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Diplomatisches Schachspiel
Ukraine-Krieg: Trump drängt zur Eile, Putin spielt auf Zeit
Der Kreml prüft Möglichkeiten für ein Treffen mit US-Präsident Trump. Während die USA auf einen raschen Deal drängen, versucht Moskau, Zeit zu schinden.
Washington – Russland und die USA führen Vorgespräche über ein Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin – mit Saudi-Arabien als wahrscheinlichem Schauplatz. Kremlchef Putin hatte am Donnerstag (13. März) eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg grundsätzlich befürwortet, stellte aber Bedingungen – und rückte darin nicht von den Maximalforderungen ab. Das Auswärtige Amt in Deutschland sprach von einer „Verzögerungstaktik“.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Diese Strategie verfolgt Russland
Mitte Februar telefonierte US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Putin. Außen vor blieben bei dem Gespräch nicht nur Europa, sondern auch der Präsident des angegriffenen Landes, Wolodymyr Selenskyj. Mit diesem Auftakt begannen Trumps Bemühungen, den Ukraine-Krieg zu beenden. Am Donnerstag reiste Trumps Sondergesandter Steve Witkoff nach Moskau, um mit Putin direkt zu sprechen – auch über eine Waffenruhe. Sobald Witkoff alle Informationen an Trump übermittelt habe, könnten auch beide Staatschefs miteinander reden, hieß es von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag.
Moskau prüfe derzeit Optionen für ein mögliches Treffen mit Trump im April oder Mai, sagten vier amtierende und zwei ehemalige russische Beamte der Moscow Times. „Ein diskutiertes Szenario ist ein Treffen um Ostern herum [das orthodoxe Osterfest fällt auf den 20. April]“, teilte eine der Quellen mit. Der Kreml wolle ein Treffen so lange wie möglich hinauszögern, um im Gegenzug für die Einstellung der Angriffe in der Ukraine möglichst viele Zugeständnisse von den USA zu erhalten. „Die Zeit ist auf Seite des Kremls“, so die Einschätzung der russischen Beamten.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Putin könnte die Zeit nutzen, um Erfolge auf dem Schlachtfeld zu konsolidieren und so stark in die Verhandlungen mit Kiew zu gehen. Im Gebiet Kursk scheint das Kalkül aufzugehen: Die Ukraine sah die russische Region als Verhandlungsmasse für Friedensverhandlungen an, musste sich zuletzt jedoch zurückziehen. Ewig kann Moskau die Gespräche mit den USA nicht herauszögern, glauben Insider. „Wenn sich das zu lange hinzieht, könnte Washington das Interesse verlieren“, so eine Quelle gegenüber der Moscow Times.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: So reagieren Kiew und die USA auf Putins Taktik
Die USA und die Ukraine hatten eine Waffenruhe über 30 Tage vorgeschlagen. Der ukrainische Präsident Selenskyj nannte die Reaktion des Kremlchefs darauf „sehr manipulativ“ und warf Putin vor, Washington in endlose Diskussionen verwickeln zu wollen. Militärexperte Carlo Masala schrieb auf der Plattform X: „Viele Worte, um Nein zu sagen.“
Auch im Auswärtigen Amt in Berlin blickte man mit Skepsis auf Russlands Antwort: „Man kann bestenfalls von einer Verzögerungstaktik in Bezug auf einen Waffenstillstand sprechen, wenn man ein entsprechendes Angebot mit derartigen Konditionen und Kautelen hinterlegt“, sagte eine Sprecherin am Freitag.
Trump bewertete die Signale aus Moskau hingegen als „sehr vielversprechend“ und gab an, Putin bald treffen oder mit ihm sprechen zu wollen. Denn während Moskau Zeit schindet, will der US-Präsident eine schnelle Einigung. Im Wahlkampf hatte der Republikaner geprahlt, den Krieg in der Ukraine innerhalb eines Tages beenden zu können. Später wurden daraus sechs Monate.
US-Präsident Donald Trump (links) drängt bei Verhandlungen im Ukraine-Krieg zur Eile. Mitte: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Rechts: der russische Präsident Wladimir Putin.
G7 bekräftigt Ukraine-Unterstützung: Auch US-Außenminister Rubio betont territoriale Integrität
Trotz des drastischen Kurswechsels in der Ukraine-Politik der USA und Trumps Hinwendung nach Moskau bekannte sich US-Außenminister Marco Rubio am Freitag auf dem G7-Gipfel zur territorialen Integrität der Ukraine. Im Abschlussdokument, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hieß es: „Die G7-Mitglieder bekräftigten ihre unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine bei der Verteidigung ihrer territorialen Integrität und ihres Existenzrechts sowie ihrer Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit.“
Putin werde den Krieg in der Ukraine nicht von sich aus beenden, erklärte der ukrainische Präsident am Freitag auf der Plattform X und forderte mehr Druck von den USA. „Die Stärke Amerikas reicht aus, um dies zu erreichen“, erklärte Selenskyj. „Es muss großer Druck auf den Einzigen ausgeübt werden, der diesen Krieg fortsetzen will.“ (bme mit dpa)