Jeder Wähler in den Swing States ist heiß begehrt: Donald Trump und Kamala Harris eilen in der letzten Runde von Veranstaltung zu Veranstaltung.
Washington, D.C. – Der Wahlkampf in den Vereinigten Staaten von Amerika geht in die finale Phase. Donald Trump und Kamala Harris bemühen sich nach Kräften, in den letzten Tagen noch Unentschlossene auf ihre Seite zu ziehen .
Harris hält vor US-Wahl „Schlussplädoyer“ in der Hauptstadt Die Demokratin Harris hält dabei am Dienstag (29. Oktober) an einem symbolträchtigen Ort in Washington eine Großkundgebung ab. Die Vizepräsidentin wird im Park The Ellipse südlich des Weißen Hauses sprechen, wo ihr Rivale Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans mit erfundenen Wahlbetrugsvorwürfen aufstachelte, bevor die Menge das Kapitol stürmte.
Kamala Harris und Donald Trump.
© Brendan Smialowski, Patrick T. Fallon/AFP
Harris, die früher als Staatsanwältin arbeitete, will nach Angaben ihres Wahlkampfteams bei dem Auftritt am Dienstag eine Art „Schlussplädoyer“ halten. Nach Trumps Rede hatten seine Anhänger das Kapitol gestürmt, es gab fünf Tote, 140 Polizisten wurden verletzt. Wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis zu kippen, ist Trump in zwei Verfahren angeklagt. In den Umfragen zur Wahl am 5. November liefern sich der Rechtspopulist und Harris seit Wochen ein extrem enges Kopf-an-Kopf-Rennen.
Trump holt vor der US-Wahl angeblich auf – Demokraten „nervös“, aber zuversichtlich Trump holte in den Umfragen zuletzt auf . In allen sieben Swing States liegen die Kandidaten innerhalb von zwei Prozentpunkten und damit deutlich innerhalb der Fehlertoleranz der Umfragen. Nach Ansicht des Senders ABC wäre es „untertrieben, die Demokraten als nervös zu bezeichnen“. Doch Harris’ Führungsteam bemühte sich am Wochenende bewusst, Optimismus auszustrahlen, Harris’ leitende Beraterin Jen O’Malley Dillon sagte am Sonntag auf MSNBC einen Sieg voraus: „Wir sind zuversichtlich, dass wir das Ding gewinnen werden“, sagte sie. „Wir erleben außerordentliche Begeisterung. Das wird ein knappes Rennen, und unsere Kampagne ist genau da, wo wir hinwollen.“
US-Wahl 2024: Trump oder Harris – diese Promis beziehen Stellung Wie groß der Einfluss von Prominenten auf die US-Wahl sein kann, zeigte zuletzt Taylor Swift. Der Popstar teilte ihre Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, in einem Instagram-Beitrag mit ihren 283 Millionen Followern. In einem separaten Beitrag teilte Swift auch einen Link zur Wahlregistrierung. Wie die US-Nachrichtenseite NPR berichtete, habe ein Mitarbeiter der U.S. General Services Administration (GSA) mitgeteilt, dass sicher über den geteilten Link der Sängerin in den ersten 24 Stunden bereits 405.999 Menschen für die US-Wahl 2024 registriert haben sollen. Unterzeichnet war Swifts Post außerdem mit den Worten: „Mit Liebe und Hoffnung. Taylor Swift. Kinderlose Katzenlady.“ Wohl eine Anspielung darauf, dass Trumps Vize JD Vance mehrere Demokratinnen als „kinderlose Katzenladys“ bezeichnete. © Lennart Preiss/dpa Auch US-Rapper Eminem schlägt sich im US-Wahlkampf auf die Seite von Kamala Harris. Bei einem Wahlkampfauftritt in seiner Heimatstadt Detroit sprach der Rapper zu Anhängerinnen und Anhängern der Demokratin. Dort sprach er auch davon, dass Harris als US-Präsidentin die „Freiheit schützen“ werde. Was er von Trump hält, hat Eminem bereits mehrfach deutlich gemacht. Im Jahr 2017 widmete er dem damaligen Präsidenten sogar ein „Freestyle“, in dem er die Politik Trumps massiv kritisierte. © Ryan Garza/IMAGO Doch auch der Republikaner Donald Trump erhält in seinem Wahlkampf musikalische Unterstützung. Der Sänger Kid Rock hat seine Unterstützung für den Präsidentschaftskandidaten bereits mehrfach unmissverständlich klargemacht. Am 13. Juli teilte er beispielsweise ein Video auf Facebook, in dem er oberkörperfrei in die Kamera sagt: „Wenn du dich mit Trump anlegst, legst du dich mit mir an!