube, das hat der Mannschaft nochmals einen kleinen Push gegeben. Danach hat auch jeder gesehen, dass wir die drei Punkte mitnehmen können. Ich glaube, das macht zum Schluss mental auch noch einmal viel aus.
Wie waren denn Ihre Gedanken, nachdem der Ball zum 3:3 drin war?
Emirgan: Bei mir ist es so: Ich achte nicht so sehr aufs Ergebnis, sondern ich versuche einfach, aus jeder Situation das Beste zu machen, und lasse mich nicht einschüchtern. Egal, ob wir jetzt hinten sind oder wie lange es noch ist: Ich habe immer den Drang nach vorne und so habe ich die Situation erkannt und wollte sie gleich ausnutzen. Und es hat Gott sei Dank auch geklappt und so konnten wir auch die drei Punkte mit nach Hause nehmen.
Spektakulärer Spielverlauf und sieben Tore: 1860 Rosenheim gewinnt in Unterzahl
Und wie waren die Gedanken, als der Ball vom Fuß weg und immer länger geworden ist?
Emirgan: Der Ball ist wirklich für mich im Kopf in Zeitlupe geflogen. Aber ich glaube, nicht nur für mich, sondern für viele. Ich war natürlich auch ein bisschen nervös, aber Gott sei Dank ist er hinten reingefallen und es war ein glückliches Tor.