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Neuwahlen im Ticker

Nazi-Mütze und Geiselnehmer: Skandal-Berichte über Le Pens Kandidaten mehren sich

Bei der Frankreich-Wahl 2024 stehen Stichwahlen an. Marine Le Pen ist an der Schwelle zur Macht. Ergebnisse, Hochrechnungen und Prognosen im Ticker.

Frankreich-Wahl 2024: Skandal-Berichte über Le Pens Kandidaten mehren sich

Update vom 2. Juli, 17.25 Uhr: Vor der Stichwahl in Frankreich mehren sich Berichte über Kandidaten um Marine Le Pen, die Zweifel an ihrer Kompetenz aufkommen lassen.

  • Eine Kandidatin ihre Teilnahme an der Stichwahl zurück, nachdem ein Foto von ihr mit einer Schirmmütze der NS-Luftwaffe samt Hakenkreuz zutage gekommen war. Ludivine Daoudi war in der ersten Runde im nordfranzösischen Calvados auf 20 Prozent gekommen.
  • Ein RN-Kandidat kann im Fall eines Siegs bei der Stichwahl sein Mandat möglicherweise nicht antreten, da er wegen psychischer Probleme einen gesetzlichen Betreuer hat. Der 65-Jährige war im westfranzösischen Jura mit 33 Prozent auf den zweiten Platz gekommen.
  • Eine weitere RN-Kandidatin hatte nach einem Medienbericht vor einigen Jahren mit einer bewaffneten Geiselnahme im Rathaus von Ernée Aufsehen erregt.

Stichwahlen: Marine Le Pen will auch ohne absolute Mehrheit Frankreich regieren

Update vom 2. Juli, 14.03 Uhr: Die Rechtspopulisten um Marine Le Pen rüsten sich für eine Regierungsübernahme: Sie wollen auch ohne absolute Mehrheit nach der Stichwahl eine Regierung in Frankreich bilden, sagte jetzt die Ex-Chefin des Rassemblement National dem Sender France Inter.

„Wenn wir etwa 270 Sitze haben und noch 19 Abgeordnete brauchen, dann werden wir auf die anderen zugehen“, sagte Le Pen. „Mehrere rechte, aber auch linke Abgeordnete haben eine Nähe zu unseren Positionen gezeigt.“ Damit rückte Le Pen von der bisherigen Linie des Parteichefs Jordan Bardella ab, wonach er das Amt des Premierministers nur bei einer absoluten Mehrheit übernehmen wolle.

„Es wird eine kompetente Regierung sein“, kündigte Marine Le Pen siegessicher an. „Wenn wir eine Mehrheit bekommen, dann werden wir natürlich tun, wofür die Wähler uns gewählt haben.“

Wahl in Frankreich 2024: Marine le Pen bei einem Interview im Juni in Carvin

Vor Stichwahl bei Frankreich-Wahl: Diese Taktik soll Marine Le Pens Siegeszug stoppen

Update vom 2. Juli, 13.20 Uhr: Bis Dienstagmorgen haben in Frankreich bereits 190 Kandidaten ihren taktischen Verzicht auf die Teilnahme an der Stichwahl erklärt, berichtet die Zeitung Le Monde. Ihr Ziel ist es, die Wahl von Kandidaten des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen zu verhindern.

Wegen der hohen Wahlbeteiligung hatten sich in mehr als 300 von 577 Wahlkreisen je drei Kandidaten für die Stichwahl qualifiziert. In knapp der Hälfte lag der Kandidat von Marine Le Pens Rassemblement National vorn. Wenn sich nun der jeweils drittplatzierte Kandidat zurückzieht, verringert dies die Chance für den RN-Kandidaten, die Stichwahl zu gewinnen.

Frist zur Stichwahl bald beendet: Kann Marine Le Pens Siegeszug in Frankreich gestoppt werden?

Update vom 2. Juli, 11.33 Uhr: Wenige Tage vor der zweiten Runde der Frankreich-Wahlen am Sonntag, 7. Juli, steht heute eine wichtige Frist an: Bis um 18 Uhr müssen sich die Kandidaten anmelden, die in der zweiten Runden noch einmal in ihrem Wahlkreis antreten wollen.

Nach Ablauf dieser Frist wird feststehen, wie viele Kandidaten des Links-Bündnisses und des Regierungslagers sich zurückziehen, um ihre Stimmen zu bündeln und somit die Chancen der Kandidaten von Marine Le Pens Partei zu mindern.

