Größere Gewinne
Wer mit Aktien für seine Rente spart, sollte diesen luktrativen Trick kennen
Für die Altersvorsorge in ETFs zu investieren, ist sinnvoll. Doch es gibt drei Dinge, die Sparer und Sparerinnen im Hinterkopf behalten sollten.
„Die Altersarmut in Deutschland ist in den letzten Jahren etwas angestiegen“, sagt Eric Thode, Experte für nachhaltige soziale Marktwirtschaft bei der Bertelsmann Stiftung, BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Es gebe zwar Hilfen wie die Grundsicherung im Alter, diese würden jedoch 60 Prozent der Älteren nicht wahrnehmen. Auch, weil sie sich schämen, in der Rente auf staatliche Leistungen angewiesen zu sein.
„Viele sparen lieber am nötigsten“, sagt Thode. Auch für viele heute Berufstätige könnte die gesetzliche Rente nicht reichen. Um ihren Lebensstandard im Ruhestand zu halten, müssen sie privat vorsorgen. Am besten so früh wie möglich, denn dann helfen Zeit und der Zinseszinseffekt, möglichst viel anzusparen. Zum Beispiel mit Aktien. Deren Rendite stockt dann im Alter die Rente auf.
Schon mit 200 Euro im Monat können Anleger und Anlegerinnen ihre Rentenlücke schließen. Aber Achtung: Wer für seine Rente in Aktien investiert und möglichst viel herausholen will, sollte folgende Details kennen:
1. Steuertrick beim Aktienverkauf sorgt für größere Aktiengewinne
Wer mit Zinsen, Aktien oder, ETFs (Aktienfonds) Gewinne erzielt, zahlt auf diese Gewinne um die 26 Prozent Steuern. Die Steuer fällt aber erst dann an, wenn die entsprechenden Aktien verkauft werden. Das passiert nach dem Fifo-Prinzip („First in first out“). Bedeutet: Die Anteile in deinem Depot, die Sie zuerst gekauft haben, werden zuerst verkauft. Die haben jedoch im Laufe der Jahre am meisten Rendite erzielt und das Finanzamt berechnet dementsprechend hohe Steuersummen auf deren Gewinne.
Für mehr Geld in der Rente wäre es also besser, zuerst die Aktien zu verkaufen, die noch nicht so lange Rendite generiert haben, damit sich das Geld in den älteren Aktien weitervermehren kann, ganz nach dem Lifo-Prinzip (Last in, first out). Das geht, indem Anleger und Anlegerinnen entweder alle zehn Jahre ein neues ETF besparen und diese Fonds dann erst nach und nach verkaufen oder bei ihrer Bank (sofern möglich) Zweitdepots eröffnen, auf die sie die älteren Anteile vor dem Verkauf übertragen können.
ACHTUNG: Es handelt sich dabei nicht um eine Steuerersparnis im klassischen Sinne, sondern nur um einen Steuertrick, der es ermöglicht, größere Gewinne am Aktienmarkt zu machen.
2. Gebühren für Aktiendepots bei Banken vergleichen
Depots für Aktien kosten unterschiedlich viel Gebühren. Viele Depots bei bekannten, großen Banken sind teuer. Alternativen können sogenannte „Neobroker“ (Trade Republic, Scalable, etc.) sein. Sie verlangen größtenteils weniger Gebühren, dafür können aber Aktien mehr kosten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat dazu eine Untersuchung gemacht. Wichtig ist, die verschiedene Angebote gut miteinander zu vergleichen.
3. Wichtigstes Aktienprinzip ist für Rente besonders wichtig
Bei Börsen-Sparplänen für die Rente ist folgendes Aktienprinzip ganz besonders wichtig: „Lege nie alle Eier in einem Korb!“ Diesen Spruch von Harry Markowitz, dem Vater der modernen Portfoliotheorie, kennen sicherlich viele. Er bedeutet nichts anderes als in möglichst viele, möglichst unterschiedliche Branchen und Unternehmen auf der ganzen Welt zu investieren.
Dafür sind World-ETFs am besten geeignet. Zum Beispiel Indexfonds wie der MSCI World, der MSCI All Country World Index (ACWI) oder der FTSE All Country. So werden die wichtigsten Aktienindizes der Welt möglichst akkurat abgebildet. Für die Rente ist das optimal, denn langfristig entwickelt sich der Markt stark nach oben. Der Wert des Dax beispielsweise hat sich in den vergangenen 30 Jahren (1994-2024) versechsfacht.
*Transparenzhinweis: Wir haben den Teil über „Neobroker“ um einen Hinweis auf eine detaillierte Untersuchung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ergänzt.
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