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News-Lage im Überblick

Putin will ganze Ukraine – Selenskyj droht mit „Drohnen für jeden Fuß eines russischen Soldaten“

Wie geht es im Ukraine-Krieg aktuell weiter? Putin sendet eine Drohung – Selenskyj widerspricht Russland. Alle Entwicklungen im News-Ticker.

Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update, 16.00 Uhr: Unter Berufung auf Informationen des ukrainischen Militärgeheimdiensts HUR meldet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) einen erfolgreichen Angriff auf russischen Treibstoff-Nachschub in der besetzten Region Saporischschja. Beim Angriff auf einen Tankzug des russischen Militärs seien auf freier Strecke 20 Kesselwagen von ukrainischen Drohnen zerstört worden, teilte der HUR auf Telegram mit. Den russischen Eisenbahnern sei es infolgedessen gelungen, einen Teil des Zuges mit einer Diesellok in Richtung Melitopol in Sicherheit zu bringen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben jedoch nicht.

Update, 14.30 Uhr: Nach Angaben von Ukraines Präsident Wolodymyr Zelensky hat das Land bereits 176 Menschen aus der Ukraine und aus anderen Staaten aus Israel evakuiert. Dies geschah vor den US-Angriffen auf den Iran, so Zelensky. Zu den von der Ukraine evakuierten ausländischen Staatsangehörigen gehörten Bürger aus den USA, Moldawien, Lettland, Aserbaidschan und Estland, sagte Präsident Wolodymyr Zelensky.

Update, 13.45 Uhr: Die ukrainische Armeeführung hat russischen Angaben widersprochen, wonach es Moskau gelungen sei, ukrainische Truppen vollständig aus Kursk zurückzudrängen. „Wir kontrollieren rund 90 Quadratkilometer des Gebiets im Bezirk Gluschkowo“ in der russischen Grenzregion, sagte der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj in einem am Sonntag veröffentlichten Pressebriefing. Er betonte, dies sei eine „vorbeugende“ Maßnahme, um auf eine „mögliche feindliche Offensive“ reagieren zu können. 

Der ukrainische Präsident Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Lagebesprechung.

17-Jähriger bei russischem Angriff in Ostukraine getötet

Update vom 22. Juni, 6.15 Uhr: Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Stadt Slowjansk ist ein 17-Jähriger getötet worden. Drei weitere Personen seien verletzt worden, schrieb der Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram. Außerdem wurden durch den Luftangriff demnach 32 Privathäuser und vier Hochhäuser beschädigt. Filaschkin appellierte an die Bevölkerung, die Region Donezk zu verlassen und sich in sichere Regionen des Landes zu begeben. 

