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Unterschiedliche Einschätzungen

Trump lehnt bei Irans Atombombe Geheimdienst-Analyse ab - „Mir egal, was sie gesagt hat“

Trump negiert Informationen eigener Geheimdienste – die gegenwärtig keinen Beweis für den Bau einer iranischen Atombombe sehen.

Washington, D.C. – Als Israel in der vergangenen Woche seine Angriffswelle gegen den Iran begann, verband es dies mit scharfen Warnungen zum iranischen Atomprogramm. Dabei ließ die israelische Regierung durchblicken, der Iran habe in seinem Streben nach Nuklearwaffen einen kritischen Punkt erreicht, von dem es kein Zurück mehr gebe – und die Angriffe seien nötig, um genau das zu verhindern.

US-Geheimdienste hingegen kamen zu einer anderen Einschätzung, so CNN: Laut vier mit der Analyse vertrauten Personen sei der Iran derzeit nicht aktiv bemüht, eine Atombombe zu bauen – und selbst wenn, würde es bis zu drei Jahre dauern, bis eine solche Waffe einsatzbereit und zielgenau geliefert werden könnte. Einer ähnlichen Einordnung widerspricht nun US-Präsident Donald Trump.

„Mir egal, was sie sagt“: Trump widersprich eigenen Geheimdiensten zu Irans Atomplänen

Trump hat sich öffentlich einer früheren Aussage seiner Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard zum iranischen Atomprogramm abgegrenzt. Auf die entsprechende Nachfrage einer Journalistin entgegnete der Republikaner: „Es ist mir egal, was sie gesagt hat.“ Er selbst sei der Ansicht, der Iran habe „sehr nah dran“ gestanden, eine Atombombe zu entwickeln.

Gabbard hatte Ende März im Geheimdienstausschuss des US-Senats erklärt, dass nach Einschätzung der amerikanischen Geheimdienste der Iran derzeit keine Atombombe entwickle. Wie sie erläuterte, habe Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei dem seit 2003 unterbrochenen Atomwaffenprogramm bislang keine neue Freigabe erteilt. Gleichzeitig sprach sie eine Warnung aus: Das in der iranischen Öffentlichkeit bestehende Tabu rund um das Thema Atomwaffen beginne zu bröckeln – was Befürworter innerhalb der Führung in Teheran stärken könnte.

Nach Trumps Stellungnahme betonte das Weiße Haus erneut, der Präsident habe stets deutlich gemacht, dass der Iran unter keinen Umständen in den Besitz einer Atombombe gelangen dürfe.

Israel im Krieg mit Iran: Raketen fliegen, Menschen werden evakuiert

Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv.
Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv. Ausgelöst werden sie vom Iron Dome, dem Raketenschutzschirm über Israel, der hier ballistische Geschosse aus dem Iran abfängt. © Ohad Zwigenberg/dpa
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran.
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran. © Ilia Yefimovich/dpa
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen.
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen. © IMAGO/FatemehBahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Iran von Raketen aus Israel angegriffen – Gebäude stark beschädigt. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Israelischer Angriff beschädigt Gebäude in Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff.
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff. © IMAGO/Samir Abdalhade
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Ariel Schalit/dpa
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Der Iron Dome in Aktion
Der Iron Dome in Aktion: Raketen aus dem Iran, die in Richtung Tel Aviv flogen, werden von dem Flugabwehrsystem Israels abgefangen.  © Oded Balilty/dpa
dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen.
Doch auch dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen. Immer wieder kommen ballistische Geschosse durch und richten wie hier in Tel Aviv große Schäden an. © Baz Ratner/dpa
Raketenangriffe aus dem Iran
Aufgrund der Raketenangriffe aus dem Iran müssen immer wieder Gebäude und Bezirke in Tel Aviv und anderen Teilen Israels evakuiert werden. Diese Personen mussten ihr Wohnhaus in der israelischen Millionenmetropole aufgrund eines Raketeneinschlags verlassen. © Baz Ratner/dpa
Israelische Sicherheitskräfte inspizieren zerstörte Gebäude, die von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurden.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz
Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz in offiziellen Bunkeranlagen, von denen es im ganzen Land mehrere gibt. In Tel Aviv wurde eine Tiefgarage zu einem Luftschutzbunker für die Bevölkerung umfunktioniert. Eine Frau hat sich ihr Kind umgebunden und kühlt den Nachwuchs mit einem Hand-Ventilator, während sie auf das Ende der Raketenangriffe aus dem Iran wartet. © Baz Ratner/dpa
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde.
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde. © Vahid Salemi/dpa
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf.
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf. © Vahid Salemi/dpa
Israelische Luftangriffe in Teheran
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Israelischer Luftangriff auf Treibstoffdepot im Teheraner Stadtteil Shahran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Flammen erleuchten die Skyline hinter dem ikonischen Milad Tower in Teheran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv.
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
Folgen des iranischen Raketenangriffs in Bat Yam, nahe Tel Aviv
Aufräumarbeiten nach iranischem Raketenangriff in Bat Yam – Nahe Tel Aviv, Israel. © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
ranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – Vorort von Tel Aviv
Bat Yam, Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt, als es von einer iranischen Rakete getroffen wurde © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – einem Vorort von Tel Aviv
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.  © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.
Ein Gebäude in der Stadt Bat Yam, einem Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde.
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde. © IMAGO/Iranian Red Crescent
Das iranische Luftabwehrsystem feuert in der Nähe des Milad Tower Schüsse ab, die auf israelische Drohnen gerichtet sind.
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde © Vahid Salemi/dpa

Irans Atom-Komplex Fordo könnte bald Material für neun Uran-Bomben liefern

Auch die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sieht eine größere Bedrohung. Demnach verfügt der Iran inzwischen über 408 Kilogramm angereichertes Uran. Diese Menge könnte Teheran innerhalb von drei Wochen in waffenfähiges Material umwandeln – theoretisch genug für bis zu neun Atombomben. Bis das Material jedoch in einen einsatzfähigen Sprengkopf integriert wäre, dürften nochmals mehrere Monate vergehen.

Die eigentliche Schwierigkeit für den Iran liege nicht allein in der Herstellung einer einfachen Atombombe, so CNN – sondern vor allem in der Entwicklung eines geeigneten Trägersystems, was wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfte.

Donald Trump widerspricht offen der Iran-Einschätzung seiner eigenen Geheimdienste.

Fordo weiter unversehrt: Geheimdienste hinterfragen Israels Angriffe auf den Iran

Neben der Dringlichkeit der israelischen Angriffe hinterfragen US-Geheimdienste auch die Effektivität. Ein Beamter sagte gegenüber CNN, dass das iranische Atomprogramm durch den Angriff lediglich um einige Monate verzögert werde. Zwar sei die Urananreicherungsanlage in Natans erheblich beschädigt worden, doch die stark gesicherte Einrichtung in Fordo sei nahezu unversehrt geblieben. Nach Einschätzung amerikanischer Experten verfüge Israel nicht über die nötigen Mittel, um eine solche Anlage wirkungsvoll zu treffen. Dafür bräuchte es Hilfe der USA – mittels amerikanischer Bunkerbrecher. Eine Beteiligung am Kriegsgeschehen könnte jedoch international negative Reaktionen führen und eine weitere Eskalation bedeuten. (dpa/hk)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Michael Kappeler/Pool/dts Nachrichtenagentur

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