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Das Meisterteam: (oben v.l.n.r.) Götzinger Daniel, Elias Wallner, Christoph Mayer, Andreas Butzhammer, Sebastian Schnappinger, Stefan Leitenbacher, Daniel Podranski, Co- und Torwart-Trainer Michael Zehentner, Kilian Junger, Dominik Straßer, Valentin Aschauer; (unten v.l.n.r.) Johannes Wirrer, Tobias Berger, Paul Haunerdinger, Pirmin Kleinwötzl, Niklas Alversammer, Sebastian Singhammer, Maximilian Steinmaßl, Fabian Götzinger, Josef Berger, Hannes Tries, Marco Zauner
Spannung bis zur letzten Sekunde beim Giganten-Gipfel der A-Klasse 6 zwischen der SG Chieming/Grabenstätt und dem TSV Petting. Am Ende des Tages gab es einen Meister und einen Aufsteiger in die Kreisklasse zu bejubeln. Doch was hat das Ganze mit Bayer Leverkusen zu tun?
von Christian Mühlhofer und M. Cihad Kökten
Chieming – „Also noch mal sowas, das machen meine Nerven nicht mit“, war sich Co-Trainer Philipp Seidenfuss vom TSV Petting nach Abpfiff am Sportplatz in Chieming gegenüber beinschuss.de sicher. Sein Chefcoach Mathias Haunerdinger ergänzte nur mit einem müden Lächeln: „Ich habe schon hunderte graue Haare in dieser ganzen Saison gekriegt. Jetzt sind noch mal hundert wahrscheinlich dazugekommen, aber es hat sich rentiert.“ Und das zu Recht, denn: Der Giganten-Gipfel in der A-Klasse 6 am 25. und somit vorletzten Spieltag gegen die SG Chieming-Grabenstätt war insbesondere in der Schlussviertelstunde an Dramatik kaum zu überbieten.
Was die Meisterschaft des TSV Petting mit Bayer Leverkusen zu tun hat
Von vornherein war den über 400 Zuschauern klar, was auf sie am Samstagnachmittag (11. Mai) zukommen wird. Während die Hausherren mit 55 Toren offensiv zur Crème de la Crème der Liga gehörten, stellten die Gäste mit nur 23 Gegentreffern die sicherste Abwehr. Oder, um es kurz zusammenzufassen: Der Tabellenführer aus Petting traf auf den ärgsten Verfolger aus Chieming/Grabenstätt. Begonnen hatte das Ganze für die Gelb-Schwarzen recht gut. Der Top-Torjäger der A-Klasse 6, Dominik Straßer, hatte sie mit seinem 20. Saisontreffer nach 18 Minuten in Führung geschossen. „Ich habe mit einem Freund gewettet, dass ich 25 Buden mache und er mir dafür 50 Liter Bier zahlt. Daraus wird wohl nichts mehr, aber das macht mir auch nichts aus“, sagte der Rechtsfuß auf Nachfrage von beinschuss.de.
Der Jubel der Pettinger währte jedoch nicht lange, denn nur 240 Zeigerumdrehungen später musste Torwart Maximilian Steinmassl den Ball aus dem eigenen Tornetz holen. Und dann war es lange Zeit mal still im schönen Chiemgau. „Solche Spiele sind schwierig. Die Nerven flattern, was man vor allem uns ganz gut angesehen hat. Es war kein Spielfluss vorhanden und es war grundsätzlich kein gutes Spiel. Die Chieminger haben gewinnen müssen und haben alles reingeschmissen“, beschrieb Co-Trainer Philipp Seidenfuss den weiteren Spielverlauf. Und die Spielgemeinschaft stellte die Partie auf den Kopf und belohnte sich schließlich acht Minuten vor dem Ende mit dem vermeintlichen Siegtreffer durch Kilian Lang.
Fortuna eilt zur Hilfe: Aschauer wird zum Last-Minute-Helden
„Die haben verdient geführt, muss man ganz ehrlich sagen. Im Endeffekt haben wir uns dennoch nicht aufgegeben“, verrät Seidenfuss. Zur Hilfe eilen sollte zwar nicht die Siegesgöttin Nike, aber immerhin Fortuna, die Glücks- und Schicksalsgöttin. Valentin Aschauer, der Achter des Teams, war es, der sichtlich vom Glück geküsst wurde und in der fünften Minute der Nachspielzeit das so wichtige Last-Minute-Remis herbeiführte. Auf die Frage, ob man also vom sogenannten Bayer Leverkusen-Syndrom sprechen kann, das heutzutage in aller Munde ist, entgegnete das Trainerduo mit den Worten: „Gott sei Dank haben wir das heute irgendwo ein bisschen in der Mannschaft drin gehabt.“
Dies bedeutete nicht nur die vorzeitige Meisterschaft, sondern auch den Aufstieg in die Kreisklasse. Apropos Kreisklasse: In der vergangenen Spielzeit musste man sich in der Relegation in einem wahren Thriller gegen den TSV Bergen mit 2:3 in der Nachspielzeit geschlagen geben, obwohl man bis zur 88. Minute noch 2:1 in Führung lag (beinschuss.de berichtete ausführlich). Während Chefcoach Haunerdinger und Co-Trainer Seidenfuss versicherten, dass „eigentlich alles so bleibt wie gehabt“, zeigte sich Goalgetter Straßer sogar etwas kampfbetonter: „Nächste Saison wollen wir in der Kreisklasse angreifen und vielleicht sogar vorne mitspielen.“ Zumindest steht eines fest: Nach den verrückten Schlussminuten in Chieming darf man den TSV Petting genauso wenig abschreiben, wie den deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen.
mck
TSV Petting feiert Meisterschaft und Aufstieg in die Kreisklasse