Marine Le Pen hat Frankreich-Wahl 2027 im Blick – trotz Ausschluss

Frankreich: Rassemblement National von Marine Le Pen.
In Frankreich ist der Rassemblement National unter Marine Le Pen (im Bild) in den vergangenen Jahren zu einer führenden Kraft aufgestiegen. So feierte der RN bei der Europawahl 2024 einen klaren Erfolg.  © François Lo Presti/afp
Europawahl - Frankreich
Das starke Ergebnis der rechtsnationalen Partei veranlasste den amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron anschließend dazu, das Parlament aufzulösen.  © Ludovic Marin/dpa
Jean-Marie Le Pen
Die Geschichte des Rassemblement National begann Anfang der Siebziger. Am 5. Oktober 1972 gründeten Jean-Marie Le Pen (hier eine Aufnahme von 2022) und Pierre Bousquet die rechtsextreme Splittergruppe Front National.  © Joel Saget/afp
1. Mai in Paris
Der 1928 geborene Le Pen (hier ein Bild von 2017) tat sich früh als Demagoge hervor, der mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt wurde und den Holocaust als ein „Detail der Geschichte“ abtat. Bousquet (1919 bis 1991) war ein ehemaliger Kollaborateur, der als Rottenführer in der Waffen-SS gedient hatte. Fremdenfeindliche Parolen waren über viele Jahre Markenzeichen der Partei. © Thibault Camus/dpa
Jean-Marie Le Pen
In den 1980er Jahren wurde der FN bei zwei Parlamentswahlen hintereinander mit mindestens einem Abgeordneten in die Nationalversammlung gewählt. Der Durchbruch gelang im Jahr 2002, als Jean-Marie Le Pen als Zweitplatzierter aus der ersten Runde der Präsidentschaftswahl hervorging.  © Joel Saget/afp
Le Pen
Es kam zur Stichwahl, die der amtierende Präsident Jacques Chirac deutlich gewann. Fünf Jahre später verlor Le Pen viele Stimmen und schied im ersten Wahlgang aus.  © Joel Saget/AFP
Marine Le Pen
Einen großen Einschnitt gab es im Januar 2011. Der FN ging nach einem Führungswechsel andere Wege. Die neue Parteivorsitzende trug allerdings einen bekannten Namen: Marine Le Pen. Die studierte Juristin kam 1968 nahe Paris als jüngste Tochter Jean-Marie Le Pens zur Welt.  © Bernard Patrick/Imago
Marine Le Pen/dpa
Mit acht Jahren wurde sie von einer Bombenexplosion aus dem Schlaf gerissen – es handelte sich um einen Anschlag auf ihren Vater. Die Mutter dreier Kinder arbeitete als Anwältin und führte zunächst die Rechtsabteilung der Front National. Ihre zwei Ehen gingen auseinander. © Pascal Pavani
Jean-Marie Le Pen
Marine Le Pen bemüht sich seither, der einst radikal rechten Partei einen moderateren Anstrich zu verpassen. Das ging mit einer Entmachtung ihres Vaters einher.  © Kenzo Tribouillard/afp
Le Pen
Im April und Mai 2015 eskalierten die schon länger bestehenden Spannungen zwischen der Parteivorsitzenden und ihrem Vater. Am 20. August 2015 wurde Jean-Marie Le Pen wegen „schwerer Verfehlungen“ aus der Partei ausgeschlossen.  © Kenzo Tribouillard/AFP
Le Pen Bannon
Anderseits suchte Le Pen im Jahr 2018 die Nähe des früheren Trump-Beraters Steve Bannon. Damals firmierte die rechtsextreme Partei noch unter dem Namen Front National. Später verpasste Le Pen ihr aber einen neuen Namen: Seither ist die Partei als Rasseblement National bekannt. © Philippe Huguen/AFP
Marine Le Pen
Seither ist es Marine Le Pen gelungen, aus der Schmuddelecke zu kommen und sich als staatstragende Politikerin zu inszenieren. Ihre Strategie ist als „Dédiabolisation“ (Entteufelung) bekannt.  © Francois Nascimbeni/AFP
Marine Le Pen
Le Pen verbannte das alte rassistische Vokabular und gibt mittlerweile eher bedachte Worte von sich. Le Pens Kurs hat , in den vergangenen Jahren bis in die bürgerliche Mitte hinein wählbar gemacht.  © Thomas Samson/afp
Marine Le Pen
Die dreimalige Präsidentschaftskandidatin drängte zwar offenen Rassismus zurück, vertritt aber weiter radikale Positionen gegen Einwanderung. Ihre Vorstellungen für Frankreich bleiben auch heute noch deutlich rechts und nationalistisch.  © Ali Al-Daher/AFP
