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News-Ticker zum Ukraine-Krieg

Russischer Raketentest scheitert - Kiew „unter Druck“

Russland scheitert mit einem Raketentest während Bidens Besuch in Kiew. Der Kreml setzt seine Angriffe im Ukraine-Krieg fort. Der News-Ticker.

  • Angriff auf Cherson: Massiver Beschuss ziviler Ziele durch russische Streitkräfte
  • Witterung im Ukraine-Krieg: Verhindert „Rasputiza“ Putins Offensive?
  • Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt im News-Ticker. Die verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

+++ 11.52 Uhr: Dieser News-Ticker ist geschlossen. Neue Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie gerne in diesem News-Ticker verfolgen.

+++ 10.15 Uhr: Am Mittwochmorgen (22. Februar) haben Radiostationen in zehn russischen Städten die Luftangriffssirene abgespielt und eine Raketenwarnung ausgesprochen. Das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda berichtet dies und beruft sich dabei auf das unabhängige russische Portal Meduza als Quelle. „Achtung, Achtung – begeben sie sich sofort zu einem Luftschutzbunker. Ein Raketeneinschlag steht kurz bevor“, ertönten die Radios unter anderem in Kasan, Woronesch und Nowgorod. Laut dem russischen Notfallministerium sei diese Warnung kein Ernstfall gewesen. Hacker sollen sich Zugang zu den Servern der betroffenen Radiostationen verschafft haben und die Warnung abgespielt haben. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Russland scheitert mit Raketentest

+++ 9.30 Uhr: Am vergangenen Montag soll das russische Militär einen Teststart einer Interkontinentalrakete durchgeführt haben, der aber fehlgeschlagen sei. Dieser Test geschah just bevor US-Präsident Joe Biden seinen überraschenden Besuch antrat, wie zwei Offizielle der amerikanischen Regierung gegenüber CNN mitteilten. „Die russische Regierung hat uns im Vorfeld über diesen Test informiert“, sagte einer der Offiziellen.

Eine Aufnahme eines SARMAT-Raketentests. (Archivfoto)

Die andere anonyme Quelle versicherte, der Test sei keine Bedrohung für die USA und die Regierung sehe dies nicht als eine Provokation oder als einen Anlass zur Eskalation. Auch wenn beide Offiziellen CNN nicht mit absoluter Sicherheit bestätigen können, dass der Test fehlgeschlagen sei, sei es aber auffällig, dass Wladimir Putin den Test der Rakete bei seiner Ansprache an die Nation nicht erwähnt habe.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

In der Vergangenheit hat der russische Präsident erfolgreiche Test seiner Interkontinentalrakete in Reden und Ansprachen feierlich erwähnt. Laut den Quellen von CNN handelte es sich bei der getesteten Rakete um eine SARMAT. Die Interkontinentalrakete hat dabei eine Reichweite von 11.000 Kilometern und kann mehrere nukleare Sprengköpfe tragen.

News zum Ukraine-Krieg: Kiew „unter Druck“

+++ 7.45 Uhr: Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs steckt der Verteidigungskampf der Ukrainer nach Einschätzung des deutschen Brigadegenerals Christian Freuding in einer schwierigen Phase. Der Leiter des Sonderstabes Ukraine im deutschen Verteidigungsministerium verwies auf eine erkennbare Lernfähigkeit der russischen Militärführung. „Wir wissen auch, dass die Ukrainer nicht mehr in der Lage sind, ihre Verbände nur mit Freiwilligen aufzufrischen, sondern dass sie jetzt ganz gezielt Reservisten in unterschiedlichen Graduierungen einziehen. Das deutet darauf hin, dass sie derzeit unter Druck sind“, sagte Freuding der Deutschen Presse-Agentur .

Der General machte auch auf Veränderungen im Vorgehen der russischen Militärführung aufmerksam. Zu Beginn habe Russland auf bataillonstaktische Gruppen gesetzt, die sehr darauf angelegt waren, die unterschiedlichen Truppengattungen auf unterer Ebene zusammenzuführen. „Das kriegen sie nicht hin, da fehlt der Ausbildungsstand, da fehlen die Fähigkeiten, da fehlen die Kommunikationsmittel“, sagte er. Deshalb seien die russischen Angreifer zurückgefallen in die sowjetische Militärdoktrin mit einer Regimentsgliederung.

News im Ukraine-Krieg: Russland soll „von allen zusammen“ in seine Schranken verwiesen werden

Update vom Mittwoch, 22. Februar, 6.30 Uhr: Nach dem Beschuss der Stadt Cherson durch russische Streitkräfte am Dienstag bestätigt die Militärverwaltung des Gebiets Cherson die Zahl von mindestens fünf getöteten Menschen, 16 weitere seien verletzt worden, darunter ein 16-jähriges Mädchen.