Wolodymyr Selenskyj – Vom Komödianten zum Symbol des Widerstands

Als am 24. Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, sah zunächst alles nach einem leichten Sieg Russlands aus. Doch daraus wurde nichts. Die Ukraine leistete vom ersten Tag an erbitterten Widerstand und wehrte sich mit vereinten Kräften gegen die Invasion. Das liegt auch an ihrem Präsidenten. Wolodymyr Selenskyj überraschte mit seinem Auftreten im Krieg von Beginn an die ganze Welt – vor allem den Aggressor aus Russland.
Als am 24. Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, sah zunächst alles nach einem leichten Sieg Russlands aus. Doch daraus wurde nichts. Die Ukraine leistete vom ersten Tag an erbitterten Widerstand und wehrte sich mit vereinten Kräften gegen die Invasion.  © Ukrainian Presidents Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj
Das liegt auch an ihrem Präsidenten. Wolodymyr Selenskyj überraschte mit seinem Auftreten im Krieg von Beginn an die ganze Welt – vor allem den Aggressor aus Russland. © Imago
Selenskyj kandidiert in der Ukraine
Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj wurde am 25. Januar 1978 als Sohn jüdischer Eltern in Krywyj Rih im Südosten der damals noch sowjetischen Ukraine geboren. Er schloss erfolgreich ein Jurastudium ab, war aber nie als Jurist tätig.  © dpa
Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj wurde am 25. Januar 1978 als Sohn jüdischer Eltern in Krywyj Rih im Südosten der damals noch sowjetischen Ukraine geboren. Er schloss erfolgreich ein Jurastudium ab, war aber nie als Jurist tätig. Stattdessen gründete er zunächst eine Kabarettgruppe, die fünf Jahre lang von Moskau aus durch die Staaten der ehemaligen Sowjetunion tourte. Als Komiker und Schauspieler erlangte er große Popularität – in der Ukraine und in Russland.
Stattdessen gründete er zunächst eine Kabarettgruppe, die fünf Jahre lang von Moskau aus durch die Staaten der ehemaligen Sowjetunion tourte. Als Komiker und Schauspieler erlangte er große Popularität – in der Ukraine und in Russland. © Alexander Gusev/Imago
Seit 2003 ist Selenskyj mit Olena Wolodymyriwna Kijaschko verheiratet. Sie gingen auf dieselbe Schule, lernten sich aber erst während ihres Studiums des Bauingenieurwesens an der Universität in ihrer Heimatstadt Krywyj Rih kennen. Das Paar hat zwei Kinder, Tochter Oleksandra (geboren 2004) und Sohn Kyrylo (geboren 2013). Im Dezember 2019 landete Olena Selenska auf einer Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Ukraine auf Platz 30. Nummer eins war ihr Ehemann.
Seit 2003 ist Selenskyj mit Olena Wolodymyriwna Kijaschko verheiratet. Sie gingen auf dieselbe Schule, lernten sich aber erst während des Studiums an der Universität in ihrer Heimatstadt Krywyj Rih kennen.  © Vadim Ghirda/dpa
Stichwahl um Präsidentenamt in der Ukraine
Das Paar hat zwei Kinder, Tochter Oleksandra (geboren 2004) und Sohn Kyrylo (geboren 2013). Im Dezember 2019 landete Olena Selenska auf einer Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Ukraine auf Platz 30. Nummer eins war ihr Ehemann. © dpa
Arte - Diener des Volkes
Mit Politik hatte Selenskyj lange nichts am Hut. Dann legte eine populäre Fernsehserie den Grundstein für seinen politischen Durchbruch. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“, die im April 2022 auch auf Arte lief, trat Selenskyj 2015 als Geschichtslehrer auf. © Arte/dpa
Mit Politik hatte Selenskyj lange nichts am Hut. Dann legte eine populäre Fernsehserie den Grundstein für seinen politischen Durchbruch. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“, die im April 2022 auch auf Arte lief, trat Selenskyj 2015 als Geschichtslehrer auf. Von der Korruption in der ukrainischen Politik angewidert, stürzt sich seine Figur in den Wahlkampf und wird zum Präsidenten gewählt. Selenskyj nahm sich das Drehbuch zum Vorbild und verkündete am Silvesterabend 2018 seine Kandidatur für die Wahl Präsidentschaftswahl.
