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News-Ticker

Frankreich-Wahl: Offizielles Endergebnis da – Moskau freut sich über „Vorlieben der Franzosen“ für Le Pen

Bei der Frankreich-Wahl triumphiert Le Pen laut den ersten Hochrechnungen. Macron muss eine bittere Niederlage einstecken. Der Ticker.

Update vom 1. Juli, 17.23 Uhr: Am Dienstag endet die Frist der Kandidaten, sich für die zweite Runde der französischen Parlamentswahl anzumelden. Die ersten drei Mitglieder der französischen Regierung haben ihre Kandidatur bei der Wahl der Nationalversammlung bereits zurückgezogen. Damit versuchen sie die Chancen der rechtspopulistischer Kandidaten in der entscheidenden Runde zu schmälern.

Für eine absolute Mehrheit im Parlament sind 289 von 577 Sitzen nötig. Die Rechtspopulisten lagen in der ersten Runde in 297 Wahlkreisen vorn. Bis Dienstag wird sich jedoch erst zeigen, wer bei der Wahl am kommenden Sonntag antritt.

Kreml reagiert auf Wahlerfolg der Rechtspopulisten bei Frankreich-Wahl

Update vom 1. Juli, 15.00 Uhr: Der Kreml deutet den Wahlerfolg der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN) unter der Führung von Marine Le Pen als eindeutiges Indiz für eine russlandfreundliche Einstellung der Wähler. Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, äußerte am Montag: „Die bereits vorher ersichtlichen Tendenzen in einer Reihe europäischer Länder bestätigen sich, aber wir warten auf den zweiten Wahlgang, obwohl die Vorlieben der Franzosen, der französischen Wähler uns mehr oder weniger schon jetzt verständlich sind“.

In der Vergangenheit wurde Le Pens Partei immer wieder eine enge Verbindung zu Moskau unterstellt. Ein Bericht für das französische Parlament aus dem letzten Jahr wies darauf hin, dass Parteimitglieder vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine Reisen auf die Krim und in das bereits von russischen Truppen besetzte Gebiet Donbass unternommen hatten. Bezüglich der Frage, ob der russische Angriffskrieg verurteilt werden sollte, herrscht innerhalb der RN Uneinigkeit.

Marine Le Pen vom rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) ließ sich am Sonntagabend als Wahlsiegerin feiern.

Macron-Niederlage bei Frankreich-Wahl immer deutlicher

Update vom 1. Juli, 13.00 Uhr: Nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl 2024 lohnt sich auch ein Blick auf die Ergebnisse in den einzelnen Wahlkreisen. Demnach ist kein einziges Mitglied des Macron-Lagers direkt in die Nationalversammlung gewählt worden. Dagegen hat sich die Rechtspopulistin Marine Le Pen in ihrem Wahlkreis in Nordfrankreich mit gut 58 Prozent der Stimmen bereits durchgesetzt. Im links-grünen Lager sind Sozialistenchef Olivier Faure, der Linkspopulist Manuel Bompard und die grüne Politikerin Sandrine Rousseau direkt gewählt worden.

