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Sicherheitskonzepte

Unsicherheit nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Auch mehr Überwachung gefordert

Nach dem Attentat in Magdeburg überschlagen sich die Reaktionen. Im Fokus steht das Sicherheitskonzept der deutschen Weihnachtsmärkte.

Magdeburg – Der Schock sitzt tief. Am Freitagabend (20. Dezember) raste ein Auto in den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Dabei sind mindestens fünf Menschen getötet und 200 weitere verletzt worden. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich der Polizei zufolge um den 50-jährigen Taleb A. – ein Arzt aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, dass der mutmaßliche Täter „offensichtlich islamophob war.“

Mehrere Medien berichten, Taleb A. sei Sympathisant der AfD. Noch vor wenigen Jahren war er als Aktivist in Erscheinung getreten, wollte Frauen dabei unterstützen, aus Saudi-Arabien zu flüchten. Taleb A. sprach 2019 mit der Frankfurter Rundschau. Das Interview lesen Sie hier im Wortlaut. Nach unbestätigten Informationen sollen die Behörden in Saudi-Arabien vor dem Mann gewarnt haben.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Bilder vom Großeinsatz

Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte, SPD) und Reiner Haseloff (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, besuchen den Ort des tödlichen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte, SPD) und Reiner Haseloff (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, besuchen den Ort des tödlichen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Jan Woitas/dpa
Eine Frau legt am Gedenkort an der Johanniskirche in Magdeburg ein Plüschtier nieder. Mehrere Menschen waren bei einem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Freitagabend ums Leben gekommen.
Eine Frau legt am Gedenkort an der Johanniskirche in Magdeburg ein Plüschtier nieder. Mehrere Menschen waren bei einem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Freitagabend ums Leben gekommen. © Jan Woitas/dpa
Menschen trauern vor der Johanniskirche um die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Menschen trauern vor der Johanniskirche um die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Matthias Bein/dpa
Nach dem Anschlag von Magdeburg arbeitet die Spurensicherung an dem Auto, mit dem der Tatverdächtige in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren sein soll.
Nach dem Anschlag von Magdeburg arbeitet die Spurensicherung an dem Auto, mit dem der Tatverdächtige in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren sein soll.  © Hendrik Schmidt/dpa
Einsatzkräfte sitzen beim Großeinsatz nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt auf einem Bordstein.
Einsatzkräfte sitzen beim Großeinsatz nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt auf einem Bordstein. © Simon Kremer/dpa
Ein Absperrband der Polizei hängt vor dem Eingang zum Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bei einem Anschlag am Freitagabend wurden mindestens zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.
Ein Absperrband der Polizei hängt vor dem Eingang zum Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bei einem Anschlag am Freitagabend wurden mindestens zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. © Sebastian Kahnert/dpa
Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem sich ein tödlicher Anschlag ereignet hatte.
Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem sich ein tödlicher Anschlag ereignet hatte. © Heiko Rebsch/dpa
Beamte der Polizei sichern den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem es bei einem Anschlag Tote und Verletzte gab.
Beamte der Polizei sichern den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem es bei einem Anschlag Tote und Verletzte gegeben hatte. © Hendrik Schmidt/dpa
Ein Blick auf den Tatort mit Rettungsdecken auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war.
Ein Blick auf den Tatort mit Rettungsdecken auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war. © Heiko Rebsch/dpa
Rettungskräfte kümmern sich um Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Dörthe Hein/dpa
Reiner Haseloff (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, und Innenministerin Tamara Zieschang geben ein Statement ab zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Reiner Haseloff (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, und Innenministerin Tamara Zieschang geben ein Statement ab zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg.  © Heiko Rebsch/dpa
Auf Tram-Schienen stehen in Magdeburg Einsatzfahrzeuge der Rettungsdienste und der Feuerwehr. Sie kümmern sich um die Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Dörthe Hein/dpa
Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr arbeiten hinter Absperrband auf dem Gelände des Weihnachtsmarkts in Magdeburg, nachdem bei einem Anschlag zwei Menschen gestorben und zahlreiche weitere verletzt worden sind.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Dörthe Hein/dpa
Blumen liegen in der Nähe des Tatorts in Magdeburg, nachdem ein Täter mit einem Auto auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gefahren ist.
Blumen liegen in der Nähe des Tatorts in Magdeburg, nachdem ein Täter mit einem Auto auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gefahren ist. © Heiko Rebsch/dpa
Einsatzkräfte von Rettungsdiensten sind im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bei einem Anschlag sind am Freitagabend mindestens zwei Menschen gestorben und über 60 verletzt worden.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Dörthe Hein/dpa
Standbild von einem Video zeigt Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei im Einsatz nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Thomas Schulz/dpa
Spezialkräfte der Polizei stehen vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit einer Attacke auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stehen soll.
Spezialkräfte der Polizei stehen vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit einer Attacke auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stehen soll. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. © Sebastian Willnow/dpa
Ein gepanzertes Fahrzeug der Polizei vom Typ „Survivor“ steht vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stehen soll.
Ein gepanzertes Fahrzeug der Polizei vom Typ „Survivor“ steht vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stehen soll.  © Sebastian Willnow/dpa
Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr sind nach dem Anschlag im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Heiko Rebsch/dpa
Standbild von einem Video zeigt Einsatzkräfte von Rettungsdiensten im Einsatz bei Verletzten nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Thomas Schulz/dpa
Notfallseelsorger stehen nach dem Anschlag an der Johanniskirche in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren.
Notfallseelsorger stehen nach dem Anschlag an der Johanniskirche in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. © Matthias Bein/dpa
Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr sind im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Heiko Rebsch/dpa
Standbild von einem Video zeigt Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem ein Anschlag verübt worden war.
Standbild von einem Video zeigt Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem ein Anschlag verübt worden war. © Thomas Schulz/dpa
Reiner Haseloff (M, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (l, CDU), Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, und Simone Borris (r), Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg, auf einer Pressekonferenz zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.
Reiner Haseloff (M, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (l, CDU), Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, und Simone Borris (r), Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg, auf einer Pressekonferenz zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. © Hendrik Schmidt/dpa
Einsatzkräfte der Polizei besprechen sich nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Einsatzkräfte der Polizei besprechen sich nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Matthias Bein/dpa

