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Russische Außenpolitik

Treffen in Nordkorea: Putin und Kim Jong-un unterzeichnen Vertrag – „neues, hohes Bündnisniveau“ erreicht

Russlands Präsident Putin besucht Nordkorea. Kim Jong-un sichert Putin „volle Unterstützung“ zu. Mit einem neuen Vertrag wollen die Machthaber ihre Beziehung stärken.

Update vom 19. Juni, 13.05 Uhr: Bei seinem Besuch in Pjöngjang hat Russlands Präsident Wladimir Putin Nordkorea für die Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gedankt. „Wir schätzen Ihre systematische und anhaltende Unterstützung der russischen Politik sehr, auch in der Ukraine-Frage“, sagte Putin laut russischen Agenturen am Mittwoch nach einer Zeremonie zu seinen Ehren.

Während des Besuchs des Kreml-Chefs sagte der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un, die Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland seien auf „ein neues, hohes Bündnisniveau“ gestiegen.

Putin und Kim Jong-un unterzeichnen Vertrag über „gegenseitigen Beistand im Falle einer Aggression“

Update vom 19. Juni, 12.03: Russland und Nordkorea haben am Mittwoch bei dem Besuch des russischen Präsidenten einen Partnerschaftsvertrag unterschrieben. Wladimir Putin sagte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass, der Vertrag enthalte eine gegenseitige Verteidigungsklausel, nach der sich jedes Land bereit erklärt, dem anderen bei der Abwehr äußerer „Aggression“ zu helfen.

„Der heute unterzeichnete umfassende Partnerschaftsvertrag sieht unter anderem gegenseitigen Beistand im Falle einer Aggression gegen eine der Vertragsparteien vor“, sagte der Kreml-Chef. Putin sagte außerdem, die Vereinbarung sei defensiver Natur. Putin soll gegenüber einem Reporter gesagt haben, Nordkorea habe das Recht, sich zu verteidigen, berichtet The Independent.

Der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un bei Putins Besuch in Pjöngjang.

Nordkorea und Russland schließen Partnerschaftsvertrag – Putin wolle damit Beziehung stärken

Update vom 19. Juni, 10.31 Uhr: Bei seinem Staatsbesuch in Nordkorea hat Russlands Präsident Wladimir Putin mit Machthaber Kim Jong-un einen neuen Vertrag über eine allumfassende strategische Partnerschaft unterzeichnet. Das meldeten russische Staatsmedien am Mittwoch.

Das Abkommen sollen die Staatschefs in der nordkoreanischen Hauptstadt in Pjöngjang nach rund zweistündigen Gesprächen unterzeichnet haben. Es handele sich um ein neues grundlegendes Dokument für die Beziehungen Russlands und Nordkoreas, hatte Putin zum Auftakt der Gespräche gesagt. Über den genauen Inhalt des Abkommens wurde zunächst nichts bekannt.

Putin in Nordkorea: Nato fürchtet Russlands Unterstützung für Nordkoreas Atomprogramme

Update vom 19. Juni, 9.03 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte sich vor dem Hintergrund von Putins Besuch in Nordkorea besorgt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken sagte Stoltenberg, sie seien besorgt über die mögliche Unterstützung, die Russland nach dem Besuch den nordkoreanischen Raketen- und Atomprogrammen gewähren könnte.

Stoltenberg erklärte laut Bericht der Ukrainska Pravda, dass Russlands Krieg in der Ukraine von China, Nordkorea und dem Iran unterstützt werde.

Putin in Nordkorea: Kim Jong-un sichert Russland volle Unterstützung im Ukraine-Krieg zu

Update vom 19. Juni, 8.37 Uhr: In Pjöngjang sicherte der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un Russland seine volle Unterstützung im Ukraine-Krieg zu. Der Machthaber Nordkoreas versicherte die „volle Unterstützung und Solidarität seines Landes gegenüber der russischen Regierung, der Armee und dem russischen Volk bei der Durchführung der speziellen Militäroperation in der Ukraine zum Schutz der Souveränität, der Sicherheitsinteressen und der territorialen Integrität“.

In der Vergangenheit betonte Kim, dass Nordkorea das unterstütze, was er als gerechte Maßnahme zum Schutz der russischen Interessen ansieht. Er mache die „hegemoniale Politik“ des von den USA dominierten Westens für die Krise verantwortlich, berichten die Nachrichtenagenturen Tass und RIA Novosti.

