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Neues zur Gegenoffensive

Ukraine-Krieg: „Dem Feind maximale Verluste hinzufügen“ – Kiew weitet Gegenoffensive aus

Kiew will die Gegenoffensive ausweiten. In Russland kommt es zu einer tödlichen Explosion. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuellen militärischen Entwicklungen im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen New-Ticker.

Update vom 20. Juni, 23.05 Uhr: Wolodymyr Selenskyj sieht die am Mittwoch in London beginnende Wiederaufbau-Konferenz als neue Stärkung für die Ukraine. „Eine wiederaufgebaute Ukraine, eine transformierte Ukraine, eine stärkere Ukraine ist (...) ein Sicherheitsgarant, ein Schutz gegen jedwede Form von russischem Terror“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Bei dem Treffen, das bis Donnerstag dauert, wollen Staaten und große Konzerne Hilfen für den Wiederaufbau der Ukraine ankündigen.

Es gehe bei der Konferenz nicht nur um Bauprojekte, sondern auch um einen Schutz für die Ukraine, sagte der Präsident. Er selbst wolle seine Philosophie von einer ukrainischen Transformation vorstellen, noch Ende des Monats solle dann im Land selbst die „komplette Vision“ präsentiert werden. Details nannte Selenskyj zunächst nicht. In der Videobotschaft sagte er einmal mehr auch, dass die ukrainischen Kämpfer aktiv gegen die russischen Besatzer vorgingen. „Jetzt zerstören unsere Kämpfer den Feind sehr aktiv im Süden und im Osten und reinigen die Ukraine physisch“, sagte Selenskyj. „Das wird in der Zukunft weitergehen.“

News zum Ukraine-Krieg: Schwerer Beschuss rund um Nikopol

Update vom 20. Juni, 20.40 Uhr: Rund um die Großstadt Nikopol in der Oblast Dnipropetrowsk kam es im Laufe des Dienstags zu schwerem Beschuss. Ukrainischen Behörden zufolge ist dabei mindestens eine Zivilperson verletzt worden. Russland „feuerte mehr als 20 schwere Artilleriegranaten ab und warf Sprengstoff von einer Drohne ab“, schrieb Serhii Lysak, Militärverwaltungsleiter der Region, auf Telegram. Unter anderem sei ein Verwaltungsgebäude und eine Reihe von Wohnhäusern beschädigt worden.

News zum Ukraine-Krieg: Kiew will „dem Feind maximale Verluste zufügen“

Update vom 20. Juni, 19.00 Uhr: Die Ukraine will ihre Gegenoffensive „in mehreren Richtungen“ an der Südfront fortsetzen, hieß es aus Kiew. Dort und im Osten hätten die russischen Streitkräfte schwere Verluste erlitten. „Das strategische Ziel der ukrainischen Truppen ist es, alle besetzten Gebiete zu befreien. Gleichzeitig wird der Erfolg an der Front nicht nur am Vormarsch gemessen, sondern auch daran, dem Feind maximale Verluste zuzufügen und sein Verteidigungssystem im Rücken zu untergraben“, hieß es.

Scharfschützen der ukrainischen Armee bringen sich in Position gegenüber russischen Truppen in Position. (Archivfoto)

News im Ukraine-Krieg: Ziviler Helfer durch russischen Beschuss getötet

Update vom 20. Juni, 17.15 Uhr: Im Überschwemmungsgebiet bei der südukrainischen Großstadt Cherson sind ukrainischen Angaben zufolge durch russischen Beschuss ein Helfer getötet und acht weitere verletzt worden. Die Männer hätten zum Zeitpunkt des Angriffs die Umgebung, in der das Wasser bereits zurückgegangen sei, von Schlamm gereinigt, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Dienstag bei Telegram mit. Die Gebietsverwaltung von Cherson meldete zudem einen toten Zivilisten nach dem Beschuss eines Wohnviertels.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

News zum Ukraine-Krieg: Tote nach Explosion in russischer Munitionsfabrik

Update vom 20. Juni, 15.55 Uhr: In der russischen Stadt Kotowsk in der europäischen Oblast Tambow ist es zu einer Explosion in einer Schießpulverfabrik gekommen. Dies berichtete das russische Staatsmedium Ria Nowosti unter Berufung auf das Ministerium für Notstandssituationen. Demnach sei es um 14.10 Uhr (Ortszeit) zu einem großen Brand in der Fabrik gekommen, in dessen Folge mehrere Menschen gestorben sein sollen.

„Nach vorläufigen Berichten gab es einen Brand im Gebäude der Schießpulverfabrik“, hieß es in einer ersten Meldung. Informationen über den Bereich, in dem das Feuer ausgebrochen ist, und darüber, wie viele Opfer es gegeben hat, werden den Angaben zufolge derzeit noch ermittelt. Inzwischen meldeten Rettungsdienste, dass mindestens vier Menschen ums Leben gekommen und zwei weitere verletzt worden seien. Der Gouverneur der Oblast erklärte, das Feuer sei durch „menschliche Faktoren“ verursacht worden. Ob es sich dabei um einen weiteren Sabotageakt handelt, ist unklar.

