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Diplomatie am Polarkreis

Trump trifft Putin in Alaska: Was über den historischen Gipfel bekannt ist

Trump und Putin suchen in Anchorage in Alaska eine Lösung für den Ukraine-Krieg – ohne Selenskyj. Alle Fakten zum Gipfel.

Moskau/Washington, DC – US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin treffen sich am Freitag (15. August) in Alaska, um über den Ukraine-Krieg zu verhandeln. Das Gipfeltreffen findet damit in dem US-Bundesstaat statt, der einst russisches Territorium war. Was weiß man bereits im Vorfeld über das Treffen der beiden Staatschefs an einem Ort, an dem Ost und West buchstäblich aufeinandertreffen?

Nicht zufällig wurde der nördlichste US-Bundesstaat als Treffpunkt auserkoren. Alaska wurde ab dem 18. Jahrhundert von Russland kolonialisiert, bis Zar Alexander II. es 1867 für 7,2 Millionen Dollar an die USA verkaufte. Später, im Jahr 1959, wurde das Gebiet der 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Das verleiht der anstehenden Zusammenkunft eine historische Dimension.

Treffen von Putin und Trump in Alaska
OrtElmendorf Air Force Base in Achorage, Alaska
Zeit11 Uhr Ortszeit, 21 Uhr deutscher Zeit
PersonenUS-Präsident Donald Trump tritt Russlands Staatschef Wladimir Putin
ThemaVerhandlungen über den Ukraine-Krieg

Alaska-Treffen im Ukraine-Krieg: Trump und Putin wollen direkten Dialog in historischem Rahmen

Juri Uschakow, der russische Präsidentenberater, wies auch darauf hin, dass die beiden Länder Nachbarn seien und nur die Beringstraße sie trenne. „Es erscheint mir ganz logisch, dass unsere Delegation einfach über die Beringstraße fliegt und ein so wichtiges und mit Spannung erwartetes Gipfeltreffen der Staatschefs beider Länder in Alaska stattfindet“, so seine Rahmung des Treffens.

Donald Trump wird Wladimir Putin auf der Elmendorf Air Force Base der US-Luftwaffe nahe der Stadt Anchorage treffen. Das bestätigten Regierungsbeamte gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN. Die Militärbasis nördlich der größten Stadt Alaskas existiert seit 1940 und verfügt über mehrere Start- und Landebahnen, was die An- und Abreise Trumps und Putins erleichtern dürfte.

