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Teheran schickt Verstärkung

Krieg in Syrien: Rebellen marschieren auf Homs - Assad-Statue fällt

Im Bürgerkrieg in Syrien erobern die Rebellen Hama. Jetzt gerät Homs ins Visier. Den Einheiten von Assad droht ein Zusammenbruch.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum wieder aufgeflammten Krieg in Syrien finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 6. Dezember, 11.27 Uhr: Kämpfer des islamistischen Bündnisses HTS haben nach der Eroberung Hamas Videos aus der eroberten Stadt verbreitet. Darauf zu sehen ist unter anderem, wie eine Statue des ehemaligen Präsidenten Hafis al-Assad gestürzt wird. Das berichtet der Spiegel. Der im Jahr 2000 verstorbene Hafis al-Assad war der Vater des heutigen Präsidenten Baschar al-Assad.

Update vom 6. Dezember, 9.17 Uhr: Die islamistischen Rebellen des Bündnis HTS und ihre Partner haben nach der Einnahme der Stadt Hama die Stadt Homs ins Visier und rücken dabei offenbar schnell vor. Wie der Thinktank Institute for the Study of War (ISW) am Freitag meldet, liegt das auch an Vereinbarungen, welche die Gruppierungen mit den lokalen Gemeinden getroffen haben. Dadurch können die Truppen schnell und ohne Kampfhandlungen Gebietsgewinne verzeichnen.

Eine Statue von Hafis al-Assad, dem Vater des aktuellen Präsidenten Baschar al-Assad und desen Vorgänger.

Der Vorstoß könnte auch durch den „raschen Zusammenbruch“ der Assad-Truppen in der Region zwischen Hama und Homs verstärkt werden, so das ISW in seiner Analyse weiter. Wie die Militärexperten anmerken, war es den Regierungstruppen bereits nach dem Rückzug aus Aleppo nicht gelungen, defensive Stellungen aufzubauen und somit einen Vorstoß der islamistischen ä#mpfer nach Hama zu verlangsamen.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im syrischen Bürgerkrieg. Die Angaben zum Krieg in Syrien lassen sich nicht immer unabhängig überprüfen.

Krieg in Syrien: Islamistische Kämpfer rücken auf Homs vor – Kampfjets greifen wichtige Brücke an

Update vom 6. Dezember, 7.19 Uhr: Aktivisten melden, dass Kampfflugzeuge eine wichtige Brücke in Syrien angegriffen haben. Die Maschinen hätten „mehrere Luftangriffe auf die Al-Rastan-Brücke an der Autobahn zwischen Homs und Hama sowie auf Stellungen rund um die Brücke“ ausgeführt, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte heute. Mit den Luftangriffen sei versucht worden, „die Straße zwischen Hama und Homs abzuschneiden und die Stadt Homs zu sichern“.

Um den Vormarsch der islamistischen Kämpfer aufzuhalten, hätten die Kräfte des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Barrieren aus Erde auf der Schnellstraße nördlich von Homs errichtet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle weiter. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Beobachtungsstelle lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 5. Dezember, 22.50 Uhr: Zur Einordnung: Wer kämpft in Syrien auf Seiten der Aufständischen? Wie die „Tagesschau“ der ARD auf ihrer Nachrichten-Website berichtet, soll es sich um eine militärische Koalition aus sunnitischen Extremisten der Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) und von der Türkei unterstützte syrische Milizionäre handeln, die sich selbst als Syrische Nationalarmee bezeichnen.

Auf der anderen Seite stehen die offiziellen Streitkräfte Syriens des brutalen und autokratischen Herrschers Baschar al-Assad. Dieser hatte während der Bürgerkriegskämpfe im Jahr 2016 die symbolträchtige Stadt Aleppo nur mithilfe heftiger und rücksichtsloser russischer Luftangriffe einnehmen können. Doch: Aktuell ist die Luftwaffe des Moskau-Regimes von Kreml-Autokrat Wladimir Putin militärisch im Ukraine-Krieg gebunden. Und Aleppo binnen weniger Tage an die Rebellen gefallen.

Aufständische Rebellen rücken in Syrien vor: Verwirrung in Assads Armee hält an

Update vom 5. Dezember, 22.25 Uhr: Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte soll innerhalb der syrischen Regierungstruppen wegen der schnellen Offensive der Rebellen nach wie vor erhebliche Verwirrung herrschen. Militärkreise hatten von erbitterten Kämpfen um die Großstadt Hama berichtet. Es seien die heftigsten Gefechte gewesen, die Assads Armee seit Jahren erlebt habe, hieß es aus Syrien.

Tagelang hatte sich die syrische Armee in den Außenbezirken von Hama blutige Schusswechsel mit aufständischen Islamisten geliefert. An diesem Donnerstag fiel Hama schließlich an die Oppositionellen und die regulären Streitkräfte des diktatorisch regierenden Präsidenten Baschar al-Assad mussten sich aus der Großstadt im Nordwesten des arabischen Landes zurückziehen.