„Dieser russische Angriff hatte keinen militärischen Zweck“, sagte Selenskyj am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Der terroristische Staat versucht, der Welt durch den Beschuss von Straßen, Wohnhäusern, Schulen, Apotheken und Krankenhäusern, Kirchen, Bushaltestellen, Märkten und Kraftwerken mit Raketen zu zeigen, dass mit Terror zu rechnen ist“, sagte Selenskyj. Er sei jedoch zuversichtlich, dass der Angreifer in seine Schranken verwiesen werde. Und zwar „von allen zusammen - Ukrainern und der Welt“.

News zum Ukraine-Krieg: Angriff auf zivile Ziele in Cherson während Putin-Rede

+++ 20.35 Uhr: Bei dem Beschuss der Stadt Cherson durch russische Streitkräfte werden am heutigen Tag mindestens sechs Menschen getötet und zwölf verletzt, wie das Einsatzkommando Süd der Ukraine mitteilte. Nach Angaben des Militärs richtete sich der Angriff auf Wohngebiete, Infrastruktureinrichtungen, einen lokalen Markt, einen Kindergarten, ein Krankenhaus, eine Bushaltestelle, sowie Garagen und Fahrzeuge.

Mehrere Wohnungen in Wohngebäuden seien infolge des Beschusses in Brand geraten. Oleksandr Prokudin, Leiter der Militärverwaltung der Region Cherson, berichtete zuvor, er habe „mindestens 20 Explosionen“ gehört. Prokudin zufolge sollen die russischen Streitkräfte mit Raketenwerfern gefeuert haben.

Cherson liegt am Westufer des Flusses Dnipro und steht seit der Befreiung durch die ukrainischen Streitkräfte im November 2022 unter ständigem Beschuss durch die russischen Streitkräfte, berichtet die Online-Zeitung Kyiv Independent. Diese seien auf das Ostufer des Flusses gedrängt worden, von wo aus sie die befreiten Gebiete beschießen. Der jüngste russische Angriff auf Cherson sei laut Kyiv Independent zeitlich mit der Rede Wladimir Putins zusammengefallen, in der er behauptet habe, sein Land befinde sich „nicht im Krieg“ mit dem ukrainischen Volk, sondern mit „dem Kiewer Regime“.

News im Ukraine-Krieg: Wagner-Chef wirft russischem Generalstabschef „Verrat“ vor

+++ 16.54 Uhr: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wirft dem russischen Armee-Generalstabschef „Verrat“ vor. Anlass ist, dass dieser sich weigere, seinen in der Ukraine kämpfenden Söldnern Ausrüstung bereitzustellen. „Auf Teufel komm raus“ würde er zusammen mit dem Verteidigungsminister befehlen, der Gruppe weder Munition noch Unterstützung bei Lufttransporten zu geben, sagte Prigoschin in einer am Dienstag (21. Februar) auf Telegram veröffentlichten Audiobotschaft.

Der Generalstab habe sogar verboten, den Wagner-Söldnern „Schaufeln zu liefern, mit denen sie Schützengräben ausheben können“. Es gebe eine „Frontalopposition“ gegen seine Truppe, die „nichts weniger als ein Versuch zur Zerstörung Wagners“ sei, sagte Prigoschin. Dies komme einem „Verrat am Vaterland gleich“, während Wagner für die Eroberung der ostukrainischen Stadt Bachmut kämpfe und dabei „täglich hunderte“ Kämpfer verliere.

Prigoschin hatte die Armeeführung in den vergangenen Wochen mehrfach kritisiert. Seine direkte Attacke auf Generalstabschef Waleri Gerassimow und Verteidigungsminister Sergei Schoigu stellt jedoch eine Eskalation dar.

News zum Ukraine-Krieg: Verhindert „Rasputiza“ Putins Offensive?

+++ 15.30 Uhr: Die Regenzeit („Rasputiza“) in den Ukraine beginnt bald. Der russische Ex-Geheimdienstoffizier Igor Girkin warnt das russische Militär deshalb, dass ihm nur noch zehn bis 20 Tage für eine Offensive in der Ukraine bleiben. „Es ist eigentlich schon zu spät, um noch irgendwas Ernsthaftes zu starten“, übersetzte das Nachrichtenportal Focus Online aus einem Telegram-Beitrag Girkins. Durch den durch „Rasputiza“ verursachten Schlamm wird das Vorankommen von Panzern und anderem militärischen Gerät erschwert.

+++ 13.30 Uhr: Kiew hat mit Kopfschütteln auf die heutige Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin reagiert. So schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak auf Twitter, dass Putin öffentlich seine Irrelevanz und Verwirrung demonstriert habe. Putin habe keine Lösungen parat, weil es für ihn überall nur „Nazis, Marsianer und Verschwörungstheorien“ gebe. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte Podoljak, dass Putin sich „in einer völlig anderen Realität“ befinde, „in der es keine Gelegenheit gibt, einen Dialog über Gerechtigkeit und Völkerrecht zu führen“. Russland stecke in einer Sackgasse, und alles, was es unternehme, verschlechtere seine Lage.