In der russischen Grenzregionen Belgorod kam es vermehrt zu Angriffen durch pro-ukrainische Partisanen. Könnte es dazu auch in Tambow gekommen sein? (Archivfoto)

Ukraine-News: Pistorius nennt Bedrohung der Sicherheit „real“

Update vom 20. Juni, 14.19 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat nun am Fliegerhorst Jagel ein Statement zur Nato-Übung „Air Defender“ abgegeben. Das Manöver sei nötig, „weil die Bedrohung der Sicherheit wieder real ist“, sagte Pistorius dabei mit Blick auf den Ukraine-Krieg und Russland.

News zum Ukraine-Krieg: Schoigu fürchtet ukrainische Raketenangriffe auf Krim

Update vom 20. Juni, 12.37 Uhr: Sergej Schoigu warnt vor einer ukrainischen Gegenoffensive auf der Krim – der russische Verteidigungsminister sprach dabei auch von einer Einmischung der USA und Großbritanniens in den Konflikt. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Demnach sagte Verteidigungsminister Schoigu bei einer Sitzung mit Generälen, die Ukraine plane Angriffe mit Marschflugkörpern vom Typ Himars sowie Storm Shadow. „Der Einsatz dieser Raketen außerhalb der Zone einer speziellen Militäroperation wird die volle Einbindung der Vereinigten Staaten und Großbritanniens in den Konflikt bedeuten und sofortige Angriffe auf Entscheidungszentren auf dem Territorium der Ukraine nach sich ziehen“, zitierte ihn die Agentur..

News zur Gegenoffensive im Ukraine-Krieg: Russland meldet

Update vom 20. Juni, 11.39 Uhr: Rückschlag für die Gegenoffensive? Das russische Militär hat ukrainische Angriffe in der Region Saporischschja laut eigener Angaben abgewehrt. Das sagte Wladimir Rogow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Rogow ist Leiter der lokalen Bewegung „Wir sind mit Russland“. Ihm zufolge lässt die „Intensität der Feindseligkeiten“ aber in dem Frontabschnitt nicht nach.

News zum Ukraine-Krieg: Verfassungsschutz warnt vor Russland-Spionage

Update vom 20. Juni, 10.36 Uhr: Der aktuelle Verfassungsschutzbericht ist heute erschienen, und auch er kommt nicht ohne den Ukraine-Krieg aus: Das Bundesamt rechnet mit „aggressiveren Spionageoperationen Russlands“ in Deutschland. Schon 2022 habe der russische Angriffskrieg die Arbeit der deutschen Spionageabwehr bestimmt, erklärte die Behörde. Im Verfassungsschutzbericht 2023 wird auch China als einer der „Hauptakteure“ für Spionage in Deutschland genannt.

News im Ukraine-Krieg: Luftverteidigung meldet Drohnen-Verluste für Russland

Update vom 20. Juni, 10.11 Uhr: 32 von 53: Die ukrainische Luftverteidigung hat die Mehrzahl der bei einem Angriff abgefeuerten russischen Drohnen abgeschossen. Es habe sich um Drohnen des iranischen Typs Shahed gehandelt. Hauptziel der nächtlichen Drohnen-Attacke sei die Region Kiew gewesen. Dort wurden im Zuge des Angriffs demnach mehr als 24 ukrainische unbemannte Drohnen zerstört. Darüber berichtete unter anderem die Kyiv Post.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Generalstab meldet aktuelle Zahlen

Update vom 20. Juni, 8.53 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach wurden binnen eines Tages mehr als 1000 russische Soldaten getötet oder verwundet. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht. Es handelt sich um die Gesamtzahl seit Beginn des Ukraine-Kriegs; in Klammern die Verluste binnen des vergangenen Tages:

  • Soldaten: 221.460 (+ 1010)
  • Hubschrauber: 306 (+1)
  • Panzer: 3997 (+8)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 7750 (+15)
  • Artilleriesysteme: 3888 (+23)
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 6645 (+32)
  • Quelle: Generalstab der Ukraine vom 20. Juni 2023.

Ukraine-Krieg: Russland fährt „massive Luftangriffe“ auf Kiew

Update vom 20. Juni, 8.13 Uhr: Kiew, Lwiw, Saporischschja: Die Ukraine meldet „neue massive Luftangriffe“ auf seine Städte. In der Nacht hätten die russischen Truppen Kiew in mehreren Wellen aus verschiedenen Richtungen mit Kampfdrohnen angegriffen. Der Luftalarm habe drei Stunden gedauert.