Trump und Putin: Die Geschichte ihrer Beziehung in Bildern

Wandbild Putin Trump Litauen
Einen besseren US-Präsidenten als Donald Trump kann sich Kremlchef Wladimir Putin gar nicht wünschen: So könnte dieses Wandbild in der litauischen Hauptstadt Vilnius interpretiert werden. Bemerkenswert: Es ist eine Aufnahme aus dem Mai 2016, als Trump nicht gar nicht im Amt war. Offenbar schwante den Menschen in Litauen schon damals Böses. © Petras Malukas/AFP
Trump telefoniert mit Putin
Trump hat seit Jahren einen guten Draht zu Putin. Am 28. Januar 2017 telefonierte er im Oval Office des Weißen Hauses zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten. © Mandel Ngan/AFP
Wachsfiguren von Trump und Putin
Schon damals standen sie sich auch in Wachsfigurenkabinetten nahe, so auch in Sofia (Bulgarien). © Valentina Petrova/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
Das erste persönliche und extrem heikle Treffen mit Putin wickelte Trump beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 unfallfrei ab. Im Kreml wie im Weißen Haus herrschten anschließend Optimismus und Zufriedenheit.  © Evan Vucci/dpa
G20 Summit - Demonstration
Aktivisten von Oxfam standen dem G20-Gipfel kritisch gegenüber. Mit ihrer Aktion wollten sie auf den Abzweig zwischen mehr sozialer Ungleichheit und weniger Armut hinzuweisen. Sie trugen Masken von Theresa May, Donald Trump, Shinzō Abe, Emmanuel Macron, Angela Merkel, Justin Trudeau, Wladimir Putin, und Jacob Zuma. © Michael Kappeler/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
„Der Fernseh-Trump unterscheidet sich sehr vom realen Menschen,“ sagte Putin nach dem G20-Gipfel in Hamburg vor der Presse über seinen US-Kollegen Donald Trump. © Steffen Kugler/dpa
Apec-Gipfel in Vietnam
Ein zweites Mal trafen sich Trump und Putin am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) im vietnamesischen Da Nang. © dpa
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam
Beide Präsidenten stimmten damals überein, dass das Verhältnis ihrer Länder nicht gut sei. Putin sah weiter eine tiefe Krise. Russland sei aber bereit, „eine neue Seite aufzuschlagen, vorwärtszugehen, in die Zukunft zu schauen“. © Mikhail Klimentyev
Trump Putin Da Nang
„Wenn wir ein Verhältnis zu Russland hätten, das wäre eine gute Sache“, sagte Trump. Sein persönliches Verhältnis zu Putin sei gleichwohl in sehr gutem Zustand, obwohl man sich nicht gut kenne. © Jorge Silva/AFP
Helsinki-Gipfel
Im Juli 2018 kamen Trump und Putin in Helsinki zu ihrem ersten offiziellen Gipfel zusammen.  © Heikki Saukkomaa/dpa
USA Ausstieg aus INF-Abrüstungsvertrag
Sie begrüßten sich mit einem kurzen, doch kräftigen Händedruck. „Es ist an der Zeit, detailliert über unsere bilateralen Beziehungen zu sprechen und über die schmerzhaften Punkte auf der Welt. Davon gibt es sehr viele“, sagte Putin. Trump betonte: „Die Welt möchte, dass wir miteinander auskommen.“ © Alexander Zemlianichenko/dpa
Helsinki
Während des Gipfeltreffens gingen in Helsinki mehrere Hundert Menschen aus Protest auf die Straßen. Dabei machten sie auf eine Reihe von Missständen aufmerksam.  © Joonas SaloIlta-Sanomat/Imago
Melania Trump
Auch First Lady Melania Trump war in Helsinki mit von der Partie. © Alexei Nikolsky/AFP
Trump und Putin
Trump äußerte sich hinterher zufrieden über sein Treffen mit Putin: „Der Dialog ist sehr gut verlaufen“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin. „Ein produktiver Dialog ist nicht nur gut für die Vereinigten Staaten und Russland, sondern für die Welt.“ © Brendan Smialowski/AFP
Proteste gegen Treffen von Trump und Putin
Derweil protestierten die Menschen auch im fernen Washington, D.C., gegen das Treffen. Unter anderem hielt eine Frau vor dem Weißen Haus ein Schild in die Höhe, auf dem die beiden Präsidenten karikiert waren.  © Andrew Harnik/dpa
100. Jahrestag Waffenstillstand Erster Weltkrieg
Im November 2018 nahmen Trump und Putin an einer Gedenkfeier anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs in Paris teil. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lud damals zum Spitzentreffen ein. © Ludovic Marin/AFP
Erster Weltkrieg - Waffenstillstand 1918
Auch vor Ort waren First Lady Melania Trump (links), die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten. © Francois Mori/dpa
Beginn des G20-Gipfels
Kurz danach trafen Trump und Putin beim G20-Gipfel in Buenos Aires erneut aufeinander. © Ralf Hirschberger/dpa
G20-Gipfel in Argentinien
Die Gespräche wurden von der Eskalation zwischen Russland und der Ukraine um einen Seezwischenfall vor der Krim überschattet. Deshalb sagte Trump ein direktes Treffen mit Putin am Rande des Gipfels kurzfristig ab.  © dpa
Japan, Osaka
Im Juni 2019 trafen Trump und Putin beim G20-Treffen im japanischen Osaka zusammen. © Imago
Osaka 2019
Trump wurde dabei von einem Reporter angesprochen, ob er Putin bei ihrem gemeinsamen Treffen auch sagen werde, dass sich der Kremlchef nicht in die US-Wahlen einzumischen habe. Trump beugte sich zu Putin und sagte: „Mische Dich nicht in unsere Wahlen ein“ – ein Lächeln glitt dabei über Trumps Gesicht. Die Aktion war allerdings nicht ganz ernst gemeint. © Brendan Smialowski/AFP
Osaka 2019
Trump nannte das Verhältnis zu Putin „sehr, sehr gut“.  © Brendan Smialowski/AFP
Trump Putin
Am Ende seiner ersten Amtszeit musste sich Trump wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen im Senat verantworten. Hintergrund war die sogenannte Ukraine-Affäre. Viele Menschen in den USA sahen Trump als Verräter – und Putin als Feind. © Olivier Douliery/AFP
Ukrainekrieg - Anti-Kriegsprotest in New York
Im Januar 2025 kam Trump zum zweiten Mal an die Macht. Im Ukraine-Krieg stellte er sich auf die Seite von Putin. Das rief Proteste hervor. Auch am Times Square in New York galt: Trump ist ein Verräter. © Adam Gray/dpa
Trump Putin
Trump sucht dennoch weiter die Nähe zu Putin. Nach offiziellen Angaben haben beide im Februar 2025 ein erstes Mal miteinander telefoniert, seit der US-Präsident wieder im Amt ist. Vor dem zweiten Gespräch am 18. März verkündete Trump: „Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin.“ Auch danach telefonierte er noch mehrmals mit seinem russischen Amtskollegen. © Alexander Nemenow/AFP
Trump und Putin
Am 15. Augsut 2025 kam es zum Gipfel zwischen Trump und Putin in Alaska. Es handelte sich um das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Putins Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Das Treffen fand in der Stadt Anchorage statt. Am Ende gab es von beiden Staatschefs nichts Konkretes. © Andrew Caballero-Reynolds/AFP

