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News-Ticker

Schwere Verluste für Russland: Mehr als 750 Soldaten an einem Tag „eliminiert“

Wagner-Chef Prigoschin beklagt sich über fehlende Unterstützung. Die Verluste der Söldner-Gruppe sind enorm hoch, vor allem seit Dezember. Der News-Ticker.

  • Kämpfe in Bachmut und Wuhledar: Verluste für Russland weiterhin hoch
  • Gegenangriff der Ukraine: Wagner-Söldner in die Flucht  geschlagen
  • Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt im Newsticker. Die verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Die weiteren Entwicklungen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker.

+++ 11.00 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden haben die ukrainischen Streitkräfte in elf Ortschaften in den Regionen Charkiw, Donezk und Luhansk russische Angriffe abgewehrt. Dies geht aus dem Bericht des ukrainischen Generalstabs hervor. „Unsere Verteidigung schoss binnen eines Tages drei Drohnen ab. Die Raketen- und Artillerietruppen trafen zwei gegnerische Flugabwehrraketensysteme und ein Mehrfachraketenwerfersystem“, so der Generalstab.

+++ 8.54 Uhr: Wie das Nachrichtenportal Ukrinform berichtet, gab der Generalstab nun aktualisierte Kampfverluste russischer Truppen auf Facebook bekannt. Demnach hat Russland seit Kriegsbeginn etwa 144.440 gefallene Soldaten zu beklagen.

  • Soldaten: 144.440 (+760)
  • Panzer: 3326 (+10)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 6562 (+9)
  • Flugzeuge: 299 (+1)
  • Hubschrauber: 287
  • Artilleriesysteme: 2338 (+4)
  • Flugabwehrsysteme: 243
  • Mehrfachraketenwerfer: 471 (+2)
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 5210 (+1)
  • Schiffe: 18
  • Drohnen: 2018 (+2)
  • Quelle: Ukrinform vom 21. Februar

+++ 8.10 Uhr: Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 760 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 144.440 russische Soldaten „eliminiert“ worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 10 weitere Panzer verloren (3326). Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

Update vom Dienstag, 21. Februar, 07.20 Uhr: Die Wagner-Gruppe erhält offenbar keine Waffen mehr vom russischen Verteidigungsministerium. Das berichtet das Institut für Kriegsstudien (ISW). Das russische Militär habe aufgehört, seine private Söldnergruppe mit Artilleriegeschossen zu versorgen, sagte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin dem ISW zufolge am Montag (20. Februar). In der vergangenen Woche hatte die Wagner-Gruppe die russische Regierung für „Hunderte“ ihrer Todesfälle verantwortlich gemacht und behauptet, das russische Verteidigungsministerium habe es versäumt, „Waffen, Munition und alles Notwendige rechtzeitig“ für ihre Truppen entlang der Front zu schicken.

Nach Einschätzung der US-Regierung sind bisher etwa 9000 Wagner-Söldner getötet worden, etwa die Hälfte davon seit Mitte Dezember. Insgesamt sollen nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste etwa 30.000 Angehörige der Wagner-Truppe verwundet oder getötet worden sein.

Zehntausende Söldner gehören der Wagner-Gruppe inzwischen an.

Verluste für Russland im Zuge der Offensive weiterhin hoch

+++ 20.20 Uhr: Die Verluste für Russland sollen im Zuge der andauernden Offensive weiterhin sehr schwer sein. Vor allem in Bachmut und Wuhledar sollen die Truppen aus Russland hohe Verluste hinzunehmen haben, das geht aus einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstkreise hervor.

Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten

Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow.
Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow, der als Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus eigene Truppen befehligt. „Putins Bluthund“, der für seinen brutalen Führungsstil im muslimisch geprägten Tschetschenien bekannt ist, tat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervor. Mehrfach kritisierte er nach russischen Niederlagen die militärische Führung seines Landes scharf und forderte weitreichende Konsequenzen. © Yelena Afonina/imago
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes, nachdem er das 30. Lebensjahr vollendet hatte, das Mindestalter für die Wahl des tschetschenischen Oberhaupts. Im März 2015 erhielt Kadyrow den russischen Orden der Ehre. Kadyrows diktatorische Amtsführung ist geprägt von schweren Menschenrechtsverletzungen, Korruption und einem ausufernden Personenkult. Seit Oktober 2022 ist er darüber hinaus Generaloberst der russischen Streitkräfte. © Yelena Afonina/imago
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“. Seit März 2004 im Amt, verteidigt Lawrow seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder die Behauptung, dass Russland die Ukraine von den dort regierenden Nazis befreien zu wollen. Anfang Mai 2022 versuchte Lawrow im italienischen Fernsehen das Argument zu entkräften, als Jude könne der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Nazi sein: „Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.“ © Imago
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland. „Wenn wir über das sprechen, was in der Ukraine vorgeht, so ist das kein hybrider, sondern schon fast ein richtiger Krieg, den der Westen lange gegen Russland vorbereitet hat“, sagte Lawrow während einer Afrika-Reise im Januar 2023, die ihn u. a. auch nach Angola führte. Der Westen wolle alles Russische zerstören, von der Sprache bis zur Kultur, so Lawrow. © Imago
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten.
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten. Der Gefolgsmann des russischen Präsidenten war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und anschließend bis 2020 Ministerpräsident der Russischen Föderation. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs macht Medwedew, inzwischen Vizechef des russischen Sicherheitsrates, ein ums andere Mal mit Verschwörungserzählungen und martialischen Äußerungen über die Ukraine und den Westen auf sich aufmerksam. Unter anderem drohte er mit dem „Verschwinden der Ukraine von der Landkarte“. © Artyom Geodakyan/imago
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt.
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt. Gerne droht der Vizechef des russischen Sicherheitsrates den Nato-Staaten mit einem Angriff oder gar mit Atomschlägen. Im Sommer 2022 bezeichnete er die Regierung in Kiew als „vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als ‚ukrainische Regierung‘ bezeichnen“, die US-Regierung waren für ihn „Puppenspieler jenseits des Ozeans mit deutlichen Anzeichen senilen Wahnsinns“. Ende 2022 versuchte er sich als Prophet für das Jahr 2023: In Deutschland entsteht demnach ein „Viertes Reich“, die EU zerfällt, in den USA bricht ein Bürgerkrieg aus. © Yekaterina Shtukina/imago
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren.
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren. © Sergei Ilnitsky/AFP
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“.
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“. Die frühere Spitzensportlerin galt in der Rhythmischen Sportgymnastik jahrelang als Nonplusultra. Ihre Erfolge (Olympiagold 2004 in Athen, neun WM- sowie 15 EM-Titel) sprechen für sich. Von 2007 bis 2014 war sie Abgeordnete der Russischen Staatsduma für die Partei „Einiges Russland“, seit September 2014 ist sie Vorsitzende des Verwaltungsrates der Nationalen Mediengruppe (NMG). Sie gilt Medienberichten zufolge als Geliebte des russischen Präsidenten und soll mit diesem mehrere Kinder haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. © Imago
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten.
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten. Eine offizielle Bestätigung aus Russland hat es aber nie gegeben. Der britischen Regierung zufolge steht sie „in enger persönlicher Beziehung zu Putin“. Kabajewa soll mehrere Kinder von Putin haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. 2015 soll sie in Lugano Zwillinge zur Welt gebracht haben, andere Quellen berichten von einer Geburt eines Jungen im Kanton Tessin und einer weiteren Geburt eines Sohnes in Moskau. Gesichert ist, dass Kabajewa nach 2015 für einige Jahre aus dem öffentlichen Rampenlicht verschwand und auch heute nur äußerst selten öffentlich auftritt. © Valery Sharifulin/imago
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg.
