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Grüner „Neuanfang“?
Parteitag der Grünen nach Ampel-Aus: Habeck tritt mit Ballast zur Krönung an
Die Ampel ist gescheitert – Neuwahlen scheinen unausweichlich. Aktuell sind die Grünen ohne Vorstand und Spitzenkandidaten. Dies sollte sich mit dem Parteitag ändern.
Wiesbaden – Nach dem Rücktritt des Grünen-Führungsduos Ende September hat Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck noch von einem „kraftvollen Neuanfang“ für seine Partei gesprochen. Mit Blick auf den Parteitag der Grünen Mitte November hatte Habeck angekündigt, eine „sehr ehrliche Debatte führen“ zu wollen – darüber „wer wir sein wollen, was wir in den Regierungsjahren gemacht haben und welche Personen – und ob ich eine der Personen sein kann – die diese Partei dann in den nächsten Jahren nach vorne führt.“
Nachdem sich die Ereignisse innerhalb der Ampel-Koalition am Mittwochabend (6. November) überschlagen haben, dürfte auch die „ehrliche Debatte“ auf dem Parteitag der Grünen in Wiesbaden anders ausfallen. „Aufbruch ins Wahljahr – die Aufstellung“, heißt es in der Tagesordnung des Grünen-Parteitags – ein Wahlkampf, der nun voraussichtlich früher eingeläutet wird, als bisher erwartet.
Ampel-Aus nach Treffen der Koalition: Scholz entlässt Lindner und kündigt Vertrauensfrage an
Habeck äußerte sich am Mittwochabend mit Bedauern über das Ampel-Aus. Der Bruch der Ampel fühle sich, so der Wirtschaftsminister, „falsch und nicht richtig“ an. „Geradezu tragisch“, nannte Habeck das Ende der Koalition aus Grünen, FDP und SPD, mit Blick auf den Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Wahl: „An einem Tag wie diesem, wo Deutschland in Europa Geschlossenheit und Handlungsfähigkeit zeigen muss.“
Parteitag der Grünen nach Ampel-Aus: Neue Führung muss her
Derzeit stehen die Grünen ohne Vorsitz da. Eine neue Führung soll kommende Woche beim Parteitag in Wiesbaden gewählt werden. Als neue Vorsitzende kandidieren Habecks Vertraute und parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner, sowie der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak. Wenige Monate vor einer möglichen Neuwahl müssen die Grünen also einen neuen Vorstand sowie einen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl festlegen. Habeck gilt als wahrscheinlicher Kanzlerkandidat der Grünen, verkündet wurde dies jedoch noch nicht.
Habeck über Kanzlerkandidatur der Grünen: „Du wirst eingewechselt und es steht vier null gegen dich“
Im Interview mit Politico hatte Habeck sich vor dem Ampel-Aus Ende September verhalten zu der Aussicht geäußert, als Kanzlerkandidat für die Grünen anzutreten. Im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl, sagte der Grünen-Minister: „Es ist jetzt nicht so, und das ist der Unterschied zu 2021, dass man sagt ‚Oh, da ist ein Feld bereitet, bitte lass mich den Elfmeter schießen, ich muss ihn nur reinbringen‘, sondern du wirst eingewechselt und es steht vier null gegen dich.“
Parteitag der Grünen nach Bruch der Ampel: Debatte über Verbleib in der Koalition fällt aus
Die Ampel-Parteien und damit auch die Grünen haben in ihren Jahren in der Regierung Zustimmung und Vertrauen innerhalb der Bevölkerung eingebüßt, wie Umfragen zeigen. Und auch innerhalb der Grünen war der Unmut über den Kurs der Regierung gewachsen. Während beim Parteitag in Wiesbaden aller Voraussicht nach Habecks Krönung auf der Tagesordnung steht, soll es inhaltlich auch um Themen wie die Migrationspolitik, Einführung eines Klimageldes, Gerechtigkeit sowie die Verkehrswende gehen. Auch Anträge über eine Erbschaftssteuer, den Krieg in der Ukraine und Natur- und Tierschutz stehen im Programm. Eine Debatte über das Für und Wider des Verbleibs in der Ampel hat sich mit Blick auf die jüngsten Ereignisse erübrigt.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Neuwahlen nach Ampel-Aus: Nouripour stärkt Habeck den Rücken
Auch nach dem Ampel-Bruch hat sich der scheidende Grünen-Chef Omid Nouripour für Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen ausgesprochen. Und auch Außenministerin Annalena Baerbock hat Habeck vor dem Ampel-Aus als möglichem Kanzlerkandidat der Partei den Rücken gestärkt. Beim Parteitag in Wiesbaden könnte Habeck jedoch nicht nur Rückenwind erwarten. Die Grünen mussten als Teil der Ampel-Koalition viele Zugeständnisse machen. Bei der Parteilinken kam der Habeck-Kurs nicht immer gut an, weshalb der Vorwurf im Raum steht, Habeck habe die linken Werte der Partei in den vergangenen Jahren zu wenig durchgesetzt. (pav)