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Rhetorik gegen Migranten
Trump verliert zunehmend die Kontrolle: „Das sind Tiere“
Im Wahlkampf verschärft Donald Trump mal wieder seine Hetze gegen Migranten. Auch US-Präsident Joe Biden bekommt sein Fett ab.
Washington, DC. – Wieder einmal schlägt Donald Trump verbal über die Stränge. Der voraussichtliche Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2024 hat Einwanderer, die sich illegal in den USA aufhalten, erneut als „Tiere“ bezeichnet. In einer Wahlrede im Bundesstaat Michigan zählte Trump mehrere Kriminalfälle auf, in die illegal im Land lebende Einwanderer verwickelt waren.
Wie schon in der Vergangenheit warnte er vor Gewalt und Chaos in den USA, sollte er die Präsidentschaftswahlen am 5. November nicht gewinnen. „Die Demokraten sagen: ‚Bitte nennen Sie sie nicht Tiere, sie sind Menschen‘. Ich sage: ‚Nein, das sind keine Menschen, das sind keine Menschen, das sind Tiere‘“, so Trump. Südamerikanische Länder schickten ihre Kriminellen absichtlich in die USA, behauptete der 77-Jährige.
Trump warnt: USA werden „aufhören zu existieren“
Trump sagte weiter: „Wir werden die Plünderung, die Vergewaltigung, das Abschlachten und die Zerstörung unserer amerikanischen Vorstädte, Städte und Gemeinden stoppen.“ Im Fall einer Wiederwahl werde er am ersten Tag im Amt die Grenze abriegeln. „Und wir werden mit der größten Abschiebeaktion in der Geschichte unseres Landes beginnen“, sagte der Republikaner. Er warnte zugleich, das Land werde „aufhören zu existieren“, wenn er nicht wieder zum Präsidenten gewählt werde.
Donald Trump ist für hasserfüllte Aussagen und entmenschlichende Sprache bekannt. Er bedient sich regelmäßig radikaler Rhetorik, benutzt hasserfüllte und entmenschlichende Sprache, tut sich mit rassistischen Aussagen hervor und hetzt gegen Minderheiten. In seinen Wahlkampfreden sagt Trump häufig ohne Beweise liefern zu können, dass illegale Einwanderer aus den Gefängnissen und „Irrenanstalten“ ihrer Heimatländer geflohen seien und die Gewaltkriminalität in den Vereinigten Staaten anheizten.
Trump gegen Biden: „extreme Rhetorik“
Das, was Trump so von sich gibt, steht im krassen Gegensatz zu dem, was Experten sagen. Nach deren Einschätzung begehen Menschen, die illegal in die USA gekommen sind, nicht häufiger Gewaltverbrechen als gebürtige US-Bürger. „Donald Trump bedient sich einer extremen Rhetorik, die Spaltung, Hass und Gewalt in unserem Land fördert“, sagte der Kommunikationsdirektor der Wahlkampagne des US-Präsidenten Joe Biden, Michael Tyler, am Dienstag bereits vor Trumps Rede zu Journalisten. „Er ermutigt weiße Nationalisten und feuert das ekelhafte Verhalten der extremen Rechten an“, sagte Tyler.
Auch Joe Biden wurde erneut Ziel der Attacken von Trump. Dem demokratischen Präsidenten warf vor, er richte mit seiner Grenzpolitik ein „Blutbad“ an. Trump behauptete, durch Bidens laxe Migrationspolitik sei Amerika mit einer „Invasion“ von Verbrechern aus anderen Ländern konfrontiert.
Trump spricht von „Blutbad“
Unter Biden sei jeder US-Bundesstaat ein Grenzstaat und jede US-Stadt eine Grenzstadt, sagte der voraussichtliche Herausforderer des Amtsinhabers bereits Anfang November. „Denn Joe Biden hat das Gemetzel, das Chaos und das Töten aus der ganzen Welt zu uns gebracht und direkt in unseren Hinterhöfen abgeladen.“ Erst kürzlich hatte er ausgerechnet mit dem Begriff „Blutbad“, das er in Michigan ins Zentrum seiner Rede stellte und in großen Lettern an seinem Stehpult zeigte, in anderem Zusammenhang für Aufsehen gesorgt.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Ohio hatte Trump Mitte März darüber gesprochen, wie er den Verkauf chinesischer Autos auf dem US-Markt erschweren will. Er schob nach: „Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben. (…) Es wird ein Blutbad für das Land sein.“ Trumps Ausführungen schlugen schon damals große Wellen. Sein Wahlkampfteam wiegelte ab und bemühte die Argumentation, der 77-Jährige habe nur über die US-Autoindustrie gesprochen, das „Blutbad“-Zitat sei aus dem Kontext gerissen geworden. In Grand Rapids ging Trump auf die Kontroverse ein und sagte, man habe versucht, ihm den Begriff auf falsche Weise zuzuordnen. Was Biden anrichte, sei tatsächlich ein „Blutbad“.
Laut einer im Februar veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage bezeichnen 38 Prozent der befragten republikanischen Wähler und jeder fünfte unabhängige Wähler die Einwanderung als das wichtigste Thema in den USA. Donald Trumps Rhetorik spiegelt also wahrscheinlich nicht nur seine tiefste Überzeugung wider – sondern ist auch knallhartes Kalkül. (skr/dpa)