“ Beim diesjährigen Parteitag der Republikaner gab Kid Rock sogar den Anheizer für den Ex-Präsidenten. Am letzten Abend gab er das Lied „American Badass“ zum Besten, in dem er die Menge unter anderem mit den Worten „kämpft, kämpft, kämpft“ anstachelte. © Ron Sachs/IMAGO Ebenfalls auf dem Parteitag der Republikaner war der Country-Sänger Jason Aldean. Er durfte sogar in dem für den Ex-Präsidenten abgesperrten Bereich Platz nehmen – direkt neben Trump. Dieses Privileg kommt jedoch nicht von Ungefähr. Der Sänger widmete Trump nach dem missglückten Attentat auf ihn ein eigenes Lied. „Präsident Trump ist ein Freund von mir, deshalb möchte ich ihm dieses nächste Lied widmen“, so Aldean bei einer Kundgebung am 13. Juli. Das Lied „try that in a small town“ gilt als umstritten. Kritiker werden dem Country-Sänger vor, in dem Lied Schusswaffen zu verherrlichen. Zudem habe das Musikvideo einen rassistischen Unterton. © Mike De Sisti/IMAGO Hulk Hogan zerreist sein T-Shirt als Zeichen der Unterstützung für Trump bei der US-Wahl 2024. Einer der einprägsamsten Momente des Parteitags war aber sicher der, als der ehemalige Wrestling Star Hulk Hogan bei seiner Rede sein T-Shirt vom Leib riss. Damit scheint er seine Wut über das Attentat auf Donald Trump zum Ausdruck bringen zu wollen, bei dem ein Schütze den EX-Präsidenten am Ohr verletzte. „Sie haben versucht, den nächsten Präsidenten der USA zu töten“, so Hogan. „Genug ist genug“. Unter dem tosenden Applaus der Anwesenden zerriss er sein schwarzes Shirt, unter dem ein rotes, ärmelloses Shirt mit der Aufschrift „Trump Vance 2024“ zum Vorschein kam. Dabei rief der Ex-Wrestler aus: „Lasst Trumpamania wieder regieren!“ © J. Scott Applewhite/dpa Der Wrestler The Undertaker stellt sich bei der US-Wahl 2024 hinter Trump. Trump scheint einen guten Draht zur Wrestling-Community zu haben. Kein Wunder, denn der Ex-Präsident trat des Öfteren in der Wrestling-Show WWE auf. Jetzt hat auch Mark William Calaway, besser bekannt als The Undertaker, Partei für den Republikaner ergriffen. Trump besuchte ihn in seinem Podcast “Six Feet Under with Mark Calaway”, wo er über Wrestling und seine Politik sprach. In einem kurzen Video machte Calaway dann noch einmal Werbung für Trump und sagte: „Ihr habt die Wahl. Ihr könnt euch für Präsident Trump, Kane und den Undertaker entscheiden, oder ihr könnt Kamala Harris, Dave Bautista und Tim Walz wählen. Wählt weise - die Nation hängt davon ab“. © JP YIM/AFP George Clooney unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024. Auch Harris kann im US-Wahlkampf auf die Unterstützung männlicher Prominenter zurückgreifen. Der „sexiest man alive“ und OScar-Preisträger bot nach ihrer Ernennung zur demokratischen Kandidatin gleich seine Hilfe an. „Präsident Biden hat gezeigt, was wahre Führung bedeutet. Er rettet wieder einmal die Demokratie“, schrieb der Schauspieler in einem Statement, dass der New York Times und CNN vorlag. „Wir freuen uns darauf, Vizepräsidentin Harris bei ihrer historischen Aufgabe nach Kräften zu unterstützen.