Vor dem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin betonte Kim, dass die Bindungen zwischen Moskau und Pjöngjang nun stärker seien als in der Sowjetära, berichtet The Independent.

Nordkorea, Pjöngjang: Der russische Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un nehmen an der offiziellen Begrüßungszeremonie auf dem Kim-Il-Sung-Platz teil.

Putins in Pjöngjang: Russland und Nordkorea wollen „Basis für langfristigen Beziehungen legen“

Update vom 19. Juni, 7.41: Der russische Präsident Wladimir Putin hat während seines Besuchs in Nordkorea die Fertigstellung eines neuen „Grundlagendokuments“ zwischen den beiden Nationen bekannt gegeben. „Heute ist ein neues Grundlagendokument fertig, das die Basis für unsere langfristigen Beziehungen legen wird“, verkündete Putin am Mittwoch, wie russische Medien berichteten. Er betonte laut AFP bei seinem Besuch in Pjöngjang bei dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un, dass die bilateralen Beziehungen zwischen Moskau und Pjöngjang „weit vorangekommen“ seien.

Putin lud den nordkoreanischen Führer zu einem Besuch in Moskau ein. „Ich hoffe, dass das nächste Treffen in Russland, in Moskau, stattfinden wird“, unterstrich der Kreml-Chef.

Russland und Nordkorea wollen bei Putin-Besuch in Pjöngjang Beziehungen stärken

Erstmeldung: Pjöngjang –Russlands Präsident Wladimir Putin will enger mit Nordkorea kooperieren. Bei einem Besuch in Pjöngjang sind auch Gespräche mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un geplant. Schon vor der Ankunft in Nordkoreas Hauptstadt lobte der Kreml-Chef das abgeschottete Land für seine Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg.

Bei Putins erstem Besuch in Nordkorea seit dem Jahr 2000 werden die beiden Machthaber vermutlich Pläne ausarbeiten, wie ihre Länder trotz westlicher Sanktionen besser zusammenarbeiten können.

Putin reist nach Pjöngjang: Gespräche zwischen Russland und Nordkorea – „es liegt viel an“

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, ist zu erwarten, dass Putin bei seinem Besuch ein großes Gefolge von Ministern und Beratern mitbringen wird. Darunter auch solche, die für das russische Militär und Waffenbeschaffung verantwortlich sind. Dazu zählen der russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow und der stellvertretende Ministerpräsident Denis Manturow. Zuletzt genannter ist für den Verteidigungssektor zuständig.

„Das Programm ist sehr voll“, sagte Kreml-Berater Juri Uschakow laut dem Guardian. „Ein beträchtlicher Teil der Zeit wird informellen Kontakten zwischen den Staatschefs gewidmet, da diese Verhandlungen […] die wichtigsten und heikelsten Fragen behandeln werden.“

Geheime Waffendeals zwischen Russland und Nordkorea? USA und Südkorea erheben schwere Vorwürfe

Die USA und Südkorea werfen Nordkorea vor, Russland mit Artillerie, Marschflugkörpern und anderem Kriegsgerät ausgerüstet zu haben. Alles, um den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine zu führen. Möglich scheint auch, dass Russland Nordkorea dafür Hilfe anbietet bei der Entwicklung von wichtigen Technologien im Militärbereich. Beide Länder bestreiten dies aber. Eine der wichtigsten Technologien, an der Kim Jong-un interessiert sein dürfte, wird wohl das Satellitenprogramm sein. Nordkorea will schon lange Satelliten in den Weltraum bringen, um unter anderem atomare Sprengköpfe im Einsatzfall besser leiten zu können.

Südkorea wirft Nordkorea zudem vor, Russland annähernd fünf Millionen Schuss Artilleriemunition aus der Sowjetzeit geliefert zu haben. Der südkoreanische Verteidigungsminister Shin Wonsik sagte in einem Interview mit Bloomberg News, Seoul habe mindestens 10.000 Schiffscontainer identifiziert, die mutmaßlich Artilleriemunition und andere Waffen enthielten, die man von Nordkorea nach Russland schickte. Diese Container könnten bis zu 4,8 Millionen Granaten enthalten, sagte Shin.

