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US-Iran-Konflikt
US-Luftangriffe im Jemen: Mindestens 31 Tote und wachsende Spannungen
Die US-Luftangriffe im Jemen haben mindestens 31 Menschen das Leben gekostet. Die Huthi-Miliz und der Iran verurteilen die Angriffe scharf.
Update, 14.35 Uhr: Führende Mitglieder der Huthi-Miliz im Jemen sind nach den US-Luftangriffen aus der von ihnen kontrollierte Hauptstadt Sanaa und in ländliche Gegenden geflohen. Das berichtete der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtenkanal Al-Arabija. Hochrangige Mitglieder hätten die Anweisung erhalten, ihre Häuser wegen der Gefahr weiterer US-Luftangriffe zu verlassen. Zudem sollten sie Hauptquartiere der Miliz und Regierungsgebäude in Sanaa meiden.
In Sanaa herrschte am Tag nach den Angriffen angespannte Ruhe. „Wir haben schreckliche Momente erlebt“, sagte ein Anwohner über die vergangene Nacht. In seinem Haus seien mehrere Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Ein weiterer sagte, die Miliz wolle das Land „in den Krieg und in die Zerstörung“ ziehen durch die Angriffe auf internationale Schifffahrt. „Jemen ist kein Land, das sich weitere Konflikte leisten kann.“
Trump-Anordnung: USA starten massive Angriffe auf Huthi-Miliz im Jemen
Erstmeldung: Sanaa/Washington – Die US-Streitkräfte haben am Samstag (17. März) auf Anordnung von Präsident Donald Trump massive Luftangriffe gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen gestartet. Ziel der Angriffe sei es, amerikanische Schiffe zu schützen und die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer wiederherzustellen, erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Die Huthis hatten zuvor angekündigt, ihre Angriffe auf Handelsschiffe in der Region wiederaufzunehmen.
Trump ordnet schwere Angriffe auf Huthi-Miliz im Jemen an – mehrere Tote
Nach Angaben der von den Huthis kontrollierten Gesundheitsbehörden kamen bei den Angriffen mindestens 31 Menschen ums Leben, darunter Frauen und Kinder. Zudem wurden 101 weitere Verletzte gemeldet. Die laufenden US-Luftangriffe gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen könnten sich über Wochen erstrecken. Das sagte ein US-Beamter der Nachrichtenagentur Reuters.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Das US-Verteidigungsministerium erklärte zuvor, dass die Huthis seit 2023 insgesamt 174 Angriffe auf US-Kriegsschiffe und 145 Angriffe auf zivile Handelsschiffe verübt hätten. Nach eigenen Angaben führen die Rebellen diese Angriffe aus Solidarität mit den Palästinensern im Gaza-Krieg durch. Trump warnte den Iran eindringlich, die Unterstützung der Huthi-Miliz einzustellen. „Sollte der Iran die Vereinigten Staaten weiter bedrohen, werden wir euch voll zur Rechenschaft ziehen – und das wird nicht freundlich ablaufen“, sagte der US-Präsident.
USA greifen Huthi-Stellungen im Jemen an: Reaktionen auf Entscheidung der Trump-Regierung
Das US-Zentralkommando (Centcom) bezeichnete die Angriffe auf die Huthis als den Auftakt einer umfassenden Militäroperation. Kampfjets vom Flugzeugträger Harry S. Truman, der sich im Roten Meer befindet, seien an den Angriffen beteiligt gewesen.
Wer sind die Huthis?
Die Huthi-Bewegung, auch bekannt als „Ansar Allah“ (“Anhänger Gottes“),ist eine schiitische Rebellengruppe aus dem Jemen. Sie kontrolliert die seit 2014 große Teile des Landes, einschließlich der Hauptstadt Sanaa. Ihre genaue Mitgliederzahl ist nicht öffentlich bekannt, jedoch wird ihre Stärke auf mehrere zehntausend Kämpfer geschätzt. Unterstützt vom Iran, setzen die Huthis fortschrittliche Waffensysteme wie ballistische Raketen und Drohnen ein. In den letzten Monaten haben sie Angriffe auf Schiffe im Roten Meer durchgeführt, was die internationale Schifffahrt beeinträchtigt hat. Diese Aktionen führten bislang zu militärischen Gegenmaßnahmen der USA, darunter Luftangriffe auf Huthi-Stellungen im Jemen.