“ Clooney äußerte zuvor Bedenken wegen des Gesundheitszustandes von Biden. Der langjährige Unterstützer der Demokraten schrieb, dass die Partei „im November mit diesem Präsidenten nicht gewinnen“ könne. Auf die Unterstützungserklärung folgte eine Welle der Kritik, auch von Ex-Präsident Trump. Der nannte Clooney auf seiner Social-Media-Webseite Truth Social eine „Ratte“ und riet ihm, sich nicht einzumischen. © Rolf Vennenbernd/dpa Mark Hamill, alias Luke Skywalker, macht sich für Harris vor der US-Wahl 2024 stark. Bei der US-Wahl kann sich Harris außerdem der Hilfe von Luke Skywalker persönlich sicher sein. Denn der Schauspieler Mark Hamill, der in den 70er Jahren den Hauptcharakter der Star Wars Trilogie verkörperte, macht sich für die Demokratin stark. „In den Filmen kämpfte ich gegen scheinbare Bösewichte“, sagte der Schauspieler gegenüber Sky News. Jetzt kämpfe man allerdings gegen das echte Böse. „Deshalb flehe ich euch an, bitte geht nicht auf die orange Seite“. © Evan Agostini/dpa Das Model Amber Rose unterstützt Trump wegen seiner Haltung zu Abtreibungen vor der US-Wahl 2024 Nicht nur Männer stellen sich öffentlich an die Seite von Donald Trump. Ein Beispiel dafür ist das Model und Rapperin Amber Rose. „Ich bin heute hier, um euch zu sagen, dass, ganz egal, welchen politischen Hintergrund wir haben, Donald Trump als Präsident zu wählen, die beste Chance ist, um unseren Babys ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagte die Abtreibungsaktivistin auf dem republikanischen Parteitag. Die Frage, wie man in den USA mit Abtreibungen umgeht, ist eine der wichtigsten im laufenden Wahlkampf. Trump macht regelmäßig mit absurden Falschbehauptungen zu dem Thema auf sich aufmerksam. So sagte er bei dem TV-Duell gegen Harris, dass Biden behaupten würde, dass eine „Exekution“ von Babys nach der Geburt in Ordnung sei. Die Aussage wurde von der Moderatorin Linsey Davis sogleich als falsch entlarvt. © Paul Buck/dpa Olivia Rodrigues unterstützt Harris in der Abtreibungsdebatte zur US-Wahl 2024 Das Thema Abtreibungen beschäftigt auch die Sängerin Olivia Rodrigo. Dabei steht sie jedoch auf der Seite von Kamala Harris. Auf der Social-Media-Plattform TikTok teilte die 21-Jährige ein Video von Harris Wahlkampfrede in Wisconsin. Dort sagte die Vize-Präsidentin: „Wir, die wir an die reproduktive Freiheit glauben, werden Donald Trumps extreme Abtreibungsverbote stoppen, weil wir darauf vertrauen, dass Frauen Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und sich nicht von ihrer Regierung vorschreiben lassen, was sie zu tun haben.“ Rodrigos Stellungnahme erreicht dabei vor allem junge Menschen, die ihr auf der Plattform folgen. Und das könnte einen massiven Einfluss nehmen, denn insgesamt kann die Sängerin eine Followerzahl von 21,9 Millionen vorweisen. © Dave Bedrosian/IMAGO Logan Paul bietet Trump vor der US-Wahl 2024 eine Bühne in seinem Podcast. Doch nicht nur Harris kann jüngere Unterstützer für sich gewinnen. So trat Trump im Podcast des Influencers Logan Paul „Impaulsive“ auf. Bei dem Gespräch, das am 13. Juni veröffentlicht wurde, durfte Trump die YouTube-Reichweite von Paul (4,73 Millionen Abonnenten) für seinen Wahlkampf nutzen. Dass sich Paul und Trump so gut verstehen, könnte daran liegen, dass der YouTube-Star auch im Boxsport auftritt. Im Podcast unterhalten sich Trump und die Gastgeber beinahe freundschaftlich über die Boxkarriere von Paul. © MediaPunch/IMAGO Comedian Tony Hinchcliffe sorgt mit rassistischen Äußerungen für Aufsehen auf Trumps Veranstaltung. Trump wird auch von Comedian Tony Hinchcliffe unterstützt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in New York sprach sich der Host der Show „Kill Tony“ für den Ex-Präsidenten aus und machte mit teils rassistischen Bemerkungen auf sich aufmerksam. So sagte er: „Ich weiß nicht, ob Sie das wussten, aber da gibt es tatsächlich eine schwimmende Müllinsel mitten im Meer. Ich glaube, man nennt sie Puerto Rico“. Die Äußerung traf auf viel Kritik – auch unter Republikanern. © Evan Vucci/dpa Leonardo DiCaprio spricht sich wegen Umweltschutz für Harris als Präsidentin aus. Schauspieler Leonardo DiCaprio macht sich vor allem wegen Umweltschutz für Harris stark. „Wir brauchen einen mutigen Schritt nach vorne, um unsere Wirtschaft, unseren Planeten und uns selbst zu retten“, sagte er in einem Video auf Instagram. „Deshalb stimme ich für Kamala Harris.