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News-Ticker zur Lage an der Front

Russland überzieht Ukraine mit Drohnen-Terror – Soldaten der Ukraine droht Einkesselung

News zum Ukraine-Krieg im Ticker: Ernste Lage für Kiew an einem Frontabschnitt. Russland startet Drohnenangriff. Selenskyj spricht von russischen Rekord-Verlusten.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 13. Dezember, 8.45 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben einen großangelegten Angriff auf Energieanlagen der Ukraine gestartet. Das teilte Energieminister German Galuschtschenko mit. Im ganzen Land wurde Luftalarm gegeben, nachdem die ukrainische Luftwaffe vor Raketenbeschuss im Zusammenhang mit dem Angriff gewarnt hatte.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 13. Dezember, 8.00 Uhr: Russische Streitkräfte sind nach Angaben eines prominenten Militärbloggers bis auf 1,5 Kilometer an die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine vorgerückt. Mitglieder russischer Sabotage- und Aufklärungsgruppen befänden sich sogar bereits in der Stadt, schrieb der in der Ukraine geborene pro-russische Blogger Juri Podoljaka. Die Angaben ließen sich unabhängig zunächst nicht überprüfen

Update vom 13. Dezember, 7.25 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg bekanntgegeben. Demnach sind binnen eines Tages etwa 1390 russische Soldaten an der Front entweder getötet oder schwer verwundet worden. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht. Der Überblick über die russischen Gesamtverluste im Ukraine-Krieg:

  • Soldaten: 760.120 (+1390 zum Vortag)
  • Panzer: 9537 (+5)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 19.675 (+31)
  • Artilleriesysteme: 21.078 (+6)
  • Drohnen: 20.176 (+65)
  • Fahrzeuge und Tanklaster: 31.177 (+50)

(Quelle: ukrainischer Generalstab)

Update vom 13. Dezember, 6.45 Uhr: Die USA wollen der Ukraine Waffen im Wert von 500 Millionen Dollar liefern. Dies kündigte Außenminister Antony Blinken an. Demnach handelt es sich bei den Waffen unter anderem um Munition für Hochmobilitäts-Artillerie-Raketensysteme (Himars) und Hochgeschwindigkeits-Antistrahlungsraketen (Harms).