Von der Korruption in der ukrainischen Politik angewidert, stürzt sich seine Figur in den Wahlkampf und wird zum Präsidenten gewählt. Selenskyj nahm sich das Drehbuch zum Vorbild und verkündete am Silvesterabend 2018 seine Kandidatur für die Wahl Präsidentschaftswahl.  © Arte/dpa
Vereidigung von Selenskyj als neuer Präsident der Ukraine
Die Unzufriedenheit mit dem damaligen Staatschef Petro Poroschenko verhalf Selenskyj zum Sieg. Am 20. Mai 2019 trat er das Amt des ukrainischen Präsidenten an. Er erhielt zahlreiche Gratulationen aus dem Ausland, so zum Beispiel von Donald Trump, Emmanuel Macron oder Justin Trudeau. Auch Kanzlerin Angela Merkel sprach ihm ihre Glückwünsche aus und lud ihn nach Berlin ein.  © Evgeniy Maloletka/dpa
Die Unzufriedenheit mit dem damaligen Staatschef Petro Poroschenko verhalf Selenskyj zum Sieg. Am 20. Mai 2019 trat er das Amt des ukrainischen Präsidenten an. Er erhielt zahlreiche Gratulationen aus dem Ausland, so zum Beispiel von Donald Trump, Emmanuel Macron oder Justin Trudeau. Auch Kanzlerin Angela Merkel sprach ihm ihre Glückwünsche aus und lud ihn nach Berlin ein. Anders fiel die Reaktion in Russland aus. Von Ministerpräsident Dmitri Medwedew erhielt er herablassende Ratschläge, für eine Gratulation sei es dagegen „zu früh“. Auch bei der Amtseinführung gab es keine Gratulation aus Moskau.
Anders fiel die Reaktion in Russland aus. Von Ministerpräsident Dmitri Medwedew erhielt er herablassende Ratschläge, für eine Gratulation sei es dagegen „zu früh“. Auch bei der Amtseinführung gab es keine Gratulation aus Moskau. © Wolfgang Kumm/dpa
Vor der Wahl hatte Selenskyj seinen Vorgänger Petro Poroschenko dafür kritisiert, Briefkastenfirmen in Steueroasen zu unterhalten. Als im Oktober 2021 dann aber die Pandora Papers veröffentlicht wurden, stellte sich heraus, dass auch Selenskyj selbst Anteile an einer solchen Firma auf den britischen Jungferninseln besessen hatte. Zum Zeitpunkt seiner Wahl 2019 gab er seine Anteile ab. Steueroasen sind in der Ukraine nicht illegal.
Vor der Wahl hatte Selenskyj seinen Vorgänger Petro Poroschenko dafür kritisiert, Briefkastenfirmen in Steueroasen zu unterhalten. Diese sind in der Ukraine allerdings nicht illegal. © Sergei Chuzavkov/afp
Bitter End Yacht Club auf Virgin Gorda auf den Britischen Jungferninseln
Als im Oktober 2021 dann aber die Pandora Papers veröffentlicht wurden, stellte sich heraus, dass auch Selenskyj selbst Anteile an einer solchen Firma auf den britischen Jungferninseln besessen hatte. Zum Zeitpunkt seiner Wahl 2019 gab er seine Anteile ab.  © Imago
Selenskyj
Selenskyj war der erste Präsident in der Geschichte der Ukraine, der eine konfrontative Politik gegenüber Oligarchen führte. Unter anderem gründete er einen Nationalen Sicherheitsrat, der Sanktionen gegen Oligarchen verhängen kann. © Evgen Kotenko/Imago
Selenskyj war der erste Präsident in der Geschichte der Ukraine, der eine konfrontative Politik gegenüber Oligarchen führte. Unter anderem gründete er einen Nationalen Sicherheitsrat, der Sanktionen gegen Oligarchen verhängen kann – und dies zum Beispiel gegen Wiktor Medwedtschuk tat. Der wies alle Anschuldigungen zurück. Die Sanktionen froren seine Vermögenswerte ein und hinderten ihn daran, Geschäfte in der Ukraine zu tätigen. Medwedtschuk, der aufgrund einer Anklage wegen Hochverrats unter Hausarrest stand, tauchte im Februar 2022 unter. Im April 2022 wurde er vom Inlandsgeheimdienst festgenommen und im September 2022 bei einem Gefangenenaustausch Russland übergeben.