“ Er lobte das Ziel der Demokratin, bis 2050 die Emissionen in den USA auf null zu bringen und den Aufbau einer grünen Wirtschaft zu unterstützen. © Rocco Spaziani/dpa Elon Musk könnte nach der US-Wahl 2024 für Donald Trump arbeiten Die Liste der Trump-Unterstützer wird von Tech-Milliardär Elon Musk fortgesetzt. Der Unternehmer hat sich sogar für einen politischen Posten unter dem Republikaner beworben, sollte er die US-Wahl 2024 für sich entscheiden. Trump scheint dem Vorschlag nicht abgeneigt und schlug dem Besitzer des Kurznachrichtendienstes X wohl vor, in einer Kommission zur „Regierungseffizienz“ mitzuarbeiten, wie Daily Beast berichtete. Musk zeigte seine Unterstützung für den Ex-Präsidenten bereits auf unterschiedliche Weise. So führte er auf X ein Interview mit Trump und legte sich sogar mit Taylor Swift an, als diese ihre Unterstützung für Harris bekannt gab. „Na gut, Taylor, du hast gewonnen. Ich schenk’ dir ein Kind und werde deine Katzen mit meinem Leben beschützen“, schrieb der Tesla-Chef am 11. September auf X. Ein Kommentar, der von vielen als sexistisch und sexuell übergriffig kritisiert wurde. © Vincenzo Nuzzolese/dpa Pop-Sängerin Beyoncé wirbt in Houston für Kamala Harris Die Sängerin Beyoncé hat zehn Tage vor der US-Wahl ihre Unterstützung für Kamala Harris bekannt gegeben. Sie trat gemeinsam mit der Sängerin Kelly Rowland bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokratin in Houston, Texas, auf. Laut Beyoncé liefere Harris das, was die USA nun bräuchten – „Einheit“. © Annie Mulligan/dpa Katy Perry trägt Harris-Walz Mütze in New York Die Pop-Sängerin Katy Perry zeigte ebenfalls online ihre Unterstützung für Kamala Harris. In einem Beitrag auf Instagram unterlegte mehrere Videoausschnitte von Harris mit ihrem Lied „Woman‘s World“. Doch damit nicht genug: Kurz nach dem TV-Duell zwischen Harris und Trump wurde Perry in New York mit einer Mütze mit dem Aufdruck „Harris Walz“ gesehen. Außerdem teilte sie ein Bild von sich und der demokratischen Präsidentschaftskandidatin auf Instagram und schrieb dazu: „Glückwunsch Kamala Harris. Ich habe von Anfang an dich geglaubt!“ © PICJER/IMAGO Die Pop-Sängerin Pink tritt beim demokratischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 auf. Neben Katy Perry, Olivia Rodrigo und Taylor Swift, hat sich auch die Pop-Sängerin Pink vor der US-Wahl klar positioniert. Die Grammy-Gewinnerin spielte gemeinsam mit ihrer Tochter Willow auf dem demokratischen Parteitag in Chicago ihr Lied „What about US“. Pink, die mit bürgerlichen Namen Alecia Beth Moore heißt, setzte sich bereits 2020 für die Kampagne des amtierenden Präsidenten Joe Biden ein. Außerdem sei sie in zahlreichen Wohltätigkeits-Kampagnen eingebunden, die sich für Rechte von Frauen, LGBTQ-Menschen und Tieren einsetzen, wie NBC News berichtete. © Christoph Hardt/IMAGO Stevie Wonder spricht auf Parteitag der Demokraten und unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024 Für musikalische Unterhaltung sorgte neben Pink auch der Soul- und Pop-Sänger Stevie Wonder. Bevor er sein Lied „Higher Ground“ spielte, richtete er sich mit einer Rede an die Anwesenden. „Das ist der Moment, an den man sich erinnert, wenn man seinen Kindern sagt wo du warst und was du getan hast“, so Wonder. „Wir brauchen Kamala Harris.