Wolodymyr Selenskyj – Vom Komödianten zum Symbol des Widerstands

Als am 24. Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, sah zunächst alles nach einem leichten Sieg Russlands aus. Doch daraus wurde nichts. Die Ukraine leistete vom ersten Tag an erbitterten Widerstand und wehrte sich mit vereinten Kräften gegen die Invasion. Das liegt auch an ihrem Präsidenten. Wolodymyr Selenskyj überraschte mit seinem Auftreten im Krieg von Beginn an die ganze Welt – vor allem den Aggressor aus Russland.
Als am 24. Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, sah zunächst alles nach einem leichten Sieg Russlands aus. Doch daraus wurde nichts. Die Ukraine leistete vom ersten Tag an erbitterten Widerstand und wehrte sich mit vereinten Kräften gegen die Invasion.  © Ukrainian Presidents Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj
Das liegt auch an ihrem Präsidenten. Wolodymyr Selenskyj überraschte mit seinem Auftreten im Krieg von Beginn an die ganze Welt – vor allem den Aggressor aus Russland. © Imago
Selenskyj kandidiert in der Ukraine
Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj wurde am 25. Januar 1978 als Sohn jüdischer Eltern in Krywyj Rih im Südosten der damals noch sowjetischen Ukraine geboren. Er schloss erfolgreich ein Jurastudium ab, war aber nie als Jurist tätig.  © dpa
Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj wurde am 25. Januar 1978 als Sohn jüdischer Eltern in Krywyj Rih im Südosten der damals noch sowjetischen Ukraine geboren. Er schloss erfolgreich ein Jurastudium ab, war aber nie als Jurist tätig. Stattdessen gründete er zunächst eine Kabarettgruppe, die fünf Jahre lang von Moskau aus durch die Staaten der ehemaligen Sowjetunion tourte. Als Komiker und Schauspieler erlangte er große Popularität – in der Ukraine und in Russland.
Stattdessen gründete er zunächst eine Kabarettgruppe, die fünf Jahre lang von Moskau aus durch die Staaten der ehemaligen Sowjetunion tourte. Als Komiker und Schauspieler erlangte er große Popularität – in der Ukraine und in Russland. © Alexander Gusev/Imago
Seit 2003 ist Selenskyj mit Olena Wolodymyriwna Kijaschko verheiratet. Sie gingen auf dieselbe Schule, lernten sich aber erst während ihres Studiums des Bauingenieurwesens an der Universität in ihrer Heimatstadt Krywyj Rih kennen. Das Paar hat zwei Kinder, Tochter Oleksandra (geboren 2004) und Sohn Kyrylo (geboren 2013). Im Dezember 2019 landete Olena Selenska auf einer Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Ukraine auf Platz 30. Nummer eins war ihr Ehemann.
Seit 2003 ist Selenskyj mit Olena Wolodymyriwna Kijaschko verheiratet. Sie gingen auf dieselbe Schule, lernten sich aber erst während des Studiums an der Universität in ihrer Heimatstadt Krywyj Rih kennen.  © Vadim Ghirda/dpa
Stichwahl um Präsidentenamt in der Ukraine
Das Paar hat zwei Kinder, Tochter Oleksandra (geboren 2004) und Sohn Kyrylo (geboren 2013). Im Dezember 2019 landete Olena Selenska auf einer Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Ukraine auf Platz 30. Nummer eins war ihr Ehemann. © dpa
Arte - Diener des Volkes
Mit Politik hatte Selenskyj lange nichts am Hut. Dann legte eine populäre Fernsehserie den Grundstein für seinen politischen Durchbruch. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“, die im April 2022 auch auf Arte lief, trat Selenskyj 2015 als Geschichtslehrer auf. © Arte/dpa
Mit Politik hatte Selenskyj lange nichts am Hut. Dann legte eine populäre Fernsehserie den Grundstein für seinen politischen Durchbruch. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“, die im April 2022 auch auf Arte lief, trat Selenskyj 2015 als Geschichtslehrer auf. Von der Korruption in der ukrainischen Politik angewidert, stürzt sich seine Figur in den Wahlkampf und wird zum Präsidenten gewählt. Selenskyj nahm sich das Drehbuch zum Vorbild und verkündete am Silvesterabend 2018 seine Kandidatur für die Wahl Präsidentschaftswahl.
Von der Korruption in der ukrainischen Politik angewidert, stürzt sich seine Figur in den Wahlkampf und wird zum Präsidenten gewählt. Selenskyj nahm sich das Drehbuch zum Vorbild und verkündete am Silvesterabend 2018 seine Kandidatur für die Wahl Präsidentschaftswahl.  © Arte/dpa
Vereidigung von Selenskyj als neuer Präsident der Ukraine
Die Unzufriedenheit mit dem damaligen Staatschef Petro Poroschenko verhalf Selenskyj zum Sieg. Am 20. Mai 2019 trat er das Amt des ukrainischen Präsidenten an. Er erhielt zahlreiche Gratulationen aus dem Ausland, so zum Beispiel von Donald Trump, Emmanuel Macron oder Justin Trudeau. Auch Kanzlerin Angela Merkel sprach ihm ihre Glückwünsche aus und lud ihn nach Berlin ein.  © Evgeniy Maloletka/dpa