Er setzte das Mittel zum Beispiel gegen Wiktor Medwedtschuk ein. Der wies alle Anschuldigungen zurück. Die Sanktionen froren seine Vermögenswerte ein und hinderten ihn daran, Geschäfte in der Ukraine zu tätigen. Medwedtschuk, der aufgrund einer Anklage wegen Hochverrats unter Hausarrest stand, tauchte im Februar 2022 unter. Im April 2022 wurde er vom Inlandsgeheimdienst festgenommen und im September 2022 bei einem Gefangenenaustausch Russland übergeben. © Instagram Account of Volodymyr Zelensky/afp
Schon früh in seiner Amtszeit musste sich Selenskyj mit den Wünschen und Forderungen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump auseinandersetzen. So soll Trump seinen ukrainischen Amtskollegen in einem Telefonat am 25. Juli 2019 aufgefordert haben, als Gegenleistung für Militärhilfe in Höhe von fast 400 Millionen Dollar Ermittlungen gegen Joe Biden, Trumps möglichen Gegenspieler bei der US-Wahl 2020, einzuleiten. Biden soll einst als US-Vizepräsident die Entlassung des ukrainischen Generalstaatsanwalts veranlasst haben, um seinen Sohn Hunter Biden, der bei einem ukrainischen Erdgaskonzern tätig war, vor Korruptionsermittlungen zu schützen. Das Telefonat, das im August 2020 bekannt wurde, löste in den USA später die „Ukraine-Affäre“ aus.
Schon früh in seiner Amtszeit musste sich Selenskyj mit den Wünschen und Forderungen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump auseinandersetzen. So soll Trump seinen ukrainischen Amtskollegen in einem Telefonat am 25. Juli 2019 aufgefordert haben, als Gegenleistung für Militärhilfe in Höhe von fast 400 Millionen Dollar Ermittlungen gegen Joe Biden, Trumps möglichen Gegenspieler bei der US-Wahl 2020, einzuleiten.  © Saul Loeb/afp
Joe Biden Hunter
Biden soll einst als US-Vizepräsident die Entlassung des ukrainischen Generalstaatsanwalts veranlasst haben, um seinen Sohn Hunter Biden (hinten), der bei einem ukrainischen Erdgaskonzern tätig war, vor Korruptionsermittlungen zu schützen. Das Telefonat, das im August 2020 bekannt wurde, löste in den USA später die „Ukraine-Affäre“ aus. © Imago
Selenskyjs Amtszeit wurde von Beginn an vom Verhältnis zu Russland überschattet. Schon in seiner Antrittsrede bezeichnete Selenskyj die Beendigung des Krieges im Donbass als seine vorrangige Aufgabe. Während des Ukraine-EU-Gipfels im Juli 2019 in Kiew schlug Selenskyj in einer Videobotschaft an Wladimir Putin direkte Gespräche in der belarussischen Hauptstadt Minsk vor. Daran sollten nach Selenskyjs Plan auch US-Präsident Donald Trump, die britische Regierungschefin Theresa May, der französische Präsident Emmanuel Macron sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen. Am 11. Juli 2019 kam es immerhin zu einem ersten Telefongespräch zwischen Selenskyj und Putin.
Selenskyjs Amtszeit wurde von Beginn an vom Verhältnis zu Russland überschattet. Schon in seiner Antrittsrede bezeichnete Selenskyj die Beendigung des Krieges im Donbass als seine vorrangige Aufgabe. Während des Ukraine-EU-Gipfels im Juli 2019 in Kiew schlug Selenskyj in einer Videobotschaft an Wladimir Putin direkte Gespräche in der belarussischen Hauptstadt Minsk vor. © Ukraine Presidential Press Service/afp
Nach der Präsidentenwahl in der Ukraine
Daran sollten nach Selenskyjs Plan auch US-Präsident Donald Trump, die britische Regierungschefin Theresa May, der französische Präsident Emmanuel Macron sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen. Am 11. Juli 2019 kam es immerhin zu einem ersten Telefongespräch zwischen Selenskyj und Putin. © dpa
Trump, Macron, Selenskyj - Paris
