Nach Horror-Verletzung - Rotsünder für vier Spiele gesperrt
„War uns wichtig“: Spieler von Croatia Rosenheim besuchen Breitbrunner im Krankenhaus
Das Spitzenspiel zwischen Croatia Rosenheim und dem TSV Breitbrunn-Gstadt musste am vergangenen Wochenende in der 54. Minute abgebrochen werden. Grund war eine sehr schwere Verletzung eines Gästespielers. Nun besuchten drei Akteure der Rosenheimer den Breitbrunner Keeper im Krankenhaus. beinschuss.de sprach mit 1. Vorsitzenden Ivo Petrovic über diesen Besuch.
Rosenheim - Der Schock bei den Spielern des TSV Breitbrunn-Gstadt saß tief. Denn in der 54. Minute erlitt ihr Torwart Florian Rackow (18) im Spitzenspiel gegen den NK Croatia Rosenheim nach einem Zweikampf mit Mirko Klisanin einen Durchbruch des Schien- und Wadenbeins.
Drei Rosenheimer Spieler besuchten den Breitbrunner Keeper
„Er hat sofort laut aufgeschrien und es war allen klar, dass etwas Schlimmes passiert ist“, blickte Breitbrunns Abteilungsleiter Thomas Schmidbauer im Beinschuss-Gespräch am vergangenen Montag (16. Oktober) auf den Vorfall zurück. Rackow wurde anschließend vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht und dort noch in der Nacht von Sonntag auf Montag operiert. Die Partie wurde in der Folge nicht mehr angepfiffen.
Nun besuchten am Mittwoch drei Akteure des NK Croatia Rosenheim den verletzten Rackow im Krankenhaus. Darunter waren der 1. Vorsitzende Ivo Petrovic, der Abwehrspieler Denis Dzepina und dazu noch Klisanin, der den verhängnisvollen Zweikampf mit dem Breitbrunner Keeper führte.
„Er hatte ein sehr schlechtes Gewissen“: Klisanin für vier Spiele gesperrt
„Wir haben uns am Mittwoch vor dem Training getroffen und sind dann gemeinsam in das Krankenhaus gefahren. Uns war das als Verein sehr wichtig nach dieser schweren Verletzung“, sagt der 1. Vorsitzende Petrovic im Gespräch mit beinschuss.de. „Wir und vor allem Klisanin haben uns entschuldigt und ihm gute Besserung gewünscht. Zudem haben wir ihm auch eine Kleinigkeit mitgebracht.“ Wie Petrovic weiter erzählt, habe sich Rackow über den überraschenden Besuch sehr gefreut.
Dem Vorfall, die zu der schweren Verletzung führte, ging ein Zuspiel in die Spitze voraus. Dabei kam Breitbrunns Keeper Rackow deutlich früher an den Ball als Klisanin und klärte die Situation. Doch der Rosenheimer ging mit offener Sohle voraus in den Zweikampf und traf den jungen Keeper voll am Bein. In Folge des groben Foulspiels sah Rosenheims Klisanin die glatt rote Karte und wurde noch vom Sportgericht für vier Spiele gesperrt.
„Er hat, nachdem er die Schwere der Verletzung erfahren hat, nicht gut geschlafen und hatte ein sehr schlechtes Gewissen“, betont Rosenheims Vorsitzender Petrovic im Beinschuss-Gespräch. „Deshalb war auch ihm der Besuch im Krankenhaus sehr wichtig.“
Entscheidung des Sportgerichtes: Die Partie wird wiederholt
„Es war nicht seine Absicht, ihn so zu verletzten“, stellte Breitbrunns Abteilungsleiter Schmidbauer klar und lobte auch den Umgang des NK Croatia Rosenheim mit dieser Situation: „Sie haben sich sehr fair verhalten. Als Florian vom Platz in den Krankenwagen gebracht wurde, haben sie ein Spalier gebildet und für ihn geklatscht.“
Für die Spieler des TSV Breitbrunn-Gstadt war nach diesem schlimmen Vorfall an ein Weiterspielen nicht mehr zu denken. Nach Gesprächen zwischen den beiden Kapitänen, den beiden Trainern und dem Schiedsrichter wurde die Partie beim Stand von 1:0 für Croatia Rosenheim abgebrochen. „Wir stehen weiterhin voll hinter der Entscheidung vom vergangenen Sonntag, dass dieses Spiel nicht mehr angepfiffen wurde“, betont Rosenheims Petrovic.
Nun entschied das Sportgericht über das weitere Vorgehen und die Partie wird wiederholt. Beide Vereine hatten schnell die Bereitschaft signalisiert, noch einmal gegeneinander zu spielen. Dem schloss sich das Kreissportgericht jetzt an. Ein neuer Termin indes steht noch nicht fest.
ma