Ort des Alaska-Treffens von Trump und Putin bekannt: Militärbasis in Anchorage

Es sei am logischsten, ein Treffen dieser Größenordnung auf einem Militärstützpunkt abzuhalten, so Bobby McDonald, Assistenzprofessor an der University of New Haven und ehemaliger Einsatzleiter der US-Geheimdienstakademie in Beltsville, laut dem Bericht. Man werde wohl „nach Veranstaltungsorten suchen, die eine bestimmte Anzahl von Personen aus jedem der Länder aufnehmen können und über Warteräume, Hotelzimmer und Bereiche verfügen, in denen die Menschen verpflegt werden können“.

Einer ist ohnehin außen vor: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der Kreml hat sich seit langem gegen ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj ausgesprochen – zumindest bis ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine erzielt und zur Unterzeichnung bereit ist. Vergangene Woche erklärte der russische Präsident, er sei nicht gegen ein Treffen mit Selenskyj, „aber dafür müssen bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden“, die „noch in weiter Ferne“ lägen. Trump erklärte, dass Selenskyj der Erste sein werde, den er danach anrufen werde.

Alaska-Treffen Zeitplan: Ergebnisse des Putin-Trump-Gipfels erst Samstagnacht erwartet

Der historische Gipfel von Trump und Putin soll um 11 Uhr Ortszeit beginnen, in Mitteleuropa ist es dann 21 Uhr. Das gab das Weiße Haus bekannt. Wie das US-Präsidialamt mitteilte, wird Trump das Weiße Haus am Freitag um 6.45 Uhr EDT (12.45 Uhr MESZ) verlassen und Anchorage am selben Tag um 17.45 Uhr Alaska-Zeit (3.45 Uhr MESZ) verlassen. Seine Rückkehr ins Weiße Haus ist für den frühen Samstagmorgen (Ortszeit) geplant. Ergebnisse des Treffens in Alaska sind erst in der Nacht zum Samstag (16. August) zu erwarten.

US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin treffen am Freitag (15. August) in Alaska aufeinander, um über den Ukraine-Krieg zu verhandeln.

Putin geht als Favorit in Alaska-Treffen mit Trump: Kreml änderte Taktik nach US-Ultimaten

Während die Ukraine befürchtet, dass sie bei den Verhandlungen übergangen werden könnte, zeichnet sich Putin schon jetzt als Gewinner des Gipfels ab. Er ist zuversichtlich, weil Russland derzeit die Oberhand auf dem Schlachtfeld hat, und zögert daher, die Kämpfe einzustellen, obwohl er behauptet, Moskau sei einer diplomatischen Lösung verpflichtet.

Noch Ende Juli war der russische Staatschef mit einer bitteren Realität konfrontiert. Fast hatte er Trump, seinen bis dato wohl größten Unterstützer im Westen, vergrault. Der US-Präsident, der monatelang erfolglos versucht hatte, Putin zum Ende des Krieges zu bewegen, hatte plötzlich begonnen, Ultimaten zu stellen, die russischen Angriffe zu verurteilen und seine Beziehung zu Selenskyj zu verbessern. Als die Ultimaten näherrückten, habe der Kreml rasch seine Taktik geändert, urteilt die New York Times. Man habe den Eindruck vermittelt, dass Russland nun bereit sei, in der Gebietsfrage auf einen Kompromiss einzugehen. So habe sich Putin sichern können, was er seit langem anstrebt: ein Einzelgespräch mit dem US-Präsidenten ohne Selenskyj.