Update vom 5. Dezember, 21.55 Uhr: Die Aufständischen haben in Syrien bereits die Großstädte Aleppo und Hama erobert. Jetzt wollen die Islamisten eigenen Angaben zufolge auch Homs einnehmen, die mit geschätzt rund 1,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern drittgrößte Stadt des Landes in Vorderasien. „Unser heldenhaftes Volk in Homs, eure Zeit ist gekommen“, erklärte ein Kommandeur der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham in Sozialen Netzwerken. Die aktuelle Offensive sei eine „Revolution gegen Ungerechtigkeit und Tyrannei“, teilte der Kommandeur mit. Er bezog sich dabei wohl auf die autokratische Herrschaft von Syriens Machthaber Baschar al-Assad in dem Staat, in dem seit vielen Jahren immer wieder der Bürgerkrieg aufflammt.

Bürgerkrieg in Syrien: UN-Generalsekretär António Guterres fordert Ende der Gewalt

Update vom 5. Dezember, 20.02 Uhr: Nach dem erneuten Aufflammen der Kämpfe im Bürgerkrieg in Syrien hat UN-Generalsekretär António Guterres humanitären Zugang zu allen bedürftigen Zivilisten und ein Ende der Gewalt gefordert. Dazu habe er mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert, sagte Guterres in New York. 

„Ich habe den dringenden Bedarf betont für einen sofortigen humanitären Zugang zu allen bedürftigen Zivilisten und eine Rückkehr zu einem von den UN unterstützten politischen Prozess für ein Ende des Blutvergießens.“ Nach 14 Jahren Krieg sei es „Zeit für ernsthaften Dialog“. Guterres weiter: „Zehntausende Zivilisten sind bedroht in einer Region, die sowieso schon brennt.“

Erdogan drängt auf „politische Lösung“ in Syrien

Update vom 5. Dezember, 18.34 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den syrischen Machthaber Baschar al-Assad aufgerufen, „dringend“ eine „politische Lösung“ für die Situation in Syrien zu finden. „Das syrische Regime muss sich dringend mit seinem Volk für eine umfassende politische Lösung einsetzen“, sagte Erdogan nach Angaben der türkischen Präsidentschaft am Donnerstag bei einem Gespräch mit UN-Generalsekretär António Guterres. Guterres selbst forderte ein Ende des „Blutbads“ in Syrien.

Update vom 5. Dezember, 16.54 Uhr: Die islamistischen Rebellen dürften von ihrer Befreiungsaktion von rund 3000 Häftlingen enorm profitieren. Einige der befreiten Häftlinge seien seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 inhaftiert gewesen, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem HTS-Anführer Abu Mohammed al-Dschulani würde „enorm gewinnen“ und in der Bevölkerung dadurch mehr Zustimmung erhalten.

Syrien: Rebellen „von mehreren Seiten aus nach Hama eingerückt“

Update vom 5. Dezember, 15.22 Uhr: Die islamistischen Kämpfer „von mehreren Seiten aus nach Hama eingerückt“ und lieferten sich „in mehreren Stadtvierteln Straßenkämpfe mit Truppen des (Assad-)Regimes“, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte nach Abzug der Regierungstruppen. Das syrische Militär räumte ein, die Kontrolle über die Stadt verloren zu haben. Nach eigenen Angaben nahmen die Kämpfer ein großes Gefängnis in der Stadt ein und ließen hunderte Insassen frei.

Update vom 5. Dezember, 13.41 Uhr: Das syrische Verteidigungsministerium hat den Rückzug aus der Stadt Hama erklärt. Demnach wurden die Soldaten des Assad-Regimes aus der Stadt abgezogen und außerhalb der Grenzen neu positioniert. So wolle man „Zivilisten schützen“ hieß es. Die Oppositionstruppen veröffentlichen Aufnahmen aus der Stadt und geben ihre Eroberung bekannt. Die Stadt dürfte nun in den kommenden Stunden vollständig in Rebellenhand sein. Dies eröffnet zugleich den Weg für das nächste Ziel der Rebellen: Die Stadt Homs weiter südlich.

Krieg in Syrien: Kampf um Hama dauert an – heftige Zusammenstöße

Update vom 5. Dezember, 12.00 Uhr: Syrische Regierungstruppen haben Aktivisten zufolge am Donnerstag rund um die Stadt Hama versucht, den Vormarsch der von Islamisten geführten Kämpfer zu stoppen. „In der Nacht gab es heftige Zusammenstöße zwischen den Rebellen und den Regimekräften, insbesondere in der Gegend von Dschabal Sajn al-Abidin nördlich von Hama“, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Milizen hätten die viertgrößte Stadt Syriens „von drei Seiten“ umzingelt, hieß es. Laut dem Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, leisteten die Regierungstruppen „erbitterten Widerstand und versuchten, den Vormarsch der Rebellen zu stoppen“.

Kämpfe um Hama: Syrien-Krieg weitet sich aus

Update vom 5. Dezember, 9.36 Uhr: Die Allianz aus Rebellen in Syrien belagert die strategisch wichtige Stadt Hama nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten von drei Seiten. Die islamistische Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) habe die Straßen zwischen Hama und Rakka abgeschnitten sowie zwischen Hama und Aleppo, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Sie habe auch drei Dörfer östlich von Hama eingenommen. 