“ © Erin Hooley/dpa Musiker Usher unterstützt Harris bei der US-Wahl Ein weiterer Sänger hat seine Unterstützung für Harris bekannt gemacht. Im wichtigen Swing State Georgia sagte der Musiker Usher: „Ich unterstütze Vizepräsidentin Harris, weil sie für die Freiheitsrechte aller Menschen kämpft“. Die Politik von Harris schließe niemanden aus und komme allen zugute. „Es ist egal, woher man kommt, sie hat eine Vision für unser Land, die alle einschließt“, sagte er weiter. © Jacquelyn Martin/dpa TV-Star Operah Winfrey hält bei US-Wahl 2024 zu Harris Mit einem Überraschungsauftritt auf dem Parteitag der Demokraten sprach sich auch TV-Moderatorin Oprah Winfrey für Harris aus. „Bald, und sehr bald, werden wir unseren Töchtern und Söhnen erzählen, wie dieses Kind einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters, zweier idealistischer, energischer Einwanderer … zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten heranwuchs“, so Winfrey über Harris. Winfrey könnte vor allem Frauen von der Wahl der Demokratin überzeugen – eine Wählergruppe, mit der Trump besondere Schwierigkeiten zu haben scheint. In einer Umfrage von ABC News und Ipsos liegt Harris bei Wählerinnen 13 Prozent vor ihrem republikanischen Kontrahenten (Stand 8. September). © Ron Sachs/IMAGO Kanye West unterstützt Trump seit Jahren. Trotz seiner antisemitischen und rechtsextremen Äußerungen hält Trump zu ihm. Der wohl umstrittenste Unterstützer Trumps ist der US-Rapper Kanye West. Schon 2018 trat er als Freund des Ex-Präsidenten auf und wurde sogar ins Weiße Haus eingeladen. Seit dieser Zeit fiel der Rapper jedoch durch stark antisemitische und NS-verherrlichende Kommentare auf. In einem Podcast-Interview mit dem rechtsextremen Moderator Alex Jones sagte West sogar: „Ich mag Hitler.“ Zudem bezeichnete er sich selbst als Nazi. Trotz seiner offensichtlich rechtsextremen Gesinnung bezeichnete Trump West in einem Interview mit dem Streamer Adin Ross als „sehr netten Kerl“, der ein „gutes Herz“ habe. © John Taggart/IMAGO Harris und Trump konkurrieren aggressiv in nur sieben Swing States , die letztendlich die Wahl entscheiden werden. Dabei handelt es sich um die drei sogenannten „Blue Wall“-Staaten Michigan, Pennsylvania und Wisconsin sowie Arizona, Georgia, Nevada und North Carolina. In diesen Staaten werden sie und Trump wohl bis zum Schluss um Stimmen kämpfen.
Harris und Trump rasen vor der US-Wahl durch die Swing States Harris verbrachte den Sonntag in Pennsylvania, was der größte Gewinn der Wahl sein könnte. Als Nächstes soll sie nach Michigan reisen. Und nach dem Schlussplädoyer am Dienstag in Washington plant sie, allein am Mittwoch North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin zu besuchen. Am Donnerstag reist sie nach Nevada und Arizona.
In vielen US-Bundesstaaten ist eine vorzeitige Stimmabgabe wie hier in Indiana möglich. Mehr als 40 Millionen Menschen haben schon gewählt.
© Darron Cummings/AP/dpa
Auch Trump soll nächste Woche jeden Tag mindestens eine Kundgebung abhalten: Montag in Georgia, Dienstag in Pennsylvania, Mittwoch in Wisconsin, Donnerstag in Nevada, Freitag wieder in Wisconsin und Samstag in Virginia. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass sich die Pläne kurzfristig ändern, auch abhängig von jüngsten Umfragen.
Sturm aufs Kapitol: Sicherheitsdienste vor US-Wahl aufgestockt Und was passiert nach der Wahl? Wie schon vor vier Jahren verbreitet Trump ohne Unterlass die Verschwörungslüge, er könne die Wahl nur verlieren, wenn die Gegenseite massiv betrüge. Mehrfach hat er sich im Wahlkampf geweigert zu sagen, dass er eine Wahlniederlage und danach einen friedlichen Übergang zur nächsten Amtszeit akzeptieren werde.
