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News-Ticker

Ukraine-Krieg: Russland startet Raketenangriffe

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland mehrere Luftangriffe gestartet. Belarus stellt Freiwilligenarmee auf. Der News-Ticker.

Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Die weiteren Entwicklungen entnehmen Sie bitte unserem aktuellen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

+++ 8.00 Uhr: Wie Kyiv Independent berichtet, hat nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte Russland am Montag (20. Februar) 28 Luftangriffe und sechs Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur in den Oblasten Donezk, Saporischschja und Cherson geflogen.

Update vom Dienstag, 21. Februar, 6.28 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko stockt mit der Anordnung einer neuen freiwilligen Territorialverteidigung seine Streitkräfte auf. Die „Erfahrungen in der Ukraine“ würden eine zusätzliche Verteidigung erforderlich machen, erklärte Lukaschenko auf der Sitzung seines Sicherheitsrates. „Die Situation ist nicht einfach. Jeder Mann sollte zumindest mit Waffen umgehen können, um zumindest im Bedarfsfall seine Familie, sein Haus, sein eigenes Stück Land und - wenn nötig - sein Land zu schützen.“

Panzer aus Deutschland werden noch im März an die Ukraine geliefert. (Archivfoto)

Laut Verteidigungsminister Viktor Khrenin sollen die paramilitärische Formation aus 100.000 bis 150.000 Freiwilligen bestehen und im Idealfall in jedem Dorf und jeder Stadt zu finden sein.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Ukraine ist bereit für Gegenoffensive

+++ 20.50 Uhr: Kurz vor dem Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine, scheinen die moskautreuen Truppen den Druck zu erhöhen. Verschiedene Militärexperten rechnen bereits seit längerem mit einer erneuten Großoffensive der russischen Armee. In einem Interview mit der englischen Zeitung Forbes sagte der Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow, zuletzt: „Wir sind bereit für die russische Offensive und bereiten die Gegenoffensive vor.“

Beide Seiten würden derzeit ihre Ressourcen aufstocken, so Resnikow. Der Beginn einer Offensive sei jederzeit möglich. Der Minister ist sich jedoch sicher, dass die Ukraine Russland mit den Waffen aus dem Westen bezwingen kann.

Krieg gegen Russland: Ukraine bereit für Gegenoffensive. (Archivbild)

+++ 19.55 Uhr: Russland hat in den letzten 24 Stunden die Ukraine 22 Mal aus der Luft angegriffen. Außerdem führte die russische Armee drei Raketenangriffe durch. Das geht aus der abendlichen Zusammenfassung des Generalstabs der Ukraine hervor.

Der Generalstab wirft Russland vor, dabei auch Gebiete beschossen zu haben, die aktuell unter russischer Besatzung stehen. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig überprüft werden.

Ukraine-Krieg: Panzer werden noch im März geliefert 

+++ 18.45 Uhr: Die Ukraine wird noch im März Panzer aus Deutschland erhalten. „Es ist abgemacht, Ende März zu liefern. Sie stehen hier schon fertig“, bekräftigte der Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger seine Zusage am Montag (20. Februar) bekräftigt.

Es sollen insgesamt 40 Panzer vom Typ Marder geliefert werden. Eine Hälfte kommt aus Bundeswehrbeständen, die andere von Rheinmetall. „Es bleibt dabei: Ziel ist es, bis Ende März werden die Panzer, sowohl die Leoparden als auch die Marder, ausgeliefert werden und dann auch die Ausbildung abgeschlossen sein“, versicherte auch der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Stromnetz der Ukraine trotz immenser Schäden wieder stabil

+++ 17.45 Uhr: Immer wieder hat Russland die Energieinfrastruktur der Ukraine angegriffen und teilweise zerstört. Trotz der „großen und komplexen Schäden am Hauptstromnetz“, gibt es kein Kapazitätsdefizit im Stromnetz mehr. Das teilt der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho mit.

Allerdings seien derzeit Kraftwerke mit einer Gesamtleistung über 10 Gigawatt unter russischer Kontrolle, wie es heißt. Diese stehen dem Stromnetz der Ukraine derzeit nicht zur Verfügung. Darunter befindet sich auch das größte Atomkraftwerk Europas in Saporischija.

