Keine vierte Nullnummer
„Das haben beide Teams gut gemacht“: Landesliga-Schlusslicht verkauft sich im Mangfall-Derby teuer
Das Mangfall-Derby zwischen dem TSV 1860 Rosenheim und dem SV Bruckmühl in der Fußball-Landesliga hat keinen Sieger gesehen. Aus diesem Grund war das Remis völlig gerecht.
Rosenheim – Es war das vierte Unentschieden in Folge, aber: „Wenigstens keine vierte Nullnummer“, meinte Wolfgang Schellenberg, Trainer des TSV 1860 Rosenheim, nach dem 1:1-Remis im Landkreis-Derby der Fußball-Landesliga Südost gegen den SV Bruckmühl. Beide Seiten zeigten sich bemüht, beide Teams hatten aber auch mit vielen Ausfällen und angeschlagenen Akteuren zu kämpfen. Insofern waren eh keine Wunderdinge zu erwarten und das Remis letztlich auch gerecht.
Schlusslicht Bruckmühl verdiente sich den Zähler, wie Schellenberg befand. „Sie haben extrem gut gekämpft, gut verteidigt und mit Leidenschaft gespielt“, lautete sein Kompliment. „Es kam diesmal nicht aufs Spielerische an“, erklärte Bruckmühls Coach Marco Schmidt, „sondern ums Kämpfen – und das haben beide Teams gut gemacht“.
Dabei mussten die Gäste aus dem Mangfalltal mit einer völlig neuen Innenverteidigung anrücken: Maurice Koller und Johannes Wagener, beide etatmäßig im Mittelfeld beheimatet, machten ihre Sache im Abwehrzentrum recht ordentlich. Natürlich tat ihnen der Umstand, dass die Sechziger aktuell nicht gerade eine brandgefährliche Offensivabteilung aufweisen, recht gut.
„Beides glückliche Tore“
Die Rosenheimer ihrerseits hatten eine Viererkette im Defensivbereich aufgeboten, im Angriff bestritt Raphael Lang sein erstes Spiel von Beginn an in dieser Saison. Nach drei torlosen Unentschieden ging diese Negativserie zu Ende, als Steven Khong-In einen Eckball am kurzen Pfosten so abfälschte, dass die Kugel hinten im langen Eck einschlug. Wenige Minuten später riss dann aber auch die andere Serie und 1860 kassierte wieder ein Gegentor. Eine Flanke von der rechten Seite konnte Torwart Alin Goia nicht ganz klären, den Nachschuss im Hintergrund brachte Lukas Huber im Tor unter. Dessen Schuss wurde auch noch vom Rosenheimer Lucas Gratt abgefälscht. „Beides glückliche Tore“, urteilte Schellenberg, den ärgerte, „dass wir vor dem Gegentor einen Einwurf am gegnerischen Sechzehner hatten“.
Nach dem Wechsel hatten beide Teams jeweils zwei Möglichkeiten. Bei Bruckmühl machte sich die Einwechslung von Maxi Gürtler bemerkbar, der einmal aus spitzem Winkel drüber schoss und einmal auf Quirin Egger legte, der aber das Tor auch verpasste. Auf der anderen Seite setzte Khong-In seinen Schuss zu hoch an und der Versuch von Audai Elghatous landete bei SVB-Torwart Markus Stiglmeir. „Wir hatten die klareren Chancen“, meinte Schmidt, Schellenberg reklamierte „mehr Spielanteile für uns“. Mehr war es dann aber nicht. Auch, „weil beide Mannschaften auf der letzten Rille dahergekommen sind“, wie Schmidt berechtigt anmerkte.
TSV 1860 Rosenheim: Goia, Gratt, Rudolph, Fischer, Mayerl, Markulin (88. Salkic), Summerer, Van de Wiel (74. Papapicco), Smajlovic, Khong-In (83. Schäpe), Lang (62. Elghatous).
SV Bruckmühl: Stiglmeir, Macek (62. Stannek), Koller, Wagener, Krasniqi, Schweder, Jovanovic (77. Keller), Huber, Cosentino, Bartl (55. Gürtler), Egger.
Schiedsrichter: Schramm (DJK Holzfreyung).
Zuschauer: 307.
Tore: 1:0 Khong-In (37.), 1:1 Huber (45.).