Die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad hatte zuvor Truppen zur Verstärkung geschickt, um den Vormarsch der Rebellen auf Hama zu stoppen. Den Regierungstruppen sei es gelungen, die volle Kontrolle über den Berg Sain al-Abidin nördlich von Hama wiederzugewinnen, teilte die Beobachtungsstelle mit. Mit einem Netz aus Informanten verfolgt sie von Sitz London aus das Kriegsgeschehen in Syrien und gilt als eine der wichtigsten Quellen zu Kampfhandlungen und Opfern in dem Konflikt.

Krieg in Syrien: 150.000 Menschen auf der Flucht

Update vom 5. Dezember, 6.22 Uhr: Der Krieg in Syrien treibt rund 150.000 Menschen auf die Flucht. Das teilten die Vereinten Nationen mit. Der Syrien-Beauftragte Gonzalo Vargas Llosa schrieb auf der Plattform X, die Zahl der Menschen, die wegen der Kämpfe zwischen islamistischen Rebellen und den Regierungstruppen fliehen mussten, nehme rapide zu und würde höchstwahrscheinlich weiter steigen. Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen eine Offensive im Nordwesten begonnen und die Kontrolle über Aleppo übernommen, die zweitgrößte Stadt des Landes. Mittlerweile konzentrieren sich die Kämpfe auf die Stadt Hama.

Krieg in Syrien: Nach Aleppo-Einnahme zingeln die Rebellen aktuell Hama ein

Update vom 4. Dezember, 18.15 Uhr: Die Oppositionskräfte in Syrien haben bei ihrer jüngsten Offensive nahe der Stadt Hama auch einen gemeinsamen Stützpunkt der syrischen und russischen Armeen erobert. Auf Fotos, die die Rebellen vom Stützpunkt veröffentlichten, sind neben syrischen auch russische Flaggen zu sehen. Auf dem Stützpunkt eroberten die Rebellen daneben dutzende moderne Panzer sowie gepanzerte Fahrzeuge, die sie nun in ihrer Offensive nutzen werden.

Indes berichten oppositionsnahe Medien und Aktivisten, dass Rebellen angefangen haben, die Stadt Hama aus drei Richtungen zu stürmen und sich dem militärischen Flughafen genähert haben. Im Laufe des Tages hatten die Rebellen dutzende Dörfer und Siedlungen um Hama herum eingenommen. Dabei hat die Opposition wohl schon das nächste Ziel im Auge: Die Stadt Homs im Süden von Hama. In einer Botschaft an die Bevölkerung von Homs hieß es: „Die Morgendämmerung der Freiheit kommt, die Zeit von Erpressung und Tyrannei wird enden.“ Der Begriff „Morgendämmerung der Freiheit“ könnte dabei ein Verweis auf die von pro-türkischen Rebellen gestartete Offensive im Norden von Syrien um Aleppo herum sein. Die Kräfte, die direkt von der Türkei bewaffnet und ausgebildet werden, hatten Verstärkung nach Hama geschickt.

Syrische Rebellen stehen vor Einnahme von weiterer Stadt: Hama im Visier der Opposition

Update vom 4. Dezember, 15.50 Uhr: Die syrischen Rebellen setzen ihren Vormarsch in Richtung der Stadt Hama fort. Dutzende Dörfer und Siedlungen im Westen und Osten der Stadt wurden von den Oppositionskräften eingenommen. Die Strategie der Rebellen deutet darauf hin, dass sie wie schon in Aleppo auch Hama zuerst belagern, schließlich vom Osten und Westen eindringen wollen. Die Stadt wird mit Kamikazedrohnen und Artillerie ständig beschossen. Außerdem haben die Rebellen mehrere Straßen aus Hama in Richtung andere Gebiete von Syrien abgeschnitten. Die pro-türkische Syrische Nationalarmee aus dem Norden von Syrien hat zusätzliche Kräfte zur Unterstützung der Rebellen geschickt.

Update vom 4. Dezember, 11.47 Uhr: Zweifelhafte Militärhilfe löst Besorgnis aus: Angesichts der Offensive islamistischer Rebellen in Syrien hat der Iran einen berüchtigten General und weitere Militärberater in das Bürgerkrieg-Land geschickt, um der Regierung in Damaskus zu helfen. Die Delegation unter Führung von General Dschawad Ghafari soll nun die Gegenoffensive der Regierungstruppen rund um Hama unterstützen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Ghafari wurde durch seine Rolle bei der Rückeroberung Aleppos im Jahr 2016 als „Schlächter von Aleppo“ bekannt, wie das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtete.

Bürgerkrieg in Syrien: Assad startet Gegenoffensive – Iran schickt den „Schlächter von Aleppo“

Update vom 4. Dezember, 8.55 Uhr: Nach dem raschen Vormarsch der islamistischen Rebellenallianz in Syrien hat die Armee von Machthaber Baschar al-Assad eine Gegenoffensive begonnen. In der Nacht zu Mittwoch drängten die Streitkräfte die Aufständischen von der Stadt Hama rund zehn Kilometer nach Norden zurück, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und Regierungskreise berichteten.

Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo übernommen, die zweitgrößte Stadt des Landes. Die Frontlinie hat sich nun rund 130 Kilometer südlich um die Stadt Hama verschoben.