Die Unzufriedenheit mit dem damaligen Staatschef Petro Poroschenko verhalf Selenskyj zum Sieg. Am 20. Mai 2019 trat er das Amt des ukrainischen Präsidenten an. Er erhielt zahlreiche Gratulationen aus dem Ausland, so zum Beispiel von Donald Trump, Emmanuel Macron oder Justin Trudeau. Auch Kanzlerin Angela Merkel sprach ihm ihre Glückwünsche aus und lud ihn nach Berlin ein. Anders fiel die Reaktion in Russland aus. Von Ministerpräsident Dmitri Medwedew erhielt er herablassende Ratschläge, für eine Gratulation sei es dagegen „zu früh“. Auch bei der Amtseinführung gab es keine Gratulation aus Moskau.
Anders fiel die Reaktion in Russland aus. Von Ministerpräsident Dmitri Medwedew erhielt er herablassende Ratschläge, für eine Gratulation sei es dagegen „zu früh“. Auch bei der Amtseinführung gab es keine Gratulation aus Moskau. © Wolfgang Kumm/dpa
Vor der Wahl hatte Selenskyj seinen Vorgänger Petro Poroschenko dafür kritisiert, Briefkastenfirmen in Steueroasen zu unterhalten. Als im Oktober 2021 dann aber die Pandora Papers veröffentlicht wurden, stellte sich heraus, dass auch Selenskyj selbst Anteile an einer solchen Firma auf den britischen Jungferninseln besessen hatte. Zum Zeitpunkt seiner Wahl 2019 gab er seine Anteile ab. Steueroasen sind in der Ukraine nicht illegal.
Vor der Wahl hatte Selenskyj seinen Vorgänger Petro Poroschenko dafür kritisiert, Briefkastenfirmen in Steueroasen zu unterhalten. Diese sind in der Ukraine allerdings nicht illegal. © Sergei Chuzavkov/afp
Bitter End Yacht Club auf Virgin Gorda auf den Britischen Jungferninseln
Als im Oktober 2021 dann aber die Pandora Papers veröffentlicht wurden, stellte sich heraus, dass auch Selenskyj selbst Anteile an einer solchen Firma auf den britischen Jungferninseln besessen hatte. Zum Zeitpunkt seiner Wahl 2019 gab er seine Anteile ab.  © Imago
Selenskyj
Selenskyj war der erste Präsident in der Geschichte der Ukraine, der eine konfrontative Politik gegenüber Oligarchen führte. Unter anderem gründete er einen Nationalen Sicherheitsrat, der Sanktionen gegen Oligarchen verhängen kann. © Evgen Kotenko/Imago
Selenskyj war der erste Präsident in der Geschichte der Ukraine, der eine konfrontative Politik gegenüber Oligarchen führte. Unter anderem gründete er einen Nationalen Sicherheitsrat, der Sanktionen gegen Oligarchen verhängen kann – und dies zum Beispiel gegen Wiktor Medwedtschuk tat. Der wies alle Anschuldigungen zurück. Die Sanktionen froren seine Vermögenswerte ein und hinderten ihn daran, Geschäfte in der Ukraine zu tätigen. Medwedtschuk, der aufgrund einer Anklage wegen Hochverrats unter Hausarrest stand, tauchte im Februar 2022 unter. Im April 2022 wurde er vom Inlandsgeheimdienst festgenommen und im September 2022 bei einem Gefangenenaustausch Russland übergeben.
Er setzte das Mittel zum Beispiel gegen Wiktor Medwedtschuk ein. Der wies alle Anschuldigungen zurück. Die Sanktionen froren seine Vermögenswerte ein und hinderten ihn daran, Geschäfte in der Ukraine zu tätigen. Medwedtschuk, der aufgrund einer Anklage wegen Hochverrats unter Hausarrest stand, tauchte im Februar 2022 unter. Im April 2022 wurde er vom Inlandsgeheimdienst festgenommen und im September 2022 bei einem Gefangenenaustausch Russland übergeben. © Instagram Account of Volodymyr Zelensky/afp
Schon früh in seiner Amtszeit musste sich Selenskyj mit den Wünschen und Forderungen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump auseinandersetzen. So soll Trump seinen ukrainischen Amtskollegen in einem Telefonat am 25. Juli 2019 aufgefordert haben, als Gegenleistung für Militärhilfe in Höhe von fast 400 Millionen Dollar Ermittlungen gegen Joe Biden, Trumps möglichen Gegenspieler bei der US-Wahl 2020, einzuleiten. Biden soll einst als US-Vizepräsident die Entlassung des ukrainischen Generalstaatsanwalts veranlasst haben, um seinen Sohn Hunter Biden, der bei einem ukrainischen Erdgaskonzern tätig war, vor Korruptionsermittlungen zu schützen. Das Telefonat, das im August 2020 bekannt wurde, löste in den USA später die „Ukraine-Affäre“ aus.
Schon früh in seiner Amtszeit musste sich Selenskyj mit den Wünschen und Forderungen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump auseinandersetzen. So soll Trump seinen ukrainischen Amtskollegen in einem Telefonat am 25. Juli 2019 aufgefordert haben, als Gegenleistung für Militärhilfe in Höhe von fast 400 Millionen Dollar Ermittlungen gegen Joe Biden, Trumps möglichen Gegenspieler bei der US-Wahl 2020, einzuleiten.  © Saul Loeb/afp
Joe Biden Hunter
Biden soll einst als US-Vizepräsident die Entlassung des ukrainischen Generalstaatsanwalts veranlasst haben, um seinen Sohn Hunter Biden (hinten), der bei einem ukrainischen Erdgaskonzern tätig war, vor Korruptionsermittlungen zu schützen. Das Telefonat, das im August 2020 bekannt wurde, löste in den USA später die „Ukraine-Affäre“ aus. © Imago