Im Vergleich: Die EU-Länder hatten im vergangenen Jahr Mühe, der Ukraine eine Million Artilleriegranaten zu liefern. Am Ende schickte man nur die Hälfte dieser Menge. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte dazu im vergangenen Monat vor dem US-amerikanischen Parlament, dass besonders die Lieferungen von Munition und Raketen aus Nordkorea sowie die iranischen Drohnen dem russischen Militär geholfen hätten, „wieder auf die Beine zu kommen“.

USA haben große Bedenken bei einer Allianz zwischen Nordkorea und Russland

Washington hegt große Bedenken angesichts des Treffens der beiden Staatsführer. Man sei nicht speziell besorgt aufgrund der jetzigen Reise Putins, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, gegenüber der Presse. „Was uns Sorgen bereitet, ist die Vertiefung der Beziehungen zwischen diesen beiden Ländern.“ Kirby sagte, die Sorge bestehe nicht nur darin, dass „nordkoreanische ballistische Raketen immer noch eingesetzt werden, um ukrainische Ziele anzugreifen, sondern auch darin, dass es hier zu einer Art Gegenseitigkeit kommen könnte, die die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel beeinträchtigen könnte“.

Unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Kremls erklärten russische Agenturen, die beiden Staatschefs würden während des Besuchs „wichtige Dokumente“ unterzeichnen. Dazu könne auch ein „umfassender Vertrag über eine strategische Partnerschaft“ gehören, der die künftige Zusammenarbeit umreiße und sich mit „Sicherheitsfragen“ befasse, sagte Uschakow gegenüber russischen Staatsmedien.

„Moskau und Pjöngjang wollen den Eindruck erwecken, dass ihre Beziehungen langfristig angelegt und in Bezug auf die Verteidigung zunehmend integriert sind“, sagte Patrick Cronin, Vorsitzender für Sicherheit im asiatisch-pazifischen Raum am Hudson Institute, der Nachrichtenagentur Yonhap. „Sie könnten auch behaupten, dass diese Beziehung umfassend sei. Sicherlich stehen beide Länder vor ernsthaften wirtschaftlichen Problemen. Aber unabhängig von den verwendeten Worten werden sich die aktuellen Beziehungen auf die Verteidigungskooperation konzentrieren.“

Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten

Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow.
Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow, der als Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus eigene Truppen befehligt. „Putins Bluthund“, der für seinen brutalen Führungsstil im muslimisch geprägten Tschetschenien bekannt ist, tat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervor. Mehrfach kritisierte er nach russischen Niederlagen die militärische Führung seines Landes scharf und forderte weitreichende Konsequenzen. © Yelena Afonina/imago
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes, nachdem er das 30. Lebensjahr vollendet hatte, das Mindestalter für die Wahl des tschetschenischen Oberhaupts. Im März 2015 erhielt Kadyrow den russischen Orden der Ehre. Kadyrows diktatorische Amtsführung ist geprägt von schweren Menschenrechtsverletzungen, Korruption und einem ausufernden Personenkult. Seit Oktober 2022 ist er darüber hinaus Generaloberst der russischen Streitkräfte. © Yelena Afonina/imago
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“. Seit März 2004 im Amt, verteidigt Lawrow seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder die Behauptung, dass Russland die Ukraine von den dort regierenden Nazis befreien zu wollen. Anfang Mai 2022 versuchte Lawrow im italienischen Fernsehen das Argument zu entkräften, als Jude könne der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Nazi sein: „Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.“ © Imago
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland. „Wenn wir über das sprechen, was in der Ukraine vorgeht, so ist das kein hybrider, sondern schon fast ein richtiger Krieg, den der Westen lange gegen Russland vorbereitet hat“, sagte Lawrow während einer Afrika-Reise im Januar 2023, die ihn u. a. auch nach Angola führte. Der Westen wolle alles Russische zerstören, von der Sprache bis zur Kultur, so Lawrow. © Imago
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten.
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten. Der Gefolgsmann des russischen Präsidenten war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und anschließend bis 2020 Ministerpräsident der Russischen Föderation. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs macht Medwedew, inzwischen Vizechef des russischen Sicherheitsrates, ein ums andere Mal mit Verschwörungserzählungen und martialischen Äußerungen über die Ukraine und den Westen auf sich aufmerksam. Unter anderem drohte er mit dem „Verschwinden der Ukraine von der Landkarte“. © Artyom Geodakyan/imago
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt.
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt. Gerne droht der Vizechef des russischen Sicherheitsrates den Nato-Staaten mit einem Angriff oder gar mit Atomschlägen. Im Sommer 2022 bezeichnete er die Regierung in Kiew als „vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als ‚ukrainische Regierung‘ bezeichnen“, die US-Regierung waren für ihn „Puppenspieler jenseits des Ozeans mit deutlichen Anzeichen senilen Wahnsinns“. Ende 2022 versuchte er sich als Prophet für das Jahr 2023: In Deutschland entsteht demnach ein „Viertes Reich“, die EU zerfällt, in den USA bricht ein Bürgerkrieg aus. © Yekaterina Shtukina/imago
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren.
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren. © Sergei Ilnitsky/AFP
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“.
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“. Die frühere Spitzensportlerin galt in der Rhythmischen Sportgymnastik jahrelang als Nonplusultra. Ihre Erfolge (Olympiagold 2004 in Athen, neun WM- sowie 15 EM-Titel) sprechen für sich. Von 2007 bis 2014 war sie Abgeordnete der Russischen Staatsduma für die Partei „Einiges Russland“, seit September 2014 ist sie Vorsitzende des Verwaltungsrates der Nationalen Mediengruppe (NMG). Sie gilt Medienberichten zufolge als Geliebte des russischen Präsidenten und soll mit diesem mehrere Kinder haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. © Imago
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten.
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten. Eine offizielle Bestätigung aus Russland hat es aber nie gegeben. Der britischen Regierung zufolge steht sie „in enger persönlicher Beziehung zu Putin“. Kabajewa soll mehrere Kinder von Putin haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. 2015 soll sie in Lugano Zwillinge zur Welt gebracht haben, andere Quellen berichten von einer Geburt eines Jungen im Kanton Tessin und einer weiteren Geburt eines Sohnes in Moskau. Gesichert ist, dass Kabajewa nach 2015 für einige Jahre aus dem öffentlichen Rampenlicht verschwand und auch heute nur äußerst selten öffentlich auftritt. © Valery Sharifulin/imago
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg.
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg. Seine seit 2012 im Sender Rossija 1 ausgestrahlte politische Talkshow „Sonntagabend mit Wladimir Solowjow“ gilt als vielleicht wichtigste innerrussischen Propagandasendung. Im Dezember 2022 drohte er dort zahlreichen europäischen Ländern mit militärischen Interventionen, weil diese die Ukraine unterstützen würden und Teil des europäischen Nazismus seien. Auch forderte er wiederholt den Einsatz von russischen Atombomben gegen Nato-Staaten. Im April 2022 bezeichnete er die Massaker von Butscha sowie Srebrenica als inszeniert. © Sergei Karpukhin/imago
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut, beschimpft die deutsche Regierung, streut deutsche Wörter ein und imitiert dabei eine schroffe Nazi-Aussprache. Einmal bezeichnete er Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als „Miss Ribbentrop“. Joachim von Ribbentrop war deutscher Außenminister unter Adolf Hitler, den Solowjow im Februar 2021 in seiner Sendung einmal als „sehr mutigen Menschen“ und „tapferen Soldaten“ bezeichnet hatte. Von seiner 2014 geäußerten Meinung, „Gott verbietet, dass die Krim nach Russland zurückkehrt“, hat er sich nach dem Euromaidan, der Revolution der Würde, schnell distanziert. © Artyom Geodakyan/imago
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet. Schon in den 1970er Jahren war Alexander Bortnikow zeitgleich mit Putin in St. Petersburg für den KGB im Einsatz. Putin, der einst selbst Direktor des FSB war, ernannte ihn im Mai 2008 zum Chef des Geheimdienstes und sicherte sich so maximalen Einfluss. Es gilt als gesichert, dass Putin auch als Präsident entscheidende Befehle selbst übermittelt.  © Alexei Druzhinin/imago
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken.
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken. Ein Beispiel ist der Anschlag auf den Kremlkritiker Alexej Nawalny, der nach Angaben des Recherchekollektivs Bellingcat zuvor monatelang von FSB-Agenten verfolgt worden war. Unter Bortnikow wurde die Macht des FSB durch mehrere Reformen immer stärker ausgeweitet. Zudem soll der FSB die prorussischen Separatisten im Osten des Landes unterstützt haben. Nach der Annexion der Halbinsel Krim ging der FSB gegen Medien und Kultur vor. © Mikhail Metzel/imago
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne.