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg. Seine seit 2012 im Sender Rossija 1 ausgestrahlte politische Talkshow „Sonntagabend mit Wladimir Solowjow“ gilt als vielleicht wichtigste innerrussischen Propagandasendung. Im Dezember 2022 drohte er dort zahlreichen europäischen Ländern mit militärischen Interventionen, weil diese die Ukraine unterstützen würden und Teil des europäischen Nazismus seien. Auch forderte er wiederholt den Einsatz von russischen Atombomben gegen Nato-Staaten. Im April 2022 bezeichnete er die Massaker von Butscha sowie Srebrenica als inszeniert. © Sergei Karpukhin/imago
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut, beschimpft die deutsche Regierung, streut deutsche Wörter ein und imitiert dabei eine schroffe Nazi-Aussprache. Einmal bezeichnete er Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als „Miss Ribbentrop“. Joachim von Ribbentrop war deutscher Außenminister unter Adolf Hitler, den Solowjow im Februar 2021 in seiner Sendung einmal als „sehr mutigen Menschen“ und „tapferen Soldaten“ bezeichnet hatte. Von seiner 2014 geäußerten Meinung, „Gott verbietet, dass die Krim nach Russland zurückkehrt“, hat er sich nach dem Euromaidan, der Revolution der Würde, schnell distanziert. © Artyom Geodakyan/imago
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet. Schon in den 1970er Jahren war Alexander Bortnikow zeitgleich mit Putin in St. Petersburg für den KGB im Einsatz. Putin, der einst selbst Direktor des FSB war, ernannte ihn im Mai 2008 zum Chef des Geheimdienstes und sicherte sich so maximalen Einfluss. Es gilt als gesichert, dass Putin auch als Präsident entscheidende Befehle selbst übermittelt.  © Alexei Druzhinin/imago
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken.
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken. Ein Beispiel ist der Anschlag auf den Kremlkritiker Alexej Nawalny, der nach Angaben des Recherchekollektivs Bellingcat zuvor monatelang von FSB-Agenten verfolgt worden war. Unter Bortnikow wurde die Macht des FSB durch mehrere Reformen immer stärker ausgeweitet. Zudem soll der FSB die prorussischen Separatisten im Osten des Landes unterstützt haben. Nach der Annexion der Halbinsel Krim ging der FSB gegen Medien und Kultur vor. © Mikhail Metzel/imago
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne.
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne. In Schoigus Amtszeit fallen zunächst die militärische Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine, die Annexion der Krim 2014 sowie das Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg aufseiten des Assad-Regimes. Wegen der Intervention zugunsten der Separatisten im Donbass eröffnete die Ukraine 2014 ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen ihn. Seit Februar befehligt Schoigu als Verteidigungsminister die russischen Truppen im Ukraine-Krieg. © Pavel Golovkin/dpa
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng.
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng. So verbringt er regelmäßig seinen Sommerurlaub zusammen mit dem russischen Präsidenten im südsibirischen Tuwa – Schoigus Heimatregion, wo sich die beiden, wie hier im Jahr 2017, auch schon mal ein Sonnenbad in einer Pause vom Angeln gönnen. Ob das auch in Zukunft so bleiben wird, ist offen. So wies das „Institute for the Study of War“ in einem Bericht im Herbst 2022 darauf hin, dass Putin Schoigu für die Fehler im Ukraine-Krieg verantwortlich macht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin seinen Vertrauten doch noch zum Sündenbock macht.  © Alexei Nikolsky/dpa
Russia s First Deputy Prime Minister Andrei Belousov
Schoigus Nachfolger soll der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Beloussow werden. Die militärische Komponente im Verteidigungsministerium bleibe auch nach der Ernennung Beloussows unverändert. „Heute gewinnt auf dem Schlachtfeld derjenige, der offener für Innovationen und deren Umsetzung ist“, erklärte Kremlsprecher Peskow Putins Entscheidung für einen Zivilisten an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Beloussow sei nicht nur Zivilbeamter, sondern habe auch viele Jahre erfolgreich in der Politik gearbeitet und Putin in Wirtschaftsfragen beraten. © IMAGO/Alexander Astafyev
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kirill I. bekannt.
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kyrill I. bekannt. Bürgerlich heißt der Patriarch allerdings Wladimir Gundjajew – und hat eine bewegte Vergangenheit. Unter dem Decknamen „Michailow“ hat er laut dem schweizerischen Bundesarchiv in den 1970er Jahren in Genf als Agent für den früheren sowjetischen Auslandsgeheimdienst KGB gearbeitet. Diese Vergangenheit verbindet ihn mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. © Sergei Chirikov/dpa
