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Dorothea Perkusic beantwortet Liebesfragen

Ich weiß nicht, ob ich Kinder will. Wie kann ich das für mich klären?

Ein Vater und sein Baby am Strand
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Die Entscheidung Kinder zu bekommen sollte wohlüberlegt sein.

In unserer Service-Rubrik „Liebesfragen“ können unsere Plus-Abonnenten Dorothea Perkusic unter dem Betreff „Liebesfragen“ Fragen rund um die Themen „Leben“ und „Liebe“ stellen. Jeder Ratsuchende bekommt von der Einzel- und Paartherapeutin eine persönliche Antwort. Ausgewählte Fragen werden immer montags hier anonymisiert veröffentlicht.

Frage eines Mannes: 

Ich bin seit acht Jahren mit meiner Freundin zusammen. Sie wünscht sich ein Kind. Wenn ich überhaupt ein Kind möchte, dann mit ihr. Ich weiß nur generell nicht, ob ich überhaupt Vater sein möchte. Viele Freunde von uns haben bereits Kinder und was ich da jetzt mitkriege, erlebe ich als abschreckend. Wie kann ich zu einer Entscheidung kommen und was muss ich beachten? 

Antwort von Dorothea Perkusic:

Es ist gut, dass Sie die Entscheidung, Vater werden zu wollen, bewusst treffen möchten. Nachdem Sie noch kein eindeutiges Bauchgefühl dazu haben, ist es nicht ganz leicht, denn immerhin verlangt diese Entscheidung einen gewissen Weitblick in die Zukunft ab. Dieser ist bei Ihnen gefärbt, durch die Beispiele Ihrer Freunde, welche auf Sie abschreckend wirken. Hier wäre  wichtig, was genau Sie schreckt abschreckt. Sind es Dinge die eine Vaterschaft unvermeidbar mit sich bringt oder eher Dinge, die Sie individuell anders lösen könnten? Als Vater und als Familie sollten Sie nicht versuchen, sich in eine Schablone zu pressen. Sie haben die Freiheit selbst und gemeinsam mit Ihrer Freundin zu gestalten, wie Sie Ihr Familienleben, Ihr Elternleben und auch  Ihre Partnerschaft gestalten möchten.  

Dorothea Perkusic auf Instagram 

Eins ist sicher: den idealen Zeitpunkt gibt es nicht. Man kann und sollte zwar ein paar Voraussetzungen schaffen, doch das Leben bringt so viele Unabwägbarkeiten und Überraschungen und es gibt keine Garantien, dass es so kommt, wie man es sich vorgestellt oder geplant hat. Gleichzeitig besteht genau darin die Möglichkeit, dass Sie Ihr Vater-sein und auch Ihr Kind, völlig anders und deutlich positiver erleben, als in den Beispielen aus Ihrem Umfeld. Erstens haben Sie für Ihr eigenes Kind ganz andere Gefühle und zweitens, gibt es schließlich, wie gesagt, doch ein paar Dinge, die Sie beeinflussen können in Ihrer Entwicklung als Familie. 

Wenn die finanziellen und beruflichen Aspekte passen, was häufig ein relevantes Thema ist, dann geht es mehr um die persönlichen und zwischenmenschlichen Aspekte, die Sie klären müssen. Die finanzielle Sicherheit spielt eine wichtige Rolle, denn natürlich ist Geld für eine Familie wichtig. Doch auch in diesem Bereich, gibt es keine Garantien. Viel wichtiger ist die Frage nach Ihrer Bereitschaft, Verantwortung für eine Familie zu übernehmen und auch, ob Sie Ihre Partnerschaft für ein Kind öffnen möchten. Durch ein Kind wird die Bindung einerseits enger. Allerdings auch anders, denn ein Kind bereitet nicht nur Freude und Glückseligkeit sondern kann die Paarbeziehung zudem sehr belasten. 

Über grundsätzliche Ansichten zum Thema Erziehung und Familie zu sprechen ist sicher auch wichtig. Diese können sein, Rollenverteilung/-aufteilung, Finanzen, Religion, Wertevermittlung, Gesundheit. Hier sollte in den für Sie beide wesentlichen Bereichen Einigkeit bestehen. Über das gemeinsame Besprechen Ihrer Vorstellungen und Bedenken, könnten Sie ein besseres Gefühl dafür kriegen, wo Sie in Ihrer Entscheidungsfindung stehen. 

Es braucht Mut, Flexibilität und Durchhaltevermögen. Vater zu werden kann das spannendste und emotionalste Abenteuer Ihres Lebens werden. Aber wie mit allen Reisen, sollte das Ziel sorgfältig ausgewählt werden. Sie werden auf Dauer nicht glücklich, wenn Sie zukünftig im Camper nach Norwegen reisen, obwohl Sie am liebsten auf den Seychellen wären.  

Vater bleiben Sie für den Rest Ihres Leben, diese Reise hält wundervolle Überraschungen bereit und Sie könnten sich von facettenreichen, neuen Seiten kennenlernen. Dafür sollte jedoch eine gewisse Neugier bestehen und der Wunsch, nicht mehr allein Paar zu sein, sondern auch Familie zu werden.

Wenn Sie sich jetzt nicht entscheiden können, was setzt Sie unter Druck? Unter Druck treffen sich Entscheidungen meist nicht so gut. Daher überlegen Sie, ob Sie die Entscheidungsfindung noch beispielsweise zwei Jahre aufschieben können. Manchmal regelt die Zeit das von selbst und es geschehen Dinge, die Ihnen Klarheit in die ein oder andere Richtung bringen. Hören Sie auf Ihren inneren Kompass.

Dorothea Perkusic

Sie haben eine Frage rund um die Themen Leben & Liebe?

Schreibt an Einzel-, Paar- und Sexualtherapeutin Dorothea Perkusic. Alle Fragen werden beantwortet, ausgewählte anonymisiert veröffentlicht.

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