Ukraine News: Ukraine setzt auf neue Geheimwaffe

+++ 15.30 Uhr: Kiew setzt im Ukraine-Krieg auf eine neue Geheimwaffe: Eine KI-Software des US-Unternehmens Palantir soll der Ukraine einen großen Fortschritt gegen die russischen Angreifer bescheren. Die Palantir-Softwares können mithilfe Künstlicher Intelligenz immer zuverlässiger feindliche Objekte, wie getarnte Panzer, orten und identifizieren. Zuerst hatte die Welt am Sonntag darüber berichtet.

+++ 11.30 Uhr: Nach den USA hat auch die Europäische Union China vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Damit wäre „eine rote Linie“ überschritten, sagte der EU-Chefdiplomat Josep Borrell am Montag am Rande des Außenministertreffens in Brüssel. Dies habe er auch dem hochrangigen chinesischen Außenpolitiker Wang Yi deutlich gemacht. Dieser habe ihm versichert, China habe „keine Absicht, dies zu tun“.

Ukraine-Krieg: Kiew wehrt sich gegen Russland

+++ 9.15 Uhr: Die Ukraine hat russische Angaben über eine Eroberung des Dorfes Hrianykiwka in der Region Charkiw zurückgewiesen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten russische Angriffe in der Umgebung zurückgeschlagen, teilte der Generalstab mit. Die russischen Truppen würde das Gebiet aber weiter mit Artillerie beschießen. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte am Samstag erklärt, russische Streitkräfte hätten das Dorf erobert. Dies lässt sich nicht unabhängig prüfen.

Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt langen Kampf um Bachmut an

+++ 8.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass die Ukraine ihre monatelange Verteidigung der Stadt Bachmut fortsetzen wird, ohne dabei den Preis an Menschenleben zu vergessen. Bachmut in der Region Donezk hatte vor dem Krieg 70.000 Einwohnerinnen und Einwohner, nach Schätzungen ukrainischer Behörden leben dort mittlerweile nur noch weniger als 5000 Menschen aus der Zivilbevölkerung. Selenskyj gegenüber der italienischen Tageszeitung Corriere Della Sera: „Ja, es ist keine besonders große Stadt. Wie viele andere im Donbass wurde sie von den Russen verwüstet. Es ist wichtig für uns, sie zu verteidigen, aber nicht um jeden Preis und nicht, dass alle sterben.“

+++ 7.30 Uhr: Selenskyj hat am Sonntag mit seinem Dekret den Beschluss des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung neue Sanktionen gegen den Finanzsektor Russlands erlassen, um die Kriegswirtschaft des Aggressors zu schwächen. Damit sind Sanktionen gegen die insgesamt 333 Personen und die Moskauer Börse in Kraft gesetzt worden. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenplattform Ukrinform. Die Sanktionen seien Grundlage für Verbündete im Westen, ebenfalls solche Strafmaßnahmen zu erlassen.

Ukraine-Krieg: Russland leitet Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein

Update vom Montag, 20. Februar, 6.25 Uhr: Russland leitet einem Bericht zufolge Ermittlungen gegen Hunderte ukrainische Regierungsvertreter und Soldaten wegen Kriegsverbrechen ein. „Derzeit laufen Strafverfolgungsverfahren gegen 680 Personen“, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Tass Alexander Bastrykin, Leiter des russischen Ermittlungskomitees. „Zu den Beschuldigten zählen 118 Personen aus dem Kreis der Kommandeure und der Führung der ukrainischen Streitkräfte sowie des Verteidigungsministeriums.“

Es gehe um den Einsatz von Waffen gegen die Zivilbevölkerung. 138 der betroffenen Personen seien in Abwesenheit angeklagt worden. Die Angaben des Ausschusses können nicht unabhängig überprüfen werden. Die ukrainischen Behörden haben sich bislang nicht geäußert.

Ukraine-Krieg: Russland soll Ortschaften beschossen haben

+++ 21.55 Uhr: Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubov, berichtete über die sozialen Netzwerke, dass Russland mehrere Ortschaften im Osten der Ukraine beschossen haben soll. Darunter das Dorf Lyptsi sowie die Städte Wowtschansk und Kupjansk, welche unweit von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt sind. Dabei habe es mehrere zivile Opfer gegeben. Demnach seien drei Frauen sowie ein Mann verletzt worden. Außerdem wurde in einer weiteren naheliegenden Siedlung ein Feuerwehrhaus und eine Gesundheitseinrichtung bei Raketenangriffen beschädigt.

