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Israels Kriegsführung
Blinken warnt Israel vor „Chaos und Anarchie“ im Gaza-Streifen
Antony Blinken kritisiert Israels Vorgehen in Gaza scharf. Er fürchtet Chaos. Auch betont er, dass es einen Plan für die Nachkriegszeit geben muss.
Washington, D.C. – Schon seit einiger Zeit gibt es deutliche Warnungen aus Washington in Richtung Israel. Erst kürzlich drohte US-Präsident Joe Biden mit der Einschränkung von Waffenlieferungen, sollte Israel eine Militäroffensive in Rafah im Gaza-Streifen starten. Nun hat auch US-Außenminister Antony Blinken die Vorstöße in die palästinensische Stadt scharf kritisiert.
US-Außenminister Antony Blinken spricht von „Chaos und Anarchie“
Israel sei auf dem besten Weg, einen Aufstand mit vielen bewaffneten Hamas-Kämpfern zu erben, sagte er am Sonntag (12. Mai) im US-Fernsehen. Das berichtet die Deutsche Presse Agentur. Er sagte weiter, es drohe ein Vakuum, das von „Chaos und Anarchie“ sowie vermutlich von den Hamas wieder aufgefüllt werde.
„Wir haben mit ihnen über einen viel besseren Weg gesprochen, um zu einem dauerhaften Ergebnis, zu dauerhafter Sicherheit zu gelangen, sowohl im Gazastreifen selbst als auch in der gesamten Region“, sagte Blinken laut der Meldung. Partner würden sich gegenseitig die Wahrheit sagen.
In Gebiete im Norden des Gaza-Streifens seien bereits Hamas-Kämpfer zurückgekehrt, die zuvor von Israel schon als „befreit“ angesehen wurden. Selbst bei einem israelischen Großangriff im Gaza-Streifen auf Rafah würden laut dem US-Außenminister tausende Hamas-Kämpfer übrig bleiben.
Antony Blinken sagte auf Nachfrage, dass die USA die Einschätzung Israels teilten, dass bisher mehr Zivilisten als Terroristen im Gaza-Krieg getötet worden seien. Die Interviewerin bezog sich dabei auf eine Aussage des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, wonach das israelische Militär bisher 14.000 Terroristen der Hamas getötet habe.
USA fordert von Israel einen Plan für die Zeit nach dem Krieg
Weil die Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutze, seien gleichzeitig 16.000 Zivilisten getötet worden, sagte Netanjahu. Der Premier äußerte in dem Interview, dass für Israel der Tod jedes Zivilisten eine Tragödie sei – für die Hamas sei es hingegen Strategie.
Blinken kritisierte, dass Israel zwar gewisse Verfahren habe, um das Leid der Zivilisten zu mindern. Diese würden aber nicht „konsequent und effektiv“ angewandt, heißt es weiter in der Meldung. Zugleich bekräftige er, dass die USA von Israel einen Plan für die Nachkriegszeit sehen wollten.
Hat Israel mit amerikanischen Waffen gegen humanitäres Völkerrecht verstoßen?
Die US-Regierung halte es für möglich, dass Israel mit von den USA bereitgestellten Waffen im Gaza-Streifen gegen humanitäres Völkerrecht verstoßen haben könnte. Das geht laut Meldung aus einem veröffentlichten Bericht der Regierung hervor. Allerdings sei es aufgrund der Situation im Kriegsgebiet schwierig, abschließende Feststellungen zu treffen.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Auf die Frage, ob die USA es vermeiden würden, Israel für seine Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen, sagte Blinken, Washington messe nicht mit zweierlei Maß. „Wir behandeln Israel, einen unserer engsten Verbündeten und Partner, genauso wie jedes andere Land, auch wenn es darum geht, so etwas wie das humanitäre Völkerrecht und seine Einhaltung zu beurteilen.“
Großangriff am 7. Oktober
Die islamistische Terrorgruppe Hamas hat am 7. Oktober 2023 nach israelischen Angaben 1170 Menschen getötet und rund 250 als Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt. Seitdem reagiert Israel mit Gegenangriffen auf den Gaza-Streifen. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich laut der Nachrichtenagentur AFP nicht unabhängig prüfen ließen, inzwischen mehr als 35.000 Menschen getötet.
Die Hamas nannte derweil Äußerungen von US-Präsident Joe Biden einen „Rückschlag“ bei den Verhandlungen über eine Feuerpause. Biden hatte am Samstag (11. Mai) gesagt, dass eine Feuerpause „morgen“ möglich sei, wenn die Hamas Geiseln freilassen würde.
Verhandlungen dazu unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars waren zuletzt ergebnislos geblieben. Die Hamas warf der israelischen Regierung nun eine „Eskalation“ in verschiedenen Gebieten des Gaza-Streifens vor. (Rebecca Fulle, dpa, AFP)