Seit Februar 2009 ist Gunjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Seit Februar 2009 ist Gundjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche. Er gilt als enger Verbündeter Putins, dessen Regentschaft er im Zuge der Präsidentschaftswahl in Russland 2012 als „Wunder Gottes“ bezeichnete. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fällt er zunehmend durch Hasspredigten auf. Einmal bezeichnete er die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“, zudem sprach er der Ukraine ihr Existenzrecht ab. Verbal lässt Kyrill I., anders als im April 2017 in Moskau, jedenfalls keine Tauben fliegen.  © Alexander Zemlianichenko/dpa
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden.
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden. Dugin, der viele Bücher geschrieben hat, gilt als antiwestlicher Hassprediger und Kämpfer für die Idee einer slawischen Supermacht. In seinem Buch „Grundlagen der Geopolitik“ sprach er sich gegen die Ukraine als souveränen Staat aus. Kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs wurde diese Rhetorik aufgegriffen, als Putin das ukrainische Staatsgebiet in einem Aufsatz infrage stellte. © Kirill Kudryavtsev/afp
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat. Größere Bekanntheit erlangte er in den 1990er Jahren, als er über Radio und Fernsehen seine Ideologie verbreitete. Zugleich war Dugin auch Mitglied von esoterischen und okkulten Zirkeln. Unklar ist, wie nahe Dugin dem russischen Präsidenten steht. Putins Äußerungen geben aber oft die Rhetorik Dugins wider. Als Beispiel sei das Konzept „Noworossija“ („Neurussland“) geannnt, das Russland benutzt hat, um die Krim-Annexion zu rechtfertigen. Damals gab Dugin in einem Interview auch unmissverständlich kund, wie nun vorzugehen sei: „Töten, töten, töten, das ist meine Meinung als Professor.“ © afp
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew.
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates war lange Jahre Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB und gilt als radikaler, europafeindlicher Hardliner. Patruschew verbindet viel mit Putin: Sie sind etwa gleich alt, beide kommen aus dem heutigen Sankt Petersburg, vor allem aber entstammen sie beide dem sowjetischen Geheimdienst KGB. Patruschew wird als engster Vertrauter Putins wahrgenommen und soll von diesem zu seinem Stellvertreter für den Fall einer zeitweiligen Verhinderung der Amtsausübung erkoren worden sein © Zubair Bairakov/imago
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben.
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben. Im Herbst 2021 bezeichnete er die Ukrainerinnen und Ukrainer als „Nicht-Menschen“. Noch Ende Januar 2022 bestritt er jede Kriegsabsicht Russlands als „komplette Absurdität“. Ende Februar 2022 beschuldigte er in einem Manifest die USA und die EU, in der Ukraine eine „Ideologie des Neonazismus“ zu unterstützen.  © Aram Nersesyan/imago
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt.
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges warf er den USA und anderen westlichen Staaten vor, Russland zerstören zu wollen: „Die Masken sind gefallen. Der Westen will Russland nicht nur mit einem neuen Eisernen Vorhang umgeben“, zitierte der SWR Anfang März 2022 seinen Chef. „Wir reden über Versuche, unseren Staat zu zerstören, über seine ‚Annullierung‘, wie heutzutage in einem ‚toleranten‘ liberal-faschistischen Umfeld gesagt wird.“ Naryschkin gehörte zu jenen, die schon damals behaupteten, zwischen Russland und dem Westen tobe ein „heißer Krieg“. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten.
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten. Der SWR-Chef sprach sich damals versehentlich für eine russische Einverleibung der Volksrepubliken Luhansk und Donezk aus. Putin korrigierte ihn bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung und betonte, dass die Frage nicht gestellt sei. „Wir sprechen über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit oder nicht“, kanzelte Putin den SWR-Chef ab. © Valery Sharifulin/imago
Zu den engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zählt der russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin.
Zu den engsten Vertrauten Wladimir Putins zählte Jewgeni Prigoschin. Russlands Präsident und der erfolgreiche Geschäftsmann kannten sich lange. Als Putin noch KGB-Offizier war und in der St. Petersburger Stadtverwaltung arbeitete, soll er in Prigoschins Restaurant eingekehrt sein. Deshalb trug der in den chaotischen 1990er Jahren in Russland zu Reichtum gekommene 61-Jährige den Beinamen „Putins Koch“. Auch wegen Raubes saß er in Haft.  © Mikhail Metzel/imago
Inzwischen ist Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet.
Lange war Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet. Putin ließ ihn lange schalten und walten, als hätte diese Schattenarmee, eine paramilitärische Organisation mit vielen verurteilten Verbrechern, längst das Zepter der Macht in der Hand. Vom 23 bis 24. Juni 2023 kam es zu einem Aufstand der Wagner-Gruppe in Russland. Danach bezeichnete ihn Putin als „Verräter“. Am 23. August 2023 kam Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. © Vyacheslav Prokofyev/imago