Update vom 19.02.2023, 06.05 Uhr: Nach heftigen Kämpfen in der Region rund um Bachmut nimmt Russland nun auch wieder die Gegend um Charkiw unter Beschuss. In der Nacht zu Sonntag meldete das ukrainische Verteidigungsministerium gleich mehrere Artillerieangriffe. Auch westlich des Dnipro stehen die ukrainischen Städte wohl wieder unter russischem Raketen- und Artilleriebeschuss. Laut Angaben der Ukrainska Pravda wurden in der Nacht die Siedlungen Nikopol und Marhanets getroffen.

Ukraine-Krieg: Kiew fordert zur Flucht aus Bachmut auf - Lage am Morgen

Erstmeldung vom 18. Februar 2022: Bachmut - Die ukrainische Regierung in Kiew hat am Freitag alle Zivilistinnen und Zivilisten, die sich noch in Bachmut aufhalten, aufgefordert, die Stadt umgehend zu verlassen. „Wenn Sie zurechnungsfähige, gesetzestreue und patriotische Bürger sind, sollten Sie sofort die Stadt verlassen“, sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschukin am Freitag laut dem Nachrichtenportal taz.

Seit Monaten liefern sich die Truppen des Kreml und die ukrainische Armee heftige Gefechte um Bachmut. Ein Durchbruch ist dabei bislang keiner Seite gelungen. Russland soll bei den Offensiven in der Region hohe Verluste erleiden. Doch der Druck auf die ukrainischen Verteidiger steigt konstant. Laut Angaben von ihrem Chef Jewgeni Prigoschin soll es seiner Söldnertruppe Wagner aber gelungen sein, die strategisch wichtige Ortschaft Paraskowijiwka zu erobern. Diese liegt nördlich von Bachmut. Mit der Eroberung des Ortes soll es Russland möglich sein, die Nachschub- und Rückzugsrouten der Armee Kiews im Ukraine-Krieg unter Beschuss zu nehmen.

Ukraine-Krieg: Kiew plant Vorstoß auf Krim-Halbinsel

„Der Ort Paraskowijiwka ist vollständig unter der Kontrolle von Abteilungen der Söldner-Firma Wagner“, teilte Prigoschin nach Angaben der russischen Agentur Interfax mit. Eine unabhängige Bestätigung gab es nicht. Im Abendbericht des ukrainischen Generalstabs wurde der Ort nicht erwähnt. Sollten auch die angrenzenden Dörfer Werchiwka Berchiwka und Jahidne im Ukraine-Krieg erobert werden, könnten die ukrainischen Truppen in Bachmut nicht mehr von Norden versorgt werden. Auch im Süden von Bachmut drängen russische Kräfte in den Rücken der Ukrainer.

Dafür scheint Kiew wiederum Vorstöße an einer anderen Front im Ukraine-Krieg zu planen. Laut Moskau habe Kiew die Krim-Halbinsel ins Visier genommen. Die Region war von Russlands Präsident Wladimir Putin 2014 besetzt und anschließend annektiert worden. Nun würden die USA nach Ansicht Moskaus die Ukraine zu Schlägen auf die Schwarzmeer-Halbinsel anstiften. „Jetzt gehen die amerikanischen Kriegshetzer noch weiter: Sie stiften das Kiewer Regime zur weiteren Eskalation an, indem sie den Krieg auf unser Territorium verlegen“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau.

Ukraine-Krieg: Kiew will Kampfjets vom Westen

Auslöser waren Äußerungen der US-Spitzendiplomatin Victoria Nuland, wonach Washington russische Militäreinrichtungen auf der Krim für legitime Angriffsziele hält. „Die Ukraine wird nicht sicher sein, wenn die Krim nicht zumindest entmilitarisiert ist“, hatte Nuland in Washington gesagt. Dabei könne Kiew auf Unterstützung der USA zählen.

Währenddessen forderte der ukrainische Präsident auf der Münchener Sicherheitskonferenz (Siko) weitere Militärhilfen für sein Land. Sein Land benötige im Ukraine-Krieg vor allem Kampfflugzeuge. Bislang sind die westlichen Verbündeten der Ukraine aber nicht bereit, Kiew mit Kampfjets zu unterstützen. Das könne sich laut dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba aber bald ändern. Er sei sich sicher, „dass das Problem der Flugzeuge gelöst wird“, so Kuleba in München. „Es wird ein wenig mehr Zeit brauchen.“ (red/dpa)

Rubriklistenbild: © Federico Gambarini/dpa

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