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Energie aus Russland

Orbáns nächster Streich: Außenminister preist Gas-Kooperation mit Putin – „Ideologische Wünsche

Ungarn will seine Energieversorgung nicht aus „ideologischen Gründen“ gefährden, erklärte Außenminister Szijjártó seine Partnerschaft mit Russland.

Budapest – Ungarn will weiterhin Gas aus Russland beziehen. Das teilte Außenminister Péter Szijjártó auf dem Budapester Balkanforum mit. Die Energiesicherheit seines Landes dürfe nicht von politischen oder ideologischen Launen abhängen, sagte der Fidesz-Politiker am Dienstag (12. März) in Anspielung auf die EU-Sanktionen gegen russisches Gas.

Die Energieversorgung von Ungarn und Europa sei laut Meinung der Orbán-Regierung eine Frage der physischen Versorgung und nicht der Ideologie. Solange es keine verlässlichen Alternativen zum russischen Gas gebe, werde man weiter auf Wladimir Putins Unterstützung zählen, sagte Szijjártó laut Daily News Ungarn. Nach gedrosselten russischen Gaslieferungen an Europa als Folge des Ukraine-Kriegs hatte Ungarn eigenständige Gas-Abkommen mit Russland geschlossen.

Zusammenarbeit mit Putin, Gazprom und der Pipeline „Turkstream“

„Wir werden die Versorgungssicherheit unserer Länder in keiner Weise aufgrund irgendwelcher politischer und ideologischer Wünsche gefährden, unabhängig davon, wer sie initiiert hat“, so zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass den ungarischen Außenminister. Ungarn werde die Kooperation mit „alten und verlässlichen Partnern“ nicht aufgrund des Drucks von Drittstaaten aufgeben.

Orbán, Putin, Lawrov und Szijjarto 2015 in Budapest.

Die Zusammenarbeit mit Putin, Gazprom und der Pipeline „Turkstream“ funktioniere einwandfrei, die Türkei und Serbien seien „zuverlässige Transitländer“. Szijjártó kritisierte auf dem Balkanforum, dass die Europäische Union nicht in die „europäische Infrastruktur auf der Südostachse“ investiere, die auch für einen Energiemix der Zukunft ohne Gas von Relevanz sei. Ungarn befürworte generell den Schutz der Umwelt, nur das „ideologische Monopol“ grüner Politik lehne man ab.

Kooperation mit Russland, bis es verlässliche Alternativen gibt

Ungarn selbst strebe eine Diversifizierung seiner Energieversorgung an, sagte Szijjártó ebenfalls auf dem Balkanforum. Vor allem in die Entwicklung von Solar- und Kernenergie wolle die Regierung investieren. Der Schutz der Umwelt müsse jedoch auch mit einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit einhergehen, erklärte der nationalkonservative Politiker.

Ungarn wolle selbst Rohöl und Erdgas aus neuen Quellen kaufen, dafür müsse jedoch erst einmal die Infrastruktur aufgebaut werden. Bis dahin werde man sich auf bestehende Transitrouten und Lieferanten verlassen – und Russland sei ein verlässlicher Partner. Die bestehenden Lieferanten sollen im Diversifizierungsprozess durch neue Energiequellen ergänzt, und nicht ersetzt werden. (lahema)

Rubriklistenbild: © Mikhail Metzel/imago

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