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Washington Post

Neue US-Regierung: Trumps Wunschkabinett hat „viele Leichen im Keller“

Nach seinem US-Wahlsieg nennt Trump Kandidaten für sein Kabinett. Ein Blick auf ihre Vergangenheit offenbart eine düstere Sammlung an Skandalen.

Washington, D.C. – Im Jahr 2013 trat Mike Johnson, ein Anwalt aus Louisiana, der noch nicht für ein politisches Amt kandidiert hatte, vor einer Anti-Abtreibungsgruppe auf und warnte, dass der Verfall der Moral zum Untergang der amerikanischen Regierung führen könnte. „Wir verlieren die beiden Säulen, die Fundamente der Republik“, sagte Johnson, der heute republikanischer Sprecher des Repräsentantenhauses ist. „Und die Gründer haben uns gewarnt; sie sagten, wenn wir Religion und Moral nicht aufrechterhalten – wobei das Recht auf Gewissensfreiheit, das grundlegendste aller Prinzipien ist, dann wird die Republik nicht bestehen. Das wird nicht funktionieren.“

Johnson fügte hinzu: „Und jetzt werden wir vom Weißen Haus aus dazu angehalten, religiöse Werte abzulehnen und zu marginalisieren und … einfach alle unsere Moralkodizes zu löschen und auf diejenigen herabzusehen, die versuchen, aufzustehen und zu sagen: ‚Nein, wir müssen diese Werte aufrechterhalten.‘“

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Trumps Kabinettsmitglieder: Gaetz, Hegseth und RFK Jr. bald in der neuen US-Regierung?

Am Sonntag entschied sich Johnson, keine Bedenken hinsichtlich der Auswahl einer Reihe von Top-Beratern und Kabinettsmitgliedern mit wechselvoller persönlicher Geschichte durch den designierten Präsidenten Donald Trump zu äußern. Zu diesen gehören der Moderator von Fox News, Pete Hegseth, als Verteidigungsminister, Matt Gaetz als Generalstaatsanwalt und Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister.

Bei einigen dieser Nominierten – Gaetz, Hegseth, RFK Jr. – frage ich mich, ob es für die Republikaner überhaupt noch eine Rolle spielt, dass sie Führungspersönlichkeiten als Menschen betrachten, die in ihrem Privatleben moralisch sind?“, fragte CNN-Moderator Jake Tapper. „Ist das für die Republikanische Partei noch wichtig?“ „Sicher, das ist ein wichtiges Thema für jeden, der eine Führungsposition innehat“, sagte Johnson, bevor er schnell darauf einging, wie solche Nominierungen den Status quo aufrütteln und „Disruptoren“ sein würden.

Der designierte US-Präsident Donald Trump.

Die Moralität der Republikanischen Partei im Klinsch mit Trump

Trump, ein dreimal verheirateter, vulgärer selbsternannter ehemaliger Playboy, dessen echte und imaginäre Affären und sexuelle Eskapaden seit Jahrzehnten Boulevardzeitungen füttern – und der in den letzten Jahren wegen sexueller Übergriffe für schuldig befunden und wegen Verbrechen im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verurteilt wurde – hat die Republikanische Partei dazu gebracht, ihren Schwerpunkt auf die Moralität von Amtsträgern aufzugeben. Aber selbst nach den von Trump gesenkten Maßstäben könnte seine Auswahl von Personen für die Führung der Regierung die Bereitschaft konservativer Republikaner auf die Probe stellen, einige dieser Kandidaten zu unterstützen. Trumps Wahlkampfteam hat auf eine Bitte um Stellungnahme nicht reagiert.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Fehlverhalten von Matt Gaetz: Soll „mit einer 17-Jährigen geschlafen“ haben

Zu den Personen, die Trump in einflussreiche Positionen bringen will, gehören: Gaetz, der letzte Woche sein Kongressmandat in Florida niedergelegt hat, wurde in den letzten Jahren sowohl vom Justizministerium als auch vom Ethikausschuss des Repräsentantenhauses wegen Vorwürfen sexueller Verfehlungen und Drogenkonsums untersucht, darunter Sexhandel und sexuelles Fehlverhalten gegenüber einer 17-Jährigen. Das Justizministerium hat Gaetz nicht angeklagt, aber ein Bericht des Ethikausschusses des Repräsentantenhauses war am Freitag vor Gaetz‘ Rücktritt fällig, und Johnson selbst hat gesagt, dass der Bericht jetzt nicht veröffentlicht werden sollte, obwohl dies immer noch möglich ist.

Ein Anwalt von zwei Frauen teilte ABC News am Montag mit, dass Gaetz seine Klientinnen für Sex bezahlt habe und dass eine seiner Klientinnen aussagte, sie habe persönlich gesehen, wie Gaetz auf einer Party Sex mit einer 17-jährigen Freundin hatte. Selbst republikanische Parteikollegen haben Gaetz Fehlverhalten vorgeworfen. Der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy (R-California) sagte, Gaetz habe „mit einer 17-Jährigen geschlafen“, und Senator Markwayne Mullin (R-Oklahoma), ein ehemaliger Kollege von Gaetz im Repräsentantenhaus, sagte, Gaetz habe im Plenarsaal des Repräsentantenhauses Videos von „Mädchen gezeigt, mit denen er geschlafen hatte“. Gaetz hat diese Vorwürfe zurückgewiesen.

