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Mahagoni statt Steinmeier

Özdemir wird in Sambia plötzlich Doppel-Minister und pflanzt erstmal einen Mahagoni-Baum

Eine halbe Stunde nachdem Özdemir ein weiteres Ministerium bekommen hat, pflanzt er auf seiner Afrika-Reise einen Baum
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Eine halbe Stunde nachdem Özdemir ein weiteres Ministerium bekommen hat, pflanzt er auf seiner Afrika-Reise einen Baum

Der Landwirtschaftsminister ist auf Afrika-Reise, als er erfährt, dass er ein neues Amt übernehmen soll. Die Rückreise wird aber schwierig.

Es ist 9:08 Uhr in Sambia, als Cem Özdemirs Handy klingelt. Am anderen Ende der Leitung und rund 11.000 Kilometer entfernt wartet Robert Habeck darauf, dass Özdemir abhebt. Zu diesem Zeitpunkt weiß der Landwirtschaftsminister noch nicht, dass er bald ein zweites Ressort dazubekommen soll. Er geht nicht ran, holt das Gespräch im Auto nach und fährt aufs Land, um ein Landwirtschaftsprojekt des Ministeriums zu besuchen.

Am Nachmittag telefonieren Habeck und Özdemir erneut. Als Özdemir auflegt, ist er designierter Bildungsminister. Er übernimmt das Amt von Bettina Stark-Watzinger, die die Regierung wie drei andere FDP-Minister verlassen hat.

Der Grünen-Politiker muss noch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vereidigt werden. Weil das nur persönlich geht, wollte Özdemir seine Afrika-Reise nach Informationen von IPPEN.MEDIA sogar vorzeitig abbrechen und früher nach Deutschland zurückfliegen. Dafür gab es allerdings keine Genehmigung. Wie es aus Delegationskreisen heißt, waren die afrikanischen Behörden mit der kurzfristigen Anfrage überfordert. Der Luftraum wurde nicht freigegeben.

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir im Gespräch mit IPPEN.MEDIA-Reporter Andreas Schmid in Sambia


Also setzte Özdemir seine Tour in Sambia fort. Nach dem Gespräch mit Habeck pflanzte der Nun-Bildungs- & Wissenschaftsminister mit sambischen Bauern einen Mahagoni-Baum. Der Grundstein für den neuen Kabinettsposten?

Der Baum soll besonders resistent gegen Ungeziefer sein. Also auch unliebsame Gegner mühelos abwehren. Solche hat Özdemir im zusammengerupften Scholz-Kabinett nun nicht mehr. Mit Volker Wissing, dem einzigen FDP-Minister, der das sinkende Ampel-Schiff nicht verlassen hat, versteht er sich gut. Mit anderen aus der FDP war das nicht immer der Fall.

FDP in der Ampel: „Für mich kommt das nicht allzu überraschend“

Er bedaure es, dass einzelne Ampel-Politiker„nicht in der Lage waren, über ihren Schatten zu springen“, sagt Özdemir gegenüber unserer Redaktion auf der Afrika-Reise des Ministers. „Für mich kommt das nicht allzu überraschend. Ich habe ja auch schon mal Jamaika-Verhandlungen führen dürfen. Man weiß, woran sie gescheitert sind.“ Die FDP hatte nach der Bundestagswahl 2017 Gespräche über eine Koalition mit CDU/CSU und Grünen abgebrochen. Und nun die nächste Koalition eingesargt? SPD und Grüne sind sich in ihren Erzählungen am Donnerstag einig. Schuld am Ampel-Ende hat die FDP, die zuvor auch regelmäßig den Koalitionsstreit angeheizt habe.

Der Mahagoni kann übrigens bis zu 60 Meter hoch werden. Das dauert allerdings mehrere Jahre. So lange wird Özdemir das Bildungsressort nicht betreuen. Er übernimmt es „bis zu Neuwahlen“, wie es offiziell heißt.

Aus Sambia berichtet Andreas Schmid

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