Selenskyjs Amtszeit wurde von Beginn an vom Verhältnis zu Russland überschattet. Schon in seiner Antrittsrede bezeichnete Selenskyj die Beendigung des Krieges im Donbass als seine vorrangige Aufgabe. Während des Ukraine-EU-Gipfels im Juli 2019 in Kiew schlug Selenskyj in einer Videobotschaft an Wladimir Putin direkte Gespräche in der belarussischen Hauptstadt Minsk vor. Daran sollten nach Selenskyjs Plan auch US-Präsident Donald Trump, die britische Regierungschefin Theresa May, der französische Präsident Emmanuel Macron sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen. Am 11. Juli 2019 kam es immerhin zu einem ersten Telefongespräch zwischen Selenskyj und Putin.
Selenskyjs Amtszeit wurde von Beginn an vom Verhältnis zu Russland überschattet. Schon in seiner Antrittsrede bezeichnete Selenskyj die Beendigung des Krieges im Donbass als seine vorrangige Aufgabe. Während des Ukraine-EU-Gipfels im Juli 2019 in Kiew schlug Selenskyj in einer Videobotschaft an Wladimir Putin direkte Gespräche in der belarussischen Hauptstadt Minsk vor. © Ukraine Presidential Press Service/afp
Nach der Präsidentenwahl in der Ukraine
Daran sollten nach Selenskyjs Plan auch US-Präsident Donald Trump, die britische Regierungschefin Theresa May, der französische Präsident Emmanuel Macron sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen. Am 11. Juli 2019 kam es immerhin zu einem ersten Telefongespräch zwischen Selenskyj und Putin. © dpa
Trump, Macron, Selenskyj - Paris
Die Gespräche führten zu einem kurzfristigen Waffenstillstand in der Ostukraine, einem Gefangenenaustausch sowie zu einem Truppenrückzug in drei Gebieten an einer Demarkationslinie bis Ende März 2020. Es war das einzige Mal, dass Selenskyj mit Putin zusammentraf.  © Lafargue Raphael/Imago
Am 9. Dezember 2019 in Paris nahm Selenskyj an Verhandlungen im Normandie-Format teil, an denen der französische Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin beteiligt waren. Die Gespräche führten zu einem kurzfristigen Waffenstillstand in der Ostukraine, einem Gefangenenaustausch sowie zu einem Truppenrückzug in drei Gebieten an einer Demarkationslinie bis Ende März 2020. Es war das einzige Mal, das Selenskyj mit Putin zusammentraf.
Am 9. Dezember 2019 in Paris nahm Selenskyj an Verhandlungen im Normandie-Format teil, an denen der französische Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin beteiligt waren.  © Charles Platiau/afp
Selenskyj
Alle Bemühungen um einen Frieden nützten aber nichts. Im Lauf des Jahres 2021 verschärfte sich die Situation weiter. Immer häufiger besuchte Selenskyj (Mitte) Militärübungen der ukrainischen Armee, so auch am 16. Februar 2022 in der Stadt Riwne. © Imago
Alle Bemühungen um einen Frieden nützten aber nichts. Im Lauf des Jahres 2021 verschärfte sich die Situation immer weiter. Am 23. Februar 2022 versuchte Selenskyj noch einmal in einer Ansprache, den drohenden Krieg abzuwenden. Darin wendete er sich vor allem an die Menschen in Russland: „Wenn wir angegriffen werden, wenn man unser Land, unsere Freiheit, unser Leben und das Leben unserer Kinder zu nehmen versucht, werden wir uns verteidigen“, sagte Selenskyj auf Russisch. Es war das vorerst letzte Mal, dass man Selenskyj glatt rasiert und mit Anzug und Krawatte sah.
Am 23. Februar 2022 versuchte Selenskyj noch einmal in einer Ansprache, den drohenden Krieg abzuwenden. Darin wendete er sich vor allem an die Menschen in Russland: „Wenn wir angegriffen werden, wenn man unser Land, unsere Freiheit, unser Leben und das Leben unserer Kinder zu nehmen versucht, werden wir uns verteidigen“, sagte Selenskyj auf Russisch. Es war das vorerst letzte Mal, dass man Selenskyj glatt rasiert und mit Anzug und Krawatte sah.  © Ukrainian Presidents Office/Imago
In der Nacht zum 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. In Kiew kam es zu den ersten Krisensitzungen. Acht Jahre nach der Krim-Annexion eskalierte der Ukraine-Krieg.
In der Nacht zum 24. Februar 2022 begann der russische Angriff auf die Ukraine. In Kiew kam es zu den ersten Krisensitzungen. Acht Jahre nach der Krim-Annexion im März 2014 eskalierte der Ukraine-Krieg.  © Imago
London, United Kingdom
Im Westen war die Solidarität mit der überfallenen Ukraine groß. Der Regierungssitz im Vereinigten Königreich leuchtete in den ukrainischen Farben.  © Hesther Ng/Imago
In der Nacht zum 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. Danach sollen die USA Selenskyj angeboten haben, ihm bei der Flucht zu helfen. Selenskyj lehnte an, er und seine Regierung blieben in Kiew, auch als russische Truppen auf die Hauptstadt vorrückten. Die Nachrichtenagentur AP verbreitete Selenskyjs Antwort: „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit.“ Seitdem ist er zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.
Die USA sollen Selenskyj angeboten haben, ihm bei der Flucht zu helfen. Selenskyj lehnte an, er und seine Regierung blieben in Kiew, auch als russische Truppen auf die Hauptstadt vorrückten. Die Nachrichtenagentur AP verbreitete Selenskyjs Antwort: „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit.“ Seitdem ist er zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden. © Ukraine Presidency/afp

