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Ka-52 „Stück für Stück“ ausgeschaltet
„Aus Angst vor Verlusten“? Ukraine drängt Russlands Truppen zu neuer Hubschrauber-Taktik
Russland setzt die gefürchteten Ka-52-Kampfhubschrauber immer seltener ein, nachdem die Ukraine sie zunehmend effektiver ausschaltet, so das ISW in seinem neuen Bericht.
Saporischschja – Das russische Militär muss nach Angaben des renommierten Institute for the Study of War (ISW) an der Front im Ukraine-Krieg weitere schwere Verluste einstecken. Nachdem die Ukraine mit Sabotage-Angriffen auf russische Militärbasen verschiedene Militärflugzeuge gesprengt hatte, gelingt es ukrainischen Streitkräften nun zunehmend, die gefürchteten Ka-52-Kampfhubschrauber des russischen Machthabers Wladimir Putin effektiv auszuschalten.
Russland habe daraufhin seinen Einsatz dieser Luftfahrzeuge bei der Abwehr des zermürbenden Vormarschs der Ukraine im Süden und Osten des Landes reduziert, so das ISW.
Russland setzt die gefürchteten Ka-52-Kampfhubschrauber immer seltener ein, nachdem die Ukraine sie zunehmend effektiver ausschaltet, so das ISW in seinem neuen Bericht. (Symbolbild)
Wegen schwere Verluste – Ukraine drängt Russland zu neuer Hubschrauber-Taktik
Der Hubschrauber Kamow Ka-52 spielte bisher die wichtigste Rolle im Kampf gegen die ukrainische Gegenoffensive. Das Koaxialrotor-Flugzeug Kamow Alligator, erhielt von den ukrainischen Medien den Spitznamen „Putins Geier“ und gilt als einer der effektivsten Angriffshubschrauber der Welt.
Das britische Verteidigungsministerium, das Ministry of Defence, bezeichnete die Hubschrauber als „eines der einflussreichsten russischen Waffensysteme“ an der Front.
Kampfhubschrauber
Ka-52 Alligator
Hersteller
Kamow
Antriebsart
2 Wellentriebwerke
Leistung je Triebwerk
1638 kW\t
Geschwindigkeit
350 km/h\t
Reichweite
459 km\t
Erstflug
25. Juli 1997
Die Ukraine hat durch diesen Hubschraubertyp erhebliche Verluste erlitten. Doch auch für Russland wiegen diese schwer. Seit Beginn des Ukraine-Krieges habe das Land allein bis Ende Juli etwa 40 Ka-52-Helikopter verloren, stellte der britische Geheimdienst fest.
Russland zieht „Putins Geier“ aus dem Luftraum zurück: „Angst vor Verlusten“
Nun scheinen die Verluste für die russischen Truppen kritisch zu werden. „Die ukrainischen Streitkräfte scheinen ihre Fähigkeit, russische Ka-52-Hubschrauber abzuschießen, Mitte August 2023 verbessert zu haben, und das russische Kommando hat möglicherweise aus Angst vor Verlusten in der Luft und bei den Piloten den Lufteinsatz im westlichen Gebiet Saporischschja reduziert“, so der ISW in seinen neuesten Bericht vom Freitag (29. September).
ISW: Ukraine bremst russische Offensive bei Saporischschja aus – „Geschwächte russische Kampfkraft“
Das in den USA ansässige Forschungsinstitut bekräftigt, dass Moskau stattdessen mehr Luftangriffe in anderen Teilen der Frontlinie, einschließlich Cherson und Luhansk, durchführe, um möglicherweise die „geschwächten“ russischen Kräfte in diesen Gebieten auszugleichen.
„Die russischen Streitkräfte scheinen ihren Einsatz von Kampfdrohnen gegen die vorrückenden ukrainischen Streitkräfte verstärkt zu haben, und die russischen Artillerieeinheiten spielen weiterhin eine wichtige Rolle bei der Abwehr ukrainischer Angriffe“, so das ISW.
Taktikveränderung am gesamten Frontverlauf: Ukrainische Vorstöße in Richtung Tokmak
Militärexperten beobachten derzeit jedoch auch eine Taktikveränderung der Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte versuchten bisher im Rahmen der Gegenoffensive die von Russland besetzt gehaltenen Gebiete im Süden und Osten des Landes voneinander abzuschneiden.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Aktuell jedoch konzentrieren sich die schwersten Kämpfe auf die zentrale Front, vor allem rund um die Dörfer Robotyne und Werbowe. Seit einigen Tagen rücken die Soldaten auf das strategisch wichtige Dorf Nowoprokopiwka vor, das nur noch knapp 17 Kilometer nördlich von Tokmak liegt.
Militärexperten: Ukraine hat Kampfhubschrauber-Geschwader von 100 auf 25 dezimiert
Bislang wurden keine Gegenangriffe der russischen Truppen an den ukrainischen Frontabschnitten beobachtet. Ein Grund hierfür könnte sein, dass auch die russischen Streitkräfte nach den kräftezehrenden vergangenen Wochen und Monaten kaum noch in der Lage sind, eigene Angriffe zu starten. Die russische Luftwaffe habe seit Beginn des Krieges in der Ukraine 90 Flugzeuge verloren und verliere durch Überbeanspruchung ihrer Jets an Schlagkraft, berichtet der britische Militärgeheimdienst.
In seinem jüngsten täglichen Geheimdienstbericht vom Donnerstag (28. September) meldet das britische Verteidigungsministerium, dass Russland seine Flotte von Kampfflugzeugen durch Überbeanspruchung selber dezimiere, weil sich der Konflikt viel länger hinziehe als erwartet. „Alle Flugzeuge haben eine in Flugstunden ausgedrückte Lebensdauer“, heißt es in dem Bericht, „und es ist sehr wahrscheinlich, dass Russland durch den zusätzlichen Einsatz die Lebensdauer vieler seiner Flugzeuge viel schneller als geplant aufbraucht“, so das Ministry of Defence. Die herben Verluste im Geschwader der gefürchteten Ka-52 Kamow-Kampfhubschrauber tun ihr Übriges.
Nico Lange, Ukraine-Experte bei der Münchner Sicherheitskonferenz, erklärte gegenüber The Economist, dass die Ukraine die Hubschrauber „Stück für Stück“ ausschalte – und von den zu Beginn des Krieges etwa 100 Hubschraubern nur etwa 25 geblieben sein könnten.