Vor über 10000 Zuschauern
„Lief alles völlig reibungslos“: Regionales Schiedsrichterteam überzeugt beim U17-Finale
Mit Schiedsrichter Raphael Salzberger vom FC Mühldorf und Assistent Fabian Balasch vom SV Gendorf Burgkirchen durften sich zwei Unparteiische aus der Region auf der großen Bühne des U17-Finales im Borussia Park von Mönchengladbach präsentieren.
Mönchengladbach/Mühldorf - Für Raphael Salzberger vom FC Mühldorf ging ein Traum in Erfüllung: Gemeinsam mit seinen Assistenten Fabian Balasch (SV Gendorf Burgkirchen) und Moritz Breitruck (FC Deisenhofen) durfte er das Finale der U17-Bundesliga im Borussia Park leiten – vor über 10.000 Zuschauern. Ein Einsatz, der nicht nur sportlich, sondern auch emotional Spuren hinterlässt.
Kommunikation für Schiedsrichter enorm wichtig
Auch wenn das Spiel im Fokus stand, war die Kulisse beeindruckend. „Im Spiel waren wir absolut fokussiert und haben die tolle Atmosphäre nicht vollkommen wahrgenommen“, erzählt Salzberger. Erst nach dem Abpfiff sei die Wucht der über 10.000 Zuschauer wirklich spürbar geworden. Besonders anspruchsvoll sei die Bewertung einiger Strafraumszenen gewesen – typische Schlüsselmomente in einem Finale.
Dass ein Endspiel andere Bedingungen mit sich bringt, zeigte sich schon in der Vorbereitung. Neben der körperlichen Fitness war für Salzberger vor allem die mentale Einstellung entscheidend: „Der Zeitplan ist strikter, das mediale Interesse größer – die Anspannung auf allen Seiten spürbar.“ Für ihn bedeutete das: klare Kommunikation mit den Spielern, um deren Druck ein Stück weit aufzufangen. Auch im Umgang mit Emotionen auf dem Platz setzt Salzberger auf Fingerspitzengefühl: „Wenn ein Team eine Negativserie hat und der Druck auf den Trainer steigt, sind Emotionen vorprogrammiert.“ In solchen Situationen hilft es, sich in die Lage der Beteiligten zu versetzen – mit klarer, früher Kommunikation könne man oft deeskalieren.
Innerer Fahrplan gegen die Nervosität
Trotz der riesigen Bühne im Borussia Park war die Nervosität überschaubar. „Ich hatte mich im Vorfeld mental gut vorbereitet und mir vorgestellt, wie es sein würde, vor so vielen Zuschauern zu stehen.“ Dieser innere Fahrplan half, die Ruhe zu bewahren – auch wenn der ein oder andere Blick auf die Tribüne Ehrfurcht auslöste.
Ein Spiel auf diesem Niveau verlangt Teamarbeit – und die hat an diesem Tag sehr gut gepasst. „Am Vorabend haben wir über unsere Kommunikation gesprochen, unsere Stärken und Schwächen analysiert. Am Spieltag selbst lief es reibungslos“, sagt Salzberger. Für ihn sind Fabian Balasch und Moritz Breitruck mehr als Assistenten – sie sind ein eingespieltes Team, auf das er stolz ist.
Salzberger: „Wollte es besser machen“
Sein Weg zum Schiedsrichter begann überraschend: „In der Jugend war ich oft unzufrieden mit Entscheidungen – also wollte ich es selbst besser machen.“ Was als Neugier begann, wurde schnell zur Leidenschaft. Die Reisen zu neuen Spielorten im Team machten den Reiz komplett. Für den jungen Unparteiischen ist das Finale ein sportlicher Höhepunkt und ein Zeichen des Vertrauens durch den Verband. „Es ist der Abschluss einer guten Saison und zeigt, dass unsere Arbeit wahrgenommen wird.“ Besonders stolz macht ihn die Unterstützung von Freunden und Kollegen, die das Spiel mitverfolgten und sich mitfreuten.
Ein wirkliches Idol hat der Jung-Referee hingegen nicht. Zwar hat Salzberger großen Respekt vor Namen wie Felix Brych und Deniz Aytekin, doch inspirieren ihn vor allem die Geschichten junger Kollegen wie Florian Badstübner oder Felix Wagner. Sein eigener Weg steht aber im Mittelpunkt: „Ich will die nächsten Spiele bestmöglich pfeifen, in der U19 und im Herrenbereich weiter dazulernen und meine Spielleitung weiter verbessern.“ (tb)