Lage an der Front verschlechtert sich für Ukraine

Update vom 13. Dezember, 5.15 Uhr: An der Front in der Ostukraine verschlechtert sich die Lage der ukrainischen Verteidiger weiter. Nach Angaben ukrainischer Militärbeobachter drohte einer ungenannten Zahl von Soldaten die Einkesselung südlich von Kurachowe im Gebiet Donezk. Sie hatten dort lange Stellungen auf beiden Seiten des Flusses Suchi Jaly gehalten, doch schneidet das Vorrücken der Russen in den Ort Uspeniwka ihren Abzugsweg ab. Der Generalstab äußerte sich nicht detailliert zur Lage an diesem Frontabschnitt, sondern berichtete nur von heftigem Kämpfen um Kurachowe.

Um die Kleinstadt Kurachowe im ostukrainischen Gebiet Donezk wird seit Wochen erbittert gekämpft. (Archivbild)

Update vom 12. Dezember, 22.23 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat am Donnerstagabend gemeldet, dass es im Laufe des Tages im Ukraine-Krieg 138 Gefechte an der Front gegeben habe. Am heftigsten umkämpft waren demnach die Frontabschnitte bei Kurachowe, Pokrowsk und Vremivka. Russische Truppen haben den Angaben zufolge in der Region Pokrowsk 30 Angriffe gestartet, 24 davon seien bereits abgewehrt worden. Im Raum Kurachowe führte Russland 37 Angriffe aus, hieß es in dem Lagebericht auf Facebook. Elf Gefechte im Raum um Vremivka, in der Ostukraine, sollen nach wie vor andauern.

