Trotz Schockmoment und Platzverweis
„Hart“, aber fair? Frei und Feldkirchen überstehen ruppiges Top-Spiel im Rosenheimer Käfig
Ruppige Zweikämpfe, hitzige Emotionen und ein Platzverweis: Sebastian Frei und der TV Feldkirchen kämpft sich durch das brisante Topspiel im „Käfig“ gegen Türk Spor Rosenheim – und geht trotz Schockmoment als Sieger vom Platz. Doch wie lief das Duell wirklich ab?
Rosenheim/Feldkirchen-Westerham – Großer Jubel bei TV Feldkirchen: Mit einem knappen 1:0-Sieg gegen Verfolger Türk Spor Rosenheim am frühen Sonntagnachmittag (27. Oktober) sicherte sich das Team um Coach Peter Ilchmann auf schwierigem Terrain wichtige Punkte und bleibt an der Tabellenspitze der Kreisklasse 1. „Der Kampf war hart“, fasst Mittelfeldspieler Sebastian Frei nach Spielende im beinschuss.de-Interview zusammen, der mit dem goldenen Treffer in der 20. Minute das Spiel entschied. Ganz anders als die Woche zuvor, wo man sich in einem verrückten Elftorewahnsinn gegen den SV Bad Feilnbach duellierte.
Von Anfang an wurde klar: Im „Käfig“ von Rosenheim würde es für Feldkirchen weniger um schöne Spielzüge als um puren Kampf gehen. „Wir wussten, es wird ein sehr kämpferisches Spiel, da wir vor zwei Wochen gegen Croatia Rosenheim schon auf recht schlechten Platzverhältnissen gespielt hatten“, erklärt der 24-jährige Frei. Der kleine Rasenplatz ließ keinen Raum für ausgereifte Spielzüge, stattdessen war das Spiel von intensiven Zweikämpfen und einem rauen Ton geprägt. Doch das Team hielt dagegen und nach einem perfekt ausgeführten Einwurf gelang das Tor.
Rosenheim: Feldkirchen übersteht ruppiges Top-Spiel bei Türk Spor
„Schön direkt gespielt, direkt abgeschlossen – war hammergut gemacht“, sagt der einzige Torschütze des Tages zufrieden und ergänzt: „Im Käfig reicht oft eine einzige Standardsituation, um das Spiel zu entscheiden.“ Nach dem Treffer stand die Defensive von Feldkirchen stark und verteidigte die Führung bis zum Abpfiff. „Die restlichen Minuten haben wir einfach geschaut, dass wir hinten die Null halten und alles wegverteidigen. Das haben wir heute als Team sehr gut gemacht“, betont der im Mittelfeld flexibel einsetzbare Amateurkicker.
Dass Feldkirchen die Kreisklasse 1 – bis auf die Niederlage im Top-Spiel beim ASV Flintsbach – dominiert, überrascht selbst die Mangfalltaler nachdem man in der vergangenen Spielzeit gerade so noch den Abstieg in der Relegation gegen den FC Bischofswiesen verhindert hatten. Auch, weil zwei schwere Verletzungen (Kreuzbandrisse) direkt vor Saisonstart das Team in Unruhe versetzt hatten.
Mit Rückkehrer Alex Kriechbaumer (kam vom SV Ostermünchen) und Stammspieler Julian Petzinger verloren sie zwei wichtige Spieler. „Das tut uns natürlich schon sehr weh“, sagt Frei über die Ausfälle. Doch die Mannschaft fand sich neu, und mit unter anderem Neuzugang Thomas Festl (kam vom SV Bruckmühl) kam frischer Wind ins Team. „Am Ende ist es immer ein ganzes Team, das den Erfolg macht“, erklärt Frei. Dass sie nun um den Aufstieg mitspielen, sei ein unerwarteter Bonus, wie er lachend gesteht: „Die Saison ist noch lang, aber die Zielsetzung müssen wir jetzt natürlich schon ein bisschen revidieren.“
Feldkirchen gegen Rosenheim: „Wenn wir die Fairnesstabelle ansehen…“
Für einen kurzen Schockmoment sorgte Frei selbst, als er nach einem harten Schlag gegen die Wade minutenlang am Boden blieb. Doch aufgeben? Nicht im Käfig. „Ich glaube, die Zweikämpfe sind im Käfig ganz normal. Der Schlag tut ein bisschen weh, aber da muss man durch“, so der Rechtsfuß. Spannung und Härte zogen sich bis zum Spielende – inklusive einer Gelb-Roten Karte für seinen Mannschaftskollegen Dawid Kotarak spät in der Nachspielzeit.
„Der Schiedsrichter hat das sehr lange, sehr gut im Griff gehabt. Der Platzverweis ganz am Schluss war vielleicht auch ein bisschen im Eifer des Gefechts. Ich weiß ich nicht, ob man die geben muss“, lobt Frei. Beide Teams seien bekannt für ihren robusten Stil, sagt er, und die fünf Karten seien entsprechend absehbar gewesen: „Wenn wir uns die Fairnesstabelle ansehen, dann stehen wir beide nicht ganz vorne oder sind auch nicht die, die immer zurückziehen.“ (mck)