Olga Givernet
Zudem zeigen Studienergebnisse, dass im RN der Antisemitismus noch immer weit verbreitet ist. Die Renaissance-Parlamentarierin Olga Givernet (im Bild) reagierte entsprechend: „Der RN hat ein sauberes Schaufenster, aber die Küche dahinter ist immer noch schmutzig wie eh.“ © Niviere David/Imago
Marine Le Pen mit André Ventura und Tino Chrupalla
In ihrem Bemühen um Salonfähigkeit hat sich Marine Le Pen auch von der deutschen AfD abgegrenzt. Die gilt selbst für RN-Leute als zu extremistisch. Im November 2023 war das noch anders: Beim Treffen rechter Gruppen in Lissabon stand sie noch in einer Reihe neben dem portugiesischen Chega-Politiker André Ventura (Mitte) und AfD-Co-Chef Tino Chrupalla. © Paulo Spranger/Imago
Le Pen zu Besuch bei Putin
Zum Ukraine-Krieg vertreten RN und AfD hingegen nach wie vor sehr ähnliche Positionen. So lehnt Marine Le Pen jegliche Wirtschaftssanktionen gegen das Russland von Präsident Wladmir Putin ab. © Mikhail Klimentyev/dpa
Gabriel Attal
Waffenlieferungen für die Ukraine bedeuten für Le Pen das „Risiko eines dritten Weltkriegs“. Premierminister Gabriel Attal (im Bild) konterte in einer Ukraine-Debatte im Februar 2024: „Wenn Sie 2022 gewählt worden wären, würden wir heute Waffen nach Russland liefern, um die Ukrainer zu zermalmen.“  © Ludovic Marin/afp
Marine Le Pen und Wladimir Putin
Tatsächlich stand in Le Pens Präsidentschaftsprogramm von 2022 der folgende Satz: „Ohne Furcht vor amerikanischen Sanktionen wird eine Allianz mit Russland in gewissen Themen angestrebt.“ Trotzdem wollte sich der RN im Wahlkampf ein wenig von Putin absetzen. Die Partei ließ damals 1,2 Millionen Wahlkampfplakate vernichten, die ein Bild von Marine Le Pen beim Händeschütteln mit Putin zeigten. © Emmanuel Dunand/afp
Marine Le Pen
Zu Russland hat sie dennoch ein wesentlich besseres Verhältnis als zu Deutschland. Die deutsch-französische Partnerschaft will sie rasch beenden. Zwischen Berlin und Paris bestehe eine „tiefe und unheilbare Differenz der Doktrinen“, heißt es in Le Pens Programm. Das Nato-Kommando würde sie nach einem Wahlsieg 2027 verlassen. An dessen Stelle wünscht sich Le Pen für Europa ein russisch-französisches Kommando. © Lou Benoist/afp
Emmanuel Macron
Ohnehin richtet sich der Blick in Frankreich schon längst auf die Präsidentschaftswahl 2027. Nach zwei Amtszeiten kann Emmanuel Macron, der Le Pen zweimal in der Stichwahl besiegte, nicht mehr antreten.  © Sebastien Dupuy/AFP
Marine Le Pen
Wer eine Chance gegen Le Pen hätte, ist unklar. Doch im März 2025 kam dann die vorläufige Wende: Wegen der Veruntreuung von EU-Geld schloss ein Gericht Le Pen verurteilt. Der umstrittenste Teil der Strafe ist, dass sie fünf Jahre lang nicht bei Wahlen antreten darf.  © Guillaume Souvant/afp
Protestkundgebung des Rassemblement National
Diese Strafe war sofort in Kraft getreten – anders als eine teils auf Bewährung ausgesetzte Haftstrafe und obwohl Le Pen gegen das Urteil Berufung einlegte. Das Berufungsgericht hat eine Entscheidung im Sommer 2026 ins Auge gefasst.  © Julien De Rosa/dpa
Marine Le Pen
Le Pen wandte sich dann an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Doch das Straßburger Gericht wies ihren Antrag, den gegen sie verhängten vorläufigen Ausschluss von Wahlen auszusetzen, einstimmig ab, da Le Pen keinerlei nicht wiedergutzumachende Beeinträchtigung drohe, die durch die Menschenrechtskonvention geschützt sei. © Lionel Bonaventure/AFP
Le Pen sieht Bardella als möglichen Präsidentschaftskandidat
Inzwischen hat Le Pen ihren politischen Ziehsohn Jordan Bardella aufgefordert, sich auf eine Kandidatur vorzubereiten – für den Fall, dass sie selbst nicht antreten kann. Noch ist aber offen, wen der RN bei der Präsidentschaftswahl 2027 ins Rennen schicken wird. Die Frage, wer in den ehrwürdigen Élysée-Palast einziehen wird, bleibt damit völlig offen.  © Michel Euler/dpa