Robert F. Kennedy Jr.: Während US-Wahlkampf 2024 Entschuldigung wegen sexuellem Übergriff

New Yorker Medien berichten seit Jahren über Vorwürfe außerehelicher Affären und eine bewegte persönliche Geschichte Kennedys, die dieser wie folgt zusammenfasst: „Ich habe so viele Leichen im Keller, dass ich, wenn sie alle wählen könnten, für das Amt des Königs der Welt kandidieren könnte.“ Gegen Ende des Wahlkampfs 2024 wurden Enthüllungen über eine angebliche jüngste Beziehung zwischen Kennedy und einer Journalistin bekannt. Die Washington Post berichtete im Sommer, dass Kennedy einer Frau, die ihn eines sexuellen Übergriffs in den 1990er Jahren beschuldigte, eine Entschuldigung geschickt habe. Kennedy sagte, er erinnere sich nicht an einen solchen Vorfall, leugnete ihn aber auch nicht.

Musk wollte Babys mit SpaceX Mitarbeiterinnen zeugen

Elon Musk, den Trump als Berater für die Effizienz der Regierung ausgewählt hat und der zu einem wichtigen Berater geworden ist, hat mindestens 12 Kinder von drei verschiedenen Müttern. Das Wall Street Journal berichtete in diesem Jahr, dass mehrere Frauen, die bei Musks SpaceX gearbeitet haben, sagten, Musk habe sie verfolgt, wobei eine sagte, Musk habe sie gebeten, seine Babys zu bekommen. (Musk äußerte sich gegenüber dem Journal nicht.) Musks Social-Media-Plattform X hat vor kurzem auch damit begonnen, Inhalte für Erwachsene ausdrücklich zuzulassen.

Pete Hegseths Vergangenheit: Sexuelle Belästigung, mutmaßlicher Angriff und Untreue

Über Hegseths Vergangenheit wurde nicht so ausführlich berichtet, weil er als Wochenendmoderator bei Fox News weniger im Rampenlicht steht. Aber in den letzten Tagen haben wir viel über sein persönliches Leben erfahren, das bei seinen Bestätigungsanhörungen zur Sprache kommen könnte, falls es Trump nicht gelingt, sie zu umgehen.

Die große Enthüllung der letzten Zeit ist, dass Hegseth eine Frau bezahlt hat, die 2017 eine Beschwerde einreichte, in der sie behauptete, Hegseth habe sie sexuell belästigt. Hegseth wurde nie strafrechtlich verfolgt, und sein Anwalt sagt, er habe die Frau bezahlt, weil er befürchtete, die Anschuldigung, die er bestreitet, könnte ihn seinen Job bei Fox kosten. Aber abgesehen von dieser unbewiesenen Anschuldigung ist Hegseths Privatleben chaotisch. Der 44-Jährige war dreimal verheiratet. Seine erste Ehe endete 2009. Hegseth stimmte zu, dass einer der Gründe der Scheidung seine „Untreue“ war, wie die Post letzte Woche berichtete.

Während seiner zweiten Ehe zeugte Hegseth im August 2017 ein außereheliches Kind mit einer Produzentin von Fox News. Seine zweite Frau reichte im September die Scheidung ein. Der mutmaßliche Angriff in einem Hotel in Monterey, Kalifornien, ereignete sich einen Monat später. Hegseths Anwalt bestritt, dass es zu einem Angriff gekommen sei, bestätigte jedoch eine sexuelle Begegnung und sagte, sie sei einvernehmlich gewesen. Die Post berichtete letzte Woche, dass die Enthüllungen einige Mitglieder des Übergangsteams von Trump dazu veranlasst haben, Hegseths Nominierung zu überdenken und das Versäumnis, ihn zu überprüfen, infrage zu stellen.

Pete Hegseths Moral und Werte: Der „Zusammenbruch der Familie“

In seinen früheren Kommentaren betonte Hegseth die Bedeutung traditioneller Familienwerte. Nachdem er 2012 erfolglos für den US-Senat in Minnesota kandidiert hatte, nahm Hegseth an einem Symposium einer Gruppe namens „Center of the American Experiment“ mit dem Titel „Fragmentierte Familien und zersplitterte Klassen“ teil. In einem Artikel, den Hegseth für das Symposium schrieb, gab er zu, dass er mit seiner zweiten Frau ein uneheliches Kind gezeugt hatte, sagte aber, dass seine Werte es ihm ermöglicht hätten, voranzukommen und eine zerrüttete Familie zu vermeiden.

„Es war meine Familie und die Kultur der Werte und Prioritäten, die sie mir vermittelt hat, die es mir ermöglichten, Umstände zu überwinden, die so viele Erwachsene und Kinder plagen“, schrieb Hegseth. „Wäre ich in einer Familie aufgewachsen, in der Glaube, Treue und Vaterschaft nicht geschätzt wurden, hätten meine Entscheidungen zum Zusammenbruch der Familie führen können.“ Hegseth zitierte im selben Artikel den „Zusammenbruch der Familie, den unsere erodierenden Werte verursacht haben“. Fünf Jahre später: Hegseth zeugt ein Kind mit einer Frau, mit der er eine Affäre hatte, und einen Monat später hat er eine sexuelle Begegnung, die ihn dazu bringt, das Schweigen einer Frau zu erkaufen.

Die Republikaner haben in den letzten zehn Jahren über viele persönliche Probleme ihrer politischen Führer hinweggesehen – vor allem bei Trump – in dem Glauben, dass fehlerhafte Menschen Großes leisten können. Aber selbst vor diesem Hintergrund könnte Trump bald viel von kulturell konservativen und religiösen Republikanern wie Johnson verlangen.

Zum Autor

Aaron Blake ist leitender politischer Reporter und schreibt für The Fix. Der gebürtige Minnesotaner hat auch für die Minneapolis Star Tribune und die Zeitung The Hill über Politik geschrieben.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 19. November 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © ABACAPRESS/Imago

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