Die Huthis verurteilten die Angriffe scharf und bezeichneten sie als „Kriegsverbrechen“. „Unsere jemenitischen Streitkräfte sind vollständig darauf vorbereitet, Eskalation mit Eskalation zu beantworten“, erklärte das politische Büro der Huthis. Auch aus dem Iran kommt scharfe Kritik an den US-Militärschlägen im Jemen. Außenminister Abbas Araqchi warf den USA vor, sich in die iranische Außenpolitik einzumischen. „Beendet die Unterstützung für den israelischen Genozid und Terrorismus. Hört auf, das jemenitische Volk zu töten“, schrieb er auf der Plattform X (Twitter). Der russische Außenminister Sergej Lawrow forderte ebenfalls die USA auf, die Angriffe auf die Huthis einzustellen.
Trump-Regierung setzt Teheran unter Druck
Die Luftangriffe erfolgten nur wenige Tage, nachdem der US-Präsident Irans Oberstem Führer Ali Chamenei Verhandlungen über das iranische Atomprogramm angeboten hatte. Chamenei lehnte Gespräche mit den USA jedoch ab.
Gleichzeitig sorgten Aussagen eines ehemaligen iranischen Ministers für Aufsehen. Dieser hatte bestätigt, dass es Terrorbefehle in den europäischen Staaten wie Deutschland gegeben habe – eine Aussage, die in persischsprachigen Medien für heftige Diskussionen sorgte. Auch wenn die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) versuchten, die Äußerungen zurückzunehmen, sehen einige Beobachter darin eine Reaktion Teherans unter Druck sowie eine mögliche Drohung in Richtung westlicher Staaten.
Welche anderen Staaten haben noch Maßnahmen gegen die Houthis ergriffen?
Neben den USA haben auch andere Staaten militärische Gegenmaßnahmen gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen ergriffen. Im Januar 2024 führten die USA und Großbritannien gemeinsam Luft- und Raketenangriffe auf Huthi-Stellungen durch, unterstützt von Ländern wie Australien, Bahrain, Kanada und den Niederlanden. Diese Aktionen erfolgten als Reaktion auf die Angriffe der Huthis auf Handelsschiffe im Roten Meer. Zudem haben sich mehr als 20 Länder bereit erklärt, an einer Militärallianz zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer teilzunehmen, um den Bedrohungen durch die Huthi-Miliz entgegenzuwirken. Deutschland und weitere westliche Länder haben diese Militärschläge unterstützt.
US-Regierung erwägt Luftangriffe auf Iran – Spannungen steigen
Das US-Verteidigungsministerium hat laut Medienberichten bereits Notfallpläne für weitere Luftangriffe auf iranische Einrichtungen in der Region erarbeitet. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu soll zudem eine koordinierte Offensive gegen iranische Nuklearanlagen ins Gespräch gebracht haben.
Trump halte sich diese Option jedoch noch offen. Der Konflikt könnte sich weiter verschärfen, wenn die Huthis ihre Angriffe auf US-Schiffe fortsetzen. Auch die diplomatischen Spannungen zwischen Washington und Teheran nehmen weiter zu.
Warum greifen die Huthis Israel an?
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen, Teil der sogenannten „Achse des Widerstands“, intensiviert ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer. Dieses vom Iran geführte Bündnis umfasst militante und politische Organisationen im Nahen Osten, die sich gegen den Einfluss der USA und Israels stellen. Zum Netzwerk gehören unter anderem die libanesische Hisbollah, die palästinensische Hamas und die Huthis. Die Allianz, die mittlerweile durch Israels Angriffe massiv geschwächt wurde, verfolgt das Ziel, die regionale Präsenz westlicher Mächte zu schwächen und eigene geopolitische Interessen zu stärken.
Trump hatte bereits kurz nach Beginn seiner zweiten Amtszeit die Huthi-Miliz im Jemen wieder als ausländische Terrororganisation eingestuft. Diese Einstufung war unter der Regierung seines Vorgängers Joe Biden aufgehoben worden. US-Geheimdienste gehen davon aus, dass die Huthi-Rebellen Waffen und Satellitendaten aus dem Iran erhalten und indirekt von Russland unterstützt werden.
Die US-Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen gelten nicht nur als Reaktion auf deren Attacken auf internationale Schiffe, sondern auch als Signal an den Iran, weitere Provokationen zu unterlassen. Zudem könnten solche Luftschläge mögliche israelische Angriffe auf iranische Nuklearanlagen erleichtern. Da die Huthis militärisch geschwächt werden, wäre eine direkte Unterstützung Teherans im Falle eines israelischen Angriffs erschwert. Damit könnte Israel künftig größere Handlungsspielräume für eigene Operationen gegen iranische Ziele erhalten. (fsa mit Agenturmaterial)