Schock nach Attentat in Magdeburg: FDP-Politiker fordert Reform der Sicherheitsbehörden

Der Anschlag erinnert an den Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz vor acht Jahren. Damals steuerte der islamistische Attentäter Amri einen Sattelschlepper in die Menschenmenge und tötete 13 Menschen und verletzte 67 weitere. In seinem Abschlussbericht von 2021 kritisierte der Berliner Untersuchungsausschuss sowohl individuelle Fehleinschätzungen als auch strukturelle Defizite in den Behörden, die das Attentat nicht verhindern konnten.

Nach dem Anschlag in Magdeburg wächst die Angst erneut. Die Forderungen nach besseren Sicherheitskonzepten werden lauter. FDP-Generalsekretär Marco Buschmann hat als Reaktion auf den Anschlag in Magdeburg eine Reform der Sicherheitsbehörden gefordert. Wenn es zutreffe, dass der Täter „eine Gewalttat angekündigt hatte und es Warnungen von ausländischen Diensten gab, muss aufgeklärt werden, warum es so weit kommen konnte“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Aus seiner Sicht müssten die Strukturen der Inneren Sicherheit in Deutschland grundsätzlich reformiert werden.

Die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten steht nach der Attacke in Magdeburg im Fokus. (Symbolbild)

Nach Anschlag in Magdeburg: Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei fordert stärkeren Schutz für Veranstaltungen in Deutschland

Auch Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), fordert als Reaktion auf das Attentat in Magdeburg einen stärkeren Schutz von Veranstaltungen in Deutschland, wie Reuters berichtete. Dies solle unter anderem durch eine erhöhte Polizeipräsenz und Zufahrtssperren erreicht werden. Auch die Verkehrskonzepte müssten überarbeitet werden. Kopelke betonte: „Wir müssen dringend über die Befugnisse zur Abwehr solcher Taten sprechen: mehr Sicherheit, weniger Datenschutz.“ Er erklärte weiter, dass Terror und Anschläge nur durch starke und gut vernetzte Sicherheitsbehörden verhindert werden könnten.

Kopelke sprach sich zudem für mehr Videoüberwachung und den Einsatz moderner Software aus. „Magdeburg zeigt jetzt schon, wie abhängig wir Ermittler von Videos sind. Wir brauchen schneller eigenes Bildmaterial für Fahndung und Ermittlungen – also mehr Überwachungskameras und eigene Drohnentechnik im öffentlichen Raum.“

Er forderte den Bundestag auf, in den verbleibenden Sitzungen dringend Maßnahmen zur Stärkung der Inneren Sicherheit zu ergreifen. Besorgt äußerte sich Kopelke auch über die Reaktionen in den sozialen Medien. „Die heftigen Auseinandersetzungen und das Verbreiten von Videos der Tat erschrecken uns. Es wird deutlich, wie aufgeheizt die Stimmung in Bezug auf Täter mit Migrationsgeschichte ist.“ Die Tat werde voraussichtlich auch die Bundestagswahl beeinflussen.

Nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Konsequenzen aus dem Vorfall ziehen und Sicherheitskonzepte überprüfen

Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz warnte derweil vor schnellen Schlussfolgerungen. Im Deutschlandfunk erklärte der Bundestagsabgeordnete, dass es jetzt wichtig sei, die Sicherheitskonzepte zu überprüfen. Man solle versuchen aus dem „entsetzlichen“ Anschlag zu lernen. Er erwarte eine politische Debatte über mögliche Konsequenzen.

Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte bei der Pressekonferenz mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident harte Konsequenzen aus dem Anschlag in Magdeburg an. Zunächst müsse man aber genau verstehen, was passiert sei und welche Motive der mutmaßliche Täter gehabt habe. Es sei wichtig, dass das Land nun zusammenbleibe und nicht Hass das Miteinander der Menschen in Deutschland bestimme.

Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff erklärte in der Pressekonferenz, dass man „zukünftig noch deutlicher“ über die Sicherheit in Deutschland sprechen müsse. Man müsse klären, „wie wir den Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl vermitteln, dass man in Deutschland nicht nur sichere Weihnachtsmärkte hat, sondern dass wir unser Leben in dieser freiheitlich-demokratischen Grundordnung so leben können, wie wir das wollen und wir das auch nach unserem Grundgesetz auch entsprechend realisieren dürfen.“

Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg – Bilder zeigen die fürchterlichen Momente danach

Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Autofahrer in eine Menschengruppe gerast. Erste Bilder zeigen Rettungskräfte im Einsatz.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Autofahrer in eine Menschengruppe gerast. Erste Bilder zeigen Rettungskräfte im Einsatz. © Heiko Rebsch/dpa
Das Standbild aus einem Video zeigt Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Das Standbild aus einem Video zeigt Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.  © Thomas Schulz/dpa
Zunächst war die Rede von einem Toten auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Wenig später wurde die Zahl bereits von Medien korrigiert. Sowohl die Volksstimme als auch die Bild berichten mittlerweile von elf Todesopfern. Offiziell bestätigt wurde diese Zahl noch nicht. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach gegen 22 Uhr von zwei Todesfällen.
Zunächst war die Rede von einem Toten auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Wenig später wurde die Zahl bereits von Medien korrigiert. Sowohl die Volksstimme als auch die Bild berichten mittlerweile von elf Todesopfern. Offiziell bestätigt wurde diese Zahl noch nicht. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach gegen 22 Uhr von zwei Todesfällen. © Heiko Rebsch/dpa
Rettungskräfte kümmern sich um die rund 80 Verletzten auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Rettungskräfte kümmern sich um die rund 80 Verletzten auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Thomas Schulz/dpa
Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bestätigte: „Wir haben den Täter gefasst. Es ist ein aus Saudi-Arabien stammender, in Sachsen-Anhalt arbeitender Arzt, der seit 2006 in Deutschland ist.“ Nach jetzigem Stand sei es ein Einzeltäter, das Verhör werde vorbereitet.
Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bestätigte: „Wir haben den Täter gefasst. Es ist ein aus Saudi-Arabien stammender, in Sachsen-Anhalt arbeitender Arzt, der seit 2006 in Deutschland ist.“ Nach jetzigem Stand sei es ein Einzeltäter, das Verhör werde vorbereitet.  © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa
Lauf Haseloff sei der Mann mit einem „Leihwagen mit Münchner Kennzeichen“ in die Menge am Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren.
Lauf Haseloff sei der Mann mit einem „Leihwagen mit Münchner Kennzeichen“ in die Menge am Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa
Hier fuhr der Mann in die friedliche Menschenmenge: Die Karte zeigt den Ort des Weihnachtsmarktes in Magdeburg.
Hier fuhr der Mann in die friedliche Menschenmenge: Die Karte zeigt den Ort des Weihnachtsmarktes in Magdeburg. © dpa
Abgesichert und bewacht: Die Gegend um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist nach dem Anschlag Hochsicherheitszone.
Abgesichert und bewacht: Die Gegend um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist nach dem Anschlag Hochsicherheitszone. © Heiko Rebsch/dpa
Verbandsmaterial liegt auf dem Boden auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Verbandsmaterial liegt auf dem Boden auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.  © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa
Einsatzkräfte versorgen die Opfer des Anschlags in Magdeburg.
Einsatzkräfte versorgen die Opfer des Anschlags in Magdeburg. © Heiko Rebsch/dpa
Der Bereich um den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist nach dem Anschlag weiträumig abgesperrt.
Der Bereich um den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist nach dem Anschlag weiträumig abgesperrt. © Foto: Heiko Rebsch/dpa
Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach dem Anschlag. Trümmer und Papiere liegen auf dem Boden.
Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach dem Anschlag. Trümmer und Papiere liegen auf dem Boden. © Heiko Rebsch/dpa
Polizisten sichern am Freitagabend (20. Dezember) den Bereich auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ab. Derzeit wird der mutmaßliche Täter verhört. Er soll ein radikaler Islamkritiker sein, der aus Saudi-Arabien floh und seit 2006 in Deutschland lebte.
Polizisten sichern am Freitagabend (20. Dezember) den Bereich auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ab. Derzeit wird der mutmaßliche Täter verhört. Er soll ein radikaler Islamkritiker sein, der aus Saudi-Arabien floh und seit 2006 in Deutschland lebte. © Hendrik Schmidt/dpa
Mehrere Objekte werden in Sachsen-Anhalt durchsucht, die mit dem Anschlag auf in Magdeburg in Verbindung stehen könnten. Darunter auch Häuser in Bernburg (Saale), wo der mutmaßliche Täter gelebt habe.
Mehrere Objekte werden in Sachsen-Anhalt durchsucht, die mit dem Anschlag auf in Magdeburg in Verbindung stehen könnten. Darunter auch Häuser in Bernburg (Saale), wo der mutmaßliche Täter gelebt habe. © Sebastian Willnow/dpa
Kanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Reiner Haseloff, Innenministerin Nancy Faeser und Verkehrsminister Volker Wissing äußern sich schockiert nach den Ereignissen am Freitagabend (20. Dezember).
Kanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Reiner Haseloff, Innenministerin Nancy Faeser und Verkehrsminister Volker Wissing äußern sich schockiert nach den Ereignissen am Freitagabend (20. Dezember).  © Christoph Soeder/dpa
Scholz und Haseloff nach Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Bundeskanzler Olaf Scholz und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchen den Ort der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Jan Woitas/dpa

