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Opposition wütet

Haushalt 2025: Klingbeil erklärt Maßnahme, die auch Verbraucher entlasten soll – Lindner-Seitenhieb

Lars Klingbeil stellt am Dienstag seinen Entwurf für den Haushalt 2025 vor, von der Merz-Regierung beschlossen ist er bereits. Der News-Ticker.

Update, 11.22 Uhr: Bei der Vorstellung des Haushalts hat Lars Klingbeil sinkende Energiepreise in Aussicht gestellt: Für Verbraucher und Unternehmen sollen nach dem Willen der Bundesregierung ab Januar die Energiepreise sinken. „Wir wollen einsteigen in eine erste wirksame Senkung der Strompreise für Industrie, Gewerbe und die privaten Haushalte“, sagte der SPD-Chef. Das solle die Kaufkraft der Bürger und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft erhöhen.

Zum 1. Januar sollten drei Maßnahmen greifen: Verbraucher würden von den Kosten der Gasspeicherumlage entlastet, die Senkung der Stromsteuer für die Industrie, die Land- und die Forstwirtschaft werde „verstetigt“, und der Bund übernehme einen deutlich stärkeren Anteil an den Kosten des Netzausbaus. Energiesicherheit und Klimaschutz würden damit künftig weniger über die Stromrechnung finanziert.

Haushalt 2025: Klingbeil sieht schwarz-rote Regierung vor „harten Entscheidungen“

Update, 11.16 Uhr: Klingbeil spricht von einem „soliden Haushalt“ – angesprochen auf Lücken im Entwurf erklärt der Finanzminister, er wisse, dass die Bundesregierung noch „harte Entscheidungen“ vor sich habe. 

Die Maßnahmen der Regierung seien ausgelegt auf Wirtschaftswachstum – ein Stimmungsumschwung zeige sich schon jetzt, so der Finanzminister. Darauf wolle Klingbeil sich nicht ausruhen und sich „zurücklehnen“ – der Weg, den die Regierung eingeschlagen hat, müsse nun weitergegangen werden.

Finanzminister Lars Klingbeil gibt eine Pressekonferenz zum Haushaltsentwurf 2025, den Haushalts-Eckwerte 2026 und dem Entwurf zum Sondervermögen Infrastruktur.

Update, 11.05 Uhr: Klingbeil spricht zunächst über die von der Bundesregierung geplanten Investitionen. Dabei geht der Finanzminister auch auf die „Bedrohung durch Russland“ ein. Es gebe ein weiteres Aufrüsten Russlands, darauf müsse Deutschland reagieren und „Versäumnisse der letzten zwei Jahrzehnte aufholen“. Der Verteidigungsetat betrage für dieses Jahr 62,4 Milliarden Euro. Insgesamt erreicht Klingbeils Entwurf für dieses Jahr eine Nato-Quote von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In den kommenden Jahren sollen die Ausgaben schrittweise steigen, bis auf 3,5 Prozent im Jahr 2029. Klingbeil wolle ebenso sichergehen, dass das „Geld effizient ausgegeben wird“.

Haushalt 2025 live: Seitenhieb gegen Vorgänger Lindner

Update, 10.55 Uhr: Klingbeils Seitenhieb an Ex-Finanzminister Christian Lindner: Bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs erklärt der SPD-Politiker, anders als für seinen Amtsvorgänger sei es für ihn kein besonderer Wert, das Geld zu behalten und es nicht auszugeben. Klingbeil wolle nicht nur Finanzminister, „sondern auch Investitionsminister sein“.

Haushalt 2025 live: Jetzt erklärt Klingbeil seinen Plan

Update, 10.48 Uhr: Finanzminister Lars Klingbeil stellt seinen Haushaltsentwurf vor. Dabei bestätigt der Finanzminister zu Beginn, dass das Kabinett den Entwurf für den Bundeshaushalt verabschiedet hat: den Etatentwurf für 2025, die Haushaltseckwerte für 2026 und den Finanzplan bis 2029. Klingbeil sei es um drei Aspekte gegangen: Investitionen, Strukturreformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Entlastung von Bürgern und Unternehmen sowie die Konsolidierung des Haushaltes.

