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Der Kampf um das Oval Office tritt in die Endphase. Wie Trump und Harris versuchen, die Wähler in den Swing States für sich zu gewinnen.
Washington, D. C. – Die Präsidentschaftswahl in den USA entscheidet sich voraussichtlich in den Swing States. Jenen Staaten also, in denen keiner der Kandidaten eine klare Mehrheit hat. In den letzten 30 Tagen vor der US-Wahl am 5. November verfolgen Kamala Harris und Donald Trump unterschiedliche Taktiken, um die Stimmen der Wähler und Wählerinnen in den umkämpften Staaten zu gewinnen.
Trumps Taktik unter Druck: Kandidatenwechsel und persönliche Angriffe bringen ihn in die Bredouille
Harris und Trump liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wegen der Besonderheiten des US-Wahlsystems herrscht in sieben der 50 US-Bundesstaaten besonders scharfer Wettbewerb. Wer 2024 zum Präsidenten oder zur Präsidentin gewählt wird, entscheiden im Grunde die Wähler und Wählerinnen in Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin. Nur vier Prozent der wahlberechtigten Menschen in den Swing States wissen nicht, wie oder ob sie wählen werden, erklärte Jim Messina, ein demokratischer Stratege von Harris der New York Times. Diesen kleinen Teil der Wählerschaft von sich zu überzeugen, ist also das Ziel der Kampagnen von Harris und Trump.
Der Wahlkampf der Demokraten bekam mit dem Kandidatenwechsel von US-Präsident Joe Biden zur Vize-Präsidentin Kamala Harris neuen Aufschwung. Kurzzeitig schienen die Republikaner verunsichert, Trump musste erst zu einer neuen Taktik gegen seine Konkurrentin finden. Entgegen den Ratschlägen seiner Verbündeten setzte der Republikaner dabei auch auf persönliche Angriffe, was sich teils zu seinem Nachteil auswirkte. Doch alleine auf die anfängliche Euphorie über den Personalwechsel an der Spitze kann sich die demokratische Partei nicht verlassen. Die „Flitterwochen“ scheinen vorbei: der Vorsprung der Vize-Präsidentin schrumpfte zuletzt.
US-Wahl 2024: Trump oder Harris – diese Promis beziehen Stellung
Kurz vor der US-Wahl 2024: Auf diese Taktiken setzen Harris und Trump in den Swing States
Die Kandidaten setzen in den Swing States unterschiedliche Schwerpunkte. Seit dem 21. August gaben die Parteien im US-Wahlkampf mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar (etwa 900 Millionen Euro) für die Reservierung von Fernseh- und Online-Werbezeiten aus, wie aus einer Analyse des Medienbeobachtungsunternehmens AdImpact hervorgeht. Pennsylvania verzeichne mit 13,5 Millionen US-Dollar die höchsten Ausgaben pro Wählerstimme, schrieb AdImpact auf der Online-Plattform X. In jedem der sieben Swing States gab die Harris-Kampagne laut New York Timesmehr für Werbung aus als die Trump-Kampagne.
#Election2024: With 538 electoral votes up for grabs, the Presidential race has seen $1.2B in ad spending and reservations since 8/21. #PAPol has seen the highest ad spending per electoral vote at $13.5M.
Doch Geld allein macht noch keinen Präsidenten: 2016 gewann Trump die US-Wahl, obwohl er weniger als seine Konkurrentin Hillary Clinton ausgab, wie eine Analyse der Organisation Open Secrets ergab. Außerdem investieren die Republikaner derzeit zwar weniger in Fernsehwerbung, setzen dafür aber mehr auf Direktwerbung wie etwa Wählerbroschüren, die sie an die Haushalte senden. 81 Prozent der per Post in den Swing States verschickten Direktwerbung war im September für Trump oder griff Harris an, wie das Sendungsverfolgungsunternehmen Mintt mitteilte. Im August lag der Wert sogar bei 96 Prozent.
Schlüssel zur Präsidentschaft? Trumps Taktik zur US-Wahl 2024 birgt Risiko
Bei den Demokraten will man nicht die gleichen Fehler machen wie bei der Wahl im Jahr 2016. Es gebe entscheidende Unterschiede zu der damaligen Wahlkampagne von Hillary Clinton, wie Mitarbeiter von Harris gegenüber der New York Times betonen. Man habe Hunderte von Organisatoren und Dutzende von Büros in allen sieben Swing States, hieß es. Das konkrete Ziel sei demnach: Trumps Vorsprung in den ländlichen Gegenden und konservativeren Regionen zu verringern. Gelegen kommen Harris dafür jene Republikaner, die sich in vergangenen Wahlen für Trump entschieden hatten, ihre Stimme 2024 aber der Demokratin geben wollen. Zudem versucht Harris‘ Team mehr Stimmen von Frauen zu gewinnen, ohne Männer zu verlieren.
Die Trump-Kampagne legt den Fokus auf jüngere Männer unter 50 Jahren. Diese Gruppe macht laut einer Analyse des republikanischen Wahlkampfteams elf Prozent der Stimmen der unentschlossenen Wähler in den Swing States aus. Dafür setzt die Kampagne unter anderem auf Podcast-Interviews von Trump, Auftritte bei Sportveranstaltungen und gezielte digitale Werbung, wie die Washington Post berichtete. Das birgt allerdings auch Risiken: Wenn die jungen Männer „nicht zur Wahl gehen und er die Leute vergrault, die regelmäßiger wählen, dann sitzen wir wirklich in einer Zwickmühle“, sagt Amy Walter, Chefredakteurin des überparteilichen Cook Political Report.
Der Ex-Präsident will auch den jüngsten Katastrophen-Sturm „Helen“ für sich nutzen, der die Swing States Georgia und North Carolina besonders hart traf. Dort liegt Trump in Umfragen derzeit leicht vorne. Eine Möglichkeit für Harris, die für den Wahlsieg nötigen 270 Wahlleute zu erreichen, wäre der Gewinn von Wisconsin, Michigan und Pennsylvania. Umfragen zufolge liegt die Demokratin dort leicht vorne. Besonders kritisch ist Michigan, wo viele palästinensisch-stämmige Wähler und Wählerinnen leben. Die derzeitige US-Regierung steht bei dieser Wählergruppe wegen ihrer Nahost-Politik in der Kritik. Und auch beim Thema Wirtschaft hat Trump laut Umfragen weiterhin die Nase vorn. (bme)