Update vom 12. Dezember, 21.22 Uhr: Wegen eines großen russischen Drohnenangriffs ist am Abend über weiten Teilen der Ukraine Luftalarm ausgelöst worden. Für die Hauptstadt Kiew war es der erste Alarm nach vier Tagen Ruhe. Die ukrainische Luftwaffe berichtete auf ihrem Telegram-Kanal von Gruppen feindlicher Kampfdrohnen über fast allen Gebieten in der Mitte, im Norden und im Osten des Landes. 

„Achtung! Stadt Kiew! Bleiben Sie in Schutzräumen. Feindliche Kampfdrohne im Anflug von Norden“, wurden die Bürger der Metropole gewarnt. In einem der zentralen Stadtteile fielen nach Angaben des Senders Suspilne Teile einer Drohne nieder, ohne einen Brand zu verursachen oder Menschen zu verletzen. 

Ende des Ukraine-Kriegs: Kiew derzeit nicht bereit für Gespräche mit Russland

Update vom 12. Dezember, 20.07 Uhr: Die Ukraine sei im Krieg derzeit nicht zu möglichen Gesprächen mit Russland bereit. Das erklärte im ukrainischen Fernsehen der Chef des ukrainischen Präsidialamtes Andrij Jermak. Gegenüber dem Sender Suspilne antwortet er auf die Frage, ob Kiew zu Verhandlungen bereit sei: „Heute noch nicht. Wir haben nicht genug Waffen, wir haben keinen Status, über den wir sprechen, es geht um eine Einladung zur NATO, keine Klarheit über Garantien, die uns die Sicherheit geben, damit wir zuversichtlich sein können, dass Putin in zwei, drei Jahren nicht zurückkehren wird.“

Nach einem Treffen der EU-Außenminister haben die Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Polens, Großbritanniens, Spaniens, Italiens und die EU-Außenbeauftragen Kaja Kallas am Donnerstag laut AFP-Bericht erklärt: „Wir werden die Ukraine weiterhin auf ihrem unumkehrbaren Weg zur vollständigen euro-atlantischen Integration, einschließlich einer Nato-Mitgliedschaft, unterstützen.“

Update vom 12. Dezember, 18.43 Uhr: In der Ostukraine ist die Lage im Krieg gegen Russland nach wie vor angespannt. Besonders die Situation an der Pokrowsk-Front sei nach Aussage des ukrainischen Oberbefehlshabers Olexandr Syrskyj mitunter am schwierigsten für die ukrainischen Verteidiger. Auf Telegram erklärte der General daher, die ukrainischen Truppen „rechnen alle möglichen Varianten der weiteren Handlungen des Feindes durch und bereiten sich darauf vor“. Die russischen Verluste sollen nach ukrainischen Angaben in der Region hoch sein. Syrskyj erklärte, Russlands Präsident Wladimir Putin verliere an der Front in der Ostukraine im Dezember jeden Tag 400 Soldaten.

Mutmaßlicher Einsatz des ukrainischen Geheimdienstes: Putin-Konstrukteur in Region Moskau getötet

Update vom 12. Dezember, 17.35 Uhr: In der Region Moskau soll Mikhail Shatsky, der stellvertretende Chefkonstrukteur und Leiter der Abteilung für Software des Konstruktionsbüros „Mars“, getötet worden sein. Eine Quelle des ukrainischen Geheimdienstes erklärte gegenüber ukrinform, Schatski sei im Kusminki-Park in der Region Moskau getötet worden. Die Quelle vermute laut Bericht den ukrainischen Militärgeheimdienst (HUR) hinter der Tötung des Chefkonstrukteurs. Shatsky sei zuvor für die Modernisierung der Marschflugkörper Kh-59 und Kh-69 und die Einführung von neuen Drohnentypen in Russland zuständig gewesen.

Rutte warnt Nato-Staaten vor Krieg mit Russland: „Wir sind nicht bereit“

Update vom 12. Dezember, 16.40 Uhr: Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat mittelfristig vor einem „Krieg“ mit Russland gewarnt und die Verbündeten zu deutlich höheren Verteidigungsausgaben aufgerufen. „Wir sind nicht bereit für das, was in vier bis fünf Jahren auf uns zukommt“, sagte Rutte am Donnerstag in seiner ersten Grundsatzrede seit seinem Amtsantritt im Oktober. „Was in der Ukraine passiert, könnte auch bei uns passieren“, warnte er.