Update, 10.17 Uhr: In dem Haushaltsplan von Finanzminister Lars Klingbeil soll trotz eingeplanter Schulden in Rekordhöhe noch immer eine dreistellige Milliardenlücke bleiben. Das geht aus einem Bericht des Handelsblatt hervor. Demnach betrage die Lücke in der Haushaltsplanung des Finanzministers 144 Milliarden Euro für die Jahre 2027 bis 2029.

Die Lücke sei laut Bericht auf zwei Gründe zurückzuführen: Ab dem Jahr 2028 muss die Bundesregierung die während der Covid-Pandemie aufgenommenen Schulden zurückzahlen. Zudem steigen durch die hohe Verschuldung die Zinskosten – diese würden sich laut Bericht von derzeit 30,2 Milliarden Euro bis zum Ende der Wahlperiode 2029 auf nahezu 60 Milliarden Euro erhöhen.

Haushalt 2025: Grüne werfen Klingbeil „Haushaltstrickserei“ vor

Update, 9.38 Uhr: Die Grünen äußern erneut scharfe Kritik an Finanzminister Lars Klingbeil und dessen Haushaltsentwurf. Grünen-Chefin Franziska Brantner warf Klingbeil vor, mit seinem Haushaltsentwurf Absprachen mit den Grünen gebrochen zu haben. Friedrich Merz und Klingbeil hätten versprochen, dass jeder Euro aus dem Schuldenfonds in neue Investitionen für die Infrastruktur gehe, sagte Brantner im Deutschlandfunk. „Und nach den ersten Infos, die wir haben, sehen wir klar: Hier wird Wort gebrochen.“ 

Sie fügte hinzu: „Da ist wirklich viel Haushaltstrickserei statt Zukunftsinvestition.“ Die Investitionen seien nicht so groß, wie die Schuldenaufnahme – es blieben Milliarden, „die nicht in die Kitas, die Schulen und die Deutsche Bahn fließen“. Auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge sagte im ZDF, teils würden die Schulden nun ausgegeben, um Haushaltslücken zu schließen und Wahlversprechen des Koalitionspartners CSU zu finanzieren.

Haushalt 2025 live: Merz-Kabinett beschließt Klingbeils Entwurf

Update, 9.19 Uhr: Die Bundesregierung hat den Etatentwurf für 2025, die Haushaltseckwerte für 2026 und den Finanzplan bis 2029 beschlossen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Regierungskreise. Damit hat die schwarz-rote Regierung sieben Wochen nach Amtsantritt ihren ersten Bundeshaushalt auf den Weg gebracht.

Haushalt 2025 live: Heftige Kritik an Klingbeil-Plan – „einfach nur krank“

Update vom 24. Juni, 7.30 Uhr: Grüne und BSW im Bundestag üben heftige Kritik an den Haushaltsplänen von Finanzminister Lars Klingbeil. „Die Koalition verteilt teure Wahlgeschenke an Einzelgruppen, stopft Haushaltslöcher, die sie selbst schafft, und zementiert den Status quo“, sagte Grünen-Haushälter Sebastian Schäfer der Deutschen Presse-Agentur.

Die Grünen hätten einer Grundgesetzänderung als Grundlage für milliardenschwere Zukunftsinvestitionen zugestimmt - Klingbeil und Kanzler Friedrich Merz nutzten dies aber nicht für Fortschritt, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Modernisierung. „Es geht bei der Koalition viel zu wenig um Zukunft, sondern vor allem darum, politische Konflikte der Koalition zu kaschieren“, sagte Schäfer.

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht kritisierte die deutlich steigenden Verteidigungsausgaben. „100 Milliarden Euro mehr für Waffen und Panzer, eine Verdreifachung der Rüstungsausgaben innerhalb von vier Jahren, das ist einfach nur krank“, sagte sie. Das sei eine „gigantische Steuergeldverbrennung“, die das Land nicht sicherer mache. Stattdessen drohten jetzt Kürzungen bei Rente, Pflege und Gesundheit. „Künftige Generationen werden die Aufrüstungskredite noch zurückzahlen, wenn die Panzer längst verrostet sind“, warnte Wagenknecht.