Ziel des linken und bürgerlichen Lagers in Frankreich ist es, eine absolute Mehrheit für Maine Le Pens Rassemblement National bei den Stichwahlen zu verhindern. Für eine absolute Mehrheit sind 289 von 577 Sitzen nötig. Die Rechtspopulisten lagen in der ersten Runde in 297 Wahlkreisen vorn.

Update vom 2. Juli, 10.20 Uhr: Um Marine Le Pen bei der zweiten Runde der Frankreich-Wahlen in Schach zu halten, setzen die Linken und das Regierungslager um Macron auf Manövern und Kuhhandel: Sie ziehen ihre Kandidaten teilweise aus den Wahlkreisen zurück, um demjenigen Kandidaten, der größere Chancen gegen den Rassemblement National von Le Pen hat, größere Chancen einzuräumen.

Macron steht hierbei jedoch vor einem Glaubwürdigkeitsproblem: Die linkspopulistische Partei „La France Insoumise“ wurde von ihm vor dem ersten Wahlgang als „antidemokratisch, antiparlamentarisch, atomkraftfeindlich und prorussisch“ angeprangert. Jetzt drängt er seine Partei zum Zusammenschluss, um eine absolute Mehrheit von Marine Le Pens Rechtspopulisten zu verhindern.

Ungarns Präsident Orban äußert sich zum Wahlerfolg von Marine Le Pen nach Frankreich-Wahl

Update vom 2. Juli, 6.10 Uhr: Viktor Orbán hat sich wegen der ersten Erfolge der Rechtspopulisten bei der Frankreich-Wahl guter Dinge gezeigt. „Die erste Quelle für unseren Optimismus ist, dass die Menschen Veränderungen wollen“, sagte Ungarns Ministerpräsident dem ungarischen Fernsehsender M1. „Aber die Bürokraten in Brüssel denken anders, sie wollen keine Veränderungen“, fügte er an.

Partei von Le Pen kann bei Frankreich-Wahl in Wahlkreisen erfolgreich – eine Ausnahme

Update vom 1. Juli, 19.57 Uhr: Ein Blick auf die Wahlergebnisse des ersten Wahlgangs in Frankreich zeigt, dass Le Pens Rassemblement National in 576 der 577 Wahlkreisen ihren Stimmanteil steigern konnte. Die Ausnahme stellt das französische Pazifikgebiet Neukaledonien dar, wo die Partei nur 4,6 Prozent der Stimmen erhielt.

Auch in Paris ist den Rechten nicht der Durchbruch gelungen. Dort erzielte die Partei die schlechtesten Ergebnisse – alle Kandidaten schieden im ersten Wahlgang aus.

Italiens Regierungschefin Meloni gratuliert Le Pens Rassemblement National zum Wahlerfolg

Update vom 1. Juli, 17.27 Uhr: Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni hat der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN) und deren Verbündeten zum Wahlsieg in Frankreich gratuliert. Über den Erfolg der Partei im ersten Wahlgang der Parlamentswahl in Frankreich sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur Adnkronos: „Der ständige Versuch, Menschen zu verteufeln und in die Enge zu treiben, die nicht für die Linke stimmen, ist ein Trick, auf den immer weniger Menschen hereinfallen.“

Mit Blick auf die entscheidende Wahlrunde am Sonntag sagte Meloni: „Wir stehen vor einem sehr polarisierenden Szenario und wenn man mich fragt, ob ich die Linke – in einigen Fällen eher extrem – oder die Rechte bevorzuge, dann bevorzuge ich natürlich die Rechte“.

LagerStimmenanteil in Prozent
RN und Verbündete33,15
Nouveau Front populaire27,99
Ensemble20,04
Les Républicains6,57

Baerbock über den Wahlerfolg der Rechtspopulisten in Frankreich: Könne „niemanden kaltlassen“

Update vom 1. Juli, 15.47 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat sich nach dem ersten Durchgang der Parlamentswahl in Frankreich besorgt über das starke Abschneiden der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National um Marine Le Pen geäußert. Wenn in Frankreich eine Partei weit vorne liegt, „die in Europa das Problem und nicht die Lösung sieht“, könne das „niemanden kaltlassen“ sagte sie bei einer Pressekonferenz in Berlin. Deutschland und Frankreich hätten gemeinsam eine besondere Verantwortung für ein Europa.

