Weihnachtsgebäck im Check
Stiftung Warentest: So viel Schadstoff steckt in Plätzchen, Lebkuchen und Co.
Vorweihnachtszeit ist Plätzchenzeit. Doch Vorsicht: Oft versteckt sich im Weihnachtsgebäck der potenziell krebserregende Stoff Acrylamid. Die Menge lässt sich aber geringhalten. Wie gut das Herstellern von Lebkuchen, Vanillekipferln und Spekulatius gelingt, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest. Lest hier die Ergebnisse und worauf Ihr selbst beim Backen achten könnt.
Die Weihnachtszeit ist untrennbar verbunden mit dem Duft von frischgebackenen Plätzchen. Schon seit Ende August stehen sie in den Regalen: Lebkuchen, Kipferl, Spekulatius und Co. Weil in früheren Untersuchungen viele beliebte Sorten mit viel zu hohem Acrylamidgehalt auffielen, haben sich die Experten der Stiftung Warentest heuer nochmal 49 Weihnachtsgebäck-Produkte - Lebkuchen, Spekulatius und Vanillekipferl - verschiedener Marken vorgenommen und auf den Schadstoff getestet.
Risiko Acrylamid - Stiftung Warentest mit erfreulichen Ergebnissen
Acrylamid entsteht, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel gebacken, gebraten, geröstet oder frittiert werden. Besonders betroffen sind dabei Produkte wie Brot, Pommes Frites und eben auch Weihnachtsplätzchen. Zutaten wie Hirschhornsalz, geröstete Mandeln und ein hoher Anteil an Kohlenhydraten und der Aminosäure Asparagin begünstigen die Bildung von Acrylamid, ebenso wie hohe Temperaturen und lange Backzeiten.
Weil Acrylamid als potenziell krebserregend eingestuft ist, hat die EU Grenzwerte für den Stoff in Lebensmitteln festgelegt und Hersteller aufgefordert, den Acrylamid-Gehalt in ihren Produkten zu senken.
„Mit Erfolg, wie unser aktueller Test zeigt: 39 von 49 untersuchten Lebkuchen, Spekulatius und Vanillekipferln enthalten nur sehr wenig Acrylamid. Das ist eine richtig gute Nachricht“, freut sich Ina Bockholt, Ernährungsexpertin der Stiftung Warentest.
Tipps für Hobbybäcker
Acrylamid entsteht nicht nur in der industriellen Herstellung, sondern auch beim Backen zu Hause. „Wir empfehlen, die Ofentemperatur bei Ober- und Unterhitze auf maximal 190 Grad Celsius zu begrenzen, bei Umluft auf 170 Grad Celsius. Das Gebäck sollte nur sanft bräunen“, rät Bockholt. Außerdem hilft es, auf Zutaten wie vorgeröstete Mandeln zu verzichten und statt Hirschhornsalz lieber Natron zu verwenden.
Große Unterschiede bei den Produkten
Der Acrylamidgehalt der getesteten Produkte variiert stark, von sehr geringen bis zu deutlich erhöhten Werten. Während die große Mehrheit unter dem von der EU festgelegten Richtwert lag, überschritten einige Produkte, darunter die Bio-Elisenlebkuchen von Rosengarten, die Alnavit Bio-Elisenlebkuchen und Spekulatius von Borggreve, den Richtwert deutlich.
Der Preis ist übrigens kein Qualitätsgarant: Der Preis eines Produkts war in dem Test kein zuverlässiger Indikator für einen niedrigen Acrylamidgehalt - oder umgekehrt. Die günstigsten acrylamidarmen Produkte aus den drei getesteten Kategorien sind: Die Lebkuchen Douceur von Penny (0,60 Euro pro 100 Gramm). Die Spekulatius von Netto Marken-Discount und Penny (jeweils 0,28 Euro). Und die Vanillekipferl von Aldi Nord und Edeka (1,15 Euro).
Eine vollständige Übersicht über die getesteten Produkte findet Ihr auf der Webseite der Stiftung Warentest unter www.test.de und in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test. (as/Stiftung Warentest)