„Die russischen Streitkräfte stehen wahrscheinlich unter zunehmendem politischem Druck, da der Jahrestag der Invasion näher rückt“, so die Einschätzung des Ministeriums. Vor dem Hintergrund des Jahrestages, könnte dazu kommen, dass Russland die Einnahme von Bachmut bekannt geben wird, ohne diese wirklich erreicht zu haben, heißt es weiter.

+++ 19.20 Uhr: Die russische Armee soll nach Angaben des Generalstabs der Ukraine die besetzten Gebiete in der Region Cherson beschießen. Als Ziel hinter den Angriffen vermutet der Generalstab, dass Russland die Angriffe der ukrainischen Armee anhängen will.

Aus der Meldung geht zudem hervor, dass die ukrainischen Einheiten 16 Angriffe auf Feldlager der russischen Streitkräfte unternahm. Außerdem soll ein Flugabwehrraketensystem zerstört worden sein. Die Angaben ließen sich zuletzt nicht unabhängig überprüfen.

Verluste in Bachmut: Gegenangriff der Ukraine schlägt Wagner-Söldner in die Flucht 

+++ 18.10 Uhr: In der Stadt Bachmut wird immer noch erbittert gekämpft. Die Grenzschutztruppen der Ukraine haben heute (20. Februar) bekannt gegeben, dass am gestrigen Sonntag (19. Februar) insgesamt sechs Angriffe der russischen Truppen abgewehrt wurden.

Bei einem der Angriffe wurden den Angaben zufolge zwei Dutzend Wagner-Söldner durch den Einsatz von Handfeuerwaffen gestoppt. Am Abend überraschten die Soldaten der Ukraine die russischen Truppen mit einem Gegenangriff. Im Nahkampf sollen dabei sechs russische Soldaten getötet und neun verwundet worden sein. Der Rest der Einheit soll die Flucht ergriffen haben. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig überprüft werden.

Ukraine-News: Russland verliert Hälfte der Panzer im Ukraine-Krieg

+++ 15.15 Uhr: Wladimir Putin gerät in Russland zusehends unter Druck: Er braucht einem Bericht zufolge einen Sieg in der Ukraine, um sein eigenes Überleben zu sichern. „In Russland gibt es keine Loyalität“, sagte ein russischer Milliardär der Washington Post. Die Zweifel an Putins brutaler Kriegstaktik nähmen zu, hieß es im Bericht. Für viele Geschäftsleute und Staatsbeamte hätte Putin mit den hohen Verlusten im Ukraine-Krieg den Fortschritt in den 30 Jahren seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zunichtegemacht.