Update vom 1. Juli, 14.45 Uhr: Der Kreml hat den Erfolg des rechtspopulistischen Rasemblement National (RN) von Marine Le Pen bei der Parlamentswahl am Sonntag als klares Zeichen für eine Pro-Russland-Haltung der dortigen Wähler interpretiert. „Die bereits vorher ersichtlichen Tendenzen in einer Reihe europäischer Länder bestätigen sich, aber wir warten auf den zweiten Wahlgang, obwohl die Vorlieben der Franzosen, der französischen Wähler uns mehr oder weniger schon jetzt verständlich sind“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.

Le Pens Partei wurde in der Vergangenheit immer enge Beziehungen zu Moskau vorgeworfen. In einem Bericht an das französische Parlament aus dem vergangenen Jahr wurde zudem darauf verwiesen, dass Parteifunktionäre vor dem Ausbruch des Ukrainekriegs auf die Krim und in das schon damals von russischen Kräften besetzte Donbass-Gebiet gereist seien. In der Frage, ob der russische Angriffskrieg zu verurteilen sei, ist der RN gespalten.

Erfolg für Le Pen bei Frankreich-Wahl wird immer deutlicher – Macron abgestraft

Update vom 1. Juli, 13.00 Uhr: Nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl 2024 lohnt sich auch ein Blick auf die Ergebnisse in den einzelnen Wahlkreisen. Demnach ist kein einziges Mitglied des Macron-Lagers direkt in die Nationalversammlung gewählt worden. Dagegen hat sich die Rechtspopulistin Marine Le Pen in ihrem Wahlkreis in Nordfrankreich mit gut 58 Prozent der Stimmen bereits durchgesetzt. Im links-grünen Lager sind Sozialistenchef Olivier Faure, der Linkspopulist Manuel Bompard und die grüne Politikerin Sandrine Rousseau direkt gewählt worden.

Rassemblement National kann bei Frankreich-Wahl 2024 auf absolute Mehrheit hoffen

Update vom 1. Juli, 9.15 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich verzockt: Noch steht die Sitzverteilung in der Nationalversammlung nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl 2024 nicht fest, aber die Rechtsaußen-Partei Rassemblement National (RN) steht näher denn je an der Schwelle der Macht. Ein Blick auf die Zahlen macht deutlich, was in Frankreich passiert ist: Der RN erhielt fast zehn Millionen Stimmen – mehr als doppelt so viele wie bei der Parlamentswahl 2022, und auch deutlich mehr als bei der Europawahl Anfang Juni (7,7 Millionen). Eine absolute Mehrheit in der Stichwahl scheint absolut möglich.

Dagegen hat das Lager von Präsident Macron eine schwere Schlappe einstecken müssen. Das Bündnis Ensemble wird voraussichtlich mehr als die Hälfte seiner Sitze verlieren. Macrons Wirtschaftsminister Bruno Le Maire redete nicht lange um den heißen Brei herum: „Es ist eine Niederlage.“ Le Maire und Innenminister Gérald Darmanin sind inzwischen bereits auf Distanz zu Macron gegangen. Sie dürften sich demnächst als Kandidaten für seine Nachfolge in Stellung bringen. 

Update vom 1. Juli, 7.55 Uhr: Die erste Runde der Frankreich-Wahl ist zu Ende. Stärkste Kraft wurde der Rassemblement National (RN). Die Partei von Marine Le Pen erhielt zusammen mit ihren Verbündeten laut dem offiziellen Endergebnis 33,15 Prozent der Stimmen. Auf Platz zwei landete demnach das Linksbündnis mit knapp 28 Prozent. Das Lager von Präsident Emmanuel Macron kam auf rund 20 Prozent, wie das Innenministerium in Paris mitteilte. 

(Quelle: Innenministerium)

Update vom 1. Juli, 7.15 Uhr: Erst nach der zweiten Runde der Frankreich-Wahl 2024 wird sich die Verteilung der 577 Sitze der Nationalversammlung klären. 39 Abgeordnete des RN wurden bereits im ersten Wahlgang gewählt, vom Wahlbündnis Neue Volksfront konnten sich 32 Abgeordnete direkt durchsetzen, wie aus offiziellen Zahlen des Innenministeriums hervorgeht. Ob die Le-Pen-Partei in der Stichwahl die absolute Mehrheit von 289 Sitzen erreicht, ist noch offen. Prognosen sehen den RN bei 230 bis 280 Sitzen.