Der ukrainische Generalstab bestätigte, dass 28 von 30 russischen Drohnen von der Luftabwehr über dem Land abgefangen worden seien. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Es gebe bisher keine Informationen über Verletzte oder Zerstörungen.

News im Ukraine-Krieg: Angriff auf Infrastruktur in Lwiw

Update vom 20. Juni, 7.35 Uhr: Rückschlag im Ukraine-Krieg: In Lwiw, der siebtgrößten Stadt der Ukraine, sei eine kritische Infrastruktureinrichtung beschädigt worden. Am Morgen ertönte in der Region Luftalarm; in der Stadt soll es zu Explosionen gekommen sein. Das berichtete der ukrainische Fernsehsender TSN unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung.

„Vorläufig: In Lemberg kam es zu einem Unfall in einer kritischen Infrastruktureinrichtung. Menschen wurden nicht verletzt. Es gab einen Brand. Alle Dienste sind vor Ort im Einsatz“, teilte die Verwaltung laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti mit.

Gegenoffensive im Ukraine-Krieg: „Schwere Lage“ an der Front im Süden

Update vom 20. Juni, 6.35 Uhr: Die Gegenoffensive ist weiterhin offenbar nicht der große Gegenschlag. Das ukrainische Militär sprach nun von einem „planmäßigen“ Verlauf – räumte zugleich aber eine „schwere Lage“ an der Front ein. Im Süden des Landes sei man auf „erbitterten Widerstand“ der russischen Besatzer gestoßen. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Von einer „schweren Lage“ berichtete auch die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in der Ostukraine. Das russische Militär versuche bei Kupjansk im Gebiet Charkiw und bei Lyman im angrenzenden Luhansker Gebiet, die Initiative zurückzugewinnen, teilte sie mit.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj berichtet von „intensiven Attacken“ der Besatzer

Update vom 20. Juni, 05.00 Uhr: Die ukrainische Armee hat bei ihrer laufenden Gegenoffensive Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge bislang keine Geländeverluste hinnehmen müssen. „In einigen Gebieten bewegen sich unsere Kämpfer vorwärts, in einigen Gebieten verteidigen sie ihre Positionen und halten den Angriffen und intensiven Attacken der Besatzer stand“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Wir haben keine Positionen verloren, nur befreit.“

Update vom 19. Juni, 22.50 Uhr: In Russland scheint man uneins darüber, ob die Ukraine ein weiteres Dorf zurückerobert hat oder nicht. Während das Verteidigungsministerium Gebietsverluste im Ukraine-Krieg bestreitet, berichten russische Verwaltungsbeamte laut dem Nachrichtenportal Kyiv Independent, dass sich die Armee der Besatzer aus Pjatychatky zurückgezogen habe. Die Ukraine habe die Siedlung „faktisch erobert“, schrieb Wladimir Rogow, Mitglied der von Russland eingesetzten Militärverwaltung im Gebiet Saporischschja.

News zum Ukraine-Krieg: Kiew spricht von planmäßiger Gegenoffensive

Update vom 19. Juni, 21.05 Uhr: Laut Walerij Saluschnyj, Oberkommandierender der ukrainischen Streitkräfte, läuft die Gegenoffensive „nach Plan“. Das teilte der General in einer Facebook-Nachricht mit. Russland habe sich hinter massiven Verteidigungsanlagen verschanzt und weite Gebiete vermint. Das würde das Vorrücken der eigenen Truppen im Ukraine-Krieg verlangsamen, aber nicht aufhalten.

News zum Ukraine-Krieg: Spezialkräfte melden Durchbruch an der Front

Update vom 19. Juni, 19.50 Uhr: Ukrainischen Spezialkräften ist es im Süden des Landes offenbar gelungen, einen Teilabschnitt der Front im Krieg mit Russland zu durchbrechen. Laut Angaben der Pressestelle der Spezialeinheiten sei man in russische Schützengräben eingedrungen und habe dort die russischen Truppen attackiert. Eine Kampfgruppe sei „in den Rücken des Feindes“ vorgedrungen. Mehrere russische Soldaten sollen getötet worden sein. Ein Video, das vom Nachrichtenportal Ukrainska Pravda veröffentlicht wurde, soll den Erfolg an der Front belegen.