Krieg um Syrien: Neue Rebellen-Offensive nimmt Manbidsch ins Visier

Update vom 3. Dezember, 20.34 Uhr: Oppositionsnahe Quellen aus Syrien sowie Sicherheitsquellen aus der Türkei berichten, dass die pro-türkische Syrische Nationalarmee (SNA) in den Morgenstunden mit einer neuen Offensive beginnen wird. Das Ziel: Die Stadt Manbidsch, die aktuell von der überwiegend kurdischen PKK/YPG-Miliz kontrolliert wird. Zuvor hatte der kurdische Sender Rudaw berichtet, dass sich die PKK/YPG aus der Stadt zurückziehen wird, offenbar um große Verluste angesichts des schnellen Vormarsches der Rebellen zu vermeiden. In Manbidsch stand die Miliz immer wieder unter der Schirmherrschaft von Russland und dem Assad-Regime. Die russische Beteiligung führte oft dazu, dass die Türkei Offensiven zur Einnahme der Stadt abbrechen musste.

Zahlreiche Tote nach Kämpfen um syrische Stadt Hama

Update vom 3. Dezember, 19.23 Uhr: Bei Kämpfen rund um die strategisch wichtige syrische Stadt Hama sind nach Informationen von Aktivisten mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten waren 17 Mitglieder von Regierungstruppen, acht Kämpfer islamistischer Rebellen sowie zwei Zivilpersonen, wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die mit einem Netz aus Informanten das Kriegsgeschehen im Land verfolgt.

Update vom 3. Dezember, 17.49 Uhr: Laut Außenminister Abbas Araghtschi zeigt sich der Iran offen für eine mögliche Truppenentsendung nach Syrien. „Wenn die syrische Regierung Iran um die Entsendung von Truppen nach Syrien bittet, werden wir das Ersuchen prüfen“, erklärte der Minister gegenüber dem arabischsprachigen TV-Sender Alaraby angesichts der erneuten Eskalation des Bürgerkriegs.

Update vom 3. Dezember, 16.24 Uhr: Inzwischen haben sich die Kämpfe auch der strategisch wichtigen Stadt Hama genähert. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kam es im Norden der Provinz Hama zu intensiven Gefechten, bei denen die dschihadistischen Kämpfer auf stärkeren Widerstand stießen als zuvor in Aleppo. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete von zahlreichen verlassenen Panzern und Militärfahrzeugen der syrischen Armee auf der Straße nach Hama.
Ein Rebell erklärte gegenüber der AFP: „Wir rücken auf Hama vor, nachdem wir die Ortschaften auf dem Weg dorthin gesäubert haben.“

Rebellen gewinnen Gebiete in Syrien – Gefechte mit Assads Truppen fordern zahlreiche Opfer

Update vom 3. Dezember, 11.25 Uhr: Nach Angaben von Alexei Zhuralev, dem stellvertretenden Chefs des Verteidigungskomitees der russischen Staatsduma, befinden sich russische Stützpunkte inmitten der Gefechte in Syrien im „Risikogebiet“. Dies sagte Zhuralev dem Portal News.RU. „Unsere Stützpunkte sind nicht so sehr weit entfernt vom Gefechtsgebiet“, so Zhuralev. Er bezog sich dabei in erster Linie auf die Luftwaffenbasis in Hmeimim und die Marinebasis in Tartus. Die russische Armee müsse vorsichtig sein, sagte er außerdem und warnte vor „Provokationen“. Berichten zufolge haben sich bereits mehrere russische Schiffe aus Tartus zurückgezogen.

Update vom 3. Dezember, 9.45 Uhr: Das Operations-Hauptquartier der syrischen Rebellen hat mitgeteilt, dass bei ihrer Offensive im Norden der Stadt Hama bislang mindestens 50 Soldaten des Assad-Regimes getötet wurden. Gleichzeitig hieß es, man setze den Vormarsch in Richtung Hama vor. Lokalen Quellen zufolge sind die Rebellen nur noch sechs Kilometer von der Stadt entfernt. Nachdem die Siedlung Qalaat al-Madiq eingenommen wurde, haben die Oppositionskräfte nun eine Offensive gegen Suqlaybiyah, beides nördlich von Hama, gestartet.

Im Laufe der Nacht hat die Opposition zahlreiche Orte unter Kontrolle gebracht: Halfaya, Maardis, Taybat al-Imam, al-Hawidscha, Rahbat Chattab und Tal al-Nasiriyah wurden eingenommen.

Syrische Rebellen stoßen Richtung Hama vor: Kurdische Miliz verlässt Aleppo

Update vom 2. Dezember, 21.25 Uhr: Die syrischen Rebellen machen in ihrer Offensive im Norden von Hama weiterhin Fortschritte. Lokale Quellen melden mehrere Eroberungen: Die Rebellen stoßen demnach Dorf für Dorf vor, in Richtung Hama. Dabei gibt es auch nach Darstellung des Operations-Hauptquartiers der Oppositionskräfte schwere Zusammenstöße mit Regimetruppen. Dabei habe man mindestens fünf Regime-Soldaten gefangen genommen, hieß es vom Hauptquartier. Panzer und Truppenansammlungen von Diktator Baschar al-Assads Soldaten werden ins Visier genommen. Insgesamt handelt es sich im Norden von Hama um eine sehr aktive Frontlinie in den Abendstunden.