Sicherheitskonzept auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Anschlag war „vielleicht auch nicht zu verhindern“ gewesen

In der Pressekonferenz am Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg sprach der Direktor der Polizei Magdeburg, Ronni Krug, über das Sicherheitskonzept, das lange bewährt gewesen und immer wieder angepasst worden sei. Er verwies darauf, dass der Täter Flucht- und Rettungswege verwendet habe. Ein solcher Fall sei „vielleicht auch nicht zu verhindern“ gewesen. „Aber da will ich den polizeilichen Ermittlungen nicht vorgreifen.“

Nach Anschlag in Magdeburg: Absagen von weiteren Weihnachtsmärkten nur vereinzelt

Zahlreiche Städte und Bundesländer wollen die Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten verschärfen. Absagen gab es nur vereinzelt. Der Deutsche Schaustellerbund lehnt die Absage der Weihnachtsmärkte nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg ab. Präsident Albert Ritter betonte gegenüber der Rheinischen Post, dass Weihnachtsmärkte ein Symbol für Demokratie und friedliches Miteinander seien. Am Samstag um 19.00 Uhr soll es auf allen Weihnachtsmärkten in Deutschland eine Gedenkminute geben.

Internationale Reaktionen auf den Anschlag in Magdeburg: Orban beschuldigt EU-Flüchtlingspolitik

Politikerinnen und Politiker aus der ganzen Welt hatten sich kurz nach dem Anschlag in Magdeburg betroffen gezeigt. „Frankreich teilt den Schmerz des deutschen Volkes und bringt seine volle Solidarität zum Ausdruck“, schrieb der französische Präsident auf X. Auch aus Österreich und Italien gab es Worte des Mitgefühls für die Opfer. In Österreich wurden nach der Tragödie von Magdeburg die Sicherheitsvorkehrungen an einigen Weihnachtsmärkten verschärft. In Linz hieß es, es gebe weitere „technische Sicherungsmaßnahmen“. In mehreren Bundesländern verkehren nun mehr Polizeistreifen. 

Auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban sprach den Opfern sein Mitgefühl aus, machte aber zugleich die Flüchtlingspolitik der EU für den Vorfall am Weihnachtsmarkt in Sachsen-Anhalts Hauptstadt mitverantwortlich, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Derartige Vorfälle gebe es „erst seit der Flüchtlingskrise“ von 2015. „Da gibt es einen Zusammenhang. Manche versuchen, diesen zu leugnen.“ Der Techmilliardär Elon Musk teilte nach dem Anschlag in Magdeburg mehrere Beiträge auf seiner Social-Media-Plattform X. Darunter auch den Kommentar eines Nutzers, der den Vorfall als direkte Folge ungeregelter „Masseneinwanderung“ bezeichnete. (lw mit Agenturmeldungen)

Rubriklistenbild: © Matthias Bein/dpa

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