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„Insofern berechtigt“

Özdemir räumt mit Blick auf Bauern-Proteste Ampel-Fehler ein – zeigt aber auch auf die GroKo

Grünen-Landwirtschaftsminister Özdemir bezeichnet die Bauernproteste als „berechtigt“ – stichelt aber gegen seine Vorgänger.

Berlin – Wochenlang gab es Traktor-Blockaden auf Deutschland Straßen. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich verständnisvoll über die zurückliegenden Bauernproteste geäußert. Die damaligen Sparbeschlüsse der Bundesregierung seien „ohne Rücksprache mit den Bauern zustande gekommen“, sagte der Grünen-Politiker im ARD-„Morgenmagazin“.

Die Bauern seien daher stärker als andere Berufsstände belastet worden. „Insofern waren die Proteste berechtigt.“ Allerdings richte sich der Zorn der Bauern vor allem gegen „Versäumnisse aus den letzten Jahrzehnten“, sagte Özdemir in der Ausgabe vom 25. März weiter. „Da war die Ampel nicht an der Regierung.“ Von 2017 bis 2021 reagierte eine Große Koalition („GroKo“) aus Union und SPD.

Cem Özdemir im ARD-„Morgenmagazin“ vom 25. März 2024

Bauernproteste vor der Europawahl? Rukwied schließt nicht aus

Der Deutsche Bauernverband zeigte sich zuletzt jedoch kaum besänftigt. „Unsere Forderung von Dezember bleibt: Auch einen schrittweisen Ausstieg aus dem Agrardiesel werden wir nicht akzeptieren“, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied dem Magazin Stern.

Rukwied kündigte in dem Gespräch an, den Agrardiesel mit Blick auf die Europawahl im Juni und die Bundestagswahl im kommenden Jahr zum Thema zu machen. Auch neue Bauern-Proteste mit Traktoren schloss Rukwied nicht aus: „Die aktive Demonstrationstätigkeit haben wir ab Ende Januar Stück für Stück auslaufen lassen. Wir behalten uns aber auch weiterhin einzelne Aktionen vor.“

Streit um Agrardiesel: Diesen Deal bietet die Ampel den Bauern jetzt an

Die Bundesregierung will an der Streichung der Dieselsubventionen für die Landwirtschaft festhalten und die unionsgeführten Bundesländer gaben am Freitag ihren Widerstand gegen das sogenannte Wachstumschancengesetz auf: Diesen Deal bietet die Ampel den Bauern jetzt an.

Das Gesetz hat direkt nichts mit dem Agrardiesel zu tun, CDU und CSU hatten im Gegenzug für ihre Zustimmung im Bundesrat aber die Rücknahme der Einsparungen in der Landwirtschaft gefordert.

Verkehrschaos in ganz Deutschland: Die Bilder der Bauernproteste

Landwirte protestieren mit Traktoren gegen Sparpläne der Bundesregierung und blockieren beide Fahrtrichtungen der Autobahn A3 in Neustadt/Wied.
Landwirte protestieren mit Traktoren gegen Sparpläne der Bundesregierung und blockieren beide Fahrtrichtungen der Autobahn A3 in Neustadt/Wied.  © Thomas Frey/picture alliance/dpa
Protestfahrt der Bauern durch Gladbeck ueber die Sandstrasse/Konrad-Adenauer-
Auch im Ruhrgebiet (hier in Gladbeck) protestierten Landwirte gegen die Bundesregierung.  © ThomasGödde/IMAGO
Passant hält Transparant bei Protestaktion der Landwirte in Limburg mit angemeldeten 300 Fahrzeugen Bauernproteste gegen Regierung
Ein Passant hält ein Transparant bei einer Protestaktion der Landwirte in Limburg mit angemeldeten 300 Fahrzeugen. © Christian Lademann/picture alliance/dpa
Landwirte blockieren die Jann-Bergahus-Brücke aus Protest gegen die Regierung Bauernproteste in Deutschland mit Traktoren
Landwirte blockieren die Jann-Bergahus-Brücke in Ostfriesland.  © Lars Penning/picture alliance/dpa
Landwirte und Unterstützer treffen sich am Spargelhof Klaistow zur Protestfahrt nach Potsdam. bauernproteste in Deutschland
Landwirte und Unterstützer treffen sich am Spargelhof Klaistow zur Protestfahrt nach Potsdam. © Georg Moritz/picture alliance/dpa
Landwirte demonstrieren mit einem Plakat in Nieder-Olm Rheinland-Pfalz Deutschland Bauernproteste
Landwirte aus Rheinland-Pfalz fahren mit ihren Traktoren auf.  © Andreas Arnold/picture alliance/dpa
Landwirte demonstrieren mit Treckern vor Landtag und haben Plakat mit der Aufschrift „No Farmer, No Food, No Future“ an einem Traktor angebracht
Landwirte protestieren mit ihren Traktoren in Kiel vor dem Landtag.  © Christian Charisius/picture alliance/dpa
Mit Traktoren und einem Reiter blockieren Landwirte die Zufahrt zur Autobahn 8 bei Neuhausen.
441105466.jpg © Bernd Weißbrod/picture alliance/dpa
Landwirte blockieren mit ihren Traktoren die Autobahnauffahrt Dresden Wilder Mann. Links ist ein Schild mit der Aufschrift „Hütet euch vor Sturm und Wind und Bauern, die in Rage sind“ angebracht.
441106339.jpg © Sebastian Kahnert/picture alliance/dpa
Landwirte blockieren am frühen Morgen des 8. Januars 2024 mit ihren Traktoren die Auffahrt auf die Autobahn A12 in Richtung Berlin, ein Mann steht dabei im Gegenlicht der aufgehenden Sonne.
441112414.jpg © Patrick Pleul/picture alliance/dpa
Traktoren fahren bei Schneefall bei einer Demonstration Bauern über Straße. Auf einem Traktor haben Landwirte dabei ein Schild mit der Aufschrift „Farmers For Future“ befestigt.
441124627.jpg © David Young/picture alliance/dpa
Bauern blockieren Straße mit Traktoren in Tübingen Deutschland Protest der Landwirte gegen Regierung
protesteberlin1.jpg © Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto
Bauernprotest in Rottenburg (Kreis Tuebingen), Blockade Autobahnzubringer B 28 Regierungsproteste Landwirte
proteste-rottenburg.JPG © Ulmer
Protest der Landwirte Straßenblockade mit Traktoren Bauernprotest Schlewsig-Holstein
proteste-holstein.jpg © Marcel von Fehrn/Eibner-Pressefoto

EU-Gipfel treibt weitere Entlastung der Bauern voran

In einer Erklärung zum jüngsten EU-Gipfel hieß es unterdessen, dass die Europäische Kommission weiter an den Unterstützungen für die Landwirtschaft arbeiten soll. Zudem wollen auch die EU-Staaten selbst an weiteren Maßnahmen arbeiten. Unter anderem soll mehr staatliche Unterstützung für Bauern geprüft werden.

Nach teils heftigen Bauernprotesten hatte die Kommission in den vergangenen Wochen bereits mehrfach Entlastungen präsentiert. Unter anderem sollen Umweltvorgaben gelockert und Verwaltungsaufwand reduziert werden. (frs mit AFP und dpa)

Rubriklistenbild: © Screenshot: ARD-Mediathek

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