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Geschoss könnte USA erreichen
Provokation vor US-Wahl: Nordkorea testet neuartige Interkontinentalrakete
Nordkorea hat eine Interkontinentalrakete abgefeuert, die die USA erreichen könnte. Der Zeitpunkt für den Test dürfte kein Zufall sein. Folgt nun eine nukleare Eskalation?
Nur wenige Tage vor der US-Wahl und erstmals seit knapp einem Jahr hat Nordkorea zu Testzwecken eine Interkontinentalrakete abgefeuert. Die Rakete flog am Donnerstag von einem Startplatz nahe der Hauptstadt Pjöngjang rund 1000 Kilometer weit und stürzte in der Nähe der japanischen Insel Hokkaido ins Meer, wie das südkoreanische Militär mitteilte. Das Geschoss sei 86 Minuten in der Luft geblieben und habe dabei eine Höhe von rund 7000 Metern erreicht. Experten gehen davon aus, dass nordkoreanische Interkontinentalraketen das Festland der USA erreichen können, wenn sie in einem weniger steilen Winkel abgefeuert werden.
Laut südkoreanischem Militär gibt es Anzeichen dafür, dass es sich bei dem Geschoss um „einen neuen Typ von feststoffgetriebener ballistischer Rakete mit langer Reichweite“ handelt. Feststoffraketen haben den Vorteil, dass sie vor dem Start nicht aufwendig betankt werden müssen. Sie können somit schneller eingesetzt werden, ihre Starts sind für ausländische Geheimdienste schwerer vorherzusagen. Zuletzt hatte Nordkorea im Dezember vergangenen Jahres eine Interkontinentalrakete abgefeuert. Internationale Sanktionen verbieten dem abgeschotteten Land derartige Tests.
„Sehr wichtiger Test“: Nordkorea feuert Langstreckenrakete ab
Laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA hat Diktator Kim Jong-un den „sehr wichtigen Test“ persönlich beobachtet. Kim sprach demnach von „einer angemessenen militärischen Aktion, die voll und ganz dem Zweck dient, den Rivalen, die in letzter Zeit die regionale Situation absichtlich eskaliert und die Sicherheit unserer Republik bedroht haben, unseren Willen zur Gegenreaktion mitzuteilen“. Gemeint sind damit offenbar gemeinsame Militärübungen der USA und Südkoreas vor ein paar Wochen. Auch wirft das Regime in Pjöngjang der südkoreanischen Regierung vor, Drohnen über der nordkoreanischen Hauptstadt kreisen zu lassen, die Flugblätter abwerfen.
Welche Erkenntnisse Nordkorea mit dem aktuellen Raketentest gewinnen will, ist unklar. Experten vermuten aber, dass das Land daran arbeitet, seine Interkontinentalraketen mit kleinen Atomsprengköpfen zu versehen. Offen ist dabei unter anderem, ob die Raketen den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre unbeschadet überstehen würden. Der Test dürfte daneben aber auch eine Botschaft in Richtung USA sein, wo am 5. November ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für US-Präsident Joe Biden gewählt wird. So hatte der südkoreanische Vize-Außenminister Kim Hong-kyun schon vor wenigen Wochen einen Raketentest unmittelbar vor der US-Wahl als wahrscheinlich bezeichnet.
Die Sowjetunion hatte bis 1990 mehr als 700 Atomtests durchgeführt, heute ist Russlands Präsident Wladimir Putin der engste Verbündete von Kim Jong-un. Im Sommer haben beide Länder ein Abkommen zur gegenseitigen Verteidigung im Angriffsfall unterzeichnet. Zudem schickt Kim seit Monaten große Mengen Munition und Waffen nach Russland, auch sollen sich bereits erstes nordkoreanische Soldaten in dem Land aufhalten und möglicherweise schon bald im Ukraine-Krieg eingesetzt werden. Als Gegenleistung dürfte Nordkorea von Russland nicht nur Treibstoff und Lebensmittel erhalten, sondern auch Know-how sowie Teile für sein verbotenes Atom- und Raketenprogramm.