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„Kein Platz für Besatzer“
Im Kampf gegen Putins Armee: Ukraine zeigt dramatisches Video von Bradley-Panzer
Ein Fingerzeig an Washington? Die ukrainischen Streitkräfte präsentieren in den sozialen Medien einen Bradley-Schützenpanzer beim Einsatz an der Front.
Awdijiwka – Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrem Kampf gegen die Invasion Russlands ein Video veröffentlicht, das im Ukraine-Krieg wie eine Erinnerung an die verbündeten USA wirkt.
Ukraine-Krieg: Kiew bangt um milliardenschwere Militärhilfen aus den USA
Das Verteidigungsministerium aus Kiew teilte die Bildsequenz bei X (vormals Twitter) und schrieb dazu: „Auf ukrainischem Boden ist kein Platz für Besatzer! Der Bradley IFV hilft dem Feind, es so schnell wie möglich zu verstehen.“ Demnach soll das Video aus dem umkämpften Frontabschnitt bei Awdijiwka im Donbass stammen.
Dort machten die russischen Invasionstruppen von Kreml-Autokrat Wladimir Putin zuletzt Boden gut. Den ukrainischen Verteidigern in der Kleinstadt droht die Einkesselung, während weit weg in Washington, D.C., über ein riesiges militärisches Hilfspaket für die Ukraine im Wert von über 81 Milliarden Dollar gerungen wird. Die Republikaner lehnen diese Hilfe bislang ab, zum 31. Dezember 2023 laufen zudem die bisherigen Gelder aus den Vereinigten Staaten aus. Und dann? Der US-Kongress müsste neue Mittel bewilligen.
There is no place for occupiers in Ukrainian land! Bradley IFV helps the enemy understand it as fast as possible.
In der europäischen Spitzenpolitik machen sich laut „heute journal“ des ZDF Bedenken breit, was passiert, sollte der polarisierende Republikaner Donald Trump die nächste amerikanische Präsidentschaftswahl Ende November 2024 für sich entscheiden. Aus Reihen nationalkonservativer Republikaner werden Forderungen laut, den Fokus beim Staatshaushalt deutlich stärker auf innenpolitische Themen zu legen – und notfalls bei Hilfen für die Ukrainer zu sparen.
Ukraine-Krieg: Republikaner und Demokraten streiten in den USA über Militärhilfen
Markant: In wichtigen Swing States liegt der republikanische Ex-Präsident Trump in Umfragen vor seinem Nachfolger Joe Biden (Demokraten). „Ich glaube, dass jeder Kongressabgeordnete, der nicht für die Unterstützung der Ukraine stimmt, es Putin erleichtert, sich durchzusetzen“, erklärte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan zuletzt: „Eine Stimme gegen die Unterstützung der Ukraine, ist eine Stimme für Putins strategische Position.“ Die europäischen Unterstützer Kiews sind jedenfalls alarmiert.
Eine Stimme gegen die Unterstützung der Ukraine, ist eine Stimme für Putins strategische Position.
Der sicherheitspolitische Experte Dr. Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) rät etwa eindringlich, die Ukrainer mit den Voraussetzungen für eine neue Offensive 2024 auszustatten. „Wir gucken wie das Kaninchen vor der Schlange auf das, was in Washington passiert. Wir sehen, dass nicht nur die Situation der Ukraine, sondern auch unsere eigene schlechter wird. Aber die Konsequenz zum Handeln fehlt zur Zeit“, meinte Mölling im „heute journal“. Die EU könne Joe Biden helfen, „indem die Europäer mehr Last für diesen Konflikt übernehmen und die Ukraine unterstützen. Da zögern wir aber tatsächlich, zumindest ein Teil der Europäer. Ein wichtiger Teil der Europäer ist sich zurzeit nicht im Klaren, was sie eigentlich machen wollen, um die Ukraine weiter zu unterstützen, wenn die Amerikaner wegbrechen“, erklärte der 50-jährige Politikwissenschaftler.
Währenddessen mehren sich die Anzeichen, dass die ukrainischen Streitkräfte zunehmend erschöpft sind. In Kiew demonstrierten beispielsweise Dutzende Ehefrauen von Soldaten auf der Straße dafür, dass ihre müden Männer demobilisiert werden. Und auch aus der Armee selbst werden (sehr) kritische Stimmen laut.
Gegen Russlands Armee: Ukrainische Streitkräfte wirken zunehmend erschöpft
„Hier sollten mehrere Brigaden stationiert werden, nicht einzelne Kompanien – wir haben einfach nicht genug Männer“, erklärte ein Soldat der Nachrichten-Website des britischen Senders BBC zur militärischen Lage im südlichen Delta des riesigen Flusses Dnipro. „Wir haben einen Großteil unserer Ausrüstung selbst bezahlt – Generatoren, Powerbanks und warme Kleidung gekauft. Jetzt, wo der Frost kommt, wird es nur noch schlimmer – die wahre Situation wird vertuscht“, meinte der Mann weiter. Sollen Videos wie das des Bradleys als Weckruf dienen? Zu sehen ist, wie die Besatzung mit Leuchtspur-Munition offenbar auf die russische Kontaktlinie schießt. Die ukrainischen Soldaten bemühten dafür die 25-mm-Maschinenkanone M242 „Bushmaster“.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine
Waffenlieferungen an die Ukraine: Kiew hat schon etliche Bradleys verloren
Der Bradley steht jedoch auch symptomatisch für die gescheiterte Gegenoffensive im Sommer. Laut New York Times (NYT) verlor einzig die 47. ukrainische Angriffsbrigade bei Mala Tokmatschka in der Region Saporischschja am 8. Juni in nur einem Angriff insgesamt 25 Panzer in einem Minenfeld, einschließlich sieben Leopard-2-Panzern. Darunter sollen ferner 16 von insgesamt 109 gelieferten Schützenpanzern M-2 Bradley der Amerikaner gewesen sein. Wie „Oryx“, eine Open-Source-Forschungsgruppe, später berichtete, wurden bis Mitte Juli 34 Bradleys aufgegeben, beschädigt oder zerstört.
In einer Propaganda-Show im russischen Staats-TV präsentierte Moskau zuletzt einen erbeuteten Bradley. Der Reporter führte die Zuschauer durch das Innere, zeigte etwa ukrainische Schablonen für die auf Englisch beschrifteten Bedienelemente. Während Kiew um seinen größten Unterstützer bangt – die USA. (pm)