Die Gespräche führten zu einem kurzfristigen Waffenstillstand in der Ostukraine, einem Gefangenenaustausch sowie zu einem Truppenrückzug in drei Gebieten an einer Demarkationslinie bis Ende März 2020. Es war das einzige Mal, dass Selenskyj mit Putin zusammentraf.  © Lafargue Raphael/Imago
Am 9. Dezember 2019 in Paris nahm Selenskyj an Verhandlungen im Normandie-Format teil, an denen der französische Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin beteiligt waren. Die Gespräche führten zu einem kurzfristigen Waffenstillstand in der Ostukraine, einem Gefangenenaustausch sowie zu einem Truppenrückzug in drei Gebieten an einer Demarkationslinie bis Ende März 2020. Es war das einzige Mal, das Selenskyj mit Putin zusammentraf.
Am 9. Dezember 2019 in Paris nahm Selenskyj an Verhandlungen im Normandie-Format teil, an denen der französische Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin beteiligt waren.  © Charles Platiau/afp
Selenskyj
Alle Bemühungen um einen Frieden nützten aber nichts. Im Lauf des Jahres 2021 verschärfte sich die Situation weiter. Immer häufiger besuchte Selenskyj (Mitte) Militärübungen der ukrainischen Armee, so auch am 16. Februar 2022 in der Stadt Riwne. © Imago
Alle Bemühungen um einen Frieden nützten aber nichts. Im Lauf des Jahres 2021 verschärfte sich die Situation immer weiter. Am 23. Februar 2022 versuchte Selenskyj noch einmal in einer Ansprache, den drohenden Krieg abzuwenden. Darin wendete er sich vor allem an die Menschen in Russland: „Wenn wir angegriffen werden, wenn man unser Land, unsere Freiheit, unser Leben und das Leben unserer Kinder zu nehmen versucht, werden wir uns verteidigen“, sagte Selenskyj auf Russisch. Es war das vorerst letzte Mal, dass man Selenskyj glatt rasiert und mit Anzug und Krawatte sah.
Am 23. Februar 2022 versuchte Selenskyj noch einmal in einer Ansprache, den drohenden Krieg abzuwenden. Darin wendete er sich vor allem an die Menschen in Russland: „Wenn wir angegriffen werden, wenn man unser Land, unsere Freiheit, unser Leben und das Leben unserer Kinder zu nehmen versucht, werden wir uns verteidigen“, sagte Selenskyj auf Russisch. Es war das vorerst letzte Mal, dass man Selenskyj glatt rasiert und mit Anzug und Krawatte sah.  © Ukrainian Presidents Office/Imago
In der Nacht zum 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. In Kiew kam es zu den ersten Krisensitzungen. Acht Jahre nach der Krim-Annexion eskalierte der Ukraine-Krieg.
In der Nacht zum 24. Februar 2022 begann der russische Angriff auf die Ukraine. In Kiew kam es zu den ersten Krisensitzungen. Acht Jahre nach der Krim-Annexion im März 2014 eskalierte der Ukraine-Krieg.  © Imago
London, United Kingdom
Im Westen war die Solidarität mit der überfallenen Ukraine groß. Der Regierungssitz im Vereinigten Königreich leuchtete in den ukrainischen Farben.  © Hesther Ng/Imago
In der Nacht zum 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. Danach sollen die USA Selenskyj angeboten haben, ihm bei der Flucht zu helfen. Selenskyj lehnte an, er und seine Regierung blieben in Kiew, auch als russische Truppen auf die Hauptstadt vorrückten. Die Nachrichtenagentur AP verbreitete Selenskyjs Antwort: „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit.“ Seitdem ist er zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.
Die USA sollen Selenskyj angeboten haben, ihm bei der Flucht zu helfen. Selenskyj lehnte an, er und seine Regierung blieben in Kiew, auch als russische Truppen auf die Hauptstadt vorrückten. Die Nachrichtenagentur AP verbreitete Selenskyjs Antwort: „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit.“ Seitdem ist er zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden. © Ukraine Presidency/afp