News zum Ukraine-Krieg: Kämpfe ohne Ende – „Russland greift jeden Tag an“

+++ 12.00 Uhr: Zum Jahrestag des Ukraine-Krieges am 24. Februar erwarten viele eine neue Offensive Moskaus. Doch für viele ukrainische Soldaten kann es kaum noch härter werden. So kämpft zum Beispiel die Einheit „Witcher“ seit zwölf Monaten ununterbrochen in der Region Donezk. „Manche Leute reden von einer neuen Offensive, aber die Russen greifen jeden Tag an. Für unsere Einheit hat sich die Lage nicht geändert“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP den Kommandeur mit dem Kampfnamen „Virus“. Er gibt sich zuversichtlich, dass die ukrainische Front hält.

In Bachmut und an anderen Stellen der Ostfront setze Moskau die gleiche Taktik ein, sagt „Virus“. Gruppen von je zehn Mann würden kurz hintereinander zum Angriff auf ukrainische Stellungen losgeschickt. Die ersten Wellen könnten sie noch abwehren. „Wenn die fünfte kommt, nimmt sie unseren Schützengraben ein, weil wir gar keine Zeit haben, unsere Waffen nachzuladen und sie zu töten“, beschreibt er das Vorgehen der russischen Truppen. „Sie kümmern sich nicht um das Leben ihrer Soldaten.“

News zum Ukraine-Krieg: Zerstörung von Krankenhäusern und Schulen nimmt zu

Update vom Dienstag, 21. Februar, 11.30 Uhr: Nach Beobachtung britischer Geheimdienste hat im Ukraine-Krieg zuletzt die Beschädigung von Schulen und Krankenhäusern zugenommen. Im Januar seien vermehrt medizinische Einrichtungen und Bildungsinstitutionen getroffen worden, hieß es im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Dies habe größtenteils wohl damit zu tun, dass Russland Artillerie und andere Waffensysteme wahllos einsetze. Dabei würden auch immer wieder Zivilisten getötet.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bis Mitte Februar mindestens rund 8000 Zivilistinnen und Zivilisten im Ukraine-Krieg ums Leben gekommen, wobei die Zahl den Angaben nach auch deutlich höher liegen kann. Unabhängige Schätzungen gehen den britischen Geheimdiensten zufolge bereits von 16.000 zivilen Todesopfern aus.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj gibt sich siegesgewiss

Erstmeldung vom Dienstag, 21. Februar: Moskau/Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich kurz vor dem ersten Jahrestag des Ukraine-Kriegs siegesgewiss gezeigt. Die Ukraine werde diese „historische Konfrontation“ gewinnen, sagte Selenskyj am Montagabend in einer Videoansprache. „Der Aggressorstaat, der sich immer mehr zu einem Terrorstaat entwickelt, wird für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.“ Die gesamte freie Welt helfe Kiew, die Freiheit, Unabhängigkeit und internationale Rechtsordnung zu verteidigen. Der Ukraine-Krieg geht am 24. Februar ins zweite Jahr.

News zum Ukraine-Krieg: Gefahr russischer Luftschläge weiter hoch

Der ukrainische Generalstab schätzt die Gefahr massiver russischer Luftschläge derweil weiter als hoch ein. Am Montag gab es in der Region Donezk ukrainischen Berichten zufolge mindestens einen Toten und zwei Verletzte. Landesweit herrschte anderthalb Stunden lang Luftalarm. Auslöser sollen Berichten zufolge aufgestiegene russische Kampfjets in Belarus gewesen sein. Diese können Kinschal-Hyperschallraketen abfeuern, die von der Ukraine nicht abgefangen werden können.

Trotz wiederholter russischer Luftangriffe gibt es im ukrainischen Energiesystem dem staatlichen Stromnetzbetreiber Ukrenerho zufolge die zweite Woche hintereinander kein Defizit. Es seien auch keine regionalen Stromverbrauchsgrenzen festgelegt worden, hieß es. Vereinzelt könne es aber zu Abschaltungen kommen.

News zum Ukraine-Krieg: Putin hält Rede zur Lage der Nation

Der russische Präsident Wladimir Putin hält am 21. Februar seine Rede zur Lage der Nation. Die Föderale Versammlung tritt dazu in Kremlnähe zusammen. Putin wird nach Kremlangaben auf den Krieg und die aktuelle Lage in Russland eingehen. Zudem will er sich demnach zur Wirtschaft und zur Sozialpolitik äußern. Wegen der Sanktionen des Westens ist die russische Wirtschaft massiv unter Druck. (Redaktion mit Agenturen)

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