Negativserie dank Doppelpack-Lehmann beendet
Bad Reichenhall gewinnt das als „Endspiel Nummer eins“ ausgerufene Kellerderby gegen Hammerau
Die Fußballer des TSV Bad Reichenhall haben ihre Negativserie – vier Niederlagen vor dem jüngsten Remis – beendet und das als „Endspiel Nummer eins“ ausgerufene Kellerderby gegen den FC Hammerau knapp gewonnen. Damit zogen die Kurstädter nach Punkten mit Waldkraiburg (ein Spiel mehr) gleich und sind sogar wieder auf Tuchfühlung mit jenen Rängen, die den direkten Klassenerhalt in der Kreisliga 2 bedeuten.
Bad Reichenhall – Mit deutlich verbesserter Körpersprache begann die Elf aus dem Nonner Stadion, diesmal wieder mit Neu-Papa Sascha Schimag im Mittelfeld, dafür fehlte Flo Huber. Ein Abstiegskrimi, der am Ende tatsächlich einer werden sollte. Nachdem eine erste latent brenzlige Situation mit Stefan Galler rechts außen überstanden war (Fabian Huber konnte klären), sorgte der TSV nach dem 16 Sekunden-Tor der Waginger drei Tage zuvor nun selbst für einen frühen Treffer:
Dennis Freudenreich brachte die Kugel an den zweiten Pfosten, Fabio Lehmann setzte sich dort stark durch und wuchtete die Kugel aus spitzem Winkel ins lange Eck, keine 120 Sekunden waren absolviert. Anstatt nun jedoch etwas abgeklärter – für ein Kellerteam freilich nicht einfach – zu agieren, folgte nur vier Minuten drauf schon wieder der Rückschlag: Matthias Wiesbacher spielte auf Philip Hosp, der sich energisch durchsetzte und das Leder auf den zentral postierten Maxi Fenninger ablegte: Drehung, Schuss, 1:1 (7.). Wie in den letzten Spielen hatte sich Reichenhall mit wenigen Pässen zu leicht austanzen lassen. Im Gegenzug hatte Korbinian Sprinzing die erneute Führung auf dem Fuß, knapp am zweiten Pfosten vorbei (9.).
Bad Reichenhall gewinnt Kreisliga-Kellerderby gegen Hammerau
Hammerau war nun hellwach, hochpräsent und gefährlich: Ein 20 Meter-Kracher von David Scheuerer küsste noch zart das Gebälk (15.), TSV-Keeper Vincent Hahn wäre zur Stelle gewesen. Drei FC-Ecken in Folge waren für Reichenhall brisant, weil stets der große Maxi Fenninger lauerte. Einmal klärte der in die Abwehr beorderte Mittelfeldmann Jakob Magg (21.) gerade noch gegen den Ex-Landesliga-Kicker. Doch dann zog sich der 32-jährige FC-Stürmer eine Zerrung zu und musste passen, Noah Wiesbacher kam (29.). Bis zur Pause gestaltete sich das Geschehen vor rund 130 Zuschauern nun ausgeglichen.
Wichtiger Derby-Heimsieg über Hammerau: Bad Reichenhall hofft wieder auf Kreisliga-Verbleib




Dani Haas schoss nach einer Freudenreich-Ecke gut, doch ehrlicherweise war's eher Richtung Club-Goalie Lukas Lechner eine Gelegenheit, sich „für die Galerie“ auszuzeichnen (33.). Zehn Minuten musste Raphael Zelzer nach einem unnötigen Foul – so bewertete es zumindest sein Coach Rene Peßler – an Korbi Sprinzing vom Feld, Reichenhall nützte die halbzeitübergreifende Überzahl nicht. Schon zuvor waren zwei TSV-Treffer, einer von Sprinzing, einer von Schimag, nicht gegeben worden, jeweils Abseits.
Reichenhall beendet Negativserie dank Doppelpack-Lehmann
Bei Reichenhall auffällig: 90 Prozent der Flanken und Ecken flogen weit hinter den Sechzehner und blieben somit ungefährlich. Es war aber klar: Für den TSV zählte nur ein Sieg, selbst ein Remis hätte nicht weitergeholfen. Und Gelb-Schwarz arbeitete akribisch daran, wenngleich die komplette Partie, die stark dem Waging-Match ähnelte, erneut eine zähe Angelegenheit darstellte. Denn wieder gingen die Heimischen 2:1 in Führung: Tiefer Ball von Freudenreich auf Schimag, der bis zur rechten Sechzehner-Grenze ging, Flachpass an drei Hammerauern vorbei an den zweiten Pfosten, Fabio Lehmann stand völlig frei – 2:1 (66.).
Wie drei Tage zuvor war noch reichlich Zeit auf der Uhr, erneut verpassten die Gastgeber das 3:1 und somit die Entscheidung. So wurde es eine erneute Zitterei bis zum Ende, Lehmann verpasste frei vor Lechner einen Dreierpack. Hammerau blieb bis zum Schluss gefährlich, doch Goalie Hahn pflückte alle Bälle runter, seine Vorderleute klärten den Rest. Es blieb beim achten Dreier, ein Sieg, der möglicherweise das zuletzt fehlende TSV-Selbstbewusstsein zurückbringt – auch für das kommende, sicher schwere Auswärtsmatch in Mehring. (bit)