Update vom 1. Juli, 6.00 Uhr: Das rechtsnationale Lager von Marine Le Pen steuert bei der Frankreich-Wahl 2024 auf eine Mehrheit in der Nationalversammlung zu. Das Linksbündnis könnte zweitstärkste Kraft noch vor Macrons Mitte werden. Wie viele Sitze die Blöcke tatsächlich bekommen, entscheidet die Stichwahl am 7. Juli.  „Wir haben sieben Tage Zeit, um Frankreich vor einer Katastrophe zu bewahren“, erklärte der sozialistische Politiker Raphaël Glucksmann.

Frankreich-Wahl 2024: Rechtspopulisten dominieren die Parlamentswahlen – Le Pen schielt auf absolute Mehrheit

Zusammenfassung: Die Rechtspopulisten haben in der ersten Runde der Frankreich-Wahl 2024 einen deutlichen Sieg eingefahren. Nach ersten Hochrechnungen vom Sonntagabend kommt die Partei Rassemblement National (RN) in der ersten Runde der Parlamentswahl auf etwa 34 Prozent.

Nach mehreren Prognosen zu den Ergebnissen der Frankreich-Wahl 20024 könnte der RN nach der zweiten Runde in einer Woche auf eine relative oder absolute Mehrheit kommen. Dabei gibt es aber noch viele Variablen.

Emmanuel Macron rief angesichts des Wahlsiegs der Rechtspopulisten umgehend zu einem „breiten, demokratischen und republikanischen Bündnis“ auf. Die hohe Wahlbeteiligung in der ersten Runde zeuge von der „Bedeutung dieser Wahl für alle unsere Landsleute und von dem Willen, die politische Situation zu klären“, betonte der Präsident. „Ihre demokratische Wahl verpflichtet uns“, fügte er hinzu.

Frankreich-Wahl 2024: Le Pens Partei ist Wahlsieger und hofft auf „absolute Mehrheit“ – Macron-Lager ausgelöscht

Die Ex-Parteichefin des RN, Marine Le Pen, rief ihre Anhänger dazu auf, ihrer Partei in der nächsten Runde eine „absolute Mehrheit“ zu verschaffen. Macrons Lager sei „praktisch ausgelöscht“, erklärte Le Pen, die in ihrem Wahlkreis im Norden bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde. Parteichef Jordan Bardella sieht sich bereits als künftiger „Premierminister aller Franzose“, falls seine Partei die absolute Mehrheit bekommen sollte.

Frankreich-Wahl 2024: Ex-Präsident richtet sich nach erster Hochrechnung an die Bevölkerung

Update vom 30. Juni, 21.30 Uhr: Nach der ersten Hochrechnung der Ergebnisse für die Frankreich-Wahl 2024 meldete sich François Hollande zum Ausgang der ersten Runde der heutigen Parlamentswahlen. Hollande erhielt 37,6 Prozent in seinem Wahlkreis als Kandidat der Neuen Volksfront. Er richtete den Appell an die französischen Wähler und Wählerinnen, bei der kommenden Stichwahl am nächsten Sonntag eine absolute Mehrheit des rechtsextremen Rassemblement National zu verhindern. „Das ist unsere Verantwortung“, sagte Hollande.

Frankreich-Wahl 2024: Rechtspopulist Bardella will „Premierminister des Volkes“ werden

Update vom 30. Juni, 20.46 Uhr: Nach der erfolgreichen ersten Hochrechnung zu den Ergebnissen der Frankreich-Wahl hat sich Le Pens Kronprinz Jordan Bardella zum mögliche Ausgang der vorgezogenen Parlamentswahl geäußert. Auch er bittet die Franzosen im zweiten Wahlgang um eine absolute Mehrheit, vor allem zum Schutz gegen die „linksextremistische“ Nationale Volksfront von Mélenchon. Zudem gab er das Versprechen, sollte er Premierminister werden, gegenüber der Opposition stets „offen und ehrlich“ und ein „Premierminister des Volkes“ zu sein. Nach der ersten Hochrechnung zu den Ergebnissen bei der Frankreich-Wahl kündigte Marine Le Pen an, sich gegen 21.10 Uhr zu äußern.