Eine „unmittelbare militärische Bedrohung“ durch Russland gebe es zwar nicht, sagte der frühere niederländische Regierungschef in seiner Rede in den Brüsseler Räumen der Carnegie-Stiftung für Internationalen Frieden. Russland bereite sich aber auf eine „langfristige Konfrontation“ vor. „Mit der Ukraine. Und mit uns“, betonte Rutte vor Gästen des US-Think-Tanks.

Orbán spricht mit Putin über Ende des Ukraine-Kriegs

Update vom 12. Dezember, 15.15 Uhr: Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán hat bei einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Angaben des Kreml eine Waffenruhe im Ukraine-Konflikt zu Weihnachten vorgeschlagen. „Orbán hat in einem Telefonat mit Putin einen großen Gefangenenaustausch am Weihnachtsabend und die Ankündigung einer Waffenruhe in der Ukraine am Weihnachtstag vorgeschlagen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag mit Blick auf das Gespräch vom Vortag. Daraufhin hätten russische Behörden ihre eigenen „Vorschläge“ für den von Orban vorgeschlagenen Austausch der ungarischen Botschaft in Moskau unterbreitet. Moskau unterstütze „Orbans Bemühungen“.

Orban hatte erklärt, dass die Ukraine den Vorschlag abgelehnt habe. Aus der Ukraine hieß es hingegen, dass Ungarn nichts mit Kiew besprochen habe. Die ungarische Seite habe die Ukraine zudem nicht vor ihren Kontakten zu Russland gewarnt.

Ukraine attackiert mit ATACMS-Raketen: Russland will Antwort folgen lassen

Update vom 12. Dezember, 11.20 Uhr: Die russische Armee wird nach Angaben des Kreml „mit Sicherheit“ auf einen mutmaßlichen ukrainischen Angriff mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen auf einen Militärflugplatz in Südrussland reagieren. „Eine Antwort wird folgen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag vor Journalisten. „Sie findet zu einem Zeitpunkt und in einer Weise statt, die als passend erachtet werden. Sie wird mit Sicherheit folgen.“ Die russische Armee habe bereits am Vortag eine „klare und unmissverständliche“ Erklärung dazu abgegeben, fügte Peskow hinzu.

Kremlchef Wladimir Putin hatte damit gedroht, seine neue ballistische Hyperschallrakete Oreschnik auf das Zentrum von Kiew abzufeuern, sollte die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen nicht einstellen. Ein US-Regierungsvertreter warnte am Mittwoch, ein solcher Angriff mit einer Oreschnik-Rakete könnte „in den kommenden Tagen“ bevorstehen.

Das russische Verteidigungsministerium hatte der Ukraine am Mittwoch vorgeworfen, sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion bei einem Angriff auf einen Flugplatz in der Hafenstadt Taganrog in der Region Rostow eingesetzt zu haben und hatte Vergeltung angekündigt. Die ukrainischen Behörden äußerten sich zunächst nicht zu dem Angriff.

Update vom 12. Dezember, 6.30 Uhr: Das Militär in Kiew hat mitgeteilt, dass russische Truppen mehrere ukrainische Stellungen in der Nähe der östlichen Stadt Pokrowsk zerstört oder eingenommen haben. „Infolge der anhaltenden Gefechte wurden zwei unserer Stellungen zerstört, eine ging verloren. Derzeit werden Maßnahmen ergriffen, um die Stellungen wiederherzustellen“, sagte Nazar Voloshyn, der ukrainische Militärsprecher für die Ostfront, in einem TV-Kommentar. Nach monatelangem Vormarsch auf Pokrowsk sind die Moskauer Streitkräfte nun bis auf drei Kilometer an den südlichen Stadtrand herangerückt, wie die ukrainische Agentur DeepState berichtete. Pokrowsk ist ein Logistikzentrum für das ukrainische Militär.