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne. In Schoigus Amtszeit fallen zunächst die militärische Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine, die Annexion der Krim 2014 sowie das Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg aufseiten des Assad-Regimes. Wegen der Intervention zugunsten der Separatisten im Donbass eröffnete die Ukraine 2014 ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen ihn. Seit Februar befehligt Schoigu als Verteidigungsminister die russischen Truppen im Ukraine-Krieg. © Pavel Golovkin/dpa
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng.
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng. So verbringt er regelmäßig seinen Sommerurlaub zusammen mit dem russischen Präsidenten im südsibirischen Tuwa – Schoigus Heimatregion, wo sich die beiden, wie hier im Jahr 2017, auch schon mal ein Sonnenbad in einer Pause vom Angeln gönnen. Ob das auch in Zukunft so bleiben wird, ist offen. So wies das „Institute for the Study of War“ in einem Bericht im Herbst 2022 darauf hin, dass Putin Schoigu für die Fehler im Ukraine-Krieg verantwortlich macht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin seinen Vertrauten doch noch zum Sündenbock macht.  © Alexei Nikolsky/dpa
Russia s First Deputy Prime Minister Andrei Belousov
Schoigus Nachfolger soll der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Beloussow werden. Die militärische Komponente im Verteidigungsministerium bleibe auch nach der Ernennung Beloussows unverändert. „Heute gewinnt auf dem Schlachtfeld derjenige, der offener für Innovationen und deren Umsetzung ist“, erklärte Kremlsprecher Peskow Putins Entscheidung für einen Zivilisten an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Beloussow sei nicht nur Zivilbeamter, sondern habe auch viele Jahre erfolgreich in der Politik gearbeitet und Putin in Wirtschaftsfragen beraten. © IMAGO/Alexander Astafyev
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kirill I. bekannt.
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kyrill I. bekannt. Bürgerlich heißt der Patriarch allerdings Wladimir Gundjajew – und hat eine bewegte Vergangenheit. Unter dem Decknamen „Michailow“ hat er laut dem schweizerischen Bundesarchiv in den 1970er Jahren in Genf als Agent für den früheren sowjetischen Auslandsgeheimdienst KGB gearbeitet. Diese Vergangenheit verbindet ihn mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. © Sergei Chirikov/dpa
Seit Februar 2009 ist Gunjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Seit Februar 2009 ist Gundjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche. Er gilt als enger Verbündeter Putins, dessen Regentschaft er im Zuge der Präsidentschaftswahl in Russland 2012 als „Wunder Gottes“ bezeichnete. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fällt er zunehmend durch Hasspredigten auf. Einmal bezeichnete er die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“, zudem sprach er der Ukraine ihr Existenzrecht ab. Verbal lässt Kyrill I., anders als im April 2017 in Moskau, jedenfalls keine Tauben fliegen.  © Alexander Zemlianichenko/dpa
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden.
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden. Dugin, der viele Bücher geschrieben hat, gilt als antiwestlicher Hassprediger und Kämpfer für die Idee einer slawischen Supermacht. In seinem Buch „Grundlagen der Geopolitik“ sprach er sich gegen die Ukraine als souveränen Staat aus. Kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs wurde diese Rhetorik aufgegriffen, als Putin das ukrainische Staatsgebiet in einem Aufsatz infrage stellte. © Kirill Kudryavtsev/afp
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat. Größere Bekanntheit erlangte er in den 1990er Jahren, als er über Radio und Fernsehen seine Ideologie verbreitete. Zugleich war Dugin auch Mitglied von esoterischen und okkulten Zirkeln. Unklar ist, wie nahe Dugin dem russischen Präsidenten steht. Putins Äußerungen geben aber oft die Rhetorik Dugins wider. Als Beispiel sei das Konzept „Noworossija“ („Neurussland“) geannnt, das Russland benutzt hat, um die Krim-Annexion zu rechtfertigen. Damals gab Dugin in einem Interview auch unmissverständlich kund, wie nun vorzugehen sei: „Töten, töten, töten, das ist meine Meinung als Professor.“ © afp
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew.
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates war lange Jahre Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB und gilt als radikaler, europafeindlicher Hardliner. Patruschew verbindet viel mit Putin: Sie sind etwa gleich alt, beide kommen aus dem heutigen Sankt Petersburg, vor allem aber entstammen sie beide dem sowjetischen Geheimdienst KGB. Patruschew wird als engster Vertrauter Putins wahrgenommen und soll von diesem zu seinem Stellvertreter für den Fall einer zeitweiligen Verhinderung der Amtsausübung erkoren worden sein © Zubair Bairakov/imago
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben.
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben. Im Herbst 2021 bezeichnete er die Ukrainerinnen und Ukrainer als „Nicht-Menschen“. Noch Ende Januar 2022 bestritt er jede Kriegsabsicht Russlands als „komplette Absurdität“. Ende Februar 2022 beschuldigte er in einem Manifest die USA und die EU, in der Ukraine eine „Ideologie des Neonazismus“ zu unterstützen.  © Aram Nersesyan/imago
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt.
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges warf er den USA und anderen westlichen Staaten vor, Russland zerstören zu wollen: „Die Masken sind gefallen. Der Westen will Russland nicht nur mit einem neuen Eisernen Vorhang umgeben“, zitierte der SWR Anfang März 2022 seinen Chef. „Wir reden über Versuche, unseren Staat zu zerstören, über seine ‚Annullierung‘, wie heutzutage in einem ‚toleranten‘ liberal-faschistischen Umfeld gesagt wird.“ Naryschkin gehörte zu jenen, die schon damals behaupteten, zwischen Russland und dem Westen tobe ein „heißer Krieg“. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten.
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten. Der SWR-Chef sprach sich damals versehentlich für eine russische Einverleibung der Volksrepubliken Luhansk und Donezk aus. Putin korrigierte ihn bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung und betonte, dass die Frage nicht gestellt sei. „Wir sprechen über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit oder nicht“, kanzelte Putin den SWR-Chef ab. © Valery Sharifulin/imago
Zu den engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zählt der russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin.
Zu den engsten Vertrauten Wladimir Putins zählte Jewgeni Prigoschin. Russlands Präsident und der erfolgreiche Geschäftsmann kannten sich lange. Als Putin noch KGB-Offizier war und in der St. Petersburger Stadtverwaltung arbeitete, soll er in Prigoschins Restaurant eingekehrt sein. Deshalb trug der in den chaotischen 1990er Jahren in Russland zu Reichtum gekommene 61-Jährige den Beinamen „Putins Koch“. Auch wegen Raubes saß er in Haft.  © Mikhail Metzel/imago
Inzwischen ist Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet.
Lange war Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet. Putin ließ ihn lange schalten und walten, als hätte diese Schattenarmee, eine paramilitärische Organisation mit vielen verurteilten Verbrechern, längst das Zepter der Macht in der Hand. Vom 23 bis 24. Juni 2023 kam es zu einem Aufstand der Wagner-Gruppe in Russland. Danach bezeichnete ihn Putin als „Verräter“. Am 23. August 2023 kam Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. © Vyacheslav Prokofyev/imago

