Krieg in der Ukraine, Hilfsbereitschaft in der Region
Eine Woche der Menschlichkeit
Schreckliche Bilder aus den Kriegsgebieten in der Ukraine, gepaart mit einer Welle der Hilfsbereitschaft in der Region. Der Blick auf eine Woche mit viel Schatten, aber auch ein wenig Licht.
Als vor gut einer Woche, in der Nacht auf Donnerstag, 24. Februar 2022, der grausame russische Angriffskrieg auf die Ukraine seinen Anfang nahm, schien die Welt still zu stehen. Zumindest für einen Moment.
Zu groß war das Entsetzen, die Fassungslosigkeit ob der Nachricht. Und wenig später ob der ersten Bilder. Von rollenden Panzern, zerbombten Gebäuden, Menschen, die sich in Kellern und U-Bahn-Schächten in Sicherheit brachten. Verzweifelte Männer, Frauen, Kinder.
Doch nur kurze Zeit später schien Deutschland und mit ihm die Region aus der Starre zu erwachen: Eine beeindruckende Welle des Mitgefühls ging durchs Land – erste Mahnwachen entstanden, Kerzen wurden entzündet, um Frieden gebetet. Statt wenige tausend Impfgegner, Querdenker und Corona-Leugner, die seit nahezu zwei Jahren eine überlaute Minderheit bilden, machten sich plötzlich Hunderttausende auf, um für Frieden und gegen Krieg, gegen Aggressor Putin auf die Straße zu gehen.
Doch damit nicht genug: Kaum verbreiteten sich die ersten Bilder von Kriegsflüchtlingen, machte sich eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft breit. Privatleute bieten ihre Gästezimmer an, Ferienwohnungen, Wohnraum. Wieder andere setzen sich kurzerhand ans Steuer, fahren tausende Kilometer, um Flüchtlinge an der Grenze zur Ukraine aufzunehmen und in Sicherheit zu bringen. Wieder andere starten Initiativen, stellen innerhalb weniger Tage Hilfstransporte und Lieferungen zusammen - und werden getragen von Abertausenden, die Pakete schnüren, Geld spenden, beim Lagern und Verpacken unterstützen. Die Hilfsbereitschaft ist riesengroß – vom Chiemsee bis zum Irschenberg, von Kiefersfelden bis Wasserburg, unzählige große und kleine Aktionen entstanden innerhalb weniger Tage. Das Engagement, die Empathie: bemerkenswert.
Hinter uns liegt nun eine mehr als außergewöhnliche Woche: eine Woche mit Krieg, furchtbaren Bildern, Flucht und Tränen – und gleichzeitig eine Woche des Aufbruchs, der Menschlichkeit, die Herzen öffnete und Mauern einriss. Eine Region, die die Menschen, die Hilfe brauchen, mit offenen Armen empfängt. Diese Entwicklung ist einfach großartig.