Frankreich-Wahl 2024: Vorbereitungen auf Ausschreitungen laufen

Update vom 30. Juni, 19.05 Uhr: Im Rahmen der Frankreich-Wahl bereiten sich zahlreiche Geschäfte auf Ausschreitungen vor. In größeren Städten des Landes, wie etwa in Paris. In Videos in sozialen Medien ist zu sehen, wie Läden vor dem Wahltag verbarrikadiert werden. Vor einem Jahr war es in Frankreichs Städten nach einem tödlichen Polizeieinsatz zu Unruhen gekommen. Innenminister Gérald Darmanin hatte vergangene Woche vor Krawallen gewarnt, sollte infolge der Parlamentswahl die extreme Rechte oder extreme Linke an die Macht gelangen.

„Am Abend des ersten Wahlgangs und zweifellos auch am Abend des zweiten Wahlgangs bei Bekanntgabe der endgültigen Ergebnisse könnten Ultralinke und Ultrarechte die Gelegenheit nutzen, um eine Art Chaos zu stiften“, sagte Darmanin gegenüber France Info.

Ex-Präsident bei Frankreich-Wahl abgewiesen

Der ehemalige Präsident François Hollande ist kurzzeitig bei der Frankreich-Wahl abgewiesen worden, weil er kein Ausweisdokument vorzeigen konnte, wie aus einem Beitrag auf X hervorgeht. Kurz darauf bekam er jedoch seinen Reisepass überreicht und konnte seine Stimme bei den Neuwahlen abgeben.

Frankreich-Wahl 2024 mit hoher Wahlbeteiligung bei vorgezogenen Parlamentswahlen

Update vom 30. Juni, 17.30 Uhr: Gute Nachrichten bei der Frankreich-Wahl 2024. Die heutige Wahlbeteiligung bei den Parlamentswahlen in Frankreich liegt um 17 Uhr bei 59,39 Prozent. Das berichtet France24. Die Zahl bedeutet einen Anstieg von 20 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Frankreich-Wahl im Jahr 2022, teilte das Innenministerium mit. Dies ist die höchste Wahlbeteiligung, die Frankreich seit vier Jahrzehnten verzeichnet hat. Bis die Wahllokale der vorgezogenen Parlamentswahl schließen, wird laut dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos Talan eine Wahlbeteiligung von 67,5 Prozent erwartet.

Frankreich-Wahl 2024 heute: Macron und Hollande gegen Stimme für Parlamentswahlen ab

Update vom 30. Juni, 14.26 Uhr: Bei der Parlamentswahl in Frankreich heute sind mehrere prominente Politiker bereits am Vormittag zur Wahl gegangen. Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte Macron gaben ihre Stimme im nordfranzösischen Le Touquet ab.

Die AFP fing unterdessen Wählerstimmen zur Frankreich-Wahl ein. „Es sind keine einfachen Wahlen, die Ergebnisse sind sehr ungewiss, die Auswirkungen können für die Gesellschaft gravierend sein“, sagte ein 38-Jähriger in Bordeaux der Nachrichtenagentur. Eine 40-Jährige sagte, sie erkenne ihr Land nicht mehr wieder. „Wir müssen weiter für das kämpfen, woran wir glauben und was wir für Frankreich wollen.“

Neuwahlen in Frankreich: Wann gibt es erste Hochrechnungen?

Update vom 30. Juni, 11.31 Uhr: Die meisten Wahllokale schließen bei der Frankreich-Wahl heute um 18.00 Uhr, in Paris und einigen anderen Großstädten bleiben sie bis 20.00 Uhr geöffnet. Dies hat zur Folge, dass um 20.00 Uhr bereits relativ verlässliche Hochrechnungen zu den Ergebnissen der Frankreich-Wahl 2024 vorliegen.

Frankreich-Wahl 2024: Le Pens Kronprinz Bardella gibt Stimme bei den vorgezogenen Neuwahlen ab

Update vom 30. Juni, 10.34 Uhr: RN-Parteichef Jordan Bardella will nach der Frankreich-Wahl Premierminister werden. In der französischen Gemeinde Garches bei Paris hat Bardella – von manchen auch „Le Pens Posterboy“ genannt – am Vormittag seine Stimme für die vorgezogenen Parlamentswahlen abgegeben. Er gilt als Favorit der Neuwahlen. Das bestätigten abermals die letzten Umfragen zur Frankreich-Wahl 2024.

Ergebnisse der Frankreich-Wahl könnten zur politischen Zäsur werden

Update vom 30. Juni, 6.45 Uhr: Die vorgezogene Neuwahl zur Nationalversammlung in Frankreich könnte sich als größte politische Zäsur seit der Gründung der aktuellen Republik erweisen. Erstmals könnten Rechtspopulisten auf nationaler Ebene Regierungsverantwortung erlangen. Als wahrscheinlich gilt aber auch, dass nach den Wahlen heute und am 7. Juli kein Lager eine regierungsfähige Mehrheit erhält und das Land in eine politische Dauerkrise schlingert. 

