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Trotz eines Sieges im Spitzenspiel gegen den FC Bischofswiesen und der Übernahme der Tabellenführung herrscht bei der SG Übersee/Grassau nicht nur Freude. Top-Stürmer Marinus Stephan lässt nach dem Spiel seinem Frust freien Lauf.
von Rudi Mayer
Übersee – Am Sonntagnachmittag (29. September) stand im Überseer Sportpark der siebte Spieltag der A-Klasse 6 Inn/Salzach an, mit der Begegnung SG Übersee/Grassau gegen FC Bischofswiesen. Bei kühlen, aber sonnigen Wetterverhältnissen waren die Vorzeichen für eine spannende Partie zwischen dem derzeitigen Tabellenführer aus dem Berchtesgadener Land und dem aktuell drittplatzierten Achentalern gestellt. Etwas genauer ausgedrückt, würde es bedeuten, dass die SG Übersee/Grassau bei einem Sieg über den FC Bischofswiesen erstmalig in dieser Saison als Spitzenreiter der A6 aus dem siebten Spieltag hervorgehen könnte.
SG Übersee/Grassau nach Bischofswiesen-Sieg neuer Tabellenführer
Entsprechend vorsichtig und verhalten begann diese bedeutsame Begegnung. Die ersten 15-20 Minuten fanden ohne großartiges Risikospiel auf beiden Seiten statt, jedoch mit zunehmender Spieldauer testeten die Kontrahenten immer mehr ihre Stärken, aber auch unbedacht ihre Schwächen auf dem Spielfeld aus. Das Spiel wogte hin und her ohne dabei nennenswerte hochkarätige Torchancen zu produzieren und das Kampfzentrum verlegte sich schwerpunktmäßig in das überwiegend zerstörerische Mittelfeld.
„Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden, wir haben guten und spritzigen Fussball gespielt, erst als unser Kapitän Fabian Motz nach einer Viertelstunde verletzungsbedingt vom Platz musste, als auch unser Topstürmer Fabrice Enyange, der an Leistenproblemen leidet und nicht zur vollen Leistung hochfahren konnte, merkte man dann doch, dass wir das nicht so schnell kompensieren können“, so das Statement von Cheftrainer Moritz Bauregger von den „Edelweissen“. Schiedsrichter Niclas Kaltenhauser schließlich pfiff vor über 100 angereisten Zuschauern und einem Spielstand von 0:0 zur Halbzeitpause.
FC Bischofswiesen verliert Kapitän Motz und Tabellenführung
Nach dem Seitenwechsel forcierte von nun an die Achentaler Spielgemeinschaft ihre Kräfte gezielt in den Angriff, indem sie immer wieder ihren pfeilschnellen Top-Stürmer Marinus Stephan in Szene setzten, der sich letztendlich schon acht Minuten nach Wiederanpfiff mit der bis dahin verdienten 1:0 Führung bei seinen Mitspielern bedankte. Sichtlich aus dem Konzept geworfen, musste Bischofswiesen nur sechs Minuten später in der 59. Spielminute gar das 2:0 durch Nor Gutierrez mit einer feinen Einzelleistung hinnehmen.
„Unser Ziel war heute ganz eindeutig, dass wir die erst gar nicht ins Spiel finden lassen, konzentriert über das Zustellen der Räume die Angriffsbemühungen zu unterbinden und dann, damit meine ich vorrangig die zweite Halbzeit, selbst eigene Räume für den Angriff öffnen und konsequent nutzen. Das haben wir heute geschafft und dementsprechend auch unseren verdienten Arbeitssieg eingefahren“, so Florian Lindlacher, Chefcoach der SG Übersee/Grassau.
SG Übersee/Grassau fester Aufstiegsaspirant in der A-Klasse 6
In der 84. Spielminute klingelte es erneut im Kasten der Gäste, die „Weinroten“ feierten das 3:0, die „Grün-Weißen“ fluchten alles Mögliche gen Himmel, denn der Torschütze war kein Geringerer als der eigene Mitspieler, nämlich Tobias Kosch, der zuvor noch eine Zeitstrafe verbüßte und mit einem klassischen Eigentor auf sich aufmerksam machte. Derselbe Spieler verwandelte schon vier Minuten später in der 88. Spielminute sein unglückliches Eigentor in ein reguläres um und markierte damit den Endstand von 1:3 aus Sicht des FC Bischofswiesen.
Neuer Tabellenführer nach Top-Spiel zwischen SG Übersee/Grassau und FC Bischofswiesen
„Mei, die erste Halbzeit war schon ganz schön der Kampf los, in der 2. Halbzeit hatten wir auf einmal viel mehr Platz, die Räume standen offen und die hab ich halt genutzt. Ich hab noch 2-3 hochwertige Chancen liegen gelassen, am meisten ärgert mich aber der verschossene Elfmeter von mir in der Schlussphase – es war der erste nicht verwandelte Elfer von mir“, so die Meinung von Marinus Stephan, dem „Goalgetter“ der Achentaler.
Last but not least: Mit der SG Übersee/Grassau ist allerspätestens nach diesem Spiel fest als Aufstiegsaspirant zu rechnen. Die Mannschaft von Übungsleiter Lindlacher macht nach außen hin einen sehr selbstbewussten, stabilen und geschlossenen Eindruck. Aber wie meinte er doch im Weggehen: „In dieser Klasse darf man sich nie sicher fühlen, hier kann jeder jeden schlagen und dann schaut schon wieder alles ganz anders aus“. Schau ma moi, ob er recht hod! (rm)