Zu den aktuellen Frontlinien könnte noch eine weitere dazukommen: Syrische Rebellen, die der Türkei nahestehen und vom türkischen Militär ausgebildet werden, veröffentlichen inzwischen Videos über ihre Vorbereitungen für eine Offensive in Richtung Manbidsch. Die Stadt wird aktuell von überwiegend kurdischen PKK/YPG-Milizen kontrolliert. Die Türkei hat bei früheren Offensiven in Syrien versucht, die Stadt einzunehmen. Politische Gespräche mit den USA und auch Russland haben dieser Rechnung allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun könnte sie endlich aufgehen.

Update vom 2. Dezember, 20.44 Uhr: Bei der Großoffensive dschihadistischer Kämpfer in Syrien handelt es sich nach Ansicht von Machthaber Baschar al-Assad um einen Versuch, die Grenzen in der Region entsprechend westlicher Interessen zu verschieben. Die jüngste Eskalation spiegele die Ziele wider, „die Landkarte im Einklang mit den Zielen der Vereinigten Staaten und des Westens neu zu gestalten“, zitierte Assads Büro am Montag den Staatschef.

Assads Äußerungen stammten aus einem Telefongespräch mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian. Darin sprach er der Mitteilung zufolge von einer „terroristischen Eskalation“, die die „Region spalten und die Länder darin fragmentieren“ solle.

Krieg in Syrien: über 500 Tote bei Gefechten zwischen Rebellen und Regierungstruppen

Update vom 2. Dezember, 18.21 Uhr: Bei den Kämpfen in Syrien zwischen islamistischen Rebellen und den Truppen von Machthaber Assad sind Aktivisten zufolge bereits mehr als 500 Menschen getötet worden. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die mit einem breiten Netz an Informanten stets gut informiert ist, waren unter den Todesopfern auch 92 Zivilisten.

Aus den Reihen der aufständischen Rebellengruppe HTS kamen den Angaben zufolge 217 Kämpfer ums Leben. Die von der Türkei unterstützte „Freie Syrische Armee“ soll 51 Opfer verzeichnet haben. Aufseiten der syrischen Soldaten und regierungstreuen Truppen gab es demnach 154 Todesopfer.

Krieg in Syrien wieder aufgeflammt – Rebellen rücken weiter vor

Update vom 2. Dezember, 14.40 Uhr: Gleich mehrere Orte nördlich der syrischen Stadt Hama sind in die Hände der Rebellen gefallen. Der historische Ort Qalaat al-Madiq wurde von den Oppositionskräften eingenommen. Den Rebellen nahestehende Quellen veröffentlichten Aufnahmen von Kämpfern, die vor dem Eingang der Stadt jubeln. Auch die Dörfer Abu Samira, Tal Malah, Al-Jabin, Al-Mughayir und Al-Jalma stehen nun unter Kontrolle der Rebellen. Das Ziel: Die Einnahme von Hama und möglicherweise der Vorstoß nach Homs im Süden.

Syrische Rebellen erobern neue Stadt: Assad-Regime auf dem Rückzug

Update vom 2. Dezember, 13.55 Uhr: Die Oppositionstruppen in Syrien vermelden erste Erfolge in ihrer Offensive gegen das Assad-Regime im Norden von Hama. Demnach wurde die Stadt Kernaz nördlich der Stadt eingenommen. Zuvor hieß es, es gebe schwere Zusammenstöße. Auch das Dorf al-Karkat wurde durch die Rebellen eingenommen.

Update vom 2. Dezember, 12.40 Uhr: Die syrischen Rebellen haben im Norden der syrischen Stadt Hama eine neue Offensive gestartet. Dies melden lokale Quellen übereinstimmend. Demnach gibt es derzeit Gefechte mit Regierungstruppen und pro-iranischen Milizen in Dörfern nördlich von Hama.

Bürgerkrieg in Syrien bricht aus - Rebellen erobern erste Städte

Erstmeldung: Aleppo – Syrische Rebellengruppen aus der Provinz Idlib und die pro-türkische Syrische Nationalarmee (SNA) erobern derzeit einen Ort nach dem anderen im Norden des Landes. Die zweitgrößte syrische Stadt Aleppo wird inzwischen nach einer überraschenden und sturmartigen Offensive großteils von den Rebellen kontrolliert: Die Poster und Statuen des Diktatoren Baschar al-Assad werden zerstört, die grün-weiß-schwarze Flagge der syrischen Revolution überall gehisst.

Die Offensive der Rebellen in alle Richtungen scheint unaufhaltsam zu sein. Sowohl die Armee von Assad als auch die - zumindest im Norden - weitgehend verbündete und überwiegend kurdische PKK/YPG-Miliz sind im Visier. Dutzende Städte und hunderte Dörfer rund um Aleppo sowie im Norden der Großstadt Hama sind an die Rebellen gefallen. Die gesamte Provinz Idlib - eine Hochburg der Rebellen - ist inzwischen eingenommen worden.

Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten

Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow.
Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow, der als Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus eigene Truppen befehligt. „Putins Bluthund“, der für seinen brutalen Führungsstil im muslimisch geprägten Tschetschenien bekannt ist, tat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervor. Mehrfach kritisierte er nach russischen Niederlagen die militärische Führung seines Landes scharf und forderte weitreichende Konsequenzen. © Yelena Afonina/imago
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes, nachdem er das 30. Lebensjahr vollendet hatte, das Mindestalter für die Wahl des tschetschenischen Oberhaupts. Im März 2015 erhielt Kadyrow den russischen Orden der Ehre. Kadyrows diktatorische Amtsführung ist geprägt von schweren Menschenrechtsverletzungen, Korruption und einem ausufernden Personenkult. Seit Oktober 2022 ist er darüber hinaus Generaloberst der russischen Streitkräfte. © Yelena Afonina/imago
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“. Seit März 2004 im Amt, verteidigt Lawrow seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder die Behauptung, dass Russland die Ukraine von den dort regierenden Nazis befreien zu wollen. Anfang Mai 2022 versuchte Lawrow im italienischen Fernsehen das Argument zu entkräften, als Jude könne der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Nazi sein: „Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.“ © Imago
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland. „Wenn wir über das sprechen, was in der Ukraine vorgeht, so ist das kein hybrider, sondern schon fast ein richtiger Krieg, den der Westen lange gegen Russland vorbereitet hat“, sagte Lawrow während einer Afrika-Reise im Januar 2023, die ihn u. a. auch nach Angola führte. Der Westen wolle alles Russische zerstören, von der Sprache bis zur Kultur, so Lawrow. © Imago
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten.
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten. Der Gefolgsmann des russischen Präsidenten war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und anschließend bis 2020 Ministerpräsident der Russischen Föderation. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs macht Medwedew, inzwischen Vizechef des russischen Sicherheitsrates, ein ums andere Mal mit Verschwörungserzählungen und martialischen Äußerungen über die Ukraine und den Westen auf sich aufmerksam. Unter anderem drohte er mit dem „Verschwinden der Ukraine von der Landkarte“. © Artyom Geodakyan/imago
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt.
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt. Gerne droht der Vizechef des russischen Sicherheitsrates den Nato-Staaten mit einem Angriff oder gar mit Atomschlägen. Im Sommer 2022 bezeichnete er die Regierung in Kiew als „vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als ‚ukrainische Regierung‘ bezeichnen“, die US-Regierung waren für ihn „Puppenspieler jenseits des Ozeans mit deutlichen Anzeichen senilen Wahnsinns“. Ende 2022 versuchte er sich als Prophet für das Jahr 2023: In Deutschland entsteht demnach ein „Viertes Reich“, die EU zerfällt, in den USA bricht ein Bürgerkrieg aus. © Yekaterina Shtukina/imago
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren.
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren. © Sergei Ilnitsky/AFP
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“.
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“. Die frühere Spitzensportlerin galt in der Rhythmischen Sportgymnastik jahrelang als Nonplusultra. Ihre Erfolge (Olympiagold 2004 in Athen, neun WM- sowie 15 EM-Titel) sprechen für sich. Von 2007 bis 2014 war sie Abgeordnete der Russischen Staatsduma für die Partei „Einiges Russland“, seit September 2014 ist sie Vorsitzende des Verwaltungsrates der Nationalen Mediengruppe (NMG). Sie gilt Medienberichten zufolge als Geliebte des russischen Präsidenten und soll mit diesem mehrere Kinder haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. © Imago
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten.
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten. Eine offizielle Bestätigung aus Russland hat es aber nie gegeben. Der britischen Regierung zufolge steht sie „in enger persönlicher Beziehung zu Putin“. Kabajewa soll mehrere Kinder von Putin haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. 2015 soll sie in Lugano Zwillinge zur Welt gebracht haben, andere Quellen berichten von einer Geburt eines Jungen im Kanton Tessin und einer weiteren Geburt eines Sohnes in Moskau. Gesichert ist, dass Kabajewa nach 2015 für einige Jahre aus dem öffentlichen Rampenlicht verschwand und auch heute nur äußerst selten öffentlich auftritt. © Valery Sharifulin/imago
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg.
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg. Seine seit 2012 im Sender Rossija 1 ausgestrahlte politische Talkshow „Sonntagabend mit Wladimir Solowjow“ gilt als vielleicht wichtigste innerrussischen Propagandasendung. Im Dezember 2022 drohte er dort zahlreichen europäischen Ländern mit militärischen Interventionen, weil diese die Ukraine unterstützen würden und Teil des europäischen Nazismus seien. Auch forderte er wiederholt den Einsatz von russischen Atombomben gegen Nato-Staaten. Im April 2022 bezeichnete er die Massaker von Butscha sowie Srebrenica als inszeniert. © Sergei Karpukhin/imago
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut, beschimpft die deutsche Regierung, streut deutsche Wörter ein und imitiert dabei eine schroffe Nazi-Aussprache. Einmal bezeichnete er Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als „Miss Ribbentrop“. Joachim von Ribbentrop war deutscher Außenminister unter Adolf Hitler, den Solowjow im Februar 2021 in seiner Sendung einmal als „sehr mutigen Menschen“ und „tapferen Soldaten“ bezeichnet hatte. Von seiner 2014 geäußerten Meinung, „Gott verbietet, dass die Krim nach Russland zurückkehrt“, hat er sich nach dem Euromaidan, der Revolution der Würde, schnell distanziert. © Artyom Geodakyan/imago
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet. Schon in den 1970er Jahren war Alexander Bortnikow zeitgleich mit Putin in St. Petersburg für den KGB im Einsatz. Putin, der einst selbst Direktor des FSB war, ernannte ihn im Mai 2008 zum Chef des Geheimdienstes und sicherte sich so maximalen Einfluss. Es gilt als gesichert, dass Putin auch als Präsident entscheidende Befehle selbst übermittelt.  © Alexei Druzhinin/imago
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken.
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken. Ein Beispiel ist der Anschlag auf den Kremlkritiker Alexej Nawalny, der nach Angaben des Recherchekollektivs Bellingcat zuvor monatelang von FSB-Agenten verfolgt worden war. Unter Bortnikow wurde die Macht des FSB durch mehrere Reformen immer stärker ausgeweitet. Zudem soll der FSB die prorussischen Separatisten im Osten des Landes unterstützt haben. Nach der Annexion der Halbinsel Krim ging der FSB gegen Medien und Kultur vor. © Mikhail Metzel/imago
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne.