Erstmeldung: Paris – Die Welt blickt heute, am 30. Juni, nach Frankreich: Dort finden Neuwahlen statt, deren Ergebnis für die Zukunft des Landes entscheidend sind – denn die radikalen Rechten um Marine Le Pen könnten die Mehrheit erreichen und Präsident Emmanuel Macron eine schwere Niederlage erleben. Der Ausgang der Frankreich-Wahl wird deshalb mit großer Spannung erwartet.

Die Wahllokale in Frankreich haben am Tag der Wahlen von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Meinungsforschungsinstitute veröffentlichen bereits um 20 Uhr erste Prognosen. Sie beruhen auf sogenannten Exit Polls, also Umfragen unter Wählerinnen und Wählern direkt an den Wahllokalen. Die Prognosen liefern bereits ein zuverlässiges Bild über das spätere Ergebnis der Frankreich-Wahl.

Kurz nach den Prognosen folgen die ersten Hochrechnungen zu den Neuwahlen. Diese werden im Laufe des Abends immer zuverlässiger. Ein offizielles Ergebnis des ersten Wahlgangs soll es spätestens am Montagmorgen (1. Juli) geben.

Ergebnis der Neuwahlen in Frankreich: Stichwahl entscheidet in vielen Fällen

Mit der Verkündigung des offiziellen Ergebnisses der Frankreich-Wahlen am 30. Juni ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Nach der Wahl ist in Frankreich in aller Regel vor der Wahl. Am Sonntag, 7. Juli, findet der zweite Wahlgang der Neuwahlen statt: die Stichwahlen.

Stichwahlen werden bei den Parlamentswahlen in Frankreich dann nötig, wenn in einem Wahlkreis kein Kandidat die absolute Mehrheit – also über 50 Prozent der Stimmen – erhält. Trifft dies auf keinen der Kandidaten in einem Wahlkreis zu, gibt es eine zweite Runde. Die jeweils zwei stärksten Kandidaten des ersten Wahlgangs treten dann noch einmal gegeneinander an. Wer bei der Stichwahl am 7. Juni mehr Stimmen hat, gewinnt seinen Wahlkreis.

Ergebnis der Frankreich-Wahl heute live: Mehrheit für Rechtspopulisten um Marine Le Pen wahrscheinlich

Das Ergebnis der Frankreich-Wahlen könnte sein, dass die französischen Rechtspopulisten die absolute Mehrheit erreichen. Das legen aktuelle Umfragen zur Frankreich-Wahl nahe. Für eine absolute Mehrheit im französischen Parlament sind mindestens 289 Sitze erforderlich. Laut Umfragen vor der Frankreich-Wahl könnte der Rassemblement National um Marine Le Pen auf 250 bis 300 Abgeordnete kommen.

In Frankreich haben sich die Parteien vor den Neuwahlen zu drei Lagern zusammengetan:

  • Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen und rechte Verbündete
  • Links-grünes Lager Neue Volksfront
  • Liberales Regierungslager um Macron

Macrons Regierungslager liegt bei Umfragen abgeschlagen auf Platz drei. Das rechtsextreme und das linke Lager liefern sich demnach ein Kopf-an-Kopf-Rennen Prozent.

Ergebnis der Frankreich-Wahl – Schlappe für Macron

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steht bei den Neuwahlen nicht direkt zur Wahl. Bei der Frankreich-Wahl wird nicht über den Präsidenten, sondern über die Neubesetzung des Parlaments entschieden. Sollte der RN die absolute Mehrheit bei den Frankreich-Wahlen erreichen, müsste Präsident Macron einen Kandidaten aus dessen Reihen zum neuen Premierminister ernennen.

Premierminister in Frankreich ist aktuelle Gabriel Attal, der derselben Partei wie Macron angehört: der Renaissance. Für den rechtspopulistischen Rassemblement National tritt der 28 Jahre alte Jordan Bardella für das Amt des Premierministers an. Das linke Lager – die Neue Volksfront – ist noch unschlüssig.

Macron würde unabhängig vom Ergebnis der Frankreich-Wahlen als Präsident im Amt bleiben, falls er nicht freiwillig zurücktritt. Er hätte es aber ohne Mehrheit im Parlament deutlich schwerer, seine politische Agenda durchzusetzen. (smu)

Rubriklistenbild: © Pascal Bonniere/MAXPPP/Imago

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