Erstmeldung: Berlin – Am Dienstag (24. Juni) wird Finanzminister Lars Klingbeil dem Kabinett seinen Entwurf zum Haushalt 2025 sowie die Eckwerte für den Haushalts-Entwurf 2026 vorstellen. Der Ampel-Regierung wurde der Streit um das Geld zum Verhängnis – auch den neuen Finanzminister dürfte die Aufstellung des Haushalts vor eine Herausforderung gestellt haben: Klingbeil hatte eine Milliardenlücke zu stopfen.

Klingbeil stellt Haushaltsplan 2025 vor: Pressekonferenz live im TV und Livestream

Am Dienstag soll der Haushalt beschlossen werden. Dafür kommt das Kabinett um acht Uhr zusammen. Eine einstündige Pressekonferenz zum Entwurf des Bundeshaushalts 2025 und zu den Eckwerten für den Entwurf des Haushalts 2026 soll um 10.45 Uhr beginnen. Im Fernsehen wird die Pressekonferenz von den Sendern phoenix und Welt.TV übertragen. Zu sehen sein wird die Pressekonferenz zum Haushalt 2025 auch in den Livestreams der Sender.

Minister unter Merz: Komplette Liste des Kabinetts – von Klingbeil bis zu „neuen Gesichtern“

17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands.
17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands. © dpa
Fritze Merz Kabinett CDU CSU Minister
Der neue Kanzler (offiziell ab dem 6. Mai): Friedrich Merz hat sein Kabinett zusammengestellt. Der 69-Jährige hat vertraute und neue Gesichter auserkoren. In dieser Fotostrecke finden Sie alle von der CDU bestimmten Minister, auch die von der CSU und SPD sind hier zu finden.  © IMAGO/Uwe Koch
Thorsten Frei Kanzleramtsminister Merz Kabinett
Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei (51) ist einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz und in der CDU angesehen.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Johann Wadephul Außenminister Merz Kabinett
Bundesminister für Auswärtiges: Johann Wadephul (CDU) heißt der neue Außenminister.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Katherina Reiche Wirtschaftsministerin Merz Kabinett
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie aus der CDU: Katherina Reiche ist 51 Jahre alt und wird die Nachfolge von Robert Habeck antreten. © IMAGO
Karin Prien Bildungsministerin FAmilie merz Kabinett
Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien von der CDU wird Bildungs- und Familienministerin, sie ist 59 Jahre alt. © IMAGO/Jens Schicke
Nina Warken Gesundheitsministerin Kabinett Merz
Bundesministerin für Gesundheit: CDU-Ministerin Nina Warken (45) soll die Nachfolge von Karl Lauterbach antreten.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Karsten Wildberger Digitalminister Merz Kabinett
Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger ist die wohl größte Überraschung, der ehemalige MediaMarkt-Chef ist 56 Jahre alt.  © AnikkaxBauer
Wolfram Weimer Minister für Kultur
Kulturstaatsminister: Wolfram Weimer, der 60-Jährige pflegt gute Kontakte in einige Verlage.  © IMAGO/Thomas Bartilla
Schnieder Vekehrsminister CDU Kabinett Merz
Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder von der CDU soll Verkehrsminister werden. © IMAGO
Dobrindt Innenminister CSU Kabinett Merz Liste
Bundesminister des Innern und für Heimat: Alexander Dobrindt. Der 54-jährige CSU-Mann ist schon zum zweiten Mal Minister. Unter Angela Merkel war er von 2013 bis 2017 Verkehrsminister © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Alois Rainer LAndwirtschaft Merz Kabinett
Landwirtschaftsminister soll der CSU-Politiker Alois Rainer werden. Der 60-Jährige ist durchaus ein überraschender Name, den Söder hier aus den CSU-Kreisen ausgewählt hat.  © IMAGO/Christian Spicker
Bär Ministerin Söder Merz KAbinett
Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (47) übernimmt das neu zusammengestellte Ministeramt. Die CSU-Politikerin galt von vorneherein als Favoritin aus Bayern.  © IMAGO/Heiko Becker