Marine Le Pen hat Frankreich-Wahl 2027 im Blick – trotz Ausschluss

Frankreich: Rassemblement National von Marine Le Pen.
In Frankreich ist der Rassemblement National unter Marine Le Pen (im Bild) in den vergangenen Jahren zu einer führenden Kraft aufgestiegen. So feierte der RN bei der Europawahl 2024 einen klaren Erfolg.  © François Lo Presti/afp
Europawahl - Frankreich
Das starke Ergebnis der rechtsnationalen Partei veranlasste den amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron anschließend dazu, das Parlament aufzulösen.  © Ludovic Marin/dpa
Jean-Marie Le Pen
Die Geschichte des Rassemblement National begann Anfang der Siebziger. Am 5. Oktober 1972 gründeten Jean-Marie Le Pen (hier eine Aufnahme von 2022) und Pierre Bousquet die rechtsextreme Splittergruppe Front National.  © Joel Saget/afp
1. Mai in Paris
Der 1928 geborene Le Pen (hier ein Bild von 2017) tat sich früh als Demagoge hervor, der mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt wurde und den Holocaust als ein „Detail der Geschichte“ abtat. Bousquet (1919 bis 1991) war ein ehemaliger Kollaborateur, der als Rottenführer in der Waffen-SS gedient hatte. Fremdenfeindliche Parolen waren über viele Jahre Markenzeichen der Partei. © Thibault Camus/dpa
Jean-Marie Le Pen
In den 1980er Jahren wurde der FN bei zwei Parlamentswahlen hintereinander mit mindestens einem Abgeordneten in die Nationalversammlung gewählt. Der Durchbruch gelang im Jahr 2002, als Jean-Marie Le Pen als Zweitplatzierter aus der ersten Runde der Präsidentschaftswahl hervorging.  © Joel Saget/afp
Le Pen
Es kam zur Stichwahl, die der amtierende Präsident Jacques Chirac deutlich gewann. Fünf Jahre später verlor Le Pen viele Stimmen und schied im ersten Wahlgang aus.  © Joel Saget/AFP
Marine Le Pen
Einen großen Einschnitt gab es im Januar 2011. Der FN ging nach einem Führungswechsel andere Wege. Die neue Parteivorsitzende trug allerdings einen bekannten Namen: Marine Le Pen. Die studierte Juristin kam 1968 nahe Paris als jüngste Tochter Jean-Marie Le Pens zur Welt.  © Bernard Patrick/Imago
Marine Le Pen/dpa
Mit acht Jahren wurde sie von einer Bombenexplosion aus dem Schlaf gerissen – es handelte sich um einen Anschlag auf ihren Vater. Die Mutter dreier Kinder arbeitete als Anwältin und führte zunächst die Rechtsabteilung der Front National. Ihre zwei Ehen gingen auseinander. © Pascal Pavani
Jean-Marie Le Pen
Marine Le Pen bemüht sich seither, der einst radikal rechten Partei einen moderateren Anstrich zu verpassen. Das ging mit einer Entmachtung ihres Vaters einher.  © Kenzo Tribouillard/afp
Le Pen
Im April und Mai 2015 eskalierten die schon länger bestehenden Spannungen zwischen der Parteivorsitzenden und ihrem Vater. Am 20. August 2015 wurde Jean-Marie Le Pen wegen „schwerer Verfehlungen“ aus der Partei ausgeschlossen.  © Kenzo Tribouillard/AFP
Le Pen Bannon
Anderseits suchte Le Pen im Jahr 2018 die Nähe des früheren Trump-Beraters Steve Bannon. Damals firmierte die rechtsextreme Partei noch unter dem Namen Front National. Später verpasste Le Pen ihr aber einen neuen Namen: Seither ist die Partei als Rasseblement National bekannt. © Philippe Huguen/AFP
Marine Le Pen
Seither ist es Marine Le Pen gelungen, aus der Schmuddelecke zu kommen und sich als staatstragende Politikerin zu inszenieren. Ihre Strategie ist als „Dédiabolisation“ (Entteufelung) bekannt.  © Francois Nascimbeni/AFP
Marine Le Pen
Le Pen verbannte das alte rassistische Vokabular und gibt mittlerweile eher bedachte Worte von sich. Le Pens Kurs hat , in den vergangenen Jahren bis in die bürgerliche Mitte hinein wählbar gemacht.  © Thomas Samson/afp
Marine Le Pen
Die dreimalige Präsidentschaftskandidatin drängte zwar offenen Rassismus zurück, vertritt aber weiter radikale Positionen gegen Einwanderung. Ihre Vorstellungen für Frankreich bleiben auch heute noch deutlich rechts und nationalistisch.  © Ali Al-Daher/AFP
Olga Givernet
Zudem zeigen Studienergebnisse, dass im RN der Antisemitismus noch immer weit verbreitet ist. Die Renaissance-Parlamentarierin Olga Givernet (im Bild) reagierte entsprechend: „Der RN hat ein sauberes Schaufenster, aber die Küche dahinter ist immer noch schmutzig wie eh.“ © Niviere David/Imago
Marine Le Pen mit André Ventura und Tino Chrupalla
In ihrem Bemühen um Salonfähigkeit hat sich Marine Le Pen auch von der deutschen AfD abgegrenzt. Die gilt selbst für RN-Leute als zu extremistisch. Im November 2023 war das noch anders: Beim Treffen rechter Gruppen in Lissabon stand sie noch in einer Reihe neben dem portugiesischen Chega-Politiker André Ventura (Mitte) und AfD-Co-Chef Tino Chrupalla. © Paulo Spranger/Imago
Le Pen zu Besuch bei Putin
Zum Ukraine-Krieg vertreten RN und AfD hingegen nach wie vor sehr ähnliche Positionen. So lehnt Marine Le Pen jegliche Wirtschaftssanktionen gegen das Russland von Präsident Wladmir Putin ab. © Mikhail Klimentyev/dpa
Gabriel Attal
Waffenlieferungen für die Ukraine bedeuten für Le Pen das „Risiko eines dritten Weltkriegs“. Premierminister Gabriel Attal (im Bild) konterte in einer Ukraine-Debatte im Februar 2024: „Wenn Sie 2022 gewählt worden wären, würden wir heute Waffen nach Russland liefern, um die Ukrainer zu zermalmen.“  © Ludovic Marin/afp
Marine Le Pen und Wladimir Putin
Tatsächlich stand in Le Pens Präsidentschaftsprogramm von 2022 der folgende Satz: „Ohne Furcht vor amerikanischen Sanktionen wird eine Allianz mit Russland in gewissen Themen angestrebt.“ Trotzdem wollte sich der RN im Wahlkampf ein wenig von Putin absetzen. Die Partei ließ damals 1,2 Millionen Wahlkampfplakate vernichten, die ein Bild von Marine Le Pen beim Händeschütteln mit Putin zeigten. © Emmanuel Dunand/afp
Marine Le Pen
Zu Russland hat sie dennoch ein wesentlich besseres Verhältnis als zu Deutschland. Die deutsch-französische Partnerschaft will sie rasch beenden. Zwischen Berlin und Paris bestehe eine „tiefe und unheilbare Differenz der Doktrinen“, heißt es in Le Pens Programm. Das Nato-Kommando würde sie nach einem Wahlsieg 2027 verlassen. An dessen Stelle wünscht sich Le Pen für Europa ein russisch-französisches Kommando. © Lou Benoist/afp
Emmanuel Macron
Ohnehin richtet sich der Blick in Frankreich schon längst auf die Präsidentschaftswahl 2027. Nach zwei Amtszeiten kann Emmanuel Macron, der Le Pen zweimal in der Stichwahl besiegte, nicht mehr antreten.  © Sebastien Dupuy/AFP
Marine Le Pen
Wer eine Chance gegen Le Pen hätte, ist unklar. Doch im März 2025 kam dann die vorläufige Wende: Wegen der Veruntreuung von EU-Geld schloss ein Gericht Le Pen verurteilt. Der umstrittenste Teil der Strafe ist, dass sie fünf Jahre lang nicht bei Wahlen antreten darf.  © Guillaume Souvant/afp
Protestkundgebung des Rassemblement National
Diese Strafe war sofort in Kraft getreten – anders als eine teils auf Bewährung ausgesetzte Haftstrafe und obwohl Le Pen gegen das Urteil Berufung einlegte. Das Berufungsgericht hat eine Entscheidung im Sommer 2026 ins Auge gefasst.  © Julien De Rosa/dpa
Marine Le Pen
Le Pen wandte sich dann an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Doch das Straßburger Gericht wies ihren Antrag, den gegen sie verhängten vorläufigen Ausschluss von Wahlen auszusetzen, einstimmig ab, da Le Pen keinerlei nicht wiedergutzumachende Beeinträchtigung drohe, die durch die Menschenrechtskonvention geschützt sei. © Lionel Bonaventure/AFP
Le Pen sieht Bardella als möglichen Präsidentschaftskandidat
Inzwischen hat Le Pen ihren politischen Ziehsohn Jordan Bardella aufgefordert, sich auf eine Kandidatur vorzubereiten – für den Fall, dass sie selbst nicht antreten kann. Noch ist aber offen, wen der RN bei der Präsidentschaftswahl 2027 ins Rennen schicken wird. Die Frage, wer in den ehrwürdigen Élysée-Palast einziehen wird, bleibt damit völlig offen.  © Michel Euler/dpa

