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Wahlkampf auf TikTok

Drei Gründe, warum es Harris „schwer hat“, Trump zu verhindern

Vizepräsidentin Kamala Harris will auf TikTok Wahlkampf gegen Donald Trump machen. Kann das gelingen? Ein Social-Media-Professor aus Florida bezweifelt es.

US-Präsidenten Joe Biden hat sich aus dem Wahlkampf zurückgezogen und lässt seiner Vizepräsidentin Kamala Harris den Vortritt: Sie gilt derzeit als aussichtsreichste Ersatzbewerberin für die Kandidatur der Demokraten bei der US-Wahl am 5. November. Mehrere Parteimitglieder stellen sich hinter die 59-Jährige. Beim Nominierungsparteitag der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago entscheidet sich, ob sie tatsächlich ins Rennen geht. 

Die ehemalige Juristin zeigt jetzt schon Kampfgeist. Sie benennt die gemeinsamen Regierung-Accounts von „Biden Harris“ zu „Kamala“ um und postet dort Memes, weshalb Experten Harris „Potenzial auf TikTok“ zuschreiben.

Kamala Harris auf TikTok: Warum ihre Chancen eher gering sind, Trump zu besiegen

Andrew Selepak ist Social-Media-Professor am „College of Journalism and Communications“ der Universität Florida. Wenn Harris Präsidentschaftskandidatin wird, „hat sie es auf TikTok schwer“, sagt er BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Selepak schätzt Harris Erfolgschancen auf TikTok als eher gering ein und nennt drei Gründe.

Ab sofort heißt es nicht mehr Donald Trump vs. Joe Biden, sondern Donald Trump vs. Kamala Harris – auch auf TikTok.

1. Donald Trump folgen auf TikTok Menschen, die ihn mögen und die, die ihn hassen

„Donald Trump steht seit zwölf Jahren im Zentrum der US-amerikanischen und internationalen Aufmerksamkeit. Er ist eine globale Marke. Ihm folgen sowohl die, die ihn mögen, als auch die, die ihn hassen. Es gibt wenige Politiker und Politikerinnen, die so viel Energie bündeln wie Trump“, sagt Selepak. Harris habe diese Art von Bekanntheit nicht und werde sie auch nicht so schnell bekommen.

2. Harris auf TikTok: US-Wählerinnen und -Wähler finden es „heuchlerisch“

„Die Rolle, die TikTok bei der US-Wahl spielt, ist kompliziert: Einerseits setzt sich die Biden-Regierung dafür ein, TikTok strenger zu regulieren, andererseits hat sie im Februar 2024 mehrere TikTok-Influencer zu sich eingeladen und seit diesem Zeitpunkt den eigenen Account. Das kommt bei den Leuten heuchlerisch rüber“, sagt Selepak.

„Dass Trump genauso heuchlerisch ist, weil er damals als Präsident einen TikTok-Bann durchsetzen wollte, und seit Juni auch auf TikTok ist, haben die meisten nicht mehr auf dem Schirm“, sagt der Professor.

Dies ist ein Artikel von BuzzFeed News Deutschland. Wir sind ein Teil des IPPEN.MEDIA-Netzwerkes. Hier gibt es alle Beiträge von BuzzFeed News Deutschland.

3. Harris kann im US-Wahlkampf „nicht das tun, was am wichtigsten ist“

„Als Vizepräsidentin sagst du nicht, was du denkst“, erklärt Selepak. Werde Kamala Harris nominiert, könne sie während des Wahlkampfes nichts viel gegen die amtierende Biden-Regierung sagen, die aber schlechte Umfragewerte habe.

„Harris kann Donald Trump zwar attackieren, aber sie kann nicht das tun, was bei Präsidentschaftswahlen am wichtigsten ist: Sagen, warum sie eine bessere Präsidentin wäre und sich zu Themen zu äußern, die die Biden-Regierung vernachlässigt hat“ –beispielsweise zum Thema Abtreibung, bei dem Harris punkten könnte.

Rubriklistenbild: © Evan Vucci/dpa, Manuel Balce Ceneta/dpa

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