Klingbeil Kabinett Vizekanzler Finanzminister
Lars Klingbeil wird Vizekanzler und Finanzminister. Der 47-Jährige spricht über die SPD-Minister mit den Worten: „Generationswechsel“ und „neue Gesichter und erfahrene Persönlichkeiten“. Nachfolgend sind alle SPD-Ministerinnen und SPD-Minister aufgelistet.  © IMAGO/FRANK TURETZEK
Boris Pistorius Verteidigunsminister SPD Merz Klingbgeil
Verteidigungsminister bleibt Boris Pistorius, 65 Jahre alt. Er ist eines der prominentesten SPD-Mitglieder des Kabinetts. © IMAGO/Noah Wedel
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett als gesetzt, wenn es mit schwarz-rot klappt. Er könnte allerdings das Ministerium wechseln und sogar Vizekanzler werden.
Pistorius ist der einzige Minister der einstigen Ampel-Koalition unter Olaf Scholz, der auch unter dessen Nachfolger Friedrich Merz einen Platz im Kabinett gefunden hat. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Bas Ministerin Arbeit Kabinett
Bärbel Bas, die 57-Jährige wird Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Von 2021 bis 2025 war die SPD-Politikerin Präsidentin des Deutschen Bundestags.  © IMAGO
Hubig, Justiz 56 SPD MErz Kabinett
Dr. Stefanie Hubig ist 56 Jahre alt. Sie wird Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz. DIe SPD-Politikerin ist schon in Rheinland-Pfalz Ministerin für Bildung gewesen.  © IMAGO/Jürgen Heinrich
Reem Alabali-Radovan Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die jüngste Person aus der SPD-Riege. Reem Alabali-Radovan ist 35 Jahre alt und kümmert sich um „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“. © IMAGO/Jürgen Heinrich
Hubertz wohnen, Bauministerin SPD KAbinett Merz Klingbeiil
Auch nicht viel älter, auch von der SPD: Verena Hubertz, 37 Jahre, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.  © IMAGO
Carsten Schneider SPD Umweltminister Merz Klingbeil Kabinett
Carsten Schneider von der SPD (49), nicht zu verwechseln mit Patrick Schnieder, wird Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD, galt lange Zeit als aussichtsreiche Kandidatin für einen Kabinettsposten in der Regierung von Friedrich Merz. © Christophe Gateau/dpa
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet.
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 galt er zumindest als Außenseiter-Kandidat für einen Posten im Kabinett von Friedrich Merz. Daraus wurde letztlich nichts. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Kultursenator Joe Chialo
Kultursenator Joe Chialo war für die Berliner CDU bei den Koalitionsverhandlungen dabei (Archivbild). Fachleute spekulierten daraufhin Chialo könnte von Friedrich Merz als Kultusminister in sein Kabinett berufen werden. Doch der Posten ging letztlich an den Merz-Vertrauten Wolfram Weimer. © Jörg Carstensen/dpa
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Andererseits verfügt er über große Regierungserfahrung, die Merz selbst bekanntermaßen fehlt.
Auch Jens Spahn hatte sich Hoffnungen auf einen Kabinettsposten unter Kanzler Friedrich Merz gemacht. Der ehemalige Gesundheitsminister ging in Sachen Kabinett zwar leer aus, kann sich aber dennoch über eine Beförderung im neuen Bundestag freuen: Spahn wird die CDU-Abgeordneten im Bundestag künftig als Fraktionsvorsitzender anführen. © IMAGO/Jens Schicke

Bereits am Montag sickerten Details aus Klingbeils Haushaltsentwurf durch. Schwerpunkte setzt der Finanzminister auf Verteidigung und Investitionen in die Infrastruktur, alles ohne größere Finanzierungslücken. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur, der die Pläne vorliegen. Der Etat 2025 soll noch vor der Sommerpause Mitte Juli das erste Mal im Bundestag beraten werden. Der Beschluss ist für Mitte September geplant.

