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Sondergipfel
Vor EU-Gipfel: „Überschallraketen gibts nicht im Supermarkt“, Rom bremst gegen Aufrüstung
In Brüssel treffen sich EU-Staaten zur Beratung über Verteidigung und Unterstützung der Ukraine. Die italienische Regierung ist skeptisch gegenüber den Aufrüstungsplänen. Die Finanzierung ist noch nicht geklärt.
Brüssel/Rom – Die EU-Staaten beraten in Brüssel die Verteidigung Europas und weitere Ukraine-Unterstützung. 27 Staats- und Regierungschefs treffen sich am Donnerstag (6. März) zu einem Sondergipfel. Wie das Treffen verlaufen wird, ist unklar – die Dimension der anstehenden Themen kann Uneinigkeit bedeuten. In der italienischen Regierung gibt es etwa Bedenken gegenüber den Plänen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Aufrüstung der EU. Besonders kritisch äußert sich die rechtspopulistische Partei Lega. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Vorsitzende der Rechtspartei Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens) äußerte sich dazu zunächst nicht.
„Überschallraketen gibts nicht im Supermarkt“: Italiens Finanzminister bremst vor EU-Gipfel gegen Aufrüstung
Finanzminister Giancarlo Giorgetti (Lega) warnte davor, durch vorschnelle Entscheidungen Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Es brauche ein „gut durchdachtes Programm von Investitionen in die militärische Infrastruktur, das nicht übereilt und ohne Logik durchgeführt wird“. Der Lega-Politiker betonte zudem: „Für den Kauf einer Drohne oder einer Überschallrakete geht man nicht in den Supermarkt. Man braucht mehrjährige Investitionen.“
Giorgetti zog Parallelen zu den Ausgaben während der Corona-Pandemie. Damals seien „Berge von Impfstoffen“ zu überhöhten Preisen gekauft und anschließend entsorgt worden. Außenminister Antonio Tajani von der Forza Italia sieht die Vorschläge der EU-Kommission hingegen positiv und bezeichnete sie als „gut“. Nun müsse die praktische Umsetzung folgen.
Innerhalb der italienischen Regierungskoalition gibt es in außenpolitischen Fragen immer wieder Meinungsverschiedenheiten. Seit zweieinhalb Jahren regiert in Italien eine Koalition aus rechten und konservativen Parteien: Melonis Fratelli d‘Italia, die Lega und Forza Italia, die vom mittlerweile verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gegründet wurde.
„Bis Trump Geschichte ist“: EU bespricht Aufrüstung und Ukraine-Hilfen
Die Distanzierung der US-Regierung von Europa, stellt die EU vor Herausforderungen. Nach dem Wortgefecht zwischen Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat der US-Präsident alle Ukraine-Hilfen eingefroren. Die EU-Staaten wollen deswegen über die eigene Wehrfähigkeit und mehr Unterstützung für die Ukraine beraten.
Die Finanzierung des Militärs gehört eigentlich nicht in den Zuständigkeitsbereich der EU, doch die Staats- und Regierungschefs werden erörtern, wie diese Herausforderung auf einer zentralen Ebene angegangen werden kann. „Die Verteidigungsausgaben werden zu Fixkosten“, erklärte ein europäischer Diplomat gegenüber Politico. „Wir haben die Sonne abgeschaltet und müssen jetzt jeden Tag für die Heizung bezahlen. Jeden Tag muss man für Munition bezahlen, zumindest für mehrere Jahre, bis Trump Geschichte ist.“
Wandel in Europa: Die Geschichte der EU in Bildern
Aufrüstung: Finanzierung von Militärausgaben noch ungeklärt
Die EU-Staaten sind sich weitgehend einig, dass die Verteidigungsausgaben erheblich steigen müssen. Allerdings bleibt die Frage, wie diese finanziert werden sollen. Die EU-Kommission schlägt vor, eine Sonderregel zu den EU-Schuldenregeln für Verteidigungsausgaben zu nutzen. Zudem sollen EU-Darlehen von bis zu 150 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um beispielsweise Luft- und Raketenabwehrsysteme, Artillerie und Drohnen zu finanzieren. (dpa/hk)