Überträger von Krankheiten
Kriebelmücken auf dem Vormarsch - so behandelt Ihr die schmerzhaften Bisse
Sie sehen aus wie kleine Fliegen, sind aber Blutsauger und hinterlassen sehr schmerzende Schwellungen: die Kriebelmücken. Warum Forscher jetzt einen deutlichen Populationsanstieg befürchten, wie man die Kriebelmücke erkennt und warum ihre Bisse nicht nur sehr schmerzhaft, sondern auch gefährlich werden können, erfahrt Ihr hier.
Sie ist etwa zwei bis sechs Millimeter groß und sieht aus wie eine harmlose Fliege. Doch die Begegnung mit dem buckligen Zweiflügler hinterlässt oft sehr schmerzhafte kleine Wunden, die nicht selten nachbluten und große Quaddeln und Schwellungen, sowie Blutergüsse bis hin zu Entzündungen bilden. Den Biss einer Kriebelmücke vergisst man demnach nicht so schnell.
Wärmeres Klima lässt Populationen wachsen
Eine Studie im Fachjournal „Science of the Total Environment“ lässt nun aufhorchen: Forschern der Goethe-Universität und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt zufolge, könnten die Insekten hierzulande bald deutlich häufiger vorkommen. Schuld seien höhere Temperaturen, die „zu verkürzten Entwicklungszeiten, zu mehr Generationen pro Jahr und damit insgesamt zu einem häufigeren Auftreten von Kriebelmücken führen“, erklärte das Forschungsteam. In Deutschland sind derzeit 57 Arten bekannt.
Wie gefährlich sind Kriebelmücken?
Anders als ihre kleineren Verwandten, die oft Malaria oder Gelbfieber im Gepäck haben, übertragen die Kriebelmücken eher selten Krankheitserreger. Wenn, dann haben es diese aber in sich: der bekannteste durch Kriebelmücken übertragene Erreger ist - vor allem in tropischen Gefilden - der Fadenwurm Onchocerca volvulus, der die sogenannte Flussblindheit auslösen kann. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben infolge der Krankheit weltweit bereits mehr als 1,15 Millionen Menschen einen Sehverlust erlitten.
Häufiger ist es, dass man durch den starken Juckreiz viel kratzt und dadurch Keime und Bakterien in die offene Wunde eintreten, die dann eine Entzündung, im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung auslösen. Es kann außerdem zu einer allergischen Reaktion aufgrund des Speichels kommen, den das Insekt injiziert.
Was unterscheidet Kriebelmücken von Stechmücken?
| Unterschied: | Stechmücke | Kriebelmücke |
| Was? | Stich | Biss |
| Womit? | Stechrüssel | Saugrüssel mit Zähnen |
| Wie? | sticht in die feinen Blutbahnen unter der Haut. Die Wunde blutet nicht. | reißt die Haut scherenartig auf, bis Blut läuft, saugt dieses auf. |
| Folgen? | leicht juckende Quaddeln oder Schwellungen, die die meist nach 1-2 Tagen verschwinden | Starke Schwellung oft mit starkem Juckreiz |
Wie kann ich mich vor der Kriebelmücke schützen?
Die gute Nachricht vorweg: Kriebelmücken meiden geschlossene Räume und fliegen nicht in Wohnungen oder Häuser. Da ihre bevorzugten Wirts-Objekte Kühe oder Pferde sind, begegnet man ihnen in der Nähe von Weideflächen und kleinen, fließenden Gewässern, die sie zur Ei-Ablage nutzen. Im Gegensatz zu Mücken sind sie nicht in der Lage, mit ihren Saugvorrichtungen durch Kleidung zu dringen, mit langen Hosen, Ärmeln oder festen Schuhen ist man also schon recht gut geschützt. Natürlich helfen auch die handelsüblichen Mückensprays, die Biester auf Abstand zu halten.
Was tun, wenn man gestochen wird?
- Wunde wenn möglich sofort desinfizieren
- Nicht kratzen! Auch wenn die Bisse höllisch jucken, Kratzen fördert Entzündungen
- Biss ausreichend kühlen
- Cremes mit anti-allergischen Wirkstoffen oder Hydrocortison können helfen, den Juckreiz zu lindern
- WICHTIG: Bei allergischen Reaktionen, großen Schwellungen und Blutergüssen, bei Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Fieber oder Schüttelfrost, sofort einen Arzt aufsuchen
si