Besuch Putins in Nordkorea: Gespräche finden in angespannter Zeit für Nord- und Südkorea statt

Der Besuch Putins fällt zusammen mit zunehmenden Spannungen zwischen Süd- und Nordkorea. Beide Länder schaukeln sich mit mehreren Aktionen an der demilitarisierten Zone hoch, welche Nord und Süd voneinander trennt. Angefangen hatte es mit Ballons aus dem Süden, die mit Video-, Ton- und anderem Material aus Südkorea bestückt waren. Auf den Besitz oder das Ansehen von Bild- und Tonmaterial aus dem Süden steht im Norden die Todesstrafe. Nordkorea sendete daraufhin Ballons, gefüllt mit Müll und Fäkalien. Der Süden wiederum schaltete daraufhin seine riesigen Lautsprecheranlagen wieder ein, welche ununterbrochen Durchsagen spielen.

Unklar ist, ob seitdem bewusst oder unbewusst nordkoreanische Soldaten die Grenze zu Südkorea übertreten. Es kam mittlerweile zu mindestens zwei Grenzüberschreitungen durch Nordkorea, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtet. Dabei feuerten südkoreanische Grenzer Warnschüsse ab. Weiter berichtet die Agentur, dass anscheinend nordkoreanische Soldaten bei dem Verlegen von Landminen an der Grenze Explosionen ausgelöst haben sollen. Es soll mehrere Verletzte gegeben haben.

Die Beziehung zwischen Nord- und Südkorea befindet sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hatte angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten – auch von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit. (sek)

Rubriklistenbild: © Vladimir Smirnov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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