Die Sicherheitsdienste in Washington haben sich intensiv auf die kritische Übergangsperiode von der Wahl bis zum Tag der Vereidigung am 20. Januar vorbereitet. Die Kapitolspolizei, die am 6. Januar 2021 von fanatischen Trump-Anhängern überrannt wurde, wurde um 300 auf 2100 Beamte aufgestockt. Rund um das Weiße Haus und das Kapitol, den Sitz des Kongresses, sind Metallbarrieren aufgestellt.
Trump könnte Ergebnis der US-Wahl wieder anzweifeln – Harris „vorbereitet“ Nach wie vor behauptet er entgegen aller vorliegenden Beweise, er sei bei seiner Niederlage 2020 gegen Joe Biden um den Sieg betrogen worden. Wegen seiner Versuche, das Ergebnis der Wahl zu manipulieren, ist er wegen Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten angeklagt.
Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten ist seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus gerückt. © Saul Loeb/afp Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt. © Carlos Osorio/dpa Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als Harris noch ein kleines Kind war. © Courtesy of Kamala Harris/afp Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“. © Courtesy of Kamala Harris/afp Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren. Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren. © Imago Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien. Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren. Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren. © Justin Sullivan/Getty Images/afp In ihre Zeit als Generalstaatsanwältin fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ. Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet. In ihre Zeit als „Attorney General“ fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ. © Brendan Smialowski/afp Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet. Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet. © Franck Fife/AFP Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte. Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte. © Pete Marovich/Imago Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen. Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen. © Pete Marovich/Imago Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind. Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind. © Mandel Ngan/afp Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“ Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“ © Drew Angerer/afp Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus. So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration schwarzer Schüler dienen sollte. Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“ Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus. © Henry Griffin/dpa So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte. So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte. © Win McNamee/AFP Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“ Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“ © Saul Loeb/AFP Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden. Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden. © Haiyun Jiang/AFP Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden. Sie ergriff eine führende Stimme beim Kampf für das Recht auf Abtreibung und setzte sich gegen Waffengewalt ein. Zudem hat Harris ihr außenpolitisches Profil geschärft. So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza. So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza. © Sven Hoppe/dpa Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie. Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole und Ella. Sie nennen Harris „Momala“. Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken. Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie. © Rob Schumacher/Imago Cole und Ella Emhoff. Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole (2. von links) und Ella (dritte von links). Sie nennen Harris „Momala“. © Mark Hoffman/Imago Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken. Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken. © Saul Loeb/AFP Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte. Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte. © Amid Farahi/AFP Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen. Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen. © Brendan Smialowski/AFP Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin. Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin. © Roberto Schmidt/AFP Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht. Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht. © Angela Weiss/AFP Sollte Trump verlieren und erneut das Ergebnis anzweifeln, „haben wir die Ressourcen und die Erfahrung“, um zu reagieren, sagte Harris in der vergangenen Woche. Trump ist dieses Mal nicht amtierend und hat nicht die Macht, die Bundesbehörden oder etwa die Nationalgarde für seine Zwecke zu nutzen. Damals setzte er alle Hebel in Bewegung, um das Wahlergebnis vor den Gerichten anzufechten – in keinem einzigen Fall erhielt er Recht.
So mancher Bürger befürchtet nach den anstehenden US-Wahlen ähnliche Gewaltakte wie im Januar 2021 beim berüchtigten Sturm aufs Kapitol.
© IMAGO/USA Today Photo
Auf die US-Wahl könnte eine monatelange Justizschlacht folgen Dieses Mal soll aber auch das Trump-Lager besser vorbereitet sein: Es hat eine Armee von 100.000 Freiwilligen und tausende Anwälte rekrutiert, die den Auftrag haben, die „Korrektheit“ der Wahlen zu überwachen. Auch hat es bereits mehr als 130 Beschwerden in 26 US-Bundesstaaten gegen das Wahlprozedere eingereicht, die alle Aspekte betreffen, von der Registrierung, über die Organisation der Stimmabgabe bis hin zur Frage, wer überhaupt wählen darf.
Der Boden ist bereitet für eine monatelange Justizschlacht und Betrugsvorwürfe aller Art. Letzte Instanz für die Rechtsstreitigkeiten ist der Oberste Gerichtshof, den Trump durch die Nominierung von drei Richtern in seiner ersten Amtszeit in eine Bastion der Konservativen verwandelt hat. (cgsc mit afp)