+++ 13.00 Uhr: Fast ein Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine haben die russischen Streitkräfte laut einer Einschätzung eines US-amerikanischen Thinktanks „Institute for the Study of War“ etwa die Hälfte ihrer Hauptkampfpanzer T-72B und T-72B3M verloren. Die Verluste russischer Panzer im Ukraine-Krieg waren „enorm“, wie „ISW“ erklärte. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg immer schwerer

+++ 10.45 Uhr: Die schweren Verluste für Russland im Ukraine-Krieg mehren sich. So konnte Kiew sechs Panzer zerstören und ein Flugzeug vom Himmel holen, wie das ukrainische Innenministerium bestätigte (s. Update v. 9.30 Uhr).

Schwere Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: 820 Soldaten tot

+++ 9.30 Uhr: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat neue Daten zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach hat der Kreml im Vergleich zum Vortrag unter anderem 820 Soldaten verloren. Ein Überblick:

News zum Ukraine-Krieg: Russlands Verluste in der Übersicht

News zu Verlusten im Ukraine-Krieg: Russland mit Problemen

+++ 9.05 Uhr: Russland verfolgt laut Angaben des britischen Verteidigungsministeriums weiterhin mehrere offensive Achsen in der Ostukraine. Im Fokus stehen demnach die Städte Wuhledar, Kreminna und Bachmut. Berichten zufolge sind die Verluste allerdings weiterhin hoch, insbesondere in Bachmut und Wuhledar. Vor allem die 155. Elitebrigade und die 40. Marine-Infanteriebrigade haben in Wuhledar sehr hohe Verluste erlitten und sind wahrscheinlich kampfunfähig. Zudem haben die russischen Streitkräfte bei Wuhledar in großem Stil Panzer und gepanzerte Fahrzeuge verloren. Die russischen Streitkräfte stehen nach Einschätzung Londons unter zunehmendem politischen Druck, da der Jahrestag der Invasion immer näher rückt. Die Informationen sind nicht auf unabhängige Weise verifizierbar.

News zu Verlusten im Ukraine-Krieg: Russland verfehlt Ziele wohl deutlich

+++ 8.30 Uhr: Die Hauptphase der russischen Offensivoperationen in der Region Luhansk ist laut Angaben des Thinktanks „Institute for the Study of War“ in vollem Gange. Allerdings bestehen aufseiten der Militär-Fachleute erhebliche Zweifel, dass Russland über ausreichend Soldaten und Kriegsgerät verfügt, um die Schlagkraft auch deutlich zu erhöhen. Das zeige sich etwa am Fehlen wichtiger Panzereinheiten. Zudem gibt es zuletzt immer wieder Kritik russischer Soldaten an fehlender Munition. Die schweren Verluste, vor allem bei Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, hätten bisher nicht kompensiert werden können, so das „ISW“. Die russische Offensive wird der Analyse nach höchstwahrscheinlich noch einige Zeit brauchen und möglicherweise vorübergehend an Schwung gewinnen, wenn die letzten Reserven eingesetzt werden, schätzen die Fachleute. Allerdings würden die russischen Erfolge selbst dann wohl weit hinter ihren Zielen zurückbleiben. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

+++ 7.16 Uhr: In der russischen Grenzregion Belgorod ist nach Angaben eines russischen Gourverneurs ein zwölf Jahre altes Mädchen durch Artilleriebeschuss von ukrainischer Seite getötet worden. Unabhängige Medien berichteten, dass bei dem Beschuss mehrere Häuser und Autos beschädigt worden seien.