Streit über Strategie für zweite Runde der Frankreich-Wahl 2024

Update vom 1. Juli, 11.15 Uhr: Die Frankreich-Wahl 2024 ist erst zur Hälfe vorbei. Die entscheidende zweite Runde am 7. Juli steht noch bevor. Bruno Le Maire hat sich nun mit einer umstrittenen Wahlempfehlung zu Wort gemeldet: Der Wirtschaftsminister rief dazu auf, der linkspopulistischen Partei La France Insoumise (LFI) auch dann keine Stimme zu geben, wenn damit der Sieg eines rechtspopulistischen Kandidaten verhindert werden könnte.

„Für mich ist La France Insoumise eine Gefahr für die Nation, so wie der Rassemblement National eine Gefahr für die Republik ist“, sagte er dem Sender France Inter. Er warf der Partei Antisemitismus und Gewalt vor. Zugleich rief Le Maire aber die Wählerinnen und Wähler des Regierungslagers dazu auf, im Fall eines Duells zwischen einem RN-Kandidaten und einem Kandidaten des „sozialdemokratischen Lagers“ für letzteren zu stimmen. Damit meine er die Sozialisten, Kommunisten und Grünen, erklärte er. Diese hatten mit LFI das Wahlbündnis Neue Volksfront gebildet.

Update vom 1. Juli, 10.20 Uhr: Beim zweiten Durchgang der Frankreich-Wahl könnten der Grünen-Politkerin Franziska Brantner zufolge junge Menschen den Ausschlag geben. Viele seien enttäuscht von Macron, sagte die stellvertretende Vorsitzende der deutsch-französischen Parlamentarischen Versammlung im Deutschlandfunk. Es komme nun darauf an, ob junge Menschen, die im ersten Durchgang für das Linksbündnis gestimmt hätten, dennoch bereit seien, einen Kandidaten von Macron zu unterstützen. „Ob hier die Mobilisierung klappt, das ist, glaube ich, eines der großen Themen für den nächsten Sonntag.“

Update vom 1. Juli, 9.40 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich verzockt: Noch steht die Sitzverteilung in der Nationalversammlung nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl 2024 nicht fest, aber die Rechtsaußen-Partei Rassemblement National (RN) steht näher denn je an der Schwelle der Macht. Ein Blick auf die Zahlen macht deutlich, was in Frankreich passiert ist: Der RN erhielt fast zehn Millionen Stimmen – mehr als doppelt so viele wie bei der Parlamentswahl 2022, und auch deutlich mehr als bei der Europawahl Anfang Juni (7,7 Millionen). Eine absolute Mehrheit in der Stichwahl scheint absolut möglich.

Dagegen hat das Lager von Präsident Macron eine schwere Schlappe einstecken müssen. Das Bündnis Ensemble wird voraussichtlich mehr als die Hälfte seiner Sitze verlieren. Macrons Wirtschaftsminister Bruno Le Maire redete nicht lange um den heißen Brei herum: „Es ist eine Niederlage.“ Le Maire und Innenminister Gérald Darmanin sind inzwischen bereits auf Distanz zu Macron gegangen. Sie dürften sich demnächst als Kandidaten für seine Nachfolge in Stellung bringen. 

RN laut offiziellem Ergebnis bei der Frankreich-Wahl zunächst vorne

Update vom 1. Juli, 7.55 Uhr: Die erste Runde der Frankreich-Wahl ist zu Ende. Stärkste Kraft wurde der Rassemblement National (RN). Die Partei von Marine Le Pen erhielt zusammen mit ihren Verbündeten laut dem offiziellen Endergebnis 33,15 Prozent der Stimmen. Auf Platz zwei landete demnach das Linksbündnis mit knapp 28 Prozent. Das Lager von Präsident Emmanuel Macron kam auf rund 20 Prozent, wie das Innenministerium in Paris mitteilte. 

LagerStimmenanteil in Prozent
RN und Verbündete33,15
Nouveau Front populaire27,99
Ensemble20,04
Les Républicains6,57

(Quelle: Innenministerium)

Update vom 1. Juli, 7.15 Uhr: Erst nach der zweiten Runde der Frankreich-Wahl 2024 wird sich die Verteilung der 577 Sitze der Nationalversammlung klären. 37 Abgeordnete des RN wurden bereits im ersten Wahlgang gewählt, vom Wahlbündnis Neue Volksfront konnten sich 32 Abgeordnete direkt durchsetzen, wie aus offiziellen Zahlen des Innenministeriums hervorgeht.Ob die Le-Pen-Partei in der Stichwahl die absolute Mehrheit von 289 Sitzen erreicht, ist noch offen. Prognosen sehen den RN bei 230 bis 280 Sitzen.

