Für die Extraportion Obst und Gemüse
Smoothies, Säfte und Co.: Wie gesund sind sie wirklich?
Ihr wollt ein bisschen mehr Obst und Gemüse in Euren Speiseplan integrieren? Smoothies und Säfte versprechen schnelle Abhilfe. Doch wie gesund sind sie wirklich?
Jeder weiß es: Obst und Gemüse sind gesund und sollten ein wichtiger Bestandteil einer jeden Ernährung sein – am besten in der Form von je 2-3 Portionen Obst und Gemüse täglich. Doch das Wissen in die Tat umzusetzen, fällt vielen schwer. Viele greifen deshalb auf fertig gemixte Smoothies oder frisch gepresste Säfte aus dem Kühlregal zurück. Dort versteckt sich schließlich eine große Portion Obst und Gemüse drinnen. Aber sind die Produkte wirklich so gesund, wie sie beworben werden?
Grundsätzlich gilt: Smoothies sind gesünder als Säfte. Denn während bei Säften lediglich die gepresste Flüssigkeit verwendet wird, landet mehr vom Obst oder Gemüse im Smoothie und wird dort püriert – darunter auch die Schale und das Fruchtfleisch, welche wichtige Ballaststofflieferanten sind. Besser ist es also, ein Smoothie zu trinken.
Smoothies - echte Zuckerbomben
Doch auch diese sind nicht uneingeschränkt gesund. Das größte Problem: Smoothies sind echte Zuckerbomben, selbst, wenn kein künstlicher Zucker zugesetzt wird. Bananen, Äpfel, Mangos, Beeren – in einem einzigen Smoothie kann sich ein ganzer Obstsalat verstecken. Das ganze Obst würde vermutlich keiner einfach so als Zwischenmahlzeit essen, püriert geht das aber natürlich ganz leicht. Aber: auch Obstzucker zählt als normaler Zucker. Die WHO empfiehlt, nicht mehr als 25 Gramm Zucker pro Tag zu sich zu nehmen – diese Menge kann mit einem einzigen Smoothie bereits leicht überschritten werden. Öko-Test hat den Zuckergehalt von roten Smoothies untersucht. Das Ergebnis: Manche beinhalteten genauso viel Zucker wie dieselbe Menge an Limonade.
Trotzdem müssen Smoothies nicht gänzlich vom Speiseplan gestrichen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt dazu, dass Smoothies durchaus ab und zu eine Portion Obst ersetzen können – wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Der Smoothie besteht zu mindestens 50 Prozent aus Mark, Püree oder stückigen Obst- oder Gemüseanteilen
- Er beinhaltet keinen Zuckerzusatz oder künstliche Zusatzstoffe
- Es wurden keine isolierten Nährstoffe zugesetzt
- Er wurde nicht durch den Entzug von Wasser konzentriert
So mixt Ihr Euch einen gesunden Smoothie ganz einfach daheim
Bei dem Kauf im Supermarkt solltet Ihr zudem darauf achten, dass der Smoothie nicht nur aus Obst besteht, sondern auch ein Anteil an Gemüse drinnen ist – optimal wären 2/3 Gemüse und 1/3 Obst. Am gesündesten ist ein Smoothie aber, wenn Ihr ihn selbst mixt. Das geht mit einem leistungsstarken Mixer ganz einfach daheim. Ihr braucht für einen ausgewogenen Smoothie:
- 300 Gramm Blattgrün (z.B. Salat, Spinat, Brennnessel)
- Eine Portion Gemüse (z.B. Sellerie, Gurke)
- Eine Portion Obst (z.B. Apfel, Banane)
- Ein Esslöffel Getreideflocken (z.B. Hafer, Dinkel) und Saaten (z.B. Leinsamen)
- Ein Teelöffel Oliven- oder Leinöl
- Ein Esslöffel Nussmus oder etwas Avocado
- Ein Esslöffel Skyr oder Joghurt
- Wasser und Zitronensaft nach Bedarf
Am besten greift Ihr zu Bioprodukten. Die Anteile könnt Ihr je nach Geschmack variieren. Auf Süßungsmittel solltet ihr optimaler Weise verzichten - wenn es nicht anders geht, greift am besten auf Honig, Agaven- oder Ahornsirup zurück. Die Kombination aus gesunden Fetten, Ballaststoffen und Proteinen sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu schnell steigt und die Nährstoffe optimal aufgenommen werden. Ein weiterer Vorteil des selbst gemachten Smoothies: Die Inhaltsstoffe sind ganz frisch und werden gleich nach dem Mixen verzehrt. Durch das Mixen selbst gehen zwar keine Nährstoffe verloren, steht ein Smoothie aber zum Beispiel im Supermarkt lange im Kühlregal, nimmt der Nährstoffgehalt rasch ab.
Ein gesunder, ausgewogener Smoothie ist aber auch ziemlich gehaltvoll. Er sollte deshalb nicht zum Essen dazu getrunken werden, sondern besser als eigene kleine Mahlzeit betrachtet werden. In dieser Form kann ein Smoothie durchaus ab und zu ein bis zwei Portionen Obst und Gemüse ersetzen – täglich solltet Ihr aber trotzdem nicht auf einen Smoothie setzen. Nach wie vor gilt nämlich, dass das Essen von Obst und Gemüse die gesündeste Variante ist.
fso