Update, vom Montag, 20. Februar, 6.16 Uhr: Russland erleidet nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hohe Verluste bei den Gefechten im östlichen Donbass. Die Situation dort sei „sehr kompliziert“, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukraine füge den Invasoren „außerordentlich hohe Verluste“ zu. Selenskyj nennt mehrere Orte in der Region, wo seit Monaten schwere Kämpfe toben. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

Update vom Sonntag, 19. Februar, 5.48 Uhr: Während die USA von 200.000 russischen Soldaten ausgehen, die im Ukraine-Krieg bereits getötet oder verletzt wurden, spreche die ukrainischen Behörden von einer weitaus höheren Zahl. Laut Angaben aus Kiew rechnet man damit, dass bereits mehr als 570.000 Personen im Militärdienst kampfunfähig sind. Das entspräche mehr als der Hälfte der gesamten russischen Armee, die auf rund 900.000 Soldaten zurückgreifen kann.

Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium sollen bereits 142.000 russische Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen sein. 426.000 Soldaten sollen verwundet worden sein und weitere 1000 sollen sich in Kriegsgefangenschaft befinden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben zu Verlusten im Ukraine-Krieg.

Erstmeldung vom 18. Februar, 6.00 Uhr: Kiew - Die Front im Ukraine-Krieg bleibt verhärtet. In den vergangenen Tagen ist es beim Kampf um strategisch bedeutende Städte wie Bachmut weder Russland gelungen, Fortschritte zu erzielen, noch der Ukraine, den Feind bedeutend zurückzudrängen. Der Krieg wird so immer mehr zu einer Material- und Abnutzungsschlacht, bei der vor allem die Angreifer offenbar hohe Verluste erleiden.

Laut Zahlen des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind im Ukraine-Krieg in den vergangenen 24 Stunden 800 russische Soldaten in den Kampfhandlungen getötet worden. Insgesamt soll die Zahl der russischen Verluste bei über 550.000 Soldaten liegen. Mehr als 140.000 sollen gefallen sein, rund 420.000 verletzt oder gefangen genommen.

News zum Ukraine-Krieg: Russlands Verluste weiter hoch

Diese Angaben der ukrainischen Streitkräfte lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst hat bislang kaum Angaben zu den eigenen Verlusten im Ukraine-Krieg gemacht. Die letzten Zahlen, die Moskau dazu veröffentlicht hatte, stammen aus dem September 2022. Damals gab der Kreml an, 6.000 Soldaten seien in der Ukraine gefallen. Westliche Geheimdienste aus Großbritannien und den USA gehen von weitaus höheren Zahlen russischer Verluste aus, konkrete Zahlen veröffentlichen aber auch sie nicht.

News zum Ukraine-Krieg: Video zeigt bettelnde Wagner-Söldner

Dass die Lage an der Front im Ukraine-Krieg sich aber nicht so darstellt wie von Russlands Präsident Wladimir Putin und seinen Vertrauten eigentlich geplant, das beweist ein Video, das auf Twitter die Runde macht. Dort zu sehen sind Mitglieder der berüchtigten Wagner-Gruppe, einer Söldner-Einheit, die in der ersten Linie des Ukraine-Kriegs für Russland kämpft. In dem Video sind vier Soldaten mit verdeckten Gesichtern vor einem Panzer zu sehen.

Einer der Soldaten fleht seine Kameraden in dem Twitter-Video um Munition an. „Jeden Tag führen wir schwierige Kampfaufgaben aus. Doch im Moment sind wir völlig von der Munitionsversorgung abgeschnitten“, berichtet der angebliche Wagner-Soldat von der Front im Ukraine-Krieg. „Wir appellieren an unsere Kollegen und Freunde aus dem Verteidigungsministerium. Wir sind zuversichtlich, dass es irgendwo Munition in den Lagerbeständen gibt, und wir brauchen sie dringend. Wir werden die Arbeit für euch machen - helft uns mit Munition.“ (dil/vw/tt mit dpa/AFP)

Rubriklistenbild: © Viktor Antonyuk/imago

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