Update, 20.26 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat auf die jüngsten Äußerungen des russischen Machthabers Wladimir Putin im Ukraine-Krieg reagiert und gedroht: „Natürlich werden wir ukrainische Drohnen für jeden Fuß eines russischen Soldaten finden.“ Putin hatte am Freitag erklärt: „Wo immer ein russischer Soldat seinen Fuß hinsetzt, ist russisches Land.“ Die Ansprache des russischen Präsidenten nannte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache eine „Performance“, sagte jedoch: „Aber wenn ein Mörder sagt, er wolle töten, nehmen wir das ernst und werden gemeinsam mit unseren Partnern reagieren.“

Putin will ganze Ukraine – Selenskyj droht mit „Drohnen für jeden Fuß eines russischen Soldaten“. (Symbolbild)

Kiew habe angesichts der Drohungen Russlands mehrere Entscheidungen getroffen. Dazu gehören, so der ukrainische Präsident, eine vollständige diplomatische Überarbeitung und Umgestaltung des ukrainischen Außenministeriums, verstärkte Bemühungen zur Koordinierung internationaler Sanktionen und mehr Mittel für die Entwicklung von Drohnen.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update, 11.05 Uhr: Mit nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen hat Russland nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung die Energieinfrastruktur der zentralukrainischen Region Poltawa beschädigt. „Im Kreis Krementschuk wurden direkte Einschläge und Abstürze von Trümmern auf Objekte der Energieinfrastruktur und auf offenem Gelände registriert“, schrieb der Militärgouverneur von Poltawa, Wolodymyr Kohut auf Telegram. Es habe eine Verletzte gegeben, teilte er mit. Zum Ausmaß der Schäden machte er keine Angaben.

Ukraine-Krieg aktuell: Kiew entwickelt Abfangdrohnen – gegen zunehmende Russland-Angriffe

Update vom 21, Juni, 5.55 Uhr: Die Ukraine entwickelt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj Abfangdrohnen zur Abwehr der zunehmenden russischen Angriffe. „Wir arbeiten auch separat an Abfangdrohnen, die den Schutz gegen Shahed-Drohnen verbessern sollen“, sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Hintergrund sind die in den vergangenen Wochen stark intensivierten russischen Angriffe mit Drohnen auch iranischer Bauart vom Typ Shahed auf ukrainische Städte.

Update, 22.37 Uhr: Hinter der Frontlinie gelang der ukrainischen Armee offenbar eine Guerillaaktion. Laut dem Nachrichtensender ntv, der sich auf den Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andriuschenko, beruft, sollen Spezialkräfte eine Drohnen-Basis im besetzten Tokmak angegriffen und dabei mehrere Piloten ausgeschaltet haben. Diese Informationen lassen sich im Ukraine-Krieg jedoch nicht unabhängig verifizieren. Die Stadt Tokmak befindet sich mehr als 20 Kilometer hinter der Frontlinie.

Russland-Offensive bei Sumy: Ukraine gibt Frontabschnitt nicht preis

Update, 21.54 Uhr: Die Ukraine beabsichtigt, die umkämpfte Region Sumy nicht preiszugeben. Trotz einer intensiven russischen Offensive sollen die Verteidigungsstellungen in diesem Frontabschnitt gehalten werden. Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Angriffspläne von Präsident Wladimir Putin als „wie üblich völlig wahnsinnig“. Der ukrainische Präsident reagierte damit auf eine Rede des Kremlchefs, in der dieser seine Absicht zur vollständigen Eroberung der Region bekräftigte. Seit einem Jahr rücken russische Truppen an der Frontlinie vor. Russland plant nach eigenen Angaben, in Sumy eine „Pufferzone“ zu schaffen, um ein erneutes Vordringen ukrainischer Kräfte in die russische Grenzregion Kursk zu verhindern.

Update, 20.46 Uhr: Ein Ende vom Ukraine-Krieg bleibt nicht in Sicht: Kremlchef Wladimir Putin hat den umfassenden russischen Anspruch auf die Ukraine erneut unterstrichen. Beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärte Putin, er betrachte Russen und Ukrainer als ein einziges Volk. Unter großem Beifall im Saal sagte er: „In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser.“ Auf die Frage des Moderators, wie weit er die Ukraine erobern wolle, antwortete er: „Wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, das gehört uns.“ Der russische Präsident rechtfertigte seinen seit über drei Jahren andauernden Angriffskrieg gegen das Nachbarland erneut mit der Ostausdehnung der Nato.

