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„Ihr seid ein komisches Volk“

Absteigerduell zwischen DJK SV Edling und SV Schwindegg endet unter Protesten und Trainer-Eklat

Hitziges Absteigerduell zwischen DJK SV Edling und SV Schwindegg.
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Hitziges Absteigerduell zwischen DJK SV Edling und SV Schwindegg.

Bei blauem Himmel und herbstlichen Temperaturen fand das Absteigerduell in der A-Klasse 3 zwischen DJK SV Edling und statt. Doch was aufgrund der letzten Kreisklassen-Saison nach einer ausgeglichenen Partie aussah, entwickelte sich am Ende des Tages zu einem hitzigen Trainerstreit.

von Benedict Schweiger

Edling – Sehr unterschiedlich starteten die Mannschaften in die neue Saison in der A-Klasse 3. Der Gastgeber DJK SV Edling stand zu Beginn des Spiels auf Platz neun mit sechs Punkten, aber auch mit einem Spiel weniger als der Kontrahent SV Schwindegg, die es sich mit 12 Punkten nach fünf Spieltagen auf dem dritten Platz gemütlich machten. Doch gemütlich war das Spiel am Sonntagnachmittag (29. September) für die Teams keineswegs. Nach und nach wurde die Partie hitziger, und der Co-Trainer der Heimelf verabschiedete sich von den Gästen mit den Worten: „Ihr seid ein komisches Volk.“

„Wir spielen um den Aufstieg und spielen nicht, um Zweiter, Dritter oder Vierter zu werden. Unsere Ziele sind klar“, erzählt der Schwindegger Stürmer Michele D‘Amico gegenüber beinschuss.de nach Spielende. Und das zeigt das Auswärtsteam auch von Beginn an. Schon in der zehnten Minute gibt es die erste Großchance. Nach einer tollen Flanke auf den zweiten Pfosten wird die Direktabnahme nicht belohnt und geht haarscharf am Pfosten vorbei.

Edling gegen Schwindegg: Absteigerduell in A-Klasse 3 mit Trainer-Eklat

Aber dann zeigten die Gäste ihre Kaltschnäuzigkeit: Nach einem Steilpass an den Sechzehner setzt der Schwindegger Can Koek seinen Körper ein, lässt einen Verteidiger aussteigen und schiebt den Ball gekonnt ein. Aufgeweckt vom Gegentor hatte die Heimelf den Ausgleich auf dem Fuß. Ebenfalls nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten kam der Offensivmotor Paul Golla frei zum Abschluss, setzte den Ball aber neben das Tor.

Doch wieder waren es die Schwindegger, die die Anzeigetafel änderten. Top-Stürmer Ibrahim Krraki alias „Ibra“ dribbelte durch das Mittelfeld der Edlinger und hämmerte die Kugel unhaltbar in den kurzen Winkel. Er beschreibt sein Tor im Detail: „Ich hab mich gedreht und mir gedacht: Genau da will ich ihn hin. Ich hab schon gesehen, der kommt ganz gut und mich einfach gefreut, dass wir 2:0 vorne sind.“ Auf Nachfrage, ob sein Spitzname dem bekannten Stürmer Zlatan Ibrahimović zu Grunde liegt, geht sein Mitspieler D‘Amico wiederum seit folgendes: „Krraki ist ein charakterstarker Spieler. Könnte man schon meinen. Von mir aus schon.“

Die drei glücklichen Teilnehmer des „Bierkastenschießen“ 2024 in Edling (rechts der Gewinner).

Das war dann auch der Halbzeitstand. Doch zur Aufmunterung der heimischen Fans gab es das jährliche „Bierkastenschießen“. Dabei werden unter den Jahreskartenbesitzern drei ausgelost, die gegeneinander antreten. Die Disziplin ist derart simpel: Wer den Ball aus einer bestimmten Entfernung am nächsten am Bierkasten am Mittelpunkt platziert, gewinnt den Kasten Bier.

Edling im Abseits, Abseits und wieder Abseitspech

„So wie wir aus der Kabine rausgekommen sind, haben wir das von vorne aufgegeben. Das haben die Jungs nicht umsetzen können. Woran das immer liegt, begleitet uns leider die ganze Saison schon. Es hört sich hart an, aber wir sind vorm Tor zu fahrlässig.“ Die Ziele der Edlinger waren nach dem Abstieg eigentlich klar: „Wir haben vor Saisonstart gesagt, wir werden mit dem Wiederaufstieg nichts zu tun haben. Wir wollen konstantere Leistungen bringen, das gelingt uns leider noch nicht.“ analysiert DJK SV Edling-Trainer Rico Altmann.

Die Edlinger kamen zunächst gut aus der Halbzeitpause. Ein Freistoß von Daniel Färber kam nach dem Seitenwechsel auf Gäste-Torwart Julian Burghart, welcher den Ball spät sieht – und dann vermeintlich erst hinter der Linie fängt. Große Proteste des Gastgebers umsonst, da Schiedsrichter Simon Hellmaier auf Abseits entscheidet. Das war nicht das letzte Abseitstor der Edlinger. Nur wenige Minuten später lupft Offensivspieler Georg Helm den Ball über den Torhüter. Erneut Abseits.

Das war wohl ein Weckruf zu viel, denn nun drückte das Auswärtsteam wieder. Nur 15 Minuten nach dem zweiten Abseitstor kam ein langer Ball auf den pfeilschnellen Rechtsverteidiger Valmir Hajrizaj, der die Kugel perfekt auf den wohl auffälligsten Mann des Spiels, D‘Amico, legte, der seine bisherige Top-Leistung mit einem Treffer krönte. Danach war aber noch längst nicht Schluss.

Schwindegg pocht auf Wiederaufstieg

Die Hausherren legten alles nach vorne und wechselten, um frischen Wind in die Partie zu bringen. Dies zeigte zu spät Wirkung: In der Nachspielzeit gab es Platz in der Mitte und nach einem hohen Steilpass in den Strafraum wurde der angespielte Stürmer regelwidrig zu Fall gebracht. Das Foul war eindeutig, dennoch gab es laute Proteste von der Gästebank. Der gefoulte Helm soll laut Schwindegg wieder im Abseits gestanden sein.

Dieser Elfmeter löste auch einen Streit zwischen dem Co-Trainer der Edlinger und dem Co-Trainer der Schwindegger aus. Von Seiten der Platzherren hörte man: „Ihr seid ein komisches Volk“, was wiederum, mit „kann ich nur zurückgeben“, erwidert wurde. Der besagte Elfmeter wurde von Manfred Lis eiskalt unten links verwandelt, was auch das 1:3-Endergebnis besiegeln sollte.

Nach diesem Sieg steht Schwindegg punktgleich mit dem Tabellenführer auf Platz zwei. Im Doppelinterview mit beinschuss.de erklären die beiden Torschützen Krraki und D‘Amico die weiteren Ziele für die Saison: „Letztes Jahr haben wir viel zu schlecht gespielt und auch konstant schlecht. Das kennen wir aus Schwindegg nicht. Wir haben super Fans und eine super Mannschaft. Wir wussten, diese Saison wird schwierig. Es ist eine schwierige Liga, aber wir haben etwas gutzumachen. Wir müssen reagieren. Unser Ziel ist der Aufstieg.“ (sb)

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