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne. In Schoigus Amtszeit fallen zunächst die militärische Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine, die Annexion der Krim 2014 sowie das Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg aufseiten des Assad-Regimes. Wegen der Intervention zugunsten der Separatisten im Donbass eröffnete die Ukraine 2014 ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen ihn. Seit Februar befehligt Schoigu als Verteidigungsminister die russischen Truppen im Ukraine-Krieg. © Pavel Golovkin/dpa
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng.
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng. So verbringt er regelmäßig seinen Sommerurlaub zusammen mit dem russischen Präsidenten im südsibirischen Tuwa – Schoigus Heimatregion, wo sich die beiden, wie hier im Jahr 2017, auch schon mal ein Sonnenbad in einer Pause vom Angeln gönnen. Ob das auch in Zukunft so bleiben wird, ist offen. So wies das „Institute for the Study of War“ in einem Bericht im Herbst 2022 darauf hin, dass Putin Schoigu für die Fehler im Ukraine-Krieg verantwortlich macht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin seinen Vertrauten doch noch zum Sündenbock macht.  © Alexei Nikolsky/dpa
Russia s First Deputy Prime Minister Andrei Belousov
Schoigus Nachfolger soll der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Beloussow werden. Die militärische Komponente im Verteidigungsministerium bleibe auch nach der Ernennung Beloussows unverändert. „Heute gewinnt auf dem Schlachtfeld derjenige, der offener für Innovationen und deren Umsetzung ist“, erklärte Kremlsprecher Peskow Putins Entscheidung für einen Zivilisten an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Beloussow sei nicht nur Zivilbeamter, sondern habe auch viele Jahre erfolgreich in der Politik gearbeitet und Putin in Wirtschaftsfragen beraten. © IMAGO/Alexander Astafyev
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kirill I. bekannt.
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kyrill I. bekannt. Bürgerlich heißt der Patriarch allerdings Wladimir Gundjajew – und hat eine bewegte Vergangenheit. Unter dem Decknamen „Michailow“ hat er laut dem schweizerischen Bundesarchiv in den 1970er Jahren in Genf als Agent für den früheren sowjetischen Auslandsgeheimdienst KGB gearbeitet. Diese Vergangenheit verbindet ihn mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. © Sergei Chirikov/dpa
Seit Februar 2009 ist Gunjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Seit Februar 2009 ist Gundjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche. Er gilt als enger Verbündeter Putins, dessen Regentschaft er im Zuge der Präsidentschaftswahl in Russland 2012 als „Wunder Gottes“ bezeichnete. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fällt er zunehmend durch Hasspredigten auf. Einmal bezeichnete er die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“, zudem sprach er der Ukraine ihr Existenzrecht ab. Verbal lässt Kyrill I., anders als im April 2017 in Moskau, jedenfalls keine Tauben fliegen.  © Alexander Zemlianichenko/dpa
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden.
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden. Dugin, der viele Bücher geschrieben hat, gilt als antiwestlicher Hassprediger und Kämpfer für die Idee einer slawischen Supermacht. In seinem Buch „Grundlagen der Geopolitik“ sprach er sich gegen die Ukraine als souveränen Staat aus. Kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs wurde diese Rhetorik aufgegriffen, als Putin das ukrainische Staatsgebiet in einem Aufsatz infrage stellte. © Kirill Kudryavtsev/afp
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat. Größere Bekanntheit erlangte er in den 1990er Jahren, als er über Radio und Fernsehen seine Ideologie verbreitete. Zugleich war Dugin auch Mitglied von esoterischen und okkulten Zirkeln. Unklar ist, wie nahe Dugin dem russischen Präsidenten steht. Putins Äußerungen geben aber oft die Rhetorik Dugins wider. Als Beispiel sei das Konzept „Noworossija“ („Neurussland“) geannnt, das Russland benutzt hat, um die Krim-Annexion zu rechtfertigen. Damals gab Dugin in einem Interview auch unmissverständlich kund, wie nun vorzugehen sei: „Töten, töten, töten, das ist meine Meinung als Professor.“ © afp
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew.
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates war lange Jahre Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB und gilt als radikaler, europafeindlicher Hardliner. Patruschew verbindet viel mit Putin: Sie sind etwa gleich alt, beide kommen aus dem heutigen Sankt Petersburg, vor allem aber entstammen sie beide dem sowjetischen Geheimdienst KGB. Patruschew wird als engster Vertrauter Putins wahrgenommen und soll von diesem zu seinem Stellvertreter für den Fall einer zeitweiligen Verhinderung der Amtsausübung erkoren worden sein © Zubair Bairakov/imago
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben.
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben. Im Herbst 2021 bezeichnete er die Ukrainerinnen und Ukrainer als „Nicht-Menschen“. Noch Ende Januar 2022 bestritt er jede Kriegsabsicht Russlands als „komplette Absurdität“. Ende Februar 2022 beschuldigte er in einem Manifest die USA und die EU, in der Ukraine eine „Ideologie des Neonazismus“ zu unterstützen.  © Aram Nersesyan/imago
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt.
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges warf er den USA und anderen westlichen Staaten vor, Russland zerstören zu wollen: „Die Masken sind gefallen. Der Westen will Russland nicht nur mit einem neuen Eisernen Vorhang umgeben“, zitierte der SWR Anfang März 2022 seinen Chef. „Wir reden über Versuche, unseren Staat zu zerstören, über seine ‚Annullierung‘, wie heutzutage in einem ‚toleranten‘ liberal-faschistischen Umfeld gesagt wird.“ Naryschkin gehörte zu jenen, die schon damals behaupteten, zwischen Russland und dem Westen tobe ein „heißer Krieg“. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten.
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten. Der SWR-Chef sprach sich damals versehentlich für eine russische Einverleibung der Volksrepubliken Luhansk und Donezk aus. Putin korrigierte ihn bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung und betonte, dass die Frage nicht gestellt sei. „Wir sprechen über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit oder nicht“, kanzelte Putin den SWR-Chef ab. © Valery Sharifulin/imago
Zu den engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zählt der russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin.
Zu den engsten Vertrauten Wladimir Putins zählte Jewgeni Prigoschin. Russlands Präsident und der erfolgreiche Geschäftsmann kannten sich lange. Als Putin noch KGB-Offizier war und in der St. Petersburger Stadtverwaltung arbeitete, soll er in Prigoschins Restaurant eingekehrt sein. Deshalb trug der in den chaotischen 1990er Jahren in Russland zu Reichtum gekommene 61-Jährige den Beinamen „Putins Koch“. Auch wegen Raubes saß er in Haft.  © Mikhail Metzel/imago
Inzwischen ist Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet.
Lange war Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet. Putin ließ ihn lange schalten und walten, als hätte diese Schattenarmee, eine paramilitärische Organisation mit vielen verurteilten Verbrechern, längst das Zepter der Macht in der Hand. Vom 23 bis 24. Juni 2023 kam es zu einem Aufstand der Wagner-Gruppe in Russland. Danach bezeichnete ihn Putin als „Verräter“. Am 23. August 2023 kam Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. © Vyacheslav Prokofyev/imago