Ende vom Ukraine-Krieg rückt in die Ferne: Russland hält an Sumy-Offensive fest

Update, 18.54 Uhr: Russland plant, seine Offensive im Ukraine-Konflikt fortzusetzen. Insbesondere in der Region Sumy sollen weitere Territorien erobert werden. Diese Ankündigung machte Russlands Präsident Wladimir Putin auf dem Wirtschaftsgipfel in St. Petersburg. Er drohte erstmals offen mit der möglichen Einnahme der ukrainischen Gebietshauptstadt. In seiner Rede erklärte der Kremlchef: „Wir haben nicht das Ziel, Sumy einzunehmen, aber im Prinzip schließe ich das nicht aus.“ Er begründete den Vormarsch mit dem Ziel, eine Pufferzone zur russischen Grenze zu schaffen. Seit Wochen und Monaten toben an diesem Frontabschnitt heftige Gefechte. Die Verluste sind auf beiden Seiten erheblich.

Austausch von Gefangenen: Für einige Soldaten endet der Ukraine-Krieg

Update, 14.24 Uhr: Russland und die Ukraine haben ihren in Istanbul vereinbarten Austausch von Kriegsgefangenen fortgesetzt. Der mittlerweile sechste Austausch fand erneut an der ukrainisch-belarussischen Grenze statt, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte. Zahlen nannte es nicht. Medien zufolge übergaben beide Seiten die gleiche Anzahl an Gefangenen.

Wenig später bestätigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Vorgang. „Die Mehrzahl der Kämpfer, die heute aus russischer Gefangenschaft zurückkehren, war dort über zwei Jahre“, schrieb der Staatschef bei Telegram. Es handele sich dabei unter anderem um Verteidiger der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol im Donezker Gebiet, aber auch Soldaten, die in den Regionen Luhansk, Charkiw oder Tschernihiw in Gefangenschaft gerieten. 

Nach Russlands Angriffen: Ukraine will Gasförderung erhöhen

Update, 13.24 Uhr: Nach gezielten russischen Angriffen auf ukrainische Gasförderanlagen plant das angegriffene Land seine Gasimporte 2025 zu versechsfachen. Mindestens 4,6 Milliarden Kubikmeter Gas werde die Ukraine dieses Jahr importieren, kündigte Energieminister Herman Haluschtschenko im Parlament laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine an. Es seien bisher Verträge über 2,9 Milliarden Kubikmeter abgeschlossen worden. Das Land verbraucht Angaben von 2023 zufolge jährlich etwa 19 Milliarden Kubikmeter Erdgas selbst.

Nach 1,2 Milliarden Kubikmeter Gasimport im Jahr 2023 hatte die Ukraine im Vorjahr nur noch 0,7 Millionen Kubikmeter eingeführt. Der Bedarf ist allerdings nach dem Stopp des russischen Gastransits im Januar gewachsen, weil die Ukraine nun selbst eine gewisse Gasmenge in die Rohre pumpen muss, um den Druck im System aufrechtzuerhalten. Laut dem staatlichen Gaskonzern Naftogaz wurden zudem bis zu 50 Prozent der ukrainischen Förderkapazitäten im Winter, speziell im Februar, durch russischen Beschuss beschädigt. 

Update, 12.28 Uhr: Im neuesten Bericht des „Institute for the Study of War“ (ISW) warnt der Think-Tank, der Westen habe es nicht geschafft, Kreml-Autokrat Wladimir Putin von seiner Theorie des Sieges im Ukraine-Krieg abzubringen. Das ISW schreibt dazu: „Putins öffentliche Äußerungen deuten darauf hin, dass er weiterhin davon ausgeht, dass die russischen Streitkräfte in der Lage sein werden, einen Zermürbungskrieg zu gewinnen, indem sie auf unbestimmte Zeit schrittweise Fortschritte entlang der Frontlinie erzielen.“ Ein Gespräch mit ausländischen Journalisten vom 19. Juni „hat gezeigt, dass Putin immer noch an dieser Siegestheorie festhält“.