Moskau droht nach angeblichem Angriff Kiews mit US-Rakete

Update vom 12. Dezember, 5.15 Uhr: Das russische Militär hat nach einem angeblich mit weitreichenden westlichen Raketen geführten ukrainischen Angriff Vergeltung angekündigt. Mehrere Soldaten seien durch den Beschuss des Flughafens Taganrog mit ATACMS-Raketen verletzt worden, die Schäden aber gering, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Attacke bleibe nicht unbeantwortet, hieß es. Vor drei Wochen hatte Russland die Ukraine als Antwort auf einen solchen Angriff erstmals mit seiner neuartigen ballistischen Mittelstreckenrakete beschossen.

Update vom 11. Dezember, 22.38 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, Russland habe im Ukraine-Krieg im November einen neuen Rekord an Verlusten erreicht. Das sagte der ukrainische Präsident laut Bericht von Kyiv Independent nach einem Treffen mit dem ukrainischen Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi. „In diesen Monaten – November und Dezember – gab es Rekordverluste für Russland“, erklärte der Präsident und fügte hinzu, dass die Regionen Pokrowsk und Kurachowe im Oblast Donezk in der Ostukraine weiterhin die aktivsten Teile der Front im Ukraine-Krieg seien.

Update vom 11. Dezember, 21.14 Uhr: Nach ukrainischen Angaben wurden im Krieg in der Ukraine im November mindestens 165 Zivilisten getötet, darunter acht Kinder. Mindestens 887 Menschen sollen verletzt worden sein. Das meldet ukrinform unter Berufung auf Angaben des Menschenrechtsbeauftragten der Werchowna Rada der Ukraine, Dmytro Lubinez. „Seit Beginn der umfassenden Invasion Russlands in der Ukraine sind insgesamt 12.340 Zivilisten umgekommen. Weitere 27.836 erlitten verschiedene Verletzungen“, teilte der Ombudsmann auf Telegram mit.

News aus dem Krieg in der Ukraine: Stadt Kurachowe im Osten des Landes weiter unter Druck

Update vom 11. Dezember, 19.12 Uhr: Im Ukraine-Krieg steht die Stadt Kurachowe unter Druck. Nach Angaben des Sprechers der operativ-strategischen Truppengruppe Chortyzja, Nasar Woloschyn, habe die Ukraine am vergangenen Tag 45 Angriffe der russischen Armee in Richtung der Stadt in der Ostukraine abgewehrt. „Die feindliche Armee beschießt die Stadt sowohl mit Luftwaffe als auch mit Artillerie. Die Verteidigungskräfte halten jedoch die Offensivaktionen des Feindes auf, fügen ihm Verluste an Personal und Ausrüstung zu“, erklärte der Sprecher der ukrainischen Truppengruppe.

Moskau meldet im Ukraine-Krieg ATACMS-Angriff auf russischen Militärflugplatz

Update vom 11. Dezember, 17.15 Uhr: Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge einen Militärflugplatz im Süden Russlands mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen. Die Ukraine habe „sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion“ bei dem Angriff in der Hafenstadt Taganrog in der Region Rostow eingesetzt, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Zwei der Raketen seien von einem Luftabwehrsystem vom Typ Panzir abgeschossen worden, die anderen seien von elektronischen Kriegsführungsgeräten abgelenkt worden, erklärte das Ministerium weiter.

Den Angaben zufolge wurden bei dem Angriff keine Armeeangehörigen verletzt. Herabstürzende Trümmerteile hätten jedoch Armeefahrzeuge und Gebäude „leicht beschädigt“. Das Ministerium erklärte, der „Angriff durch westliche Langstreckenwaffen wird nicht unbeantwortet bleiben“ und kündigte „entsprechende Maßnahmen“ an.

News zum Ukraine-Krieg: Russland greift an drei Fronten an – Durchstoß in Kursk scheitert

Erstmeldung vom 10. Dezember: Kiew – Russland setzt im Ukraine-Krieg auf volle Härte – auch nach der Niederlage von Wladimir Putin in Syrien: Laut dem Generalstab der ukrainischen Armee attackieren die russischen Truppen aktuell an drei Fronten gleichzeitig die Ukraine. Die ukrainische Armee habe in den vergangenen 24 Stunden über 100 russische Angriffe abgewehrt, teilte das Militär am 10. Dezember mit.

Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (smu)

Rubriklistenbild: © -/Ukrinform/dpa

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