Verluste im Ukraine-Krieg: Aufnahmen zeigen heftige Kämpfe

Update vom 19. Juni, 18.30 Uhr: Bachmut rückt im Ukraine-Krieg erneut ins Zentrum des Geschehens. Zahlreiche Videos, die aus der Stadt stammen sollen, zeigen heftige Kämpfe, bei denen offenbar beide Seiten heftige Verlusten erleiden. Auf einem Twitter-Video ist ein ausgebrannter Leopard-2-Panzer zu sehen, ein anderes zeigt ukrainische Soldaten, die Granaten aus einer deutschen Panzerhaubitze des Typs PzH2000 auf russische Stellungen schießen. Die Echtheit oder Aktualität der Videos, die sowohl von prorussischen Militärbloggern als auch von Nachrichtenportalen wie unter anderem NEXTA stammen, lässt sich nicht zweifelsfrei nachweisen.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Beamter durch Autobombe verletzt

Update vom 19. Juni, 17.30 Uhr: Auch von der Krim werden Angriffe gemeldet. Ein von Moskau eingesetzter hochrangiger Beamter soll von einer Autobombe verletzt worden sein. Der Anschlag soll sich auf der Jewpatoria-Autobahn nahe der Hauptstadt Simferopol der Halbinsel ereignet haben. Alle drei Insassen seien dabei schwer verletzt worden, teilte Wladimir Rogow, ein pro-russischer Beamter der Region, auf Telegram mit.

Ukraine-News: Kiew will Russland zurückgedrängt haben

Erstmeldung vom 19. Juni: Kiew - Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben russische Truppen an mehreren Fronten des Ukraine-Kriegs zurückgedrängt. Wie das ukrainische Verteidigungsministerium mitteilte, habe man Russlands Armee an mehreren Orten östlich von Luhansk schwere Verluste zugefügt. Die feindlichen Soldaten würden nun in großer Zahl „von den Frontlinien fliehen“.

Überprüfen lassen sich diese Angaben aus dem Ukraine-Krieg nicht. Russland selbst veröffentlicht aktuell keine Berichte aus den umkämpften Gebieten. Doch Fahnenflucht scheint ein wachsendes Problem für Moskau zu werden. Erst vor kurzem war ein Video aufgetaucht, das aus dem Ukraine-Krieg stammen soll und mutmaßlich fliehende Soldaten zeigt. Russische Truppen eröffnen daraufhin das Feuer. Herkunft oder Bildmaterial lassen sich auch in diesem Fall nicht zweifelsfrei prüfen. Das britische Verteidigungsministerium hatte aber bereits im November 2022 vermutet, dass russische Truppen mit einem Schießbefehl auf Deserteure in den Ukraine-Krieg geschickt werden. Darüber berichtet hatte das US-Nachrichtenportal Newsweek.

Ukraine-News: Acht Siedlungen von Russland „befreit“

Doch nicht im tiefen Osten, sondern auch im Süden des Landes meldet die Ukraine militärische Erfolge. Nach Angaben der Regierung in Kiew habe man das Dorf Pjatychatky zurückerobert. Das gab Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bekannt. Seit Beginn der Gegenoffensive habe man bereits acht Siedlungen „befreit“ und rund 113 Quadratkilometer zurückerobert. Die eigenen Truppen seien dabei „in mehreren Richtungen vorgerückt“. Das meldet die Nachrichtenagentur DPA.

Russland wiederum bestätigte weder Gebietsverluste noch fliehende Truppen. Stattdessen war aus Moskau zu hören, man habe sieben Angriffe der Ukraine rund um Donezk abgewehrt. Vor allem rund um die in dieser Region liegende Stadt Bachmut toben offenbar heftige weiterhin Kämpfe. Russland hatte die Einnahme Bachmuts erst im Mai verkündet - nach monatelangen Stellungskämpfen und hohen Verlusten.

Ukraine-News: Aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten

Die Zahl der russischen Soldaten, die im Ukraine-Krieg gefallen sind, liegt nach Angaben Kiews nun bei über 220.000. In den vergangenen 24 Stunden habe man außerdem fünf Panzer und sechs gepanzerte Fahrzeuge vernichtet. Die Angaben zu Russlands Verlusten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • Soldaten: 220.450 (+630)
  • Flugzeuge: 314
  • Hubschrauber: 305 (+1)
  • Panzer: 3989 (+5)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 7735 (+6)
  • Artilleriesysteme: 3865 (+18)
  • Multiple Raketenwerfersysteme: 610
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 6613 (+42)
  • Schiffe und Boote: 18
  • Drohnen: 3383 (+12)
  • Quelle: Generalstab der Ukraine vom 19. Juni 2023.

Ukraine-News: Ukraine hält Truppen für Gegenoffensive zurück

Gefechte rund um die strategisch offenbar bedeutende Stadt hatte am Samstag auf das US-amerikanische „Institute for the Study of War“ (ISW) gemeldet. Laut dem ISW würde die Gegenoffensive der Ukraine sich auf „mindestens vier Frontabschnitte“ konzentrieren. Laut Militärexperten verfolgt Kiew damit das Ziel, Schwachstellen in den Verteidigungslinien Russlands zu ermitteln. Sollte die Suche erfolgreich sein, würde der Großteil der Truppen, die derzeit noch zurückgehalten werden, eingesetzt.

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/AP | Libkos

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