Iran will Assad helfen: Verstärkung aus dem Irak für Gegenoffensive

Jetzt eilt der Iran dem Assad-Regime - zwei treue Verbündete - offenbar zur Hilfe. Syrische Nachrichtenportale melden, dass große Gruppen an pro-iranischen Milizen aus dem Irak die Grenze nach Syrien überquert haben und sich auf den Weg in Richtung Aleppo gemacht haben, um die Rebellen und pro-türkischen Gruppierungen aufzuhalten. Die Hochburg der Iraner im Norden von Aleppo, das Gebiet Nubl-Zahra, ist bereits in fester Hand der syrischen Oppositionskräfte.

Gegenüber dem Sender Syria TV teilten lokale Quellen mit, dass das Assad-Regime genau auf diese iranischen Kräfte vertraut, um verlorene Gebiete wieder erobern zu können oder zumindest um nicht weitere Gebiete zu verlieren. Diese würden jedoch zugleich befürchten, so die Quellen, dass der Hilfskorridor durch Rebellenangriffe unterbrochen werden könnte. Der iranische Außenminister Abbas Aragchi hatte bereits die bedingungslose Hilfe des Iran für Assad und seine Armee versprochen.

Auch der Chef des militärischen Komitees im iranischen Parlament, Esmail Kowsari, betonte, dass der Iran „Beraterkräfte“ nach Syrien schicken könnte, um die Assad-Armee zu unterstützen. „Wir erwarten eine starke Reaktion der Widerstandsfront“, so Kowsari. Damit meint der Beamte die Gesamtheit aller iranischen Gruppen in der Nahost-Region. Der Iran wittert nach eigenen Angaben einen „amerikanisch-israelischen Plan“ in Syrien. Die Rebellen bestreiten dies.

Der iranische Außenminister Aragchi begab sich inmitten der Entwicklungen in Syrien auf eine kleine Reise in der Region. Aragchi besuchte zunächst die syrische Hauptstadt Damaskus und versicherte die volle Unterstützung des Iran für das Regime.

Später ging es in die Türkei: Vor seinem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen betonte Aragchi, die Türkei und der Iran seien sich „nicht immer einig“. Es gebe Themen, die man besprechen müsse, sagte er. Weiter hieß es: „Ich hoffe, wir können mit der Türkei ein gemeinsames Verständnis mit Blick auf Stabilität in der Region entwickeln“, so der iranische Minister. (bb)

Rubriklistenbild: © LOUAI BESHARA/AFP

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