Vor dem anstehenden Alaska-Treffen: Putin hat bessere Verhandlungsposition als Trump

In diese Verhandlungen geht Putin jetzt mit besseren Karten als Trump. „Da Donald Trump so viele Fristen geändert und sich immer wieder anders verhalten hat, glaube ich nicht, dass Putin ihn ernst nimmt“, so Nina Khrushcheva, Professorin für internationale Angelegenheiten an der New School in New York City gegenüber der britischen BBC. Trump habe aber noch nicht aufgegeben, so der Bericht. Er sehe sich selbst als großartigen Verhandlungsführer, und sei wohl weiterhin um eine Einigung mit Putin bemüht. Vor dem Treffen in Alaska müsse man sich jedoch bewusst machen, dass die beiden Präsidenten sehr unterschiedliche Ambitionen hätten.

Frühere Treffen der beiden Staatschefs bieten nicht unbedingt einen Anhaltspunkt für den Ausgang der Verhandlungen; dazu verliefen sie zu unterschiedlich. In den Jahren 2017 bis 2019 herrschte anfängliche Euphorie und demonstrative Freundlichkeit vor. Den Höhepunkt der Annäherung stellte das Treffen in Helsinki 2018 dar. Trump solidarisierte sich dort öffentlich mit Putins Dementis zur Wahleinmischung, was in den USA heftige Kritik auslöste. Der Wendepunkt kam schließlich in Buenos Aires: Erstmals sagte Trump Treffen wegen russischer Aggressionen gegenüber der Ukraine ab. Das letzte Treffen in Osaka 2019 blieb oberflächlich.

Bisherige Trump-Putin Treffen: Chronologie und Verlauf

  • Juli 2017: G-20-Gipfel Hamburg - Erstes offizielles Treffen, freundliche Atmosphäre
  • November 2017: APEC-Gipfel Vietnam - Weitere Annäherung, gemeinsame Syrien-Erklärung
  • Juli 2018: Bilaterales Treffen Helsinki - Höhepunkt der Annäherung, kontroverse Pressekonferenz
  • November 2018: G-20-Gipfel Buenos Aires - Treffen abgesagt wegen Ukraine-Krise
  • Juni 2019: G-20-Gipfel Osaka - Letztes Treffen, entspannte, aber oberflächliche Atmosphäre

Fronten bleiben verhärtet: Putin und Selenskyj halten an Maximalforderungen im Ukraine-Krieg fest

Bei einer Pressekonferenz am Montag (11. August) zeichnete Trump ein gemischtes Bild davon, was er sich von dem Treffen erhofft. Er sagte, Russland habe „einen großen Teil der Ukraine besetzt“ und fügte hinzu, er werde „versuchen, einen Teil dieses Territoriums für die Ukraine zurückzugewinnen“. Gleichzeitig warnte er vor „einem gewissen Austausch, Veränderungen im Staatsgebiet“ – eine Äußerung, die Kiew beunruhigt. Der US-Präsident bezeichnete das Gipfeltreffen auch als „Sondierungsgespräch“, das Putin dazu bewegen solle, den Krieg zu beenden – was darauf hindeuten könnte, dass er das Treffen lediglich als ersten Kontakt betrachtet.

Sowohl Russland als auch die Ukraine erklären seit langem, dass auch sie ein Ende des Krieges wünschen. Doch beide Länder wollen Dinge, die das jeweils andere strikt ablehnt. Die Ukraine hält unnachgiebig daran fest, dass sie die russische Kontrolle über die von Moskau eroberten Regionen, einschließlich der Krim, nicht akzeptieren werde. Selenskyj hat zudem geäußert, dass alle Vereinbarungen ohne Beteiligung seines Landes „tote Entscheidungen“ seien. Unterdessen hält Putin ebenfalls an seinen Forderungen fest: die Neutralität der Ukraine, eine Beschränkung der künftigen Größe ihrer Armee und die dauerhafte Kontrolle über eroberte Territorien.

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