Haushalt 2025 – ohne großen Regierungszoff: Klingbeil nutzt finanziellen Spielraum

Trotz des Sondervermögens, das der schwarz-roten Regierung finanziellen Spielraum verschafft, hatte Klingbeil bereits Ende Mai die Ministerinnen und Minister zum Sparen aufgerufen. Dennoch hieß es laut Bericht der Süddeutschen Zeitung aus Regierungskreisen, die Minister hätten einen zusätzlichen Finanzbedarf „im mittleren zweistelligen Milliardenbereich“ angemeldet – die meisten habe Klingbeil in Gesprächen abgeräumt. Der Vizekanzler habe „das abgewendet“ und seine Kollegen runtergehandelt. 

Dass die Aufstellung des Entwurfs für den Haushalt 2025 nun so geräuschlos vonstattenging, liegt aber wohl weniger am Verhandlungsgeschick des neuen Vizekanzlers. Im Unterschied zur Ampel-Koalition kann Klingbeil nämlich viele Milliarden Euro Kredite aufnehmen – und das nutzt er auch aus. In diesem und im kommenden Jahr plant der SPD-Politiker mit zusammen 170 Milliarden Euro neuen Schulden.

Standen 2024 noch Kredite von 33,3 Milliarden zu Buche, sollen es in diesem Jahr schon weit mehr als doppelt so viel sein: 81,8 Milliarden – und 2026 dann 89,3 Milliarden. Möglich wird das, weil das schwarz-rote Bündnis von Kanzler Friedrich Merz (CDU) noch vor der Kanzlerwahl für eine Lockerung der Schuldenbremse und einen 500 Milliarden Euro schweren Sondertopf für Infrastruktursanierung sorgte. 

Haushalt 2025: Klingbeil will 503 Milliarden Euro ausgeben – Schwerpunkt Verteidigung

In diesem Jahr will Klingbeil 503 Milliarden Euro ausgeben, etwa sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr. 2026 soll das Etatvolumen dann auf 519,5 Milliarden Euro steigen. Allein für Bundeswehr, Bevölkerungsschutz, Nachrichtendienste und Hilfe für völkerrechtswidrig angegriffene Staaten wie die Ukraine sind in diesem Jahr 75 Milliarden Euro vorgesehen. Ohne die Lockerung der Schuldenbremse wäre das nur schwer zu finanzieren gewesen.

Insgesamt erreicht Klingbeils Entwurf für dieses Jahr eine Nato-Quote von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – und erfüllt damit die Vorgabe von zwei Prozent. In den kommenden Jahren sollen die Ausgaben schrittweise steigen, bis auf 3,5 Prozent im Jahr 2029.

Schwerpunkt im Haushalt: Sanierung der maroden Infrastruktur

Zweiter Schwerpunkt im Bundeshaushalt der nächsten Jahre ist die Sanierung der maroden Infrastruktur – und damit verbunden die Hoffnung auf mehr Wirtschaftswachstum. Insgesamt sollen in diesem Jahr rund 115,7 Milliarden Euro investiert werden, im kommenden Jahr 123,6 Milliarden. Möglich wird auch das durch die neuen Verschuldungsspielräume des Bundes – in diesem Fall durch ein Sondervermögen, für das die Schuldenbremse nicht gilt und das mit Krediten bis zu 500 Milliarden Euro gefüttert werden soll. 

Das Geld soll über zwölf Jahre fließen. In diesem Jahr will Klingbeil 37,2 Milliarden Euro aus dem Sondertopf abschöpfen, im kommenden Jahr 57,9 Milliarden. Daraus soll vor allem die Instandsetzung von Brücken, Straßen und Energienetzen bezahlt werden, es soll aber auch Geld in Digitalisierung, Krankenhäuser und Wohnungsbau fließen. Teile des Geldes verwalten die Länder, Teile fließen auch in einen Topf für Klimaschutz-Investitionen. (dpa/pav)

Rubriklistenbild: © Kay Nietfeld/dpa

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