Update, 11.23 Uhr: Eine Koalition zwischen den baltischen und nordischen Staaten, sowie Polen will Russen, die im Ukraine-Krieg gekämpft haben, die Einreise in den Schengenraum untersagen. Das berichtet der estländische Nachrichtensender ERR. Die Koalition der EU-Staaten will einen entsprechenden Antrag im Europäischen Parlament einbringen. Begründet wird der Vorschlag mit dem wachsenden Sicherheitsrisiko durch Russlands hybride Operationen in Europa.

Am Donnerstag (19. Juni) trafen sich die Innenminister der Staaten in Tallinn. Der estländische Innenminister erklärte nach dem Treffen: „Es gibt Hunderttausende russischer Staatsbürger, die gegen die Ukraine gekämpft haben. Wir müssen eine klare Haltung einnehmen: Diese Personen können nicht frei durch den Schengen-Raum reisen.“

Kein Ende des Ukraine-Kriegs: Selenskyj warnt vor Iran–Russland–Nordkorea Allianz

Erstmeldung: Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zu gemeinsamem internationalem Vorgehen gegen Russland, den Iran und Nordkorea aufgerufen. Er reagierte damit auf die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg und der Eskalation in Nahost. Selenskyj warnte vor allem vor einer gefährlichen Allianz mit Kreml-Chef Wladimir Putin aufgrund des Kriegs in Israel. „Jetzt versucht Russland, das iranische Atomprogramm zu retten“, sagte er in Kiew. Der Präsident bezog sich auf Putins Angebot zur Sicherstellung friedlicher Atom-Nutzung im Iran.

In Kiew kamen 23 Menschen durch einen russischen Raketentreffer ums Leben. Insgesamt starben etwa 30 Menschen bei Luftangriffen auf verschiedene Städte. Selenskyj legte am Donnerstag Blumen am zerstörten Wohnblock nieder. „Das ist vorsätzlicher Terror, wie ihn die russische Armee unter Putin überall betreibt“, erklärte der Präsident. Er forderte eine deutliche Verschärfung der Sanktionen gegen Russland.

Hennadij Schapowalow wurde zum neuen Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen ernannt. Sein Vorgänger trat nach einem tödlichen Angriff auf ein Übungsgelände zurück. Schapowalow war zuvor Militärattaché in Deutschland. Selenskyj hofft auf Schapowalows Kampferfahrung. „Wir brauchen Veränderungen, das ist unumgänglich“, betonte er in einer Videoansprache. Der Präsident fordert Reformen in der Armee seines Landes.

Die russischen Truppen rücken seit einem Jahr an der Frontlinie vor. Sie dringen in die Region Sumy ein, die sie zuvor verlassen hatten. Die Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts stocken. Die USA, Kiews wichtigster Verbündeter, richten ihre Aufmerksamkeit derzeit auf den Nahen Osten. Diese Entwicklung könnte Auswirkungen auf die Unterstützung der Ukraine haben.

Selenskyj warnte vor den Folgen dieser Entwicklungen. „Wenn iranische Shahed-Drohnen – jetzt deutlich aufgerüstet – und ballistische Raketen aus Nordkorea – ebenfalls aufgerüstet – unsere Menschen in der Ukraine töten, ist das ein deutliches Zeichen, dass globale Solidarität und globaler Druck nicht ausreichen“, sagte er.

Die russischen Verluste im Ukraine-Krieg
Panzer10.954
Gepanzerte Kampffahrzeuge22.860
Soldaten1.009.330
Drohnen41.299
Flugzeuge416
Artillerie Systeme29.374

Quelle: ukrainischer Generalstab

Unterdessen sind Russlands Verluste weiter enorm. Laut dem aktuellen Bericht des ukrainischen Generalstabs ist die Millionenmarke mittlerweile deutlich überschritten. In den vergangenen 24 Stunden sollen laut ukrainischen Angaben 1090 russische Soldaten getötet oder verletzt worden sein. Somit belaufen sich die russischen Verluste auf insgesamt 1.009.330. (Red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Ukraine Presidency/Ukrainian Pre

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