Ergebnis der Frankreich-Wahl sieht RN von Le Pen vorne

Update vom 1. Juli, 6.00 Uhr: Das rechtsnationale Lager von Marine Le Pen steuert bei der Frankreich-Wahl 2024 auf eine Mehrheit in der Nationalversammlung zu. Das Linksbündnis könnte zweitstärkste Kraft noch vor Macrons Mitte werden. Wie viele Sitze die Blöcke tatsächlich bekommen, entscheidet die Stichwahl am 7. Juli. „Wir haben sieben Tage Zeit, um Frankreich vor einer Katastrophe zu bewahren“, erklärte der sozialistische Politiker Raphaël Glucksmann.

Update vom 1. Juli, 5.00 Uhr: Rechtsnationale und bürgerliche Parteien kämpfen nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl 2024 um die Macht im Land. Marine Le Pens Rassemblement National (RN) hofft, die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu holen und so an die Regierung zu kommen. Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager wollen versuchen, dies mit einer gemeinsamen Front bei den Stichwahlen am 7. Juli zu verhindern.

Wie erwartet landete das RN mit seinen Verbündeten in der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl vorne. Damit könnten die Rechtspopulisten Prognosen zufolge im Unterhaus mit 230 bis 280 Sitzen stärkste Kraft werden. An der absoluten Mehrheit mit 289 Sitzen schrammen sie aber womöglich knapp vorbei. Das Linksbündnis Nouveau Front Populaire könnte auf 125 bis 200 Sitze kommen. Macrons Liberalen droht, auf nur noch 60 bis 100 Sitze abzusacken.

Die Zusammenfassung des Abends der Frankreich-Wahl 2024: Die Rechtspopulisten haben in der ersten Runde der Frankreich-Wahl 2024 einen deutlichen Sieg eingefahren. Nach ersten Hochrechnungen vom Sonntagabend kommt die Partei Rassemblement National (RN) in der ersten Runde der Parlamentswahl auf etwa 34 Prozent. Staatspräsident Emmanuel Macrons Bündnis Ensemble musste mit 22 Prozent eine schwere Niederlage einstecken und landete auf dem dritten Platz. Die Neue Volksfront, ein linkes Bündnis, kommt nach den Hochrechnungen auf etwa 28 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit bis zu knapp 70 Prozent außergewöhnlich hoch. Nach mehreren Prognosen könnte der RN nach der zweiten Runde in einer Woche auf eine relative oder absolute Mehrheit kommen.

Macron rief angesichts des Triumphs der Rechtspopulisten zu einem „breiten, demokratischen und republikanischen Bündnis“ auf. Die hohe Wahlbeteiligung in der ersten Runde zeuge von der „Bedeutung dieser Wahl für alle unsere Landsleute und von dem Willen, die politische Situation zu klären“, betonte der Staatschef. „Ihre demokratische Wahl verpflichtet uns“, fügte er hinzu.

Neuwahlen in Frankreich: Bardella spricht bereits von sich als Premier

Premierminister Gabriel Attal hat nach dem Erfolg der Rechtspopulisten den Rückzug von etwa 60 Kandidaten des Regierungslagers in der zweiten Runde angekündigt. Dies solle den Sieg rechtspopulistischer Kandidaten verhindern, sagte er am Sonntagabend in Paris. „Keine Stimme darf an den Rassemblement National gehen“, betonte er. Der Gründer der französischen Linkspartei, Jean-Luc Mélenchon, äußerte sich ähnlich. Auch er will einen Sieg der Rechtsnationalen bei den kommenden Stichwahlen unbedingt verhindern. Er rief deshalb die linken Kandidaten in bestimmten Fällen zu einem Rückzug auf. In den Wahlkreisen, in denen das Linksbündnis auf Platz drei und die Rechten auf Platz eins in die Stichwahlen gingen, sollten sich die linken Kandidaten – zugunsten der Zweitplatzierten – zurückziehen.

Die Ex-Parteichefin des RN, Marine Le Pen, rief ihre Anhänger dazu auf, ihrer Partei in der nächsten Runde eine „absolute Mehrheit“ zu verschaffen. Macrons Lager sei „praktisch ausgelöscht“, erklärte Le Pen, die in ihrem Wahlkreis im Norden bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde. Parteichef Jordan Bardella sieht sich bereits als künftiger „Premierminister aller Franzosen“, falls seine Partei die absolute Mehrheit bekommen sollte.

Parlamentswahl in Frankreich: Premierminister Attal will Regierungsübernahme der Le Pen-Partei verhindern

Update vom 30. Juni, 23 Uhr: Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hat dazu aufgerufen, eine Regierungsübernahme durch das rechtsnationale Rassemblement National (RN) mit allen Mitteln zu verhindern. „Unser Ziel ist klar, es geht darum zu verhindern, dass das Rassemblement National im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit erlangt, die Nationalversammlung dominiert und das Land mit seinem verhängnisvollen Projekt regiert“, sagte Attal in Paris. „Noch nie in unserer Demokratie war die Nationalversammlung wie heute Abend dem Risiko ausgesetzt, von der extremen Rechten dominiert zu werden.“

„Keine Stimme darf an das Rassemblement National gehen“, sagte der Premier nach dem starken Abschneiden der Partei von Marine Le Pen in der ersten Runde der Parlamentswahl. „Unter solchen Umständen verdient Frankreich, dass man nicht zögert, niemals“, sagte Attal. „Wenn wir dem französischen Schicksal gewachsen sein wollen, ist es eine moralische Pflicht, alles zu tun, um das Schlimmste zu verhindern.“

Die Herausforderung des zweiten Wahlgangs bestehe darin, eine absolute Mehrheit der extremen Rechten zu verhindern und mit den republikanischen Kräften Mehrheiten für Projekte und Ideen zu schaffen, sagte der Premier. Das Präsidentenlager werde seine Kandidaten bei der Stichwahl in den Wahlkreisen zurückziehen, in denen sonst der Sieg eines RN-Kandidaten möglich werde, sagte Attal.

Parlamentswahlen 2024 in Frankreich: Konservativer Ciotti ruft zur Wahl von Le Pen-Partei auf

Update vom 30. Juni, 22.20 Uhr: Der umstrittene Vorsitzende von Frankreichs konservativer Partei Les Républicains, Éric Ciotti, hat alle Konservativen aufgerufen, sich seinem viel kritisierten Schulterschluss mit dem Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen anzuschließen. „Heute Abend ist der Sieg in Sicht“, sagte Ciotti nach dem starken Abschneiden des RN und der Républicains-Kandidaten, die sich mit Ciotti für eine Unterstützung des RN entschieden hatten.

„Die historische Union, die wir mit Jordan Bardella aufgebaut haben, hat langen Jahren der Unbeweglichkeit der Rechten ein Ende gesetzt“, sagte Ciotti. „Dieses Ergebnis ist ein großer Erfolg. Die Franzosen haben mit ihren Stimmen ihren Wunsch nach Veränderung und Wechsel zum Ausdruck gebracht.“

Unabgestimmt mit seiner Partei hatte Ciotti eine Kooperation mit Bardella und dem RN vereinbart, woraufhin führende Kräfte der Partei mehrere Anläufe starteten, um ihn aus der Partei zu werfen. Ein Gericht stoppte diesen Vorstoß zunächst. Die Mehrheit der Kandidaten der Républicains trat bei der Parlamentswahl unabhängig von den Rechtsnationalen an und erhielt nach Hochrechnungen zwischen 9,5 und 10 Prozent der Stimmen. Das extrem rechte Lager um Ciotti erzielte nach Hochrechnungen rund vier Prozent der Stimmen.

Frankreich-Wahl 2024: Linkspartei will Sieg von Le Pen bei Stichwahl um jeden Preis verhindern

Update vom 30. Juni, 21.35 Uhr: Der Gründer der französischen Linkspartei, Jean-Luc Mélenchon, will einen Sieg der Rechtsnationalen bei den kommenden Stichwahlen unbedingt verhindern. Er rief deshalb die linken Kandidaten in bestimmten Fällen zu einem Rückzug auf. In den Wahlkreisen, in denen das Linksbündnis auf Platz drei und die Rechten auf Platz eins in die Stichwahlen gingen, sollten sich die linken Kandidaten – zugunsten der Zweitplatzierten – zurückziehen, sagte Mélenchon nach dem starken Ergebnis der Rechtsnationalen in der ersten Runde der Parlamentswahlen am Sonntag. 

„Unter allen Umständen ist unsere Anweisung klar: Keine einzige Stimme mehr für den RN“, so Mélenchon. In den meisten Fällen trete das Linksbündnis zwar im direkten Duell gegen das rechtsnationale Rassemblement National an. Dann sei es möglich, dem Linksbündnis in diesen Wahlkreisen eine absolute Mehrheit zu verschaffen. In bestimmten Fällen gebe es aber auch eine Stichwahl zwischen drei Kandidaten. Dann sollten sich die linken Kandidaten zurückziehen, damit sich die bürgerlichen Parteien keine Stimmen wegnehmen. „Nirgendwo werden wir dem RN einen Sieg ermöglichen“, sagte Mélenchon. 

Parlamentswahlen in Frankreich: Le Pens „Posterboy“ fordert „absolute Mehrheit“

Update vom 30. Juni, 21.20 Uhr: Der Chef von Frankreichs rechtsnationalem Rassemblement National (RN), Jordan Bardella, will mit einer absoluten Mehrheit im Parlament als Ministerpräsident die Regierung übernehmen. „Wenn die Wähler uns am kommenden Sonntag zu einer absoluten Mehrheit verhelfen, um das Land wieder aufzubauen, will ich der Premierminister aller Franzosen sein“, sagte Bardella am Sonntagabend nach dem starken Abschneiden seiner Partei in der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl. 

„Indem sie die Kandidaten des RN und seiner Verbündeten an die Spitze gebracht haben, haben die Franzosen eine beispiellose Hoffnung im Land geweckt. Ich rufe sie zu einer letzten Anstrengung auf“, sagte der 28-Jährige.

„Ich rufe alle Franzosen auf, sich mir anzuschließen, um die nationale Einheit gegen diejenigen zu gewinnen, die unsere Werte mit Füßen treten wollen“, sagte Bardella. „Ich will der Premierminister aller Franzosen sein, der die Gegensätze respektiert und stets um die Einheit der Nation bemüht ist.“

Frankreich-Wahl 2024: Bardella äußert sich nach Wahlsieg

Update vom 30. Juni, 20.50 Uhr: Nach den ersten Hochrechnungen zu den Ergebnissen der Frankreich-Wahl hat sich Le Pens Kronprinz Jordan Bardella zum möglichen Ausgang der vorgezogenen Parlamentswahl geäußert. Auch er bittet die Franzosen im zweiten Wahlgang um eine absolute Mehrheit, vor allem zum Schutz gegen die „linksextremistische“ Nationale Volksfront von Mélenchon. Zudem gab er das Versprechen, sollte er Premierminister werden, gegenüber der Opposition stets „offen und ehrlich“ und ein „Premierminister des Volkes“ zu sein.

Ergebnisse der Frankreich-Wahl 2024: Le Pen-Partei liegt nach ersten Hochrechnungen deutlich vorne

Update vom 30. Juni, 20.25 Uhr: In der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl liegt das rechtsnationale Rassemblement National ersten Hochrechnungen zufolge vorne. Doch geht es nach Marine Le Pen, so ist „noch nichts entschieden“. Dies sagte sie vor den feiernden Anhängern ihrer Partei Rassemblement National. Nun sei es wichtig, weiterzukämpfen und am kommenden Sonntag (7. Juli) in der Stichwahl eine absolute Mehrheit zu holen, damit die Nationalversammlung nicht in die Hände einer linksgerichteten Allianz falle.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hingegen hat zu einem breiten Bündnis aufgerufen. „Angesichts des Rassemblement National ist es nötig, ein breites, demokratisches und republikanisches Bündnis für die zweite Wahlrunde zu bilden“, erklärte Macron nach Angaben des Elysées nach der Verkündung der ersten Hochrechnungen. Die hohe Wahlbeteiligung in der ersten Runde zeuge von der „Bedeutung dieser Wahl für alle unsere Landsleute und von dem Willen, die politische Situation zu klären“, betonte der Präsident. „Ihre demokratische Wahl verpflichtet uns“, fügte er hinzu.

Parlamentswahlen in Frankreich: Erste Hochrechnungen zeigen Sieg für Le Pen

Update vom 30. Juni, 20.05 Uhr: In der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich liegt das rechtsnationale Rassemblement National ersten Hochrechnungen von heute zufolge vorne. Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron landete hinter dem Linksbündnis Nouveau Front Populaire auf Platz drei, wie die Sender France 24 und BFM TV am Sonntag nach Schließung der Wahllokale berichteten. Wie viele Sitze die Blöcke in der Nationalversammlung bekommen, wird aber erst in Stichwahlen am 7. Juli entschieden.

France 24BFM TV
RN (Le Pen)34 %33 %
NFP (Melenchon)28,1 %28,5 %
ENS (Macron)20,3 %22 %
LR (Ciotti)10,2 %

Update vom 30. Juni, 20 Uhr: In Frankreich sind nun alle Wahllokale geschlossen. Die Stimmabgabe ist beendet. In Kürze werden die ersten Prognosen beziehungsweise Hochrechnungen zur Frankreich-Wahl 2024 erwartet.

Frankreich-Wahl 2024: Sicherheitskräfte bereiten sich auf Unruhen vor

Update vom 30. Juni, 18.45 Uhr: Inmitten der Frankreich-Wahl 2024 haben sich die französischen Sicherheitskräfte darauf eingerichtet, dass es bereits heute Abend nach der ersten Wahlrunde der vorgezogenen Parlamentswahlen in einigen Großstädten des Landes zu Unruhen kommen könnte.

Die französische Zeitung Le Parisien berichtete, dass sich Läden in Städten wie Paris und Lyon aus Angst vor Zusammenstößen nach der Verkündung der Ergebnisse der Frankreich-Wahl verbarrikadierten. „Vielleicht passiert nichts, aber wenn es zu Handgreiflichkeiten kommt, sind wir zumindest bereit. Seit den Gelbwesten können wir uns auf nichts mehr verlassen“, sagte etwa ein Händler der Zeitung. Zwischen November 2018 und Frühjahr 2019 war es in Frankreich zu regierungskritischen Demonstrationen gekommen. Demonstranten hatten gelbe Westen getragen, wonach sie benannt wurden.

Parlamentswahlen 2024 heute in Frankreich: Wahlbeteiligung erreicht wohl Rekordwert

Update vom 30. Juni, 17.15 Uhr: Die Wahlbeteiligung bei den Parlamentswahlen 2024 in Frankreich hat heute einen Rekordwert erreicht, wie Daten des Innenministeriums in Paris zeigen. Um 17 Uhr hat der Wert 59.49 Prozent erreicht, wie die Sender France24 und BFMTV unter Berufung auf das Ministerium berichteten.

Damit liegt sie 20 Prozentpunkte über dem Wert bei den Wahlen im Jahr 2022. Laut BFMTV ist dies der höchste Wert seit den Wahlen im Jahr 1978. Um 20 Uhr, also dem Ende der Stimmabgabe, dürfte der Wert Schätzungen zufolge auf 69,5 Prozent steigen – ein weiterer Rekord. Diesen Wert habe es seit 1981 nicht mehr gegeben.

Vorgezogene Frankreich-Wahl 2024 heute: Zweite Runde wird entscheidend

Update vom 30. Juni, 15.25 Uhr: Wie genau das Parlament nach der Wahl in Frankreich heute aussehen wird, ist noch ungewiss. Die wenigsten der 577 Sitze werden im ersten Durchgang vergeben. Entscheidend sind in vielen Wahlkreisen die Stichwahlen in der zweiten Runde der Frankreich-Wahl 2024. Während bei der regulären Parlamentswahl vor zwei Jahren gerade einmal fünf Sitze in der ersten Runde errungen wurden, könnten dem Umfrageinstitut Ipsos zufolge dieses Mal bereits 80 bis 90 Sitze direkt gewonnen werden. Grund dafür wäre die erwartete höhere Wahlbeteiligung und eine stärkere Konzentrierung auf die drei politischen Bündnisse.

Auch wenn Aussagen über die zweite Runde schwierig sind, gehen Prognosen davon aus, dass die Rechtsnationalen stärkste Kraft in der Nationalversammlung werden könnten. Ob es auch für eine absolute Mehrheit bei den Ergebnissen der Frankreich-Wahl 2024 reichen könnte, ist unklar - auch, weil zwischen den beiden Wahlrunden oft lokal Bündnisse geschlossen werden, die den Ausgang beeinflussen. Während die Linken stabil bleiben könnten, dürfte Präsident Emmanuel Macrons Mitte-Lager Sitze verlieren.

Wahlen heute in Frankreich: Macron und Frau geben Stimme in Le Touquet ab

Update vom 30. Juni, 14.34 Uhr: Bei den Parlamentswahlen in Frankreich heute sind mehrere prominente Politiker bereits am Vormittag zur Wahl gegangen, bevor am Abend die Ergebnisse der Frankreich-Wahl kommen. Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte Macron gaben ihre Stimme für die Frankreich-Wahl 2024 im nordfranzösischen Le Touquet ab.

Parlamentswahlen in Frankreich 2024: Sarkozy und Hollande geben Stimme bei Neuwahlen ab

Update vom 30. Juni, 13.37 Uhr: Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich heute haben etliche Spitzenpolitiker ihre Stimme bereits am Vormittag für die Frankreich-Wahl abgegeben, darunter die Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy und François Hollande.

Vorgezogene Parlamentswahl in Frankreich: Zwischenfall an Wahlbüro in Nizza

Update vom 30. Juni, 13.05 Uhr: In Nizza ist der Leiter eines Wahlbüros von einem Wahlhelfer mit einem Faustschlag angegriffen worden, der die Öffnung des Wahlbüros zur vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich verhindern wollte. Das teilte Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi dpa im Verlauf der Frankreich-Wahl heute mit. Die Polizei nahm den Angreifer fest.

Frankreich-Wahl 2024 heute: Wahlbeteiligung der vorgezogenen Parlamentswahlen hoch

Update vom 30. Juni, 12.33 Uhr: Bei den Neuwahlen in Frankreich heute hat die Wahlbeteiligung bis Mittag deutlich höher gelegen als bei früheren Frankreich-Wahlen. Wie das Innenministerium mitteilte, gaben bis 12.00 Uhr 25,90 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab; bei der Wahl im Jahr 2022 lag die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 18,43 Prozent.

Die Wahl könnte die Rechtspopulisten vom Rassemblement National (RN) erstmals an die Regierung bringen. Marine Le Pen hat ihre Stimme inzwischen auch abgegeben.

Neuwahlen in Frankreich heute: Wann sind erste Hochrechnungen zu erwarten?

Update vom 30. Juni, 11.31 Uhr: Die meisten Wahllokale haben bei der Frankreich-Wahl 2024 heute bis 18.00 Uhr geöffnet, in Paris und einigen anderen Großstädten schließen sie er 20.00 Uhr. Dies hat zur Folge, dass um 20.00 Uhr bereits relativ verlässliche Hochrechnungen zu den Ergebnissen der Frankreich-Wahl vorliegen. Die Ergebnisse der Neuwahlen werden mit Spannung erwartet, da ein Wahlsieg zu einer Wende in französischen Politik führen könnte, falls Emmanuel Macron eine bittere Niederlage einstecken muss und sich die Partei von Marine Le Pen als Sieger herauskristallisiert.

Frankreich-Wahl 2024 heute: Parteienlandschaft hat sich vor Beginn der Neuwahlen bereits stark verändert

Update vom 30. Juni, 11.18 Uhr: Bei der Frankreich-Wahl 2024 treten insgesamt mehr als 4000 Kandidatinnen und Kandidaten an. Ihre Zuordnung zu den Wahlbündnissen ist nicht immer einfach. Im aktuellen Wahlkampf zur Frankreich-Wahl hat sich die Parteienlandschaft stark neu strukturiert. Im Unterschied zu Deutschland gab es in Frankreich bislang keine festen Koalitionen, sondern lediglich relativ lockere Wahlbündnisse. Mindestens 15 Abgeordnete sind nötig, um eine Fraktion zu bilden. Die Fraktionen entsprechen nicht unbedingt den vor den Neuwahlen in Frankreich abgemachten Bündnissen.

Frankreich-Wahl heute live: „Le Pens Posterboy“ Bardella gibt Stimme ab

Update vom 30. Juni, 10.29 Uhr: Chef der Le Pen-Partei Jordan Bardella will nach der Frankreich-Wahl heute Premierminister werden. In der französischen Gemeinde Garches bei Paris hat Bardella – von manchen auch „Le Pens Posterboy“ tituliert – am Vormittag seine Stimme für die vorgezogenen Stichwahlen abgegeben.

Frankreich-Wahl 2024 heute: Macron droht bei Neuwahlen laut Umfragen eine Niederlage

Update vom 30. Juni, 9.51 Uhr: Umfragen zur Frankreich-Wahl 2024 zufolge dürfte Emmanuel Macron in der ersten heutigen Wahlrunde der Neuwahlen erneut eine herbe Niederlage einstecken. Zuletzt sahen Umfragen zur Frankreich-Wahl sein Mittelager mit 20 bis 20,5 Prozent nur auf Platz drei. Klar vorne lag bei den vorgezogenen Parlamentswahlen demnach Marine Le Pens RN und Verbündete mit 36 bis 36,5 Prozent, gefolgt vom Nouveau Front Populaire mit 29 Prozent.

Frankreich-Wahl entscheidet über Energie-Zukunft: Rechte wollen Deutschland nach Neuwahlen den Hahn zudrehen

Update vom 30. Juni, 9.06 Uhr: Die deutsche Wirtschaft fürchtet negative Folgen nach der Frankreich-Wahl. „Bei der Analyse der wirtschaftspolitischen Ankündigungen der Rechten und der Linken kommen deutsche und französische Unternehmen zu demselben Schluss: Die Attraktivität Frankreichs würde darunter leiden“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer, Patrick Brandmaier laut der dpa. Die Wirtschaftsredaktion von IPPEN.MEDIA zog in einer Analyse das Fazit: Rechte wollen nach Frankreich-Wahl Deutschland den Hahn zudrehen.

Frankreich-Wahl heute: Beobachter erwarten Rekord-Wahlbeteiligung bei vorgezogenen Parlamentswahlen

Update vom 30. Juni, 8.37 Uhr: Es ist damit zu rechnen, dass die Wahlbeteiligung wegen der Bedeutung der Frankreich-Wahl Rekordwerte erreicht. Dies dürfte dazu führen, dass mehrere Dutzend Kandidaten bereits in der ersten Runde gewählt werden. Vor der zweiten Runde am 7. Juli stellt sich dann die Frage, wie viele Kandidaten sich möglicherweise zurückziehen, um den Sieg eines RN-Kandidaten zu verhindern.

Vorgezogene Neuwahlen: Ergebnisse der Frankreich-Wahlen könnten zur politischen Zäsur werden

Update vom 30. Juni, 7.47 Uhr: Die vorgezogene Neuwahl zur Nationalversammlung in Frankreich könnte sich als größte politische Zäsur seit der Gründung der aktuellen Republik erweisen. Erstmals könnten Rechtspopulisten auf nationaler Ebene Regierungsverantwortung erlangen. Als wahrscheinlich gilt aber auch, dass nach den Wahlen heute und am 7. Juli kein Lager eine regierungsfähige Mehrheit erhält und das Land in eine politische Dauerkrise schlingert. 

Merkur-Kommentar zur Frankreich-Wahl: Verliert Macron die Neuwahlen, dann verliert Europa

Update vom 30. Juni, 6.46 Uhr: Für die Zeit nach den vorgezogenen Neuwahlen in Frankreich gibt es mehrere Szenarien. Der Münchner Merkur kommentiert, dass sich aber eines abzeichne: „In den nächsten Jahren wird es Paris nicht leicht haben.“ Die (wahrscheinliche) Kohabitation sei „kein Zuckerschlecken“ und funktioniert nur dann, wenn beide Seiten ein gemeinsames Interesse am Fortkommen des Landes haben, heißt es in Verliert Macron, dann verliert Europa.

Frankreich-Wahl 2024: Alle Augen richten sich auf die Ergebnisse der Neuwahlen

Erstmeldung: Paris – Heute richten sich alle Augen auf die Frankreich-Wahl 2024. Am Sonntag, 30. Juni, finden dort entscheidende Neuwahlen statt. Das Ergebnis der Frankreich-Wahl ist entscheidend für die künftigen politischen Weichen im Land: Erringen die radikalen Rechten um Marine Le Pen die Mehrheit im Parlament und bescheren Präsident Emmanuel Macron eine schwere Niederlage bei den vorgezogenen Neuwahlen?

Die Wahllokale in Frankreich sind am Wahltag von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Schon um 20 Uhr veröffentlichen Meinungsforschungsinstitute erste Prognosen, die auf sogenannten Exit Polls basieren, also Umfragen, die direkt an den Wahllokalen unter den Wählerinnen und Wählern durchgeführt werden. Diese Prognosen zu den Ergebnissen der Frankreich-Wahl 2024 geben bereits ein verlässliches Bild vom späteren Ergebnis der Neuwahlen in Frankreich.

Kurz nach den Prognosen werden die ersten Hochrechnungen zu den Ergebnissen der Frankreich-Wahl heute veröffentlicht. Im Laufe des Abends werden diese immer genauer. Spätestens am Montagmorgen, dem 1. Juli, wird das offizielle Ergebnis des ersten Wahlgangs der Frankreich-Wahl erwartet.

Frankreich-Wahlen heute live: Ergebnisse entscheiden über Stichwahlen

Mit der Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses der Wahlen vom 30. Juni in Frankreich ist der Wahlprozess jedoch noch nicht abgeschlossen. Am Sonntag, 7. Juli, findet der zweite Wahlgang der Neuwahlen statt: die Stichwahlen.

Stichwahlen sind bei den Parlamentswahlen in Frankreich erforderlich, wenn in einem Wahlkreis kein Kandidat die absolute Mehrheit, also über 50 Prozent der Stimmen, erhält. Dann wird eine zweite Runde durchgeführt. Die beiden stärksten Kandidaten des ersten Wahlgangs treten dann gegeneinander an. Der Kandidat, der bei der Stichwahl am 7. Juni die meisten Stimmen erhält, gewinnt seinen Wahlkreis. Insgesamt stehen in Frankreich 577 Abgeordnete aus genau so vielen Wahlkreisen zur Wahl.

Vor den Neuwahlen in Frankreich haben sich die Parteien zu drei Lagern zusammengeschlossen:

  • Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen und rechte Verbündete
  • Links-grünes Lager Neue Volksfront
  • Liberales Lager von Macron

Macrons Regierungslager liegt in den Umfragen mit etwa 30 Prozent weit abgeschlagen auf dem dritten Platz. Das rechtsextreme und das linke Lager liefern sich laut Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Werten um die 30 Prozent.

Aktuelle Umfragen zur Wahl in Frankreich deuten darauf hin, dass die französischen Rechtspopulisten die absolute Mehrheit erreichen könnten. Für eine absolute Mehrheit im französischen Parlament sind mindestens 289 Sitze erforderlich. Vor der Wahl in Frankreich deuten Umfragen zu Marine Le Pens Partei darauf hin, dass der Rassemblement National zwischen 250 und 300 Abgeordnete stellen könnte.

Bei den Neuwahlen steht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nicht direkt zur Wahl. Denn bei der Wahl in Frankreich geht es nicht um das Präsidentenamt, sondern um die Neubesetzung des Parlaments. Sollte der RN die absolute Mehrheit bei den Wahlen in Frankreich erreichen, müsste Präsident Macron einen Kandidaten aus dessen Reihen zum neuen Premierminister ernennen.

Der aktuelle Premierminister in Frankreich ist Gabriel Attal (35), der derselben Partei wie Macron angehört: der Renaissance. Für den rechtspopulistischen Rassemblement National kandidiert der 28-jährige Jordan Bardella für das Amt des Premierministers. Das linke Lager, die Neue Volksfront, hat sich noch nicht entschieden.

Unabhängig vom Ergebnis der Wahlen in Frankreich bleibt Macron als Präsident im Amt – es sei denn, er tritt freiwillig zurück. Ohne eine Mehrheit im Parlament würde es für ihn jedoch deutlich